Ölstand Automatikgetriebe - was passiert bei Überfüllung?

  • Nochmal zu diesem Bild:
    Sobald der Motor läuft, saugt die Ölpumpe Öl an und füllt den Wandler. Der Ölstand sinkt, bis der Wandler und auch die Steuer Hydraulik vollständig gefüllt sind.

    Im Idealfall sinkt er so weit, daß der Teil mit den Planetensätzen und Lamellen darüber liegt. Ölstand auf der Ebene knapp unter den Antriebswellen der Räder. Der Wandler taucht gerade so nicht ein.

    Das Differential ist aber immer noch teilweise in Öl eingetaucht. Was Sinn ergibt, weil es sich so, wie ein Differential im Schaltgetriebe oder in der Hinterachse, selbst mit Öl versorgt. Und nicht von der Ölpumpe mit versorgt werden muss.

    Ist zu viel Öl drin, ist das Differential tiefer eingetaucht, und zudem planschen auch die anderen Teile im Öl.

    Hier gibt es eine eindeutige Ideal Menge.

    Wie so oft kann man nicht verallgemeinern. Im Beispiel von Tequila gibt es wirklich eine Ölwanne im unteren Bereich des Getriebes, die eine recht große Toleranz zu lässt.

  • Der Wandler kommt außen nicht mit Öl in Berührung. Die Glocke da vorne bleibt trocken, das ATF fließt einzig innerhalb des Wandlers.

    Bei mir kann ich unten an der Glocke durch Zugänge den Wandler sehen und dort auch eine Ablass-Schraube öffnen.

  • Das weiß ich selbst. Aber bei stehendem Motor taucht er in das Öl ein. Ist bedingt durch die Ölmenge und die Schwerkraft.

    Erst bei laufendem Motor stellt sich der korrekte Ölstand ein, wenn das Öl in den Wandler hoch gepumpt wird. Dann soll er eben gerade nicht eintauchen. Das ist auch der Grund, weshalb der Ölstand am genauesten bei laufendem Motor gemessen wird.

    An einem Getriebe dieser Bauart habe ich erst gearbeitet, und kenne mich damit aus. Der Aufbau ist schon um einiges anders als bei einem Heckantrieb Getriebe.

    Und hier hat man immense Auswirkungen einer zu großen Ölmenge, um auf die Frage zurück zu kommen.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Du sagst also, dass im eingezeichneten Bereich Öl steht (bei stehendem Motor)?

    Das wäre mir völlig neu.
    Die Glocke wird am Motor montiert und ist der Übergang vom Getriebe über den Wandler zur Kurbelwelle. Das ist wie beim Schaltgetriebe mit der Kupplung.

    Welchen Hintergrund sollte es haben, dass in der Glocke Öl steht bzw. überhaupt welches hin gelangt? Da muss ja nichts geschmiert werden.

    So wie ich das kenne, befindet sich das Öl nur hinter der Glocke im Getriebe, also in dem Teil, dieser auf dem Foto nicht zu sehen ist.

  • Überfüllen geht doch nur wenn du noch einen Ölstab hast!?. Bei meinem ZF 5HP18 ist ein großes Einfüllloch, wenn es da bei laufenden Motor wieder raus kommt ist voll.
    Ob das das Öl beim zuschrauben nun 25° oder die geforderten 40° hat scheint mir jetzt nicht so dramatisch. Was macht das aus an der Füllhöhe 0,5cm ? wenn überhaupt.

    Gruß Martin
    BMW 523iA E39 M52B25 1997: :total: Racing 10W50 + 2% :carm: Ceramic
    Audi 80 B4 2.0 90PS 1992: :row2: Hightec Turbo HD 15W40 + 2% MOLYDUVAL Additiv VM MoS2
    Kawasaki W650: :row2:50%Vintage SAE 40 mild legiert+50% GTS SAE 30+2% :lm: MoS2 Additiv

  • Im Anhang nochmal 3 Bilder.

    Also in der Wandler-Glocke befindet sich auf jeden Fall kein Öl. Das ist genauso wie bei den Längs-Automaten.
    Die Welle aus dem Getriebe zum Wandler ist wie die Kurbelwelle beim Motor abgedichtet.
    Es würde technisch auch keinen Sinn machen, dort Öl zu haben. Und in der Glocke einen Kreislauf zu bilden wäre ebenfalls nicht möglich.

    Ich denke, wir können festhalten, dass eine leichte Überfüllung unproblematisch ist. Hierbei sollte aber auch der jeweilige Automat beachtet werden.

  • In der Glocke steht kein Öl, würde ja sonst herauslaufen...ist nur im Wandler....
    Bei ZF Getrieben bei 20-30° den Ölstand messen. Pro 10° ca. 100ml Ölausdehnung....
    Bei Überfüllung läuft es zur Entlüftung heraus, wenn zu heiß....evtl auf den Auspuff!

  • Am Wandler wird ja das Schwungrad mit Zahnkranz für den Anlasser befestigt. Das ist da natürlich offen oder müsste komplett gekapselt werden.

    Theoretisch könnte man den Wandler auch durch eine manuelle Kupplung ersetzen.

  • ...und praktisch gleich ohne Wandler.

    [...] Konstrukteure haben das grundsätzliche Aufbau- sowie Montageschema – bestehend aus vier Planetenradsätzen und fünf Schaltelementen – des bisherigen Getriebetyps 8HP beibehalten. Neu ist unter anderem, dass das Getriebe keinen Wandler mehr besitzt. Der Anfahrvorgang wird über interne Schaltelemente realisiert. Ein Schwingungstilger am Getriebeeingang verhindert Schädigungen durch die Motordrehunförmigkeiten [...]

    Quelle und voller Text: https://www.konstruktionspraxis.vogel.de/zf-entwickelt-…ndler-a-514994/

  • Kurzer Erfahrungsbericht:
    Wir hatten einst den Fall an einem BMW E34 mit M50B20 und Automatikgetriebe.
    Wir gaben den Wagen zu einem Getriebebauer zwecks Ölswechsel am Automaten.
    Dieser (Vollidiot !) nette Herr füllte jedoch anscheinend viel zu viel Öl ins Getriebe, obwohl laut eigener Aussage der "Pegel laut Meßstab stimme".
    Nun gut, wir fuhren also mit dem Wagen über die Autobahn und ließen den Automaten lustig durch alle Gänge in sämtlichen Drehzahl- und Lastbereichen schalten und erfreuten uns eines sehr angenehmen Schaltens (das neue ATF tat wirklich einen guten Dienst !), bis uns eine riesige Rauchwolke am Heck auffiel.

    Als wir zu dem guten Herrn fuhren um das Problem zu schildern, fuhr er den Wagen prompt auf die Bühne um nachzusehen was los ist.
    Der komplette Unterboden mitsamt Heckklappe und Schürze war völlig Ölversaut, die Abgasanlage hatte einen Großteil dazu verbrannt.

    Was war passiert ?
    Der Automat hat seinen Pegel über das Überdruckventil selber auf den richtigen Stand gebracht, weil der Getriebebauer zu blöd dazu war - mitsamt riesiger Umweltsauerei !

    Am Fahrgefühl konnten wir damals jedoch nichts negatives feststellen, im Gegenteil - was aber wohl dem neuen Öl geschuldet war.

  • Bei mir hat sich trotz überfüllung nichts rausgedrückt und auch sonst keine Negativen Symptome festgestellt. Sind auch nur 250ml Über MAX. Hab nen Getriebe Instandsetzer (Rogatyn ) angefragt und seine Aussage war das es rein gar nichts macht bei der Menge.
    "Hallo,

    ein 1/4 Liter schadet dem Getriebe nicht. Ferner hat er eine Entlüftung über welche Überdruck und Aufschäumung ausgeglichen wird."

    Und

    "Das Peilstabrohr kann ja auch etwas schief oder zu hoch/tief montiert sein.
    Das verfälscht dann den Ölstand."

  • Generell kann man hier sagen: Rtfm (Read the fucking manual).

    Das ist nicht so trivial wie Ölstand im Motor messen. Aber wenn man sich an die Anleitung hält, klappt es auch.
    Und wenn es eine 10 Schritte Anleitung ist inkl. Temperatur von 60° messen wie beim Renault DP0.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
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    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90