Schaltgetriebe - Auslegung/Verschleiß der einzelnen Gänge

  • Hallo ihr Lieben,

    heute habe ich mir im täglichen Zur-Arbeit-Tuckern durch den berliner Stadtverkehr eine Frage gestellt. ?(

    Sind die Gänge eines Schaltgetriebes auf eine gewisse Nutzung ausgelegt?
    Dass man Gänge nicht überdrehen sollte, oder ohne Zwischengas geben zurückschalten sollte, ist denke ich klar und soll hier nicht besprochen werden.

    Hintergrund ist die alte Geschichte, dass der erste Gang der Schwächste ist, und dieser nur zum Anfahren gedacht ist.
    Es gibt ja auch die Aussage, dass der Rückwärtsgang eines Autos nur auf eine sehr begrenzte Lebensdauer (in Kilometern) ausgelegt ist.


    Nun fahre ich im Stau auch öfter mal längere Strecken im 1. Gang bei 1500-2000 Touren, einfach, weil ich dann länger im Ersten bleiben kann und nicht immer zwischen 1 und 2 hin- und herschalte...
    Teilweise sind das, wenn der Verkehr nur stockend läuft, mehrere Kilometer, die so gefahren werden..

    Was ist eure (möglichst fundierte) Meinung dazu? :D

    Liebe Grüße!

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • grundsätzlich können alle gänge problemlos ausgedreht werden. Die 0-100 sec angaben können schließlich nur erreicht werden wenn auch der erste gang ganz ausgedreht wird. Den ersten benutze ich oft im stadtverkehr um rasch beschleunigen zu können da dreh ich ihn jenachdem auch etwas aus.

    Mazda 3 BN SKYACTIV G-120 2.0 Benziner (2017)

    Motor: RAVENOL REP 5W-30
    Schaltgetriebe: Addinol MTF 75W-80

  • Ich nutze den 1.Gang nur zum anfahren.

    Sind die Gänge eines Schaltgetriebes auf eine gewisse Nutzung ausgelegt?

    Da die Getriebe selbst bei Leuten komplett ohne Gefühl in der Regel ihre 200tkm halten glaube ich, dass ein Fahrer der etwas Gefühl und technisches Verständnis hat nie richtig ernsthafte Getriebeprobleme bekommen wird sofern nicht ab Werk konstruktive Schwachpunkte bestehen die zum Tragen kommen oder ein extrem schädliches Fahrprofil vorliegt.
    Oder man das Fahrzeug halt 500.000 Kilometer lang fährt.

    Meinen Opel habe ich mit 165.000 Kilometern übernommen.
    Da hat der 2.Gang gelegentlich schon leicht gekracht (Syncronringe) bei zu schnellem Schalten und die Syncronistation vom 5.Gang war auch schon nicht mehr ganz ideal.
    Ich bin jetzt 100.000 Kilometer weiter und es hat sich so gut wie gar nicht verschlechtert.

    Meine Mutter war Grobmotorikerin, ich bin es nicht.


    Bis das ein Thema wird ist in meinem Fall alles andere am Auto defekt.


    Wenn man nun fast nur Stadtverkehr fährt mag das Thema relevanter sein.

    Wenn man wartungstechnisch noch etwas beitragen will am Schaltgetriebe nach 10 Jahren/200.000km mal nen Ölwechsel und danach halbierte Intervalle.
    So meine Meinung. Mögen andere anders sehen.

    Dass einzelne Gänge kurzlebiger ausgelegt sind glaube ich nicht.
    Wenn es Probleme gibt dann eigentlich eher in der Syncronistation.

  • Schlecht ist auch wenn der fahrer während der fahrt die hand auf den schalthebel belässt. Die kontaktpunkte der schaltgabel usw können schneller verschleissen. Ansonsten bringt man getriebe solang kein materialfehler usw vorliegt kaum kapput.

    Mazda 3 BN SKYACTIV G-120 2.0 Benziner (2017)

    Motor: RAVENOL REP 5W-30
    Schaltgetriebe: Addinol MTF 75W-80

  • Das freut mich natürlich zu hören, schnell schalten mag mein Getriebe auch nicht wirklich.
    Da kann man ihm schon mal ein Krachen entlocken, gerade im zweiten Gang...

    Ich verbuche das aber einfach als relativ normal, die Schaltwege sind sowieso extrem lang und die Schaltung schön weich, aber gleichzeitig auch sehr unpräzise.

    Ich denke mal, man könnte das allgemeine Schaltgefühl schon ordentlich verbessern, wenn man mal die Schaltseile und die Kupplung (Bowdenzug) nachstellen würde.

    Allerdings hat mein Getriebe keine Rückwärtsgangbremse (Uraltbauweise... :D ), sodass der Rückwärtsgang manchmal wenn man es zu eilig hat extrem unschön reinkracht.

    Nichtsdestotrotz habe ich seit ich das Fahrzeug übernommen habe dort auch keine Verschlechterung feststellen können.
    Einzig der Schleifpunkt der Kupplung ist vielleicht minimal gewandert, da müsste ich mal nachstellen.

    Also kann man sagen, dass unabhängig von der Nutzung (der jeweiligen Gänge), sofern man nicht grobmotorisch gegen die Mechanik ausgeht, nichts gegen eine lange Lebensdauer des Getriebes spricht...

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

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  • Hauptproblem ist eher der Verschleiß der Synchronringe bei Schaltgetrieben und hohen Laufleistungen. Wenn Sie richtig fertig
    sind, dann leiden auch die Zähne der Schiebemuffe und somit ist der Halt auf dem Gangrad nicht mehr gewährleistet und die Gänge
    springen raus. Etwas runde Zähne an der Kupplungsscheibe fördern das natürlich.

    Wenn Du das Getriebe schonen möchtest, dann schalte bei Gangwechseln vom z.B. 4. in den 2. mit Zwischengas und doppelkupplen zurück.

    Bei harten Gangwechseln schone ich so meine Synchronisation:

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    Oder wenigstens etwas Zwischengas beim Zurückschalten, um die Kupplung zu schonen:

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    Gruß Julian

  • Bei der Generalüberholung meiner FZR 600 vor einigen Jahren ist mir aufgefallen:

    Zahnradpaar 2. Gang hatte ziemliches Pittinng. Die anderen Gänge hatten leichte Druckspuren bis gar nichts. Der Primärantrieb war wie neu.

    Beim Motorrad Getriebe, das zusammen mit Motor und Kupplung läuft, sind keine oder sehr wenig EP Additive möglich. Dazu eine hohe Leistungsdichte, also viel Kraft auf kleinem Raum.

    Äußerte sich in leichtem Heulen des 2. Gangs. Also auch akustisch wahrnehmbar so ein Verschleiß. War aber noch weit entfernt von Zahnschmerzen.

    Gerade im 2. wird ja am heftigsten beschleunigt. Im 1. nicht, wegen Wheely / durchdrehen nicht möglich.

    Ich denke in Pkw Getrieben ist Zahnrad Verschleiß bei Serien Leistung so gut wie nicht vorhanden. Stärker ausgelegt, Öle GL4 - GL5 sehr druckstabil.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90