Ölfilter - Nebenstromfilter, Ölfilter-Bypass-Systeme, Filtermaterialien

  • Da ich diese Thematik aktuell aufgegriffen habe und mich diese ziemlich interessiert, möchte ich hier mit euch gerne die unterschiedlichen Ölfilter samt Innenleben besprechen.

    Wie ich gelesen habe, gibt es nicht nur Zellulose- sondern auch Synthetik-Filtermembranen.

    • Welche Materialien haben welche Vor- und Nachteile?
    • Macht ein zwischenzeitlicher Filterwechsel Sinn?
    • Habt ihr Fotos von euren Filterelementen?
    • Welche Hersteller bieten Neuerungen?
    • Wer kann Erfahrungen mitteilen?
    • Etc. ...

    Ich selbst kann derzeit nicht wirklich was dazu sagen, da ich bis jetzt nur MANN
    und aktuell Bosch verbaut habe.
    Jedoch würde ich bei entsprechenden Erkenntnissen auch gerne Ölfilter anderer Hersteller nutzen, und auch ein zwischenzeitlicher Filterwechsel wäre interessant.

    Also, was könnt ihr über dieses Thema berichten?

  • Die Syntetischen halten besser als die Zellulose, das ist auch notwendig, weil sie länger drinnen bleiben als früher.
    Daß die jetzt besser filtern würden als einer mit Zellulosefilter habe ich bis jetzt noch nicht lesen können, aber gesucht hab ich auch nicht danach.

  • ich persönlich verwende nur Ölfilter von Mann. Auf die paar Euro Preisunterschied soll es nicht darauf ankommen.

    Es gibt bei vielen Motoren den Filter nur in einer kompletten Patrone zu kaufen und nicht wie bei anderen Einzeln. Ich bevorzuge die Filterpatrone, denn dort ist die Rückschlagklappe integriert (Bosch Beispiel) und die Funktionalität ist gewährleistet weil diese regelmäßig getauscht wird.
    Vorsichtig sollte man bei sehr billigen Filtern sein! Diese enthalten meistens keine Rückschlagklappe.
    Bei Bmw ist es leider so, das man nur das einzelne Filterelement tauscht und sich die Klappe in einen großem Ölfiltergehäuse aus Alu befindet. Ist diese kaputt muss man das gesamte Bauteil tauschen, weil man keine Einzelteile dafür bekommt.

    Empfehlenswert ist auch ein regelmäßiger Ölfilterwechsel. Bedingt durch Ölschlamm und Versetzung des Filtermaterials kann es schnell sein, dass das Öl ungefiltert an einen Bypass vorbei läuft.

    Hier in den eingeführten Bildern ist schön zu sehen, dass das Öl ungefiltert weitergeleitet wird wenn der Filter zu stark verschmutzt ist und somit der Öldruck steigt.
    [Blockierte Grafik: http://www.baldwinfilter.com/de/image/ByPassValves.jpg]

    [Blockierte Grafik: http://www.powerboxer.de/images/stories/motor/oeldruck/Oel_Dr01a.gif]

    [Blockierte Grafik: http://www.secondchancegarage.com/articles/images/oilfiltertheory/filterdiag1.jpg]

    Eine klügere Entwicklung wäre da einen zusätzlichen Bypassfilter zu integrieren.
    [Blockierte Grafik: http://www.baldwinfilter.com/de/image/1011PHGraphic3.jpg]

    Leider nur noch in älteren Fahrzeugen zu finden.

  • Ist vielleicht mal ganz interessant zu sehen was sich so im inneren eines Ölfilters verbirgt.

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  • Grundsätzlich sind synthetische Filtermaterialien den Papierfiltern überlegen. Nicht nur bei Ölfiltern sondern beispielsweise auch bei Luftfiltern.
    Ein Luftfilter aus Synthesematerial kann wesentlich mehr Wasser aufnehmen bevor Wassertröpfchen auf die Reinseite durchschlagen und behält auch im nassen Zustand einen erheblich besseren Abscheidegrad.
    Da heute immer längere Wechselintervalle im KFZ- und NFZ-Bereich angestrebt werden, setzt sich der Synthesefilter allmählich durch.

    Vorzeitige Filterwechsel sind auch ein spannendes Thema. Allerdings muss man eins beachten: Den höchsten Abscheidegrad erreicht der Ölfilter erst nach einer gewissen Gebrauchsdauer.
    Wenn man jetzt also übertrieben gesagt jede Woche den Filter wechselt, wird das Öl im Endeffekt schlechter gefiltert als wenn man sich an die Vorgabe hält. Ein Überziehen der Intervalle ist aber natürlich noch schädlicher.

    Einmal editiert, zuletzt von HellBilly (29. Juli 2018 um 11:37)

  • Zur Spanne von 2.000km: Das kann man pauschal fast nicht beantworten. Kommt auf die Bauart an (sprich Otto/Diesel) und allgemein was der Kunde an den Filterhersteller für Anforderungen im Pflichtenheft gestellt hat.

    Mal als Beispiel: Der Filtereinsatz für meinen TDI ist mehr als doppelt so hoch und hat einen deutlich größeren Durchmesser als der für den Volvo 2.0D meines Bruders. Soll heißen im Filter für meinen Passat steckt mehr als doppelt so viel Fläche an Filtermedium. Der Passat ist mit 30.000km Longlife-Intervall unter optimalen Bedingungen gesegnet, der Volvo mit 20.000km Festintervall.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass beide Hersteller da die gleichen Anforderungen gestellt haben.

    Einmal editiert, zuletzt von HellBilly (29. Juli 2018 um 11:38)

  • Wir hatten den Zylinderkopf des Volvo kürzlich geöffnet, weil wir die Injektoren beim Bosch-Dienst haben überprüfen lassen.
    Da gab es bei einem Kilometerstand von etwa 185.000km an den Nockenwellen, Rollenschlepphebeln und der Steuerkette keinen sichtbaren Verschleiß.
    Angesichts dieses Ergebnisses sehe ich den winzigen Ölfilter zur Zeit nicht als kritisch.
    Der Ventiltrieb ist bei diesem Motor (D4204T) allerdings dank seiner Konstruktion mit Rollenschlepphebeln auch recht robust gegenüber Schmierung mit Feststoff-Verschmutzung. Tassenstößel finden soetwas nicht so witzig.

    (Kurz zum Hintergrund: Bei diesem Motor sind Saugrohr und Ventildeckel ein Teil. Wenn man an die Injektoren ran will muss man dieses Kombi-Teil abnehmen. Meinem Bruder war beim wöchentlichen Check des Ölstandes aufgefallen, dass dieser leicht gestiegen war. Wir haben vermutet die Injektoren würden nachtropfen und haben sie daher auf einem Prüfstand testen lassen. Der Bosch-Dienst hat ihnen allerdings einwandfreie Funktion bescheinigt. Letztendlich hat der Vorbesitzer den Partikelfilter nicht nach Vorschrift gewechselt und den Eintrag in der elektronischen Wartungshistorie gefälscht. Bei um 60.000km überzogenem Wechsel des Partikelfilters hat er permanent regeneriert und so Diesel im Öl angereichert. Seit der Wagen einen neuen Partikelfilter hat läuft er wieder wie ein Uhrwerk.)

  • Die Atom-Emissions-Spektroskopie kann nur Partikel bis zu einer Größe von weniger als 5µ nachweisen:
    https://www.oelcheck.de/wissen-von-a-z…inter-2005.html

    Ölfilter toleriert nur Partikel bis zu einer Größe von mehr als 20-25µ.

    Solche Partikeln sind nicht sichtbar... ;)

    Fazit: es ist egal ob Bypass-Ventil offen bleibt oder nicht...

    Das ist wohl auch gut so, denn der Filter kann ja nicht unterscheiden was zum Beispiel Verschleißmetall und was vielleicht ein Additiv ist. Wenn man den Filter beliebig effektiv für alle Partikelgrößen macht, filtert er also theoretisch auch Ölbestandteile heraus...

  • Ich hab heute ein Filter aufgeschnitten.

    Champion C165 nach grob 9000km mit Shell Helix Ultra im Saab 900.

    Sieht ganz gut aus, denke ich: anständige Verarbeitung und offenbar reichlich Oberfläche (das ist nicht selbstverständlich: nachdem man ein paar Fram-OCOD-Bilder gesehen hat ist man bei diesen beiden Punkten ja auf Schlimmstes gefaßt), keine Risse, kein auffälliger Dreck.

    [Blockierte Grafik: https://turboseize.files.wordpress.com/2016/05/imgp0805.jpg]


    Mehr Bilder (und Text) gibt's im Link: https://turboseize.wordpress.com/.../

  • Woher soll ich das wissen? Vorher konnte ich nicht reingucken! :D

    Durchaus möglich. Die Hülle ist ja auch stark deformiert; kann sein, daß es bis aufs Papier durchgedrückt hat. Kann aber auch sein, daß die Falten im Motor so wellig wurden oder gar so aus der Fabrik gepurzelt sind. Ich find die aber gar nicht so krumm, da habe ich bei den Bitogern schon deutlich schlimmere Bilder gesehen.

  • Woher soll ich das wissen? Vorher konnte ich nicht reingucken! :D

    Durchaus möglich. Die Hülle ist ja auch stark deformiert; kann sein, daß es bis aufs Papier durchgedrückt hat. Kann aber auch sein, daß die Falten im Motor so wellig wurden oder gar so aus der Fabrik gepurzelt sind. Ich find die aber gar nicht so krumm, da habe ich bei den Bitogern schon deutlich schlimmere Bilder gesehen.

    Naja, man kann ja einschätzen ob die Beulen im Gehäuse so tief reichen, dass der Einsatz selbst gelitten haben könnte.
    Im Allgemeinen sagt man, dass das Filterelement nach seiner Einsatzdauer im besten Fall noch die gleiche Form hat wie vorher. Ist also kein herausragendes Qualitätsprädikat für das Teil was du da zersägt hast ;)

    Einmal editiert, zuletzt von HellBilly (29. Juli 2018 um 11:39)

  • Schneewittchen fährt jetzt Shell HU 0w-40 mit dem Original GM-Filter (55560202, wird anscheinend von Wix hergestellt). Veronica und das Plüschtier tragen gerade noch Champion C165, aber auf meinem Schreibtisch steht noch ein Mann W712/80, der dann demnächst seinen Weg in ein Auto finden wird.

    Keine Angst, da kommen also noch mehr Bilder.

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    Nissan Quest - 12.000km - 6monate seit Ölwechsel