Allgemeiner KFZ-Thread

Alles klar, Camper Umbau, damit ist es vorallem eine Preisfrage des Basisfahrzeugs damit sich die ganze Sache noch rechnet.

Aus eigener Erfahrung und der leidgeprüfter Freunde kann ich nur vorschlagen sich am Gebrauchtwagenmarkt (vorzugsweise im Herbst und Winter) umzusehen. Die Selbstausbauprojekte werden schnell von vermeindlich günstigen Lösungen zu Zeit- und Geldgräbern mit bescheidenem Komfort und oft unansehlicher Baumarktsperrholzoptik.

Lieber gleich vernüftig gebraucht kaufen und gleich losfahren, als jahrelang am Kompromiss basteln. Kenne Keinen dessen Lösung zeit-, preis- und leistungsmäßig dem Fertigprodukt überlegen war. Ein Fertigfahrzeug erzielt auch beim Verkauf einen entsprechenden Preis. Wobei man in die persönliche Optimierung der Fertiglösung auch noch Zeit und Geld stecken kann...

Ich würde die ganze Geschicht vorab gut und in Ruhe mit allen Möglichkeiten durchrechnen, inkl. Verkauf.

Wenn dann nimm nicht den 651er, nimm den 646er oder eben den 642er. Der 651 ist nicht wirklich das Sahnestück der CDI von Mercedes, spreche da aus Erfahrung...täglich an diesem Motor gearbeitet, die anderen Diesel sind deutlich unauffälliger.

Im Sprinter W906 wurden auch Benziner verbaut - M271 und M272.

Beide Motoren halte ich für NICHT empfehlenswert im Sprinter. Einmal kleiner aufgeladener 1,8l-Vierzylinder und V6-Sauger. Möchte nicht wissen, was der 6-Ender so säuft... Und wenn NW-Versteller und/oder Ausgleichswelle samt Steuerkette zur Reparatur anstehen, kann man schnell die Freude verlieren.

Ich vermute, dass du einen Benziner eh nicht in Betracht gezogen hast, oder,?

Der 651 ist kein guter Motor. Hatte viele Probleme, und selbst wenn die durch Rückruf erledigt wurden, kommt irgendwann die Steuerkette. Hohe Kosten vorprogrammiert. Die anderen Mercedes Diesel sind in Ordnung

Zu den VW Motoren: Der 2.0 ist der durch den Dieselskandal berühmte EA288. Der 2.5 Fünfzylinder kommt bei Bewertungen nicht gut weg, wirklich robust ist der nicht gerade.

Zitat von Hofrat

Alles klar, Camper Umbau, damit ist es vorallem eine Preisfrage des Basisfahrzeugs damit sich die ganze Sache noch rechnet.

Selbstausbauprojekte werden schnell von vermeindlich günstigen Lösungen zu Zeit- und Geldgräbern mit bescheidenem Komfort und oft unansehlicher Baumarktsperrholzoptik.

Fertigprodukt kommt nicht in Frage, da individuelle Teilumbauten zu realisieren sind. Die Suche richtet sich daher nach einem leeren Kastenwagen. Das Basisfahrzeug soll Substanz haben und darf zwischen 15-20k kosten. Es muss (und soll) kein 5.000€-Sprinter mit 500.000 km sein.

Zitat von Johannes131

Wenn dann nimm nicht den 651er, nimm den 646er

Ich bin beim Thema Mercedes leider gar nicht drin, deshalb muss ich nachfassen. Den OM651 kenne ich rudimentär zB aus der A-Klasse und abgesehen von Injektorengeschichten sind mir keine typischen Baustellen bekannt. Was macht der OM646 denn besser als der OM651?

Zitat von N54B30

Im Sprinter W906 wurden auch Benziner verbaut - M271 und M272. [...] Ich vermute, dass du einen Benziner eh nicht in Betracht gezogen hast, oder,?

Prinzipiell keine schlechte Idee, wenn es eine R115 dafür gibt. Müsste ich nachschauen. Würde dann auch wieder das Thema Gas an Bord vereinfachen. Ja, darf man nicht usw, funktioniert aber. Meine 5kg und 11kg Gasflaschen befülle ich auch an meinem X5.

Beim 651 hast Du nicht nur die Geschichte mit den Injektoren...Steuerketten und Gleitschienen,Wasserpumpen,Turbolader,Abgaskrümmer,Ladeluftverteilerrohr und noch vieles mehr macht diesen Motor nicht unbedingt zuverlässig - egal wo verbaut!

Beim EA189 hast du halt als BiTDI immer den faden Beigeschmack das er irgendwann Öl braucht oder eben die Kopfdichtung durch geht und dadurch der Block beschädigt wird. Das ist übergreifend beim BiTDI egal wo der verbaut wurde sei es T5, Crafter oder Amarok.

EA288 wenn nur als kleine Variante nicht als BiTDI auch dieser hat ziemlich viele Probleme mit Ölverbrauch, Zylinderköpfen (auch im normalen PKW durch defekte WaPu Überblendung) und kapitalen Motorschäden (Pleuel sehnen sich nach Freiheit)

Meine Empfehlung wäre hier wirklich der 646 im Sprinter unauffälliger Dauerläufer im großen und ganzen

Der OM646 ist eine Evolution in der Common Rail Entwicklung bei Mercedes. Etwas besser als der Vorgänger und unauffällig. Der OM651 ist eine Revolution. Hochkomplex und anscheinend auch wirklich hocheffizient. Ein gefeierter Motor was Leistungsfähigkeit und Verbrauch an geht. Aber aufgrund der kompletten Neuentwicklung und Komplexität viel anfälliger als es bei der Marke Mercedes sein sollte. Die Entwicklungsziele wurden zu einseitig gesteckt.

die Injektoren sind schon lange durch. Die Anzahl Fahrzeuge die noch die alten drin haben dürfte sehr gering sein beim 651.

Der 646 ist besser, halte ich aber genauso nicht fpr das gelbe vom Ei, wobei das kein Motor im Sprinter ist.

Der M272 ist was das betrifft, solange er nicht mehr von dem Kettenradproblem mit der Ausgleichswelle betroffen ist, noch die beste Wahl. Aber selten und braucht viel. Fährt aber auch wunderbar auf LPG, was das ganze aber wieder teurer macht.

Nimm wenn einen ohne DPF. Das gab es mit 646 und 651, wobei 651 ohne DPF eher selten sind.

Aber warum nur auf Sprinter beschränken. Bei 20k Budget bekommt man auch einen aktuellen Iveco Daily. Der hat keine angepassten PKW Motoren sondern ausschließlich reine Nutzfahrzeugmotoren verbaut. Die 2.3l und vorallem die 3.0l Vierzylinder sind allesamt bewährt und robust. Iveco verbaut dazu das 8HP55 8-Gang Automatikgetriebe von ZF wie in den großen Audis und BMWs. Da gibts von Mercedes nichts gleichwertiges. Außerdem hat Iveco immer 3,5t Anhängerlast ab Werk, kann Mercedes ebenso nicht.

Läuft bei uns seit 2018 klaglos, selbst der 2.3l mit 156PS und Automatik hat mit den 3,5t Hängern kein Problem...

Motortechnisch bringe ich Peugeot Boxer, Citroen Jumper, Fiat Ducato ins Spiel. Vor wenigen Jahren war da auch noch dieser 3.0 Vierzylinder verbaut. Ist zwar sehr rauh und laut, aber absolut robust. Ein Lkw Motor eben.

Ich kenne nur den Boxer persönlich sehr gut von meinem letzten Arbeitgeber von 2010 bis 2018. Auch die Fahrzeuge an sich sind gut und haben nie Probleme gemacht. Ob Fiat besser verarbeitet als PSA? Vielleicht andersrum...

Zitat von Maddin

Der OM646 ist eine Evolution in der Common Rail Entwicklung bei Mercedes. Etwas besser als der Vorgänger und unauffällig. Der OM651 ist eine Revolution.

OM646 klingt interessant, da 3. Common Rail Generation und "neu genug". Äquivalent der M57TÜ2-Technik bei BMW. Die Motoren laufen im großen und ganzen sehr gut. Ich schaue mir den 646 mal näher an. Danke!

Zitat von Weizen007

Nimm wenn einen ohne DPF.

Warum?

Zitat von Maddin

Motortechnisch bringe ich Peugeot Boxer, Citroen Jumper, Fiat Ducato ins Spiel.

Da lehne ich dankend ab. Mit Franzosen möchte ich nichts zu tun haben. Katastrophale Diagnosemöglichkeiten und Dokumentation, auf Kaputtgehen hin entwickelte Komponenten. Ich hatte letztens einen 2015er Fiat Scudo alias Peugeot Expert hier, da war einfach alles im Eimer. Sowas möchte ich mir nicht ans Bein binden.

Zitat von Hofrat

Aber warum nur auf Sprinter beschränken. Bei 20k Budget bekommt man auch einen aktuellen Iveco Daily. Der hat keine angepassten PKW Motoren sondern ausschließlich reine Nutzfahrzeugmotoren verbaut.

Wie verhält es sich bei den Dailys bzgl. Diagnosefähigkeit?

Mit Iveco Diagnose im Detail hab ich mich noch nicht beschäftigt, war auch bisher nicht nötig. Normales OBD2 geht problemlos.

Sicher alles einfacher wie bei Mercedes, wenn du da eine bezahlbare Lösung a la VDCS kennst, freue ich mich über Informationen. Bis dato kenne ich nichts womit ich unsere Vitos für vernünftiges Geld codieren könnte z.B. Start/Stop Funktion umkehren etc.. Star Diagnose/Xentry ist für DIY unbezahlbar. Wie gesagt, wenn jemand hier einen Tip hat freue ich mich....

Zitat von sese

Da lehne ich dankend ab. Mit Franzosen möchte ich nichts zu tun haben. Katastrophale Diagnosemöglichkeiten und Dokumentation, auf Kaputtgehen hin entwickelte Komponenten. Ich hatte letztens einen 2015er Fiat Scudo alias Peugeot Expert hier, da war einfach alles im Eimer. Sowas möchte ich mir nicht ans Bein binden.

Der Euro-Transporter von Fiat/Peugeot/Citroen funktioniert schon. Man sollte nur auf die von den jeweiligen Marken verbauten Motoren achten, bei Fiat und Iveco sind die 2.3 und 3.0 Motoren nicht unähnlich, bei Fiat wegen dem FWD eben quer eingebaut. Schaut einmal wieviele Handwerker und Paketboten Euro-Transporter fahren und wieviele Sprinter unterwegs sind, da geht es um jeden Cent und nicht um Markenphilosophie.

Die Frage ist vielmehr, was ich mit dem Ding will. Für den reinen Transport von Nutzlast in der Ebene tut´s ein FWD. Will ich aber öfter einen richtigen Hänger ziehen oder mit maximaler Nutzlast über Steigungen bin ich mit einem RWD besser beraten. Mit der modernen Wandler-Automatik lebt der Antriebsstrang länger und der Verbrauch ist besser, die Automatik braucht halt je nach Beanspruchung alle +/- 60Tkm einen Ölwechsel, besser eine Ölspülung. Dafür brauch ich nie mehr eine mech. Kupplung austauschen...

Zitat von sese

Da lehne ich dankend ab. Mit Franzosen möchte ich nichts zu tun haben. Katastrophale Diagnosemöglichkeiten und Dokumentation, auf Kaputtgehen hin entwickelte Komponenten. Ich hatte letztens einen 2015er Fiat Scudo alias Peugeot Expert hier, da war einfach alles im Eimer. Sowas möchte ich mir nicht ans Bein binden.

Verstehe ich jetzt nicht. Franzosen ≠ Fiat.

In acht Jahren hatten wir viele Boxer und ich selbst drei "eigene" Peugeot Partner. Überhaupt keine Probleme. Weder mechanisch noch elektrisch. Software gibt es auch für Peugeot, allerdings redet das Fahrzeug dann bevorzugt französisch.

Wie ich schon geschrieben habe: Verarbeitung und Elektronik würde ich PSA eher gescheit zutrauen als Fiat. Auch bei einer engen Kooperation in der Entwicklung.

Fiat Scudo = Peugeot Partner.

Sind wohl die gleichen Autos mit anderem Namen?

Ford Transit kann man sich auch näher mit befassen. Bei bestimmten Motoren gab's Probleme. Aber die Fahrzeuge an sich sind einfach, kostengünstig aber qualitativ gut konstruiert.

Im Falle Boxer/Ducato und Expert/Scudo kommen die Fahrzeuge tatsächlich aus dem gleichen Werk. Beim Boxer kann ich aus eigener Erfahrung nur positives berichten. Tut was er soll der Kasten.

die Transit hatten Probleme mit der Umstellung von Delphi auf Denso Einspritzung. Die Injektoren sind unterdimensioniert und die Einspritzdauer war zu lang und das hat zu Löcher im Kolben geführt bei lange Volllast in niedrigen bis mittleren Drehzahlen. Das wurde aber mit einem Update behoben. Ansonsten ist der ZSD 422 Puma Diesel sehr robust. Sehr langhubig und gab es auch im Eurotransporter einige Jahre. Gab es bis 2012 ohne DPF.

Warum kein DPF? Warum sollte ich mir sowas ans Bein binden, vorallem im WoMo, welches häufig lange steht und dann sicherlich auch mal mit Dieselpest zu kämpfen hat, was schlimm genug wäre. Da noch eine zusätzliche Quelle.

Außerdem wird bei all denen per Nacheinspritzung regeneriert.

Der 646, aber auch teilweise der 651, haben gerne Ihre Kurbelwellenlager gefressen, wenn die einen DPF an Bord hatten. Du kennst die vorherige Nutzung nicht.

Beim Transit ist mit Abstand der größte Feind der Rost.

Auf der Arbeit haben wir seit langem T5, Vito's, Sprinter und Transit's...

Bin nicht alles selbst gefahren, und die Karren werden bei uns aber ja auch nur 3 Jahre / ~90tkm alt. Kann da eher aufs Fahren drauf eingehen...

Transit/T5.1+.2:

Sitzposition wie am Küchentisch, ich hab's gehasst mit den Hobeln zu fahren. Und beide haben keinen großen Hering vom Teller gezogen (vermutlich kleinste Motorisierung).

Vito:

Die W639 (163 PS) waren klasse. Durchdacht (bspw. Anordnung der Gurte hinten im Vgl. zum T5), sehr angenehm zu fahren.

Die W447 find ich nicht mehr so pralle. Hat zwar mehr Leistung, fährt sich aber deutlich träger - zumindest subjektiv. Und hat als Allrad nen Wendekreis der genauso bescheiden is wie der von meinem Volvo.

Sprinter selbst nicht gefahren, aber haben die W906 gehabt und aktuell die W907.

Laut Aussage von einigen Kollegen stehen die W447/W907 aber öfter in der Werkstatt als die Vorgänger (Probleme mit entladenen Batterien über Nacht und mit zeitgleichem Betrieb von Standheizung/Zuheizer bei laufendem Motor Fehlermeldungungen sind mir bekannt. Was genau weiß ich nicht, hab ja nen Caddy).

Muss es denn unbedingt sowas "modernes" sein?! Wenn Leistung nebensächlich ist, wäre bei dem Budget doch auch ein Bremer T1 ne Möglichkeit?!

I.d.R. H-Kennzeichen, robuste Saugdiesel mit Reiheneinspritzpumpe (afaik als "Industrieversion" mit mehr Hubraum bei gleicher Leistung), sparsam/günstig im Unterhalt...

Ich hatte einmal bei einem Vito die hinteren Sitzreihen aus- und eingebaut. Die vom T5 mehrmals alleine. Die Sitze vom T5 sind schwer. Die vom Vito gefühlt doppelt so schwer und es war zu zweit grauslig.