Motorenöl mischen. Additive und Co

  • ich würde das Aviation Öl nicht ins Fahrzeug-Motoröl mischen!

    AeroShell Oil W 15W-50 already contains, in the correct proportions, an
    anti-wear additive equivalent to the Lycoming additive LW 16702;
    operators who use AeroShell Oil W 15W-50 DO NOT need to add this
    Lycoming additive to the oil.

    steht so im Datenblatt: AvBook Intro/notes A/W Sect1 (schmierstoff-datenbank.de)

    liest man mal etwas über das Additiv, wie zum Beispiel hier: Grade 100 with Lycoming LW 16702 Additives | Aviation Oil Outlet

    so steht da:

    These oils may not be used in the following applications:

    • Aircraft engines that have been converted from automotive engines.
    • Helicopters that contain a single transmission oil and engine oil reservoir.
    • Applications wherein a specific lubricant is recommended for engine break-in in engines with hard chrome and channel cylinders.
  • Ich würde Euch wieder bitten das Ziel der Mischung nicht vergessen, weil das der Basis ist.

    So wie der SAE20 empfiehlt, kriegt man Synergien bei folgendem Öl/Mischungsverhältnis:

    ACEA C5 oder ILSAC 0W-20 2:1 MOTUL 300V 4T (МОТО) *40 oder 10w-60

    ACEA C5 oder ILSAC 0W-20 2:1 MOTUL 7100 10W-40

    ACEA C5 oder ILSAC 0W-20 2:1 AMSOIL 25W-40 SYNTHETIC BLEND MARINE ENGINE

    ACEA C5 oder ILSAC 0W-20 2:1 RAVENOL MARINEOIL PETROL SAE 25W-40 SYNTHETIC

    ACEA C5 oder ILSAC 0W-20 2.5:1 MOTUL 7100 4T 15W-50

    ACEA C5 oder ILSAC 0W-20 2.5:1 Redline 10W-50

    Quelle: https://www.oil-club.ru/forum/topic/39…comment=1610250

  • Bei ~25% vom Aeroshell kann ich einfach eine Flasche nehmen und habe keine Reste. Ob ein Effekt bei nur 10% mess-, sicht- und merkbar ist, bezweifel ich.

    Es geht mir nicht generell darum Asche zu reduzieren und Aschefrei zu werden, sondern darum aschefreie Alternativen auszuprobieren, das ist auch Ziel der Mischung.

    Das Datenblatt habe ich gelesen, zu den Additiven konnte ich allerdings keine Informationen finden, warum es nicht in PKW Motoren funktioniert.

    Den größten Unterschied sehe ich beim Kraftstoff, da mache ich mir hier in Deutschland aber keine Sorgen.

    Rein technisch sind die Flugzeug Kolbenmotoren ähnlich wie im PKW, solange keine Exotischen Beschichten oder Materialien verwendet sind, sehe ich aktuell keine Probleme.

    Ohne einen Versuch werden wir es nicht rausfinden.

  • AndiG die Mineralischen Singlegrades mit dem Lycoming LW 16702 würde ich dem PKW Öl auch nicht beimischen.

    Das Aeroshell 15w50 hat ein equivalentes EP-Additiv auf Basis von Phosphor, TPP. Aschefreie Antioxidantien und Dispersants mischt Shell auch in PKW Öle, das findet man ab und zu in den Sicherheitsdatenblättern.

    Das Hauptproblem, womit die Flugzeugöle zu kämpfen haben, sind der Bleigehalt der Treibstoffe. Die Öle müssen in 10h 1000-2000ppm Blei aufnehmen und in schwebe halten, daher wird die Nutzdauer meistens mit maximal 50h angegeben.

  • Ich würde trotzdem kein Aeroshell in mein Auto kippen. Aber das ist nur meine ganz persönliche Meinung. Die Contis / Lycomings sind schon echt old school was Legierungen und Drehzahlen angeht. Großvolumige Boxermotoren mit idR 5,7l Hubraum und max 2400-2700RPM und Propeller direkt auf der Kurbelwelle. Am ehesten noch mit Käfermotoren vergleichbar. Wie Du schon sagst, geht es vor allem darum das TEL in der Schwebe zu halten. (Tetraethylblei). Das LW Additiv dient hauptsächlich dazu, dass das Öl an kritischen Stellen länger haften bleibt (Lycoming, obenliegende Nockenwelle), wenn der Motor steht. Die W-Öle (W100/W80) sind "ashless-dispersant" die 80er/100er sind nur für die Einlaufphase gedacht. Generell werden Flugmotoren die ersten 25h mit größer 75% Leistung eingeflogen, damit sich die Kolbenringe durch Kompression setzen. Mindestens 1h fliegen pro Anlassvorgang, keine wechselnden Drehzahlen. Da Luftgekühlt muss vor allem auf die CHTs geachtet werden. Alles größer 380F/200C ist auf Dauer sehr schlecht und macht Dir die Köpfe und Ventile kaputt. Für die Rotax-Motoren gibt es Aeroshell Sportplus 4, das sind aber kleine hoch drehende Alu-Motoren mit Untersetzungsgetriebe, welche am ehesten noch mit Motorradölen vergleichbar sind (und früher auch damit betrieben wurden), wegen der hohen Scherkräfte im Getriebe. Es gab für die Contis/Lycomings auch mal ein vollsynthetisches Öl von Mobil 1, welches einfach zuviel des Guten war und die Motoren reihenweise durch Bleiverschlammung stehen geblieben sind. Wie auch immer. Rein vom Anwendungszwecks sind das zwei völlig unterschiedliche Welten. Ich habe seit meinem 15ten Lebensjahr mit der Fliegerei zu tun, auch beruflich und ich würde eher nach einem passendem Öl aus der Autowelt suchen. Oder halt LKW Öl :zwinker:

    P.S: Ölwechsel-Intervalle hängen von mehreren Faktoren ab. Stellenweise haben die Motoren gar keinen Feinfilter sondern nur ein Ölsieb für grobe Ölkohle. Da wechselt man alle 25h. Meistens wurde jedoch auf Schraubfilter umgebaut, bzw. später haben die sich dann durchgesetzt. (CH48110/CH48108). Da wird in der Regel alle 50h gewechselt oder einmal im Jahr. Was zuerst eintritt. Dann gibt es aber noch den Unterschied ob privat oder kommerziell genutzt. Bei Rotax ist es dann auch wiederum anders, die sagen 100h bei Nutzung mit Mogas (Super Bleifrei) oder alle 50h bei Nutzung mit Avgas (Blei). Ich selbst betreibe einen Rotax mit SuperPlus und wechsle alle 25h. Der Rotax 912 ist ein 4zyl-Boxer mit zwei Bing64-Vergasern und mit 100PS aus 1.3l Hubraum. Der hat eine Druckumlaufschmierung aus nem Öltank. Da sagt Rotax den soll man alle 200h säubern. Ich mache das auch bei jedem Ölwechsel. Das ist der Öltank nach unbekannter Stundenzahl, nachdem wir den Flieger übernommen haben. War mal an der Zeit. :überleg:

    Sorry, falls das alles zu sehr ins OT geht

  • Das Problem is nicht das Öl sondern der Blow-By bei Motoren welche Konstruktiv von Anno Tubak sind mit irsinns Toleranzen.

    Lead Fouling: KLICK!

    "The Tetra Ethyl Lead used for octane boost in the fuel naturally degrades to form Lead Oxide when it is burned. In reality it is this oxide which gives the octane boost. The problem is that Lead Oxide is a solid up to about 900 deg C which is well within the wall temperatures inside a piston engine.

    In order to prevent these deposits from forming, a Lead scavenging compound is added to Avgas 100LL - this compound is Ethylene Dibromide. This scavenger is designed to react with the Lead oxide to form Lead Bromide which is more volatile - becoming a gas at around 200 - 250 oC. This is a low enough temperature to ensure that the Lead is removed from the engine as a gas end it subsequently goes back to the solid phase as the exhaust gas cools in the atmosphere."

    Einmal editiert, zuletzt von Ben Breit (19. Januar 2023 um 04:32) aus folgendem Grund: Irgendwie lief was mit den Links schief vom Handy

  • Mit der Erklärung ist es eine runde Sache. Letztendlich der gleiche Prozess wie im Kfz-Bereich mit den Halogenverbindungen. Nur hat dort die Anreicherung der Bleiverbindungen entlang der Straßen final zum Blei-Verbot in Kraftstoff geführt.

  • Dass im Motorenöle mehr Hirnschmalz fließt als wir am Additivpaket in Analysen erkennen können ist ja nichts neues.

    Ich bin immer mehr der Meinung, dass Öle nicht vollkommen Zweckfremd eingesetzt werden sollten.

    3M-Mix (70:30) :megu: SL 5W40 + Racing 10W60 + :aroi: 9200 / M54B25

  • Dieses Öl ist Wahnsinn!!

    Es klebt sogar an normalem Glas Stunden und Tage … dann kann man sich vorstellen, wie lange es im Motor an den Metallteilen klebt (puncto Ester … Polarität… usw.)!

    Finde ich zur Überwinterung als Beimischung ideal.

    :hello: Das ist ja genau das Öl das ich zum Beimischen benötige.

    Klebt nach dem "Winterschlaf" schön an den Innereien des Motors. :to:

    Ob damit das lästige "Hydro-Tickern" nach langer Standzeit reduziert wird? Versuch macht kluch.

    Hat schon mal jemand das Ravenol Racing 4-T Motorbike 15W-50 mit dem Ravenol RCS 5W-40 gemischt?

    Ich dachte da so an 20% 15W-50 mit 80% 5W-40 RCS ??

  • bthight

    Ja, von jedem eine passt für den Anfang denke ich. :flitz:

    Geschichten aus dem oil-club1:
    Eine Partynacht mit PAOla und ESTER


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  • Das AR ist doch momentan nicht verfügbar wegen REACH-Problemen, oder? An das Eurol habe ich auch schon gedacht, liest sich sehr interessant.

    Weiß jemand, ob das Eurol für Nasskupplungen geeignet wäre? Das AR9100 hab ich in der Chopper und geht zur Neige.

  • mein AR9100 geht auch langsam zur Neige, ich denke 1-2 Ölwechsel komme ich noch durch - bis dahin hoffe ich auf eine Lösung.

    Schade wäre, wenn es AR9100 - nach der ganzen Anstrengung es außerhalb UK in den Vertrieb zu bringen - in Zukunft nicht mehr gäbe...

    Als Alternative hab ich mir erstmal 2 Dosen Liqui Moly Molygen Motor Protect bestellt - für den Fall der Fälle .... das ist in AT auch nicht so einfach aufzutreiben. Und die Verpackungsrichtlinie in AT erschwert auch so einiges.