Zahnriemen vs. Steuerkette

  • Tja Freunde,

    wie unterschiedlich doch Erfahrungen mit Zahnriemen sein können:

    FIAT Tipo 2.0 TDsX, Bj 91, gekauft mit 110tkm (laut Betriebsanleitung Inspektion alle 40tkm, Wechsel alle 120tkm oder 5 Jahre): 1. Wechsel 144tkm(Marelli), 2. Wechsel bei 267tkm(Conti), der Test auf dem Leistungsprüfstand bei 267t zeigte nach dem Zahnriemenwechsel 98% Motorleistung, Kompressionsabweichung +/-1,5bar und Druckverlust unter 8%. Gestorben im Schlaf in der Parkbucht durch Straßenrowdy bei 273tkm (schnief!).

    Golf IV, 1,8 20V, Bj 98, Motor AGN, gekauft mit 134tkm (laut Betriebsanleitung Inspektion alle 30tkm, Wechsel alle 180tkm oder 8 Jahre): 1. Wechsel bei 70tkm (VAG), 2. Wechsel bei 157tkm (VAG), 3. Wechsel bei 198tkm(Conti), verkauft bei 214 tkm.

    Lancia Y 1.3 16V, Bj 01, Motor 188A5000, gekauft mit 130tkm (laut Betriebsanleitung Inspektion alle 30tkm, Wechsel alle 80tkm oder 4 Jahre): 1. Wechsel 110tkm(Marelli), 2. Wechsel 250tkm(SKF), Motor bei 288tkm ausgebaut (Y verschrottet), läuft seit 2014 in einer anderen Lancia, 3. Wechsel 362tkm(SKF).

    Jetzt habe ich eine Wanderdüne aus Stuttgart mit innenliegender Fläzcouch (E200 Kompressor T-Mopf).
    Kettensteuerungs-Sorglospaket gewechselt bei 232tkm mit MB-Material (O fraget nicht nach Sonnenschein!).


    Sagen Sie nichts, nicken Sie nur.


    Grüße aus dem flachen Land.
    Hans 8)

  • Der junge Besitzer hatte es mal geschafft in 4 Wochen ganze 2 Ketten zum reissen zu kriegen. Bis uns jemand mal erzählte wann das immer passierte.

    Er kam nach 2..3 Std aus dem McDonaldo. Rein ins Auto, starten, fetten burnout mit Handbremse. 2x gerissen und 2x bei Mc beim kalten Vollasten.
    Seit dem bin ich fest davon überzeugt das auch die Kette Wärme braucht.

    Als ich noch im Rettungsdienst war, war die häufigste Ursache für Motorschäden der Rettungswagen eine gerissene Steuerkette. Die Rettungswagen kommen, sobald sie die Wache erreichen, an den Strom. Kühlwasser und Motoröl werden daher laufend vorgewärmt bzw. auf Temperatur gehalten. Aber gegen die Fahrweise, jene teilweise vorgelegt wird, kann natürlich auch die beste Steuerkette nichts ausrichten.

  • Aber gegen die Fahrweise, jene teilweise vorgelegt wird, kann natürlich auch die beste Steuerkette nichts ausrichten.

    Kannst du ggf. nen paar technische Details nennen wieso eine Kette so schnell gekillt werden kann?

    Besonders das zitierte Beispiel mit der Kette die in 4 Wochen ruiniert wurde... ich kann es mir nicht erklären :überleg:

    Wieso interessiert sich die Kette so stark dafür ob der Motor kalt geprügelt wird? Ich hätte die Schwachstellen eher an anderer Stelle vermutet...

  • Mir fehlt das technisch-akademische Wissen über Motoren, um dir Details erklären zu können, die hier wohl dazu führen und beitragen, dass die Steuerkette in diesem Fall manchmal frühzeitig kaputtgeht. Die Motoren waren von Mercedes, meine ich. Aber das weiß ich nicht mehr sicher.

    Ein negativer Faktor ist aber sicherlich, dass diese Autos schwer sind und keine Power haben. Viele fahren im Einsatz häufig mit einer Dichotomie aus 100%Gas-0%Gas. :whistling: Der Motor und die Kette werden also immer abrupt und plötzlich voll beansprucht. Das ist ganz sicher nicht nur sehr schlecht für die Steuerkette, sondern für nahezu alle Komponenten des Motors.

  • Ein Link wäre interessant, dann kann ich selbst nachlesen und für mich halbwegs beurteilen, wie korrekt oder "wissenschaftlich" ich die dort vorgetragene Erklärung halte.

    Mir fehlt in dem von mir genannten Beispiel leider das enorme Fachwissen, das notwendig wäre, um bereits a priori aussagen zu können, dass die häufigeren Steuerkettenschäden (in diesem Fall) vollständig oder primär durch zu altes Motoröl bedingt sind. Das müsste man empirisch überprüfen und wie ein solch experimenteller Versuchsaufbau beispielsweise aussähe, wisst ihr ja selbst – das wird niemand durchführen, denn die Kosten würden in keinem Verhältnis zum Wert der erhaltenen Information stehen.

    Wenn aber jemand die Schadensursache bis ins Detail erklären kann, würde ich wohl geneigt sein ihm/ihr zu glauben. Aber eine solche Schadensanalyse entspricht sicherlich einem ca. 10-30 (A4) seitigen ordentlich zusammengefassten Bericht. Oder, wenn es kurz für ein Forumsbeitrag radikal gekürzt zusammengefasst wird, vielleicht immer noch zwei Seiten. So oder so, allein aus diesem Schadensthema könnte man schon eine Bachelor- oder Master-Thesis draus machen

  • Bevor man auf diese Weise sich dem Thema nähert, sollte man vielleicht eher das Ausschlussverfahren anwenden. Kein Hersteller will Gewährleistungen erbringen müssen. Die Belastungen der Kette lassen sich Recht genau berechnen. Daher hatten auch bewußt knapp berechnete Ketten unter widrigen Bedingungen mehrere 10tausende Km. Wahrscheinlicher ist, dass hier beim Einbau nicht korrekt gearbeitet wurde oder aus Kostengründen Teile weiterverwendet würden, die lieber hätten getauscht werden sollten.

    Mit anderen Worten, wir haben nicht genug Fakten, was die Ursache war.

  • Wenn man Steuerketten-Antriebe mangelhaft konstruiert und minderwertiges Material verwendet, kommt halt sowas bei raus (zudem LL-Intervalle). Gleiches wäre es, wenn man Riemen-Antriebe mangelhaft umsetzt. Dann fliegen einem die Rollen weg und/oder der Riemen reißt.

    Beides lässt sich haltbar oder defekt-anfällig umsetzen.
    Die Steuerkette wurde ja quasi mutwillig in ein schlechtes Licht gedrückt, einfach durch absolute Inkompetenz seitens ein paar wenige Hersteller/Dilettanten.

  • Ja und?Bin mal gespannt ob sich hier zumindest ein Kia/Hyundai geschädigter noch meldet. :rolleyes:
    Oder Renault/Dacia Steuerketten.

    Ich kann bekanntlich die defekte (gelängte/rauschende) Hyundaikette bieten.
    Auch bieten kann ich Kettentausch und mehrfachen Motortausch beim Dacia Duster TCe.

    Den Hyundai fahre ich noch, den Dacia nenne ich nicht mehr mein Eigen.

  • Ja wenn an Material und an der Produktion gespart wird kann man als Endverbraucher nichts machen. Wenn man sich aber mal auf den Bild oben anschaut wie dicht die Kettenglieder aneinander laufen, kann man sich auch vorstellen was dort der geringste Anteil an Schmutz oder eventuell ein zu dickes Öl anrichten kann. Das eine wirkt abrasiv und das andere erreicht nicht alle Schmierstellen.

  • eventuell ein zu dickes Öl anrichten kann...

    Eine Kette benötigt für eine gute Schmierung ausreichend Öl am Kettenbolzen.
    Das Öl muss dazu im Kettenbolzen bleiben. Was braucht man dafür:

    Definitiv ein hochviskoses Öl, dieses bleibt länger im Kettenbolzen.
    Zum Bolzen gelangen auch sehr hochviskose Öle beim Eintauchen der Kette.

    Gruß Julian

  • Ich würde sagen was wichtiger ist das die Kette keinen "Stoß" Bewegungen ausgesetzt ist.
    Ein "runder" Motorlauf trägt Wesentlich dazu bei. In Zeiten von direkt Einspritzung ist es anscheinend schwerer geworden einen richtigen Gleichlauf zu finden.