Geheimnisse der Kilometer-Millionäre

  • Hallo zusammen,

    man hört ja immer mal wieder von Autos, die die Million Kilometer, manchmal sogar die Millionen Meilen schaffen.
    Was machen diese Leute richtig, dass das überhaupt funktionieren kann? Liegt das eurer Meinung nach eher an einer sehr materialschonenden Fahrweise oder doch eher an hervorragender Wartung? Spezielle Motoröle? Oder sehr kurze Ölwechsel-Intervalle? Oder liegt es an besonders langlebigen Motoren?

    Bin sehr gespannt über eure Meinungen
    und
    viele Grüße
    Karl-Alfred Römer

    Ich mache keine private Ölberatung, weil: Habe noch zu wenig Ahnung. :yes:
    (obwohl ich mal dachte, ich hätte Ahnung davon :lach3: )

  • Es ist vor allem sehr viel Langstrecke. Ein Motortyp ohne Macken, keine Raserei bzw. schonende Fahrweise und normale bis sehr gute Wartung runden das ab.

    1. Opel Vectra C Autogas 2.8 V6T Automatik, 230 PS - Meguin Super Leichtlauf 5W-40 & Amsoil Fuel Efficient LV ATF (PAO)
    2. Opel Vectra C OPC 2.8 V6T, 256@330 PS - wird gespült mit Valvoline MaxLife 5W-40

  • Ich schließe mich dem Vorredner an; am wichtigsten ist ein vernünftiges Motorenkonzept, grundliegende Wartung und vor Allem: Langstrecke, Langstrecke, Langstrecke.

    Eindeutiger wird das, wenn man nicht die Kilometerlaufleistung, sondern die Betriebsstunden eines Autos anschaut.

    Wir haben einen mittlerweile 22 Jahre alten Toyota (4E-FE Motor; 1,3l Saugbenziner, 75PS) in der Familie, der Zeit seines Lebens eigentlich nur Großstadtverkehr gesehen hat, jeden Arbeitstag ca. 45 min. Hin- und Rückfahrt. Keine Ahnung wie viele Kaltstarts der schon hinter sich hat, teilweise auch mal nur 1km zum Einkaufszentrum etc. dann wieder nach Hause. Auch in Extremwintern bei -20 Grad mit damals noch 10W40.

    Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug über die ganze Lebensdauer grob geschätzt 20 km/h und der Wagen hat gestern die 190tkm vollgemacht. Das heißt, der Wagen geht mit strammen Schritten auf die 10 000 Betriebsstunden zu. Einmal alle paar Monate gibts mal ne kleinere Autobahntour (~50km) wo dann auch Feuer gegeben wird inklusive Vmax und Drehen bis in den Begrenzer.

    Wäre der Wagen in seiner Lebenszeit nur Autobahn mit 80-100 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit gelaufen, wäre der also auch ein Kilometermillionär. Und das obwohl der Stadtverkehr sicher stressiger für Motor, Getriebe, Kupplung etc. ist, läuft der Wagen noch wie ne eins.

    Der Wagen kriegt eigentlich nur noname Sprit zu tanken, wird nicht wirklich schonend bewegt. Warmgefahren wird er, aber auch nicht penibel.

    Ölwechsel kriegt der Wagen seit ich selbst Öl wechsle grob alle 5-8tkm einen ÖW mit günstigem (aber gutem) HC-Öl 5W40, früher 10W40 (Valvoline, ROWE, LM, Fuchs), vorher wohl auch immer einmal jährlich. Immer mit dem, was halt gerade so verfügbar ist. Fuchs, Valvoline, Rowe aber auch Gulf bieten um 25€/5l HC-Öle mit sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis.

    Wichtig ist auch, das Servoöl, Getriebeöl, Bremsflüssigkeit etc. auch mal zu wechseln.

    Es braucht also keine penible Superwartung oder eine Fahrweise wie ne Wanderdüne.

    Ein vernünftiger Motor, einigermaßen Warmfahren und Wartungsintervalle nicht ganz vernachlässigen und dann wird der Motor wohl die Karosserie überleben.

    Langsam macht sich nur leider der Rost breit, aber ich überlege, ihn großflächig beseitigen zu lassen. Eigentlich ist so eine treue Seele wirklich erhaltenswürdig...

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • Denke auch das es eben die Faktoren sind:
    -regelmäßige Wartung
    -Langstrecke Langstrecke Langstrecke
    -wenige Kaltstarts
    -gediegene und sportliche Fahrweise

    Man sieht es ja an den Taxen dieser Welt, diese werden immer gewartet, laufen rund um die Uhr und erreichen ihre Millionen Kilometer mit Leichtigkeit.

    Interessant ist dieses Video zum bmw e39 hat auch seine Million Kilometer und wurde komplett zerlegt, der Besitzer ist immer nur Langstrecke damit gefahren.
    (Verrückt als es ums Getriebe geht 8o )

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  • Erste Voraussetzung dafür ist halt dass man überhaupt nennenswert Kilometer im Jahr sammelt. Bei 5tkm/Jahr wird das halt zwangsläufig nichts mit der Millionen auf dem Tacho.
    Wenn man allerdings brav seine >50tkm im Jahr abspult, ein solides Auto gewählt hat und der Kiste was Wartung gönnt kann das durchaus klappen. Aber welcher Vielfahrer fährt in einem >10 Jahre alten Auto? Machen die wenigsten.... daher erreichen auch nur wenige Autos hohe KM Stände.

    Hab letztens ne Bericht gesehen wo einer mit seinem 5er ~110tkm im Jahr gemacht hat, bei so einem Fahrprofil ist eine 7. Stelle auf dem Tacho quasi vorprogrammiert (wenn kein Crash dazwischen kommt).

  • Ich vergleiche einmal aus dem eigenen Fahrzeugbestand:

    1. VW T4 2,4 Saugdiesel 78PS Bj. 1990 565.000 km vs. BMW E61 530dA 218PS BJ. 2005 201.000 km

    Am primitiven Vorkammer-Diesel im T4 kann wenig kaputt gehen, die geringe Literleistung sorgt für geringe Belastung des Materials. Die erheblich komplexeste Konstruktion des BMW und dessen Abgasnachbehandlung ist (leider) anfälliger.

    2. BMW E36 316i 341.000 km bj. 1995 vs. BMW E91 318i 120.000 km bj. 2011

    Der E36 lief mit Minimalwartung bis 265.000 km ohne Probleme, danach kamen so große Reparaturen wie Thermostat, Ölfiltergehäusedichtung und Schlauch zwischen Luftfilterkasten und Drosselklappe. Der E91 brauchte schon neue Injektoren, NOx-Sensor, Steuerkette.

    Ich wage zu behaupten, dass die Qualität aufgrund des Kostendrucks und der Gewinnmaximierung gesunken und die aufwändige Technik anfälliger geworden ist.

  • Ich habe gestern den Kilometer-Millionär aus Facebook angeschrieben. Findet man dort unter:
    Project one M - 1.000.000 im MINI
    Habe nach dem verwendeten Öl und Ölwechselintervallen gefragt:

    Seine Antwort:


    Zitat von Peter

    Hallo ...

    ich habe Motul 5W40 drin und lasse das Öl etwa alle 35.000 bis 40.000 Kilometer wechseln... Ölverbrauch hatte ich zwischen den Wechseln bisher nicht.

    Grüße Peter


    Wundert mich schon sehr, weil hier im Forum oft diskutiert wird, ob man ein Öl nun nach 8000 oder 10000 Km wechseln sollte, während dieser Peter 35000 -40000 Km zwischen den Wechseln fährt. Wenn man seine Verbrauchsdaten in spritmonitor betrachtet, erkennt man zwar, dass er extrem sparsam unterwegs ist, trotzdem wundere ich mich, warum sein Öl dermaßen lange hält. :aua:

    Ich mache keine private Ölberatung, weil: Habe noch zu wenig Ahnung. :yes:
    (obwohl ich mal dachte, ich hätte Ahnung davon :lach3: )

  • Das geht beim richtigen Fahrprofil (z.B. extreme Langstrecke, sagen wir pro Tag 300km oder so...) schon, wenn auch von mir nicht gerade zur Nachahmung empfohlen.

    Motul ist je nachdem was er da nimmt nicht gerade das schlechteste und da der Herr einen sehr schonenden Fahrstil hat, wird das Öl auf seinen schätzungsweise 300-400 Betriebsstunden wohl kaum belastet. In der Zeit legt manch Hausfrauenwägchen oder Stadtwagen wohl nicht mal 10tkm zurück.

    Durch niedrige thermische Belastung des Öls (und hohes Ölvolumen welches der MINI nicht hat) kann man vieles retten. Nicht umsonst haben manche Nutzfahrzeuge mit dementsprechend dafür ausgelegten Ölen Wechselintervalle von 100tkm und mehr.

    Ich persönlich würde im PKW nach max. 250h wechseln, aber gibt genug Autos die mit noch längeren Intervallen als besagten 300-400h immer noch rumgurken. Das Leben ist halt ungerecht...;)

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • Kann man das Spritmonitor Profil mal hier verlinken?

    Edit:
    https://www.spritmonitor.de/de/detailansic…136.html?page=9


    Der Typ fährt mit 3L Verbrauch und ein Satz Reifen hält bei ihm 160tkm :thumbup:

    Ich bin ja auch ein sehr materialschonender Fahrer... allerdings merke ich regelmäßig wie mich dieser Oma Fahrstil bekloppt macht... ich muss mich extrem zusammen reißen um dauerhaft so rumzurollen.... Sobald ich dann mal wieder ne Runde Gas gegeben habe (Auto, Motorrad, Kart), bin ich wieder für 4-8 Wochen sehr entspannt bis es mir wieder hart auf den Sack geht so rumzugurken.

    Und er schafft das dauerhaft... über 100tkm im Jahr 8|


    Edit2:
    Sein alter Wagen (Fabia 1.9er TDI) hat 1,2mio KM drauf

    Was macht der Typ dass er den ganzen Tag Auto fährt? :huh:

    Einmal editiert, zuletzt von mastergamer (17. Januar 2019 um 13:41)

  • Sorry, aber die 2,xx l/ 100km fallen mir irgendwie schon schwer zu glauben. Wenn das stimmt, ist es wirklich beeindruckend!

    Mit dem Sparwahn kann ich aber persönlich nix anfangen...
    Für mich ist diese Extremsparer-Fahrerei wie Menschen, die ihr ganzes Leben nur vermeindlich gesundes Zeug essen, welches sie eigentlich nicht mögen, sich jeglichen Genuss verkneifen, sich laufend der Vernunft wegen zu Dingen gegen ihren eigentlichen Willen zwingen in der Aussicht am Ende 5 Jahre länger zu leben.
    Aber haben diese Menschen überhaupt jemals gelebt...?
    Das muss wohl jeder mit sich selbst ausmachen.

    Ein Auto will für mich auch leben, einfach mal Spaß haben, sich austoben und ab und an auch mal Dummheiten machen wie Driften aufm Parkplatz oder sowas.
    Ein Auto ist schließlich auch nur n Mensch... :D

    Sowas erhält die Freundschaft, und es gibt auch genug „gelebte“ Autos, die die 1mio km (oder zumindest die 10-15k Betriebsstunden) erreichen.

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • Sorry, aber die 2,xx l/ 100km fallen mir irgendwie schon schwer zu glauben. Wenn das stimmt, ist es wirklich beeindruckend!

    Bei 80kmh kann das mit so einem kleinen Auto schon hinkommen. Da wird vermutlich auch der Reifendruck und das Öl (SAE20) entsprechend gewählt sein.

    Ich bezweifele dass der öfter mal die 100kmh Grenze knackt.

  • Zitat von Mastergamer

    Was macht der Typ dass er den ganzen Tag Auto fährt?

    Das frage ich mich auch manchmal. Allerdings, wenn man nur 200 Km pro Tag ( und das auch am Wochenende) fährt, sind das schon 72000 Km pro Jahr. Dann hat man in 22 Jahren seine Kilometer zusammen. Oder nur an den Werktagen im Durchschnitt 400 Km täglich, dann ...

    Ich mache keine private Ölberatung, weil: Habe noch zu wenig Ahnung. :yes:
    (obwohl ich mal dachte, ich hätte Ahnung davon :lach3: )

  • Es gibt sehr viele Pendler etc. die den überwiegenden Teil ihrer Arbeitszeit im Auto verbringen und da kommen schnell sehr viel Kilometer zusammen und ich denke das Erfolgsrezept ist eine angemessen Fahrweise, wenig Kaltstarts, "regelmäßige" Wartung und einfach eine solide Technik.
    Sowas gibt es übrigens auch im Motorradbereich. Vllt kennt jemand "Varahannes" ein super sympathischer Herr und einer der besten, wahrscheinlich auch der beste Straßenfahrer. 2016 hat er eine Africa Twin neu erworben und mittlerweile hat die Honda knapp 190.000km auf der Uhr. Macht auf dem Motorrad einen respektable Kilometerleistung im Jahr und es geht noch besser. In seinem Fuhrpark befindet sich auch eine Honda Varadero mit 632.000km auf dem Tacho. Erworben 1999 mit 16.000km. :yes: das erreichen manche 8 Zylinder PKW Motoren nicht und ist für mich der Ausdruck und Beweis für japanische Qualität.

  • @Karli
    Der der den Mini besitzt und damit eine Million fahren will besitzt ja noch einen Skoda Fabia der über 1.1 Millionen Kilometer auf dem Tacho hat.
    https://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/104416.html
    Das ist ein 1.9TDI. Da ist er mit den Ölwechselintervallen sogar auf 60.000-70.000 Kilometer hoch gegangen.
    Motor verbraucht kein Öl und nix. Und er fährt extrem niedrige Drehzahlen.


    Weil hier der Verbrauch schwer zu glauben viel.
    Mit dem Skoda liegt er ja auch nur bei 3.6 Liter.

    Er fährt jeden Tag über 200km Arbeitsweg glaube ich. Immer hinterm LKW.
    Und arbeitet meist schon vom Auto aus. (Telefonkonferenzen und so ein Kram. Meine ich mal gelesen zu haben) Da kommt sowas auf jeden Fall hin.
    Mit dem Fahrstil bringe ich ja selbst meinen Opel Zafira schon auf echte 4.2 Liter.

    Und er reist halt verdammt viel.
    Wochenendhaus 500km weit weg und sowas halt.


    Der Grund für sein langsames fahren ist, dass er vor um die 10 Jahren haarscharf darum herum gekommen ist den Lappen langfristig abzugeben.
    Irgendwie 80 zu schnell gefahren oder so was.


    Die Autos sehen bei ihm auch mal vmax, auch der Skoda auch. Aber sehr selten und dann auch nur kurz bevor es dann wieder mit 85 hinterm LKW weiter geht.


    Was ich noch anfügen kann wie man die Laufleistung schafft.
    - Fahrprofil muss gut sein
    - moderate zurückhaltende Fahrweise
    - Kein kompletter Wartungsmuffel sein

    Wartungsintervalle sind gar nicht mal soo wichtig. Wichtig ist nur, dass fällige Sachen immer direkt gemacht werden.

  • Ich glaube das war ein der nette Herr von dem ich mal gelesen habe dass er sich Touren von Flix Bussen heraussucht um diesen folgen zu können, denn diese fahren genau laut GPRS 100km/h und der Windschatten bringt einiges an Spritersparniss. :lach3: echt verrückt, aber mal Hand auf's Herz: man muss dafür auch einfach gern Autofahren. Es gibt Leute denen es ankotzt das Auto zu starten. Ich bin dagegen auch einer der extrem gern Auto fährt und wenn ich zugeben darf, auch häufig ohne Ziel vor den Augen. :facepalm: Eben auch weil ich mich daran erfreue den Km-Stand in die Höhe zu treiben. Mittlerweile liege ich bei 220.000km und das mit einem 1.5l Turbo Benziner, von denen zur Veröffentlichung alle überzeugt waren das "Downsizing" nicht lange hält. Das ist meine Motivation. :verlegen: