Ölfilter - Wechselintervall

  • Das Überdruckventil geht auch bei leichten Minustemperaturen kurz auf. Das meint zumindest Jean-Pierre Zimmer von Motoren Zimmer und dem unterstelle ich mal etwas Ahnung von Motoren. Abhängig ist das natürlich auch noch von der Viskosität des Öls und vom Verschmutzungsgrad des Filters.

    Qwert: Filtergehäuse soweit möglich immer vorfüllen. Die paar Sekunden sind aber auch nicht weiter schlimm, da alle Teile des Motors noch Öl haben. Orgeln würde ich nicht, da es sonst Benzineintrag geben kann.

  • Das Öffnen vom Bypass beim Kaltstart bei niedrigen Temperaturen sind meine einzigen Bedenken beim Einsatz eines 10W-40.

    Gestern meinen Fanfaro/Mannol 10W-40 Test Vito (OM 651) am Morgen gestartet. Öltemperatur im Servicemenü 3°. Bei Start mit offener Motorhaube genau hingegehört, keinerlei Auffälligkeiten, nach 3-4 Sekunden normaler Motorlauf, nach weiteren 20 Sekunden 4° Öltemperatur.

    Ich bin gespannt wie es nach den ersten Nachtfrösten funktioniert....

  • Ich bringe mal noch eine andere Sichtweise hier rein:

    • Es gibt neben dem Ölfilter Bypassventil auch das Öldruckregelventil, welches den Ölstrom direkt in die Ölwanne leitet. (Konstruktionsabhängig)
    • Das Öldruckregelventil macht schätzungsweise bei > ~6bar auf, somit, stark vereinfachte Druckverlustrechnung mit Daten aus Berechnungsformeln , bereits bei schätzungsweise <5°C bei einem 5W-30
    • Das Öldruckregelventil regelt auf Differenzdruck zwischen Öldruck zu Umgebungsdruck.
    • Das Ölfilter Bypassventil regelt auf Differenzdruck vor/hinter Filtermedium.
    • Sehe ich das öffnen des Ölfilter Bypassventil weit weniger kritisch als hier propagiert wird, das Öl hat bei der vorherigen Fahrt dauerhaft den Ölfilter passiert. Wie viel Schmutzpartikel sollen sich denn innerhalb der Öffnungsphase des Bypassventils bilden? Ja, Kaltstart ist eine kritische Phase was Verschleiß angeht, aber Motoren ohne Ölfilter überleben auch :staunt:

    D.h. ohne Daten zum Öffnungsdruck des Ölfilter Bypassventils (schätzungsweise <2bar, mehr traue ich den Filtern nicht zu bevor sie kollabieren), Strömungswiderstandes des Ölfilters und des Volumenstromes lässt sich garnicht so einfach eine Aussage treffen, wann der Ölfilter Bypass tatsächlich öffnet.

    Wenn nun das Druckregelventil auf 6bar regelt und den Volumenstrom teilt gibt es folgende Möglichkeiten:

    - Volumenstrom durch den Filter ist so klein, dass Pdiff am Ölfilter <2bar ist ->Bypass bleibt zu

    - Volumenstrom durch den Filter ist so groß, dass Pdiff am Ölfilter >2bar -> Bypass teilweise auf, Hauptstromfilter wird zum Nebenstromfilter

    - Wenn Druckverlust nach Ölfilter (also in den Ölkanälen) >4bar -> Bypass bleibt zu, da das Öldruckregelventil den Gesamtdruck vor Ölfilter auf 6 bar begrenzt (und den Volumenstrom begrenzt)

    Wer baut sich denn nun endlich ein Differenzdruck- und Volumenstromsensor an den Ölfilter? :flitz:

    Disclaimer: Dieser Beitrag kann Spuren von Vereinfachungen enthalten. Sollten Sie Fehler finden, kann gerne darüber diskutiert werden :yes:

    "Am Öl kanns nicht gelegen haben... war ja keins drin."

  • Bei den moderen auf maximale Effizienz optimierten Motoren kommen geregelte, teilweise elektrische (Zusatz)Ölpumpen zum Einsatz, genau wie bei den HD-Kraftstoffpumpen. Zu viel geförderte Menge bzw. Rückflussmenge bedeutet Energieverschwendung, darum wird dort heute geregelt, wo früher einfach nur rückgeführt wurde, wenn die Menge zu viel war.

    Ich glaube, dass bei gut gewarteten, innen sauberen Motoren, mit guter Ölqualität durch optimale Wechselintervalle, ein kurzes öffnen des Bypass kaum ein Problem darstellt. Bei einem versifften Motor mit LL-Intervall und völlig fertigem Öl ist es ein Sterben auf Raten....

  • .

    • Sehe ich das öffnen des Ölfilter Bypassventil weit weniger kritisch als hier propagiert wird

    Zu kritisch oder nicht, habe ich gar nichts gesagt. Ich habe nur darauf hingewiesen, das ein neuer Ölfilter weniger Widerstand hat und beim Kaltstart schneller durchströmt wird. Das gilt ensprechend auch für die von dir genannte Variante, in der das Druckregelventil den Bypass teilweise öffnet.

  • Homer als 'hier' habe ich die 'allgemeine' Meinung des oc gemeint, das im Beitrag ist meine Meinung, alles gut, kein Angriff gegen irgendjemand, nur meine Ansicht/Meinung :handschake:

    Deine Aussage und Hinweis ist auch völlig korrekt.

    Hofrat trifft auf diese genau so zu. Kommt aber drauf an, ob diese nach Öldrück und/oder Volumenstrom und mit welchem Kennfeld gesteuert oder geregelt werden.

    "Am Öl kanns nicht gelegen haben... war ja keins drin."

  • Bleibt die Frage nach wie vor offen. Lieber alle 10k km mit billigem Ölfilter wechseln oder alle 30k km ein teurer? --> Allgemein, wenn wir das Öl schon für die berechneten Verhältnisse oft wechseln, dann könnte man sich das mit dem Ölfilter sparen. Außer es wird von innen geputzt. Eingeschränkte Denkweise von mir.

    Mit was sollten sich unsere Filter denn zusetzen? Ich denke mein Motor war nur nach der Produktion so sauber wie jetzt. :lach3:

    Gruß Edwin

    ---

    BMW F31 LCI 320dA (2015) [B47D20] 1207839.png

    Motoröl: :fu: Titan GT1 PRO 2290 5W-30 + 6 Additive :döba: = >20 % Additive | Getriebeöl: :fu: Titan ATF 6008 | Sprit: EN-590 Diesel + :maol: 9930 Diesel Ester

    Opel Speedster Turbo (2001/2003) [Z20LET] 1207841.png

    Motoröl: :rav: RHV Racing High Viscosity 20W-60 | Sprit: :aral: Ultimate 102

    Smart #1 Brabus

  • Ich kann nicht ganz nachvollziehen, wieso es hier so eine große Verdreckungsproblematik der Ölfilter gibt. Ich wechsle meine etwa alle 3 bis 5 Ölwechsel und zerschnipsle sie dann, waren immer weitestgehend ohne sichtbare Partikel sowie durchgängig und man hätte sie eigentlich noch weiter verwenden können.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

    Die E-Mobilität wird sich nie durchsetzen :fiwo:("Rohrkrepierer"). Synthetischen Kraftstoffen (HVO, XTL) gehört die Zukunft.:check:

  • Basti1988, für mich ist das nicht eine Kostenfrage, sondern eine Sinnfrage. Nur weil es mich wenig kostet oder weil es mich wenig belastet, ist das für mich kein Grund es nicht doch zu optimieren. Da halte ich es mit den Japanern mit dem Sinn und dass alles eine Auswirkung hat was wir tun.

    Gruß Edwin

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    Smart #1 Brabus

  • Lieber alle 10k km mit billigem Ölfilter wechseln oder alle 30k km ein teurer?

    Die Frage stellt sich mir nicht. Ich würde auch bei kurzen Intervallen keinen billigen fahren...

    Ich denke wir können auch nicht die Ölaussage "lieber günstig und kurzere Intervalle als..." auf Ölfilter übertragen, da andere Randbedingungen.

    Die Frage ist doch eher:

    - Wie verbraucht ist ein Ölfilter nach x Betriebsstunden/Kilometer tatsächlich?

    - Evtl. fahren Autos mit 30-40tkm Intervall bereits ab (5/10/15 oder doch erst bei 50?)20 tkm nur noch mit einem Nebenstromfilter da der Bypass dauerhaft offen ist?

    Und durch kurze (Öl) Intervalle tauscht man zwar die Partikel im Öl, die Partikel die aber im Ölfilter gefiltert werden bleiben weiterhin im Ölfilter.

    Das wirft die Frage auf, ob die Partikel, die im Ölfilter rausgefiltert werden durch kurze Intervalle vermieden werden können?

    Giacomo Agostini wie hast du die Ölfilter auf Durchgängigkeit geprüft? Hast du Referenzwerte zu einem neuen?

    "Am Öl kanns nicht gelegen haben... war ja keins drin."

  • Auf beide Altöl drauf und schauen, ob und wie schnell das durchrinnt. Beim neuen und beim alten.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

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  • Wenn man sichtbare Partikel im Ölfilter findet, ist es zu spät. Dann ist schon was schief gegangen. Mir geht es beim Filterwechsel eher darum, die unsichtbaren Partikel zu entfernen, die dafür sorgen, dass der Filter nicht mehr optimal arbeiten kann, weil (zeitweise oder dauerhaft) nicht mehr das komplette Öl durch den Filter geleitet wird. Daran stirbt der Motor nicht sofort, aber im Sinne einer Optimierung des Ölkreislaufs wechsel ich den Filter immer mit.

  • Sollte der Filter nicht mehr 100%ig durchgängig sein, merkt mans auch am Öldruck.

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  • So lange möchte ich nicht warten.

    Ehrlich, ich kann die Diskussion nicht nachvollziehen. Ölfilter, Luftfilter, und Innenraumfilter sind Verschleißartikel, die bei mir eher früher als zu spät getauscht werden, weil das Kosten-Nutzverhältnis eindeutig ist und ich auf jegliche Experimente gerne verzichte.

    Lieber auf das überteuerte Premiumöl verzichten und auf gute Standardware im richtigen Intervall mit guten Filtern setzten....

    Einmal editiert, zuletzt von Hofrat (12. Oktober 2021 um 21:05)

  • Wieso, ich würde es ja sofort am Öldruck merken, wenn etwas nicht paßt. Mir persönlich würde auch eine geringe Unregelmäßigkeit sofort auffallen. Wenn ich dann relativ zeitnah wechsle, ist ja immer noch gut. Diesen Fall hatte ich aber die letzten 30 Jahre noch nicht, wenn das Auto regelmäßig Spitzenöl bekommt, würde auch ein Filtertausch alle 100.00km reichen. Klar kann man alle 10.000km Filter wechseln, aber notwendig ists halt nicht. Darum mache ichs auch nicht. Ich wende mich lieber Aufgaben am KFZ zu, die notwendiger sind.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

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  • Ich denke schon das ein originaler Ölfilter das normale Intervalle wie vom Hersteller vorgegeben gut übersteht. Wenn man also ein 20000er Intervall hat, kann man per absaugung nach 10000 wechseln, und mit ölfilter dann zum Service oder selbst zur 20000er komplett. Zu oft würde ich den ölfilter aus oben genannten Gründen nicht tauschen, bzw bringt es auch nix.

  • Die Vorraussetzung ist halt immer wie sauber der Motor ist.

    Reden wir von einem blitzeblanken Motor der regelmäßig und vorzeitig neues Öl bekommt würde ich den vorgesehenen LL-Intervall oder zwei Jahre ansetzen. Alleine schon damit der nicht zu festbackt..

    Ich habe auch schon nach 4.000km Filter gehabt die zu waren, ohne dass ich dem Motor so viele Ablagerungen zugemutet hätte. Musste nur durch Zufall dran....

    Ich persönlich mache die Filter immer neu, da ich bei meinen Fahrzeugen einfach dran komme und selbst die qualitäts-Filter nichtmal 5€ kosten..

    3M-Mix (70:30) :megu: SL 5W40 + Racing 10W60 + :aroi: 9200 / M54B25

  • Giacomo Agostini, wie soll man einen verstopften Ölfilter am Öldruck merken? Das ist durch die zwei Überdruckventile an der Ölpumpe und im Filter/Filtersockel technisch gar nicht möglich. Wenn der Filter zu ist, wird das Öl wie z. B. bei Vollgas druckgeregelt einfach an ihm vorbei geleitet und gut.