Castrol Edge TWS 10W-60 - BMW M3 e46 S54 - 9.200 Km

  • 1. Autohersteller, Model, Baujahr: BMW E46 M3 2003
    2. Motor - Diesel/Benzin, Hubraum, Leistung: 3.2 Liter 343PS
    3. Öl-Volumen des Motors: 5.5 Liter
    4. Fahrprofil - Motorsport, Kurz- Langstrecke: 50/50 Kurz/Lang sportlich
    5. Wie hoch ist die Durchschnittsgeschwindigkeit: 80km/h
    6. Geplante Ölwechsel-Intervalle: max 10t km / 2 Jahre
    7. Jahres- & Gesamtlaufleistung: 3000-4000 km
    8. Bisher genutztes Öl: vermutlich Castrol TWS
    9. Ölverbrauch ml/1.000Km: nicht bekannt
    10. Welche Öltemperaturen werden erreicht: 90- 110 grad
    12. Hersteller-Freigaben und Viskositäten: TWS 10W60
    14. Leistungssteigerung vorhanden/geplant: alles Serie
    17. Verschmutzung durch Öleinfüllöffnung sichtbar? nein

    Hallo gemeinsam
    Bin eigentlich nur fleissig am mitlesen um Erfahrung zu sammeln.
    Bei meinem ersten Post möchte ich ein Ölanalyse mit euch teilen.

    Habe ein 2003 M3 e46 mit 140 000km gekauft.
    Fahrzeug war die letzten 12 Jahre im Besitz von einem Mitte 50 jährigen. (nach meinem persönlichen Eindruck mit Verstand gefahren worden)

    Habe den Wagen gekauft und sofort das CASTROL 10W60 Supercar eingefüllt (altes TWS anscheinend vom Markt genommen worden)
    Das alt Öl ging anschliessend zur Analyse.
    Laut Dokumenten war das alte Öl ca 9000km und 2 Jahre im Einsatz.

    Die BMW M mit Hochdrehzahl Konzept sind bekannt ein erhöhten Lagerschalen Verschleiss zu haben.
    Bei den AMIS gibt es dazu viele Beiträge und Ölanalysen.

    Bei meinem Report macht mir der Kupfer Anteil etwas sorgen, ist das noch im Rahmen?Die Amis schauen auf erhöhte Aluminium und Kupfer Anteile wenn sie ein Lageschalen wechseln versuchen zu prognostizieren

    BMW F01 730d 2009
    BMW F83 M4 2016
    BMW Z3 coupe 1999
    BMW e30 320i cab. 1988

  • Fahrzeug war die letzten 12 Jahre im Besitz von einem Mitte 50 jährigen. (nach meinem persönlichen Eindruck mit Verstand gefahren worden)

    Würde mich doch glatt interessieren wie du zu dieser Einschätzung kommst, gerne detailliert. Ich versuche auch immer mir ein möglichst detailliertes Bild über die Vorgeschichte eines Fahrzeugs zu machen, bin aber der Meinung dass das kaum möglich ist (also den Umgang mit dem Kfz nachträglich bewerten zu können).

  • Habe mit dem Herrn mehrere Gespräche geführt .
    Er wollte sein M3 nicht wirklich verkaufen weil er meinte das war sein erstes hochwertiges Auto, dass er sich als Belohnung gekauft hatte nachdem er ein kleines Unternehmen gegründet hatte (Software).
    Ich habe ihn jedoch öfters auf das Auto angesprochen, weil es bei mir in der TG vom Büro sehr häufig und lange geparkt wurde.

    Er war immer nett und gemütlich. Nachdem Kauf hat er mich noch zum essen eingeladen. Bei der fahrt in seinem X5 ist mir folgendes Aufgefallen, klassische Musik, geringer Verbrauch im BC, verbunden mit ruhigem Fahrstill.

    Das Auto konnte ich schlussendlich bei ihn daheim abholen, dort haben sich alle meinen ersten Eindrücke nochmals bestätigt.

    Dinge welche mir noch beiläufig aufgefallen sind:
    Reifen Marke und Profil: in meinem Fall alle 4 Michelin Pilot sport mit DOT 2012 und nahezu perfektem Profil.
    Felgen hatten kaum Macken
    Alle Papiere und Dokumente waren sauber in Folien verpackt.
    Viele Quittungen waren beigefügt (vermutlich weil Selbstständig)
    Im Auto waren mehrere Pflege Produkte vorhanden, zeigt mir eine Gewisse Wertschätzung für das Auto.
    Auf den originalen Teppichen lagen noch Zubehör vermutlich für Winter Betrieb.

    BMW F01 730d 2009
    BMW F83 M4 2016
    BMW Z3 coupe 1999
    BMW e30 320i cab. 1988

  • Das klingt doch tatsächlich nach einem etwas besseren Vorbesitzer, danke für die Ausführung :thumbup:

    So viele Chancen den Vorbesitzer genauer zu beschnuppern hat man im Normalfall ja leider nicht, finde es daher auch immer gut wenn der Boardcomputer nicht resettet wurde und man den Spritverbrauch einsehen kann. Das gibt schon mal einen gewissen Aufschluss darüber wie das Auto eingesetzt wurde.

    Dann mal Glückwunsch zum Neuerwerb :thumbsup:

  • kv100 liegt im Bereich sae50, Kupfer ist erhöht. Oxidation ist 0 - oelcheck....
    Kraftstoffeintrag ist 1,2% - relativ wenig, aber es kommt darauf an wie warm der Motor beim Abzapfen der Probe war.

  • Hallo Heinz,

    Glückwunsch zum Auto und dem Motor, fahre ich ja selber.

    Ansich sieht die Analyse sehr gut aus. Das Castrol ist auf seinem normalen Niveau angekommen (Heißviskosität), das passiert immer und ist kein Grund zur Sorge. Eisen ist niedrig, Blei auch, wenig Kraftstoff.

    Jetzt kommt leider das aber, Kupfer ist zu hoch und zwar definitiv zu hoch, bei der Laufleistung und ich vermute den ersten Lagerschalen aber "normal". Mein ganz klarer Rat, Lagerschalenwechsel, so schnell wie möglich, dann wirst du noch lange Spaß haben an dem Wagen.

    Man muss zwar auch sagen das es kein 100%iger Beweis ist, aber bei 100tkm würde ich sowieso die Schalen machen. Es gibt genug Ölanalysen vom S54 wo Blei und Kupfer bei < 1/3 vom Eisenwert liegen. Oft geht erst der Blei Wert hoch und dann kommt das Kupfer. Die einzige echte Quelle beim S54 sind leider die Lagerschalen. Da hört man auch nichts vorher, alles fährt normal bis plötzlich der Kolben samt Pleul aus dem Block schaut. Die ~1400€ sind immer gut investiert beim S54.

    Gruß

    Karsten

  • Vielen dank für euer Feedback.
    Ja das bei den Motoren die Lagerschalen ein Thema sein wird habe ich schon befürchtet.
    Bin aber überrascht das es doch so früh kommt, wenn man dem Mythos Glauben schenken mag das Facelift Modele weniger betroffen sein sollen.
    Ich selber habe schon das ein oder andere Model mit 200 000+ km gesehen, wo noch der erste Satz Lagerschalen verbaut war.

    Dieses Auto wird jetzt mal ohne weiteres nicht bewegt und ich schaue nach einem Termin wegen Lagerschalen wechsel.

    Werde verlangen mir die Lagerschalen zu geben um später die Bilder hier zu posten.
    Bild vom Patient

    BMW F01 730d 2009
    BMW F83 M4 2016
    BMW Z3 coupe 1999
    BMW e30 320i cab. 1988

  • Bei so einem Auto ist diese verhältnismäßig "kleine" Investition auf jeden Fall ihr Geld wert, dann hast du den Kopf frei für die nächsten Jahre :check:

    Willst du bei dem Öl bleiben oder etwas anderes versuchen?

    MV Agusta Brutale 800 '16 - LM Racing Synth 4T 5W40
    Benelli Leoncino Trail 500 '20 - Motul 7100 10W50
    2x Honda XBR 500 '86 - Motul 5000 10W40
    Honda XL 250 R '82 - Procycle 15W50
    Yamaha RD 250 '76 - Motul Transoil 10W30

    Honda NSR 125 R '02 - Im Aufbau

  • Denke werde bei dem CASTROL 10W60 SuperCar bleiben.
    Preislich akzeptabel und bewährt.

    Wenn es eine "Super Öl" Empfehlung gibt bin ich offen dafür, weil das Fahrzeug vermutlich max 3000-4000 km p.a gefahren wird.

    BMW F01 730d 2009
    BMW F83 M4 2016
    BMW Z3 coupe 1999
    BMW e30 320i cab. 1988

  • Hallo Heinz,

    mache unbedingt einen Pleuellagerwechsel. Die Notlaufschicht und das Trägermaterial der BMW Pleuellager haben einen
    hohen Kupferanteil, so kommt es zu den erhöhten Werten im Öl.
    Beim S54 sollte in diesem Zusammenhang auch immer die Ölpumpe überprüft werden, Probleme macht das Ölüberdruckventil (Druckregelkolben läuft ein)
    und der Verschleiß des Rädersatzes. Diese Baustellen muss Du angehen.

    Ich würde Pleuellager nicht bei BMW tauschen lassen, lass da Leute ran, die sich darauf spezialisiert haben, da sitzt jeder Handgriff. BMW-Fanatiker werden
    schon anhand des Leerlaufgeräuschs im heißen Zustand erkennen, wie es um die Pleuellager steht. Spätestens dann, wenn er den Öldruck im heißen Zustand
    gemessen hat.
    Beim S54 habe ich gute Erfahrungen mit einem hochwertigen 15W50 gemacht. Das Motul 300V 15w50 Competition wäre zum Beispiel einer dieser Kandidaten.
    Ich habe letztes Jahr an einem S54 die Pleuellager gewechselt (240tkm), wo sie schon einmal gewechselt wurden (ca. 100tkm). Die sahen mit 140tkm sahen aber um
    Welten besser aus und hätten noch nicht gewechselt werden müssen. Die M54 und M52 Motoren vertragen Öle mit einem so dicken Grundöl nicht, da gibt es Probleme
    mit den Hydrostößeln, die hat dein Motor aber nicht... :D

    Gruß Julian

    Gruß Julian

    Einmal editiert, zuletzt von BMWE36 (4. Januar 2019 um 20:54)

  • Heute war der Wagen bei der M-Klinik in Rockhausen. Sehr zu empfehlen die Adresse.

    Es wurden die Schalen und weitere Kleinigkeiten gemacht.

    Laut Wartungshistorie und dem Vorbesitzer wurden die Schalen zuvor nie getauscht.
    Nach 140t km Laufleistung sehen die Schalen überdurchschnittlich gut aus.
    Nur an 2 Schalen war punktuell die Kupferschicht leicht zu erahnen.
    Vermutlich wären weitere 30-50t km Einsatz kein Problem.


    Mein Vorbesitzer war der 2 Halter und bewegte das Auto von 50t km bis 140t km.
    Laut Serviceheft wurde das Öl entweder alle 2 Jahre oder 18-22t km getauscht. (Nach SIA eben)

    Jetzt ist das komische Bauchgefühl auch weg und ich kann ohne Sorgen die Kraft abrufen.

    In der Halle stand ein weiterer M3 mit Motorschaden-> Ursache Kurbelwelle fest, Motor voller spännen.
    Das Auto hatte 210tkm.

    Man hat mir empfohlen die ersten 1000km ruhiger zu fahren und bei 2000km erneut ÖL+Filter zu wechseln.

  • Gute Entscheidung. Notlaufschicht ist fast durch, aber für den Motor ordentlich. Für dein Motor war es der ideale Zeitpunkt. Spricht für eine gute Pflege des Vorbesitzers. Wurde das Öldruckventil getauscht?

    Gruß Julian

  • Die M54 und M52 Motoren vertragen Öle mit einem so dicken Grundöl nicht, da gibt es Probleme
    mit den Hydrostößeln....

    Wie kommst Du darauf?! Ich habe selber das Penrite 15W-50 gefahren, absolut problemlos, selbst bei leichten Minusgraden.

    BMW E39 530i M54B30 07/2001 LPG Prins V2

    Motor: :val: Maxlife 10W-40 + :aroi: 9200 V2

    Servoöl: :lm: ATF 1100

    Differenzialöl: :lm: 75W-90 (GL5) + 5% :lm: Ceratec

    Automatikgetriebe: ZF LifeGuardFluid 5

    Zündkerzen: Denso IK20TT

  • Gute Entscheidung. Notlaufschicht ist fast durch, aber für den Motor ordentlich. Für dein Motor war es der ideale Zeitpunkt. Spricht für eine gute Pflege des Vorbesitzers. Wurde das Öldruckventil getauscht?

    wurde geprüft war einwandfrei.

    BMW F01 730d 2009
    BMW F83 M4 2016
    BMW Z3 coupe 1999
    BMW e30 320i cab. 1988

  • BMW-heinz, vielleicht wäre jetzt eine Ölberatung ganz gut, damit wir den weiteren Werdegang inkl. Einfahr-Phase besser besprechen können.
    Solltest Du für Dich den Verlauf bereits klar vor Augen haben, erübrigt sich dies natürlich.

    Danke Dir für die Bilder und Info, sehr interessant. :daumen2:
    Das Kupfer hatte sich ja in der Analyse gezeigt.

  • In vielen GÖA von neuen motoren sieht man aber oft erhöhter kupfer verschleiss wo mit höherer laufleistung meist zurück gehen. Hat das vieleicht doch etwas mit dem einfahren der pleuellager zu tun? Oder sonstige lager.

    Mazda 3 BN SKYACTIV G-120 2.0 Benziner (2017)

    Motor: RAVENOL REP 5W-30
    Schaltgetriebe: Addinol MTF 75W-80

    Einmal editiert, zuletzt von exclusive (18. Januar 2019 um 22:03)

  • Hallo Heinz,

    Glückwunsch, richtige Entscheidung, auch wenn die Schalen noch relativ gut aussehen, da gibt es ganz andere Bilder. Das Verschleissbild an der einen Schale (links) sieht man auch häufiger, durch den einseitigen Verschleiss gehts dann noch scheller. Die andere Schale ist seltsam, so weit aus der Mitte, da würde ich eher auf eine Verunreinigung/Materialfehler etc. tippen.

    Ölberatung inkl. Einfahrfahrphase? Halte ich für unnötig, das ist kein neu aufgebauter Motor, Gleitlager müssen nicht eingefahren werden, das vorsichtige einfahren dient in meinen Augen nur dazu damit sich die Schalen setzen können, 1000km erachte ich dafür allerdings als viel zu lang. Vorsicht kann natürlich nicht schaden.

    Nach 2000km Öl wechseln, ja würde ich auch, alleine weil der Motor offen war, leichte Verunreinigungen sind normal, Reste von Dichtmasse etc.

    Ich gehe davon aus Mork hat wieder Castrol Supercar 10W60 eingefüllt. Ich würde auch dabei bleiben, mindestens bis zur übernächsten Analyse, dann hat man Vergleichswerte und weiß ob das Kupfer wirklich von den Schalen kam. Die Analyse des 2000km Öls kann man sich ansich auch sparen, aber ich persönlich würde es wissen wollen, nach dem Pleuellagertausch ist es kostenmäßig nicht mehr wild. Ich denke bei der Analyse wird Silizium etwas erhöht sein, die restlichen Werte deutlich niedriger. Nach der darauffolgenden Analyse, am besten wieder mit ca. 9tkm, denke ich das Kupfer nicht oder kaum noch vorhanden ist und sich Eisen und Alu in ähnlichem Rahmen bewegen. Ganz vergleichbar ist es natürlich trotzdem nicht weil die vorherigen Kilometer nicht von der dir gefahren wurden. Das Fahrprofil macht in meinen Augen mehr aus als man denkt.

    Viel Spaß mit deinem ///M :thumbup: Freue mich auch schon auf salzfreie Straßen :D

    @ exclusive, nein das kann davon nicht kommen, das Kupfer ist ja nur das Trägermaterial für die eigentliche Lagerschicht, das Kupfer vom einfahren kommt aus anderen Quellen. Bei mordernen Fahrzeugen gibt es nur noch Schalen ohne Blei, da wird die Analyse deutlich schwieriger.

    Gruß

    Karsten