Kann Öl Ablagerungen lösen?

  • Zwischen den beiden Fotos liegen ca. 3700 km.

    Nach der Probeentnahme von der Kroon+NP-Kombi habe ich ca. 1,3 Liter Öl abgesaugt und mit ~ 200 ml AR 9100 und Rowe Hightec Racing Motor Oil 5W-40 + Ravenol RCS aufgefüllt und rund 700 km gefahren :döba:.

    Die in der Sig. verlinkte Sommermischung ist seit ca. 3000 km im Einsatz.

    Welches Öl jetzt die Ablagerungen gelockert und welches jetzt diese abtransportiert hat wage ich nicht zu beurteilen.

    In der letzten Zeit bin ich mal wieder schneller AB gefahren, d.h. 20 km am Stück nie unter 5500 U/min. Möglicherweise wurde so mehr Öl im Ventiltrieb verteilt.

    Nach rund 7800 km mit der Mischung befinden sich immer noch Partikel im Ölfilter. Ich denke das Gröbste ist durch. Die Absetzprobe wird auch noch Rückschlüsse zulassen.

  • Merci Dir für die Updates :thumbsup: . Verfolge ich aufmerksam. Ich hab ja jetzt auch nen "Patienten" und Andy meinte ja, dass dünnere Öle innhalb einer Gruppe besser reinigen als dicke. Obwohl für mein Wintermobil kein 0w20 vorgesehen ist, werde ich es dennoch (API SP) zusammen mit AR9100 testen.

              

  • Ich habe Anfang 2018 als Übergangsöl das Mannol Classic 10W-40 in meinem alten E39 eingefüllt. Allerdings noch die alte Formulierung, ohne Ester und teilsynthetisch.

    Nach fast genau 1000km fing beim Kaltstart ein Hydrostößel für ca. 3-5 sek. an zu Tickern. Am nächsten Tag dasselbe. Am dritten Tag hörte es dann erst nach einer

    Fahrstrecke von 6-7 km auf und danach nie wieder.

    Zwei Monate und gut 3000 km später habe ich das Öl gewechselt und ein Foto vom Ölfilter gemacht.

    Die schwarzen Klumpen haben das Tickern der Hydros nicht verursacht. Da sind sie nie hingekommen. Aber auch da muss sich einiges an Ölkohle gelöst haben, um das Tickern zu verursachen.

    Die einzige Erklärung die bleibt, ist, dass die "Klumpen" sich im Kanal zwischen Ölpumpe und Filter gelöst haben.

    Fazit: Es gibt Motoröle, die tatsächlich binnen kurzer Zeit sehr gut reinigen können.

    BMW E39 530i M54B30 07/2001 LPG Prins V2

    Motor: :pen: Racing 15W-50

    Servoöl: :lm: ATF 1100

    Differenzialöl: :lm: 75W-90 (GL5) + 5% :lm: Ceratec

    Automatikgetriebe: ZF LifeGuardFluid 5

    Zündkerzen: Denso IK20TT

  • Nein, das kann man nicht verallgemeinern. Es gibt in beiden Kategorien Motoröle die beides beherrschen. Das Augenmerk liegt aber darauf

    es gar nicht erst zu Verschmutzungen im Motor kommen zu lassen.

    Den Kardinalfehler, den die meisten (in gutem Glauben) begehen, ist das Wechselintervall nach Herstellervorgaben auszuloten.

    Wenn man ein Motoröl alle 10tkm wechselt, bleibt der Motor stets sauber und genügend Verschleißschutz ist ebenfalls gegeben.

    Dazu benötigt man nicht mal ein High-End-Öl.

    BMW E39 530i M54B30 07/2001 LPG Prins V2

    Motor: :pen: Racing 15W-50

    Servoöl: :lm: ATF 1100

    Differenzialöl: :lm: 75W-90 (GL5) + 5% :lm: Ceratec

    Automatikgetriebe: ZF LifeGuardFluid 5

    Zündkerzen: Denso IK20TT

  • Ich sehe es wie Slex, allerdings halte ich einen Wechsel nach spätestens 250h anstatt 10.000km für sinnvoller. Bei reinem Stadtbetrieb noch weniger, max. 200h.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

    Die E-Mobilität wird sich nie durchsetzen :fiwo:("Rohrkrepierer"). Synthetischen Kraftstoffen (HVO, XTL) gehört die Zukunft.:check:

  • Es ist weniger die Viskositat als die Auswahl der Basisöle. Tendenziell reinigen Mineralische und teilsynthetische Öle ziemlich gut, und sind dazu auch noch günstig. Also lohnt zu Beginn bei einem stark verschmutzten Motor eine Spülung und anschließend ein kurzes Intervall mit einem günstigen mineralischen oder teilsynthetischen Öl. Auch, weil man nicht weiß, was dabei so alles im Ölfilter landet.

    Anschließend vernünftige Intervalle fahren, das kann ja nur besser werden.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Wenn teilsynthetische und mineralische Öle eine gute Reinigungswirkung haben und auch noch günstig sind, was sind dann deren Nachteile und welches Basisöl ist nach aktuellem Stand der Technik das beste hinsichtlich Verschleißschutz und Vermeidung von Ablagerungen?

    Einmal editiert, zuletzt von Michael Kluf (17. Januar 2022 um 07:08)

  • Ehrlich: Das habe ich auch nie verstanden. M.E. ist damals der Sterndoktor im www. für diesen Voll-Synth-5W-40-Hype der Auslöser gewesen.

    Ich bin da ganz bei Slex. Ein HC spätestens jährlich oder nach 10 tkm gewechselt und es gibt keine Probleme.

    P.S.: Antwort auf die ursprüngliche Frage, weshalb vollsynthetisches Öl?

    :dri2: derzeit im Volvo 740 & 850: 10W-40 E7/CI-4/SL :fafro: + 5% MoS2 :maol:

    Einmal editiert, zuletzt von Chromelch (17. Januar 2022 um 09:20)

  • Ein so genanntes vollsynthetik Öl hält hohe Temperaturen besser aus, es hat einen höheren "natürlichen" Viskositätsindex auch ohne Zugabe von VI verbesserern. Ersteres ist bei extremer Belastung von Vorteil, also im Motorsport oder wenn man auf der Straße sehr viel Vollgas fährt. Zweiteres ermöglicht den Einsatz unter extremen klimatischen Bedingungen wie -30 bis +40 Grad.

    Ob das einem den Preis Wert ist, muss jeder selbst entscheiden.

    Mit GTL oder hochraffinierten HC Ölen hat die Industrie günstige Alternativen geschaffen, die die hohen Anforderungen der Fahrzeughersteller erfüllen, aber sehr viel preiswerter sind.

    Mineralische oder teilsynthetische Öle erfüllen nur ältere Freigaben, sich aber trotzdem für ein Reinigungsintervall gut.

    Lkw Öle können meiner Meinung nach viel Schmutz lösen und tragen, weil sie sehr lange Intervalle durchhalten müssen. Dafür haben sie mehr Additive und es ist mehr Sulfatasche erlaubt.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

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    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • welches Basisöl ist nach aktuellem Stand der Technik das beste hinsichtlich Verschleißschutz und Vermeidung von Ablagerungen

    Vollsynthetische Basisöle (Basisöl Gruppe IV und V) sind nach wie vor am besten. Für normale Beanspruchung reichen meistens aber auch nicht-vollsynthetische Öle aus (Basisöle Gruppe I bis III). Hier kann man auf das umfangreiche Datenmaterial im Forum (FÖA, GÖA, Erfahrungsaustausch etc.) zurückgreifen.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

    Die E-Mobilität wird sich nie durchsetzen :fiwo:("Rohrkrepierer"). Synthetischen Kraftstoffen (HVO, XTL) gehört die Zukunft.:check:

  • Die hier oft verwendeten und empfohlenen Nutzfahrzeugöle sind großteils Low/Mid Saps Öle nach AECA E6/E9 für Fahrzeuge mit Abgasnachbehandlung. Solche ascharme Formulierung sind mit mineralischen Grundölen nicht möglich. Man braucht dazu Öle der Gruppe 2 und höher, also mindestens HC-Grundöle.

    Die mineralischen Öle - Gruppe 1 - haben eine sehr gute Reinigungswirkung.

    solvent power = Reinigung:

    1. Gr.5 > Gr.1 > Gr.2 > Gr.3 > Gr.4 (grob)

    2. Innerhalb einer Gruppe reinigen dünnflüssigere Öle besser als dickflüssige.

    Das Problem bei mineralischen Ölen ist, dass, die Reinigungsleistung früher aufgebraucht ist und es dann zu stärkeren Ablagerungen kommt als bei Gruppe 2 und höher Ölen.

    Zum Reinigen, Spülen und für sehr kurze Intervalle sind mineralische Öle sehr gut geeignet....

  • ...und die Full-Saps-Öle mit ACEA E7 und API SL sind eine gute und günstige Wahl für Motoren vor ca. Bj. 2000, bei denen der Aschegehalt nicht im Vordergrund steht, dafür aber ein ZDDP-Gehalt um 1200 ppm vorteilhaft ist, weil sie dafür konstruiert worden sind.

    :dri2: derzeit im Volvo 740 & 850: 10W-40 E7/CI-4/SL :fafro: + 5% MoS2 :maol:

  • ...und die Full-Saps-Öle mit ACEA E7 und API SL sind eine gute und günstige Wahl für Motoren vor ca. Bj. 2000, bei denen der Aschegehalt nicht im Vordergrund steht, dafür aber ein ZDDP-Gehalt um 1200 ppm vorteilhaft ist, weil sie dafür konstruiert worden sind.

    Absolut richtig👍!

    Aber auch ACEA E7 und API SL bekommt man rein mineralisch nicht zusammengemixt. Will damit sagen, dass die meisten Nutzfahrzeugöle keine billigen, minderwertigen Schmiermittel sind, sondern gut für den Einsatzzweck ausgewählt werden sollen....

  • Nach rund 7800 km mit der Mischung befinden sich immer noch Partikel im Ölfilter. Ich denke das Gröbste ist durch. Die Absetzprobe wird auch noch Rückschlüsse zulassen.

    Hier die Bilder der rund sechs Wochen alten Absetzprobe.

    Ich werde den aktuellen Intervall stark verkürzen und schon mal die Redline-Mischung anrühren :flitz:

  • Leider habe ich keine Fotos bekommen, aber laut Aussage der Werkstatt wo der Passat B6 vom Quasi-Schwager repariert wurde, wurde der Ausfall der Ölpumpe bei dem 2.0tdi durch gelöste Ablagerungen verursacht.

    Laut Aussage des Mechaniker haben die Shell Öle wohl gut gereinigt und einiges gelöst.

    Einige Ölwechsel vorher habe ich auch mit dem Xado Extrem Flush gearbeitet.

    Ich glaube eher daran, des es die LL Intervalle vom Vorbesitzer waren, die so viel Dreck produziert haben.

    Es lag nicht am Sechskantantrieb der Ölpumpe, obwohl der CBAB davon betroffen sein könnte und mit knapp 200tkm schon gut was geleistet hat.

    Die Öldrucklampe ging einfach so auf der Landstraße an.

    Der Motor läuft wieder, ob es Folgeschäden gibt werden wir sehen.

    Aber klingt für mich nach einer Verkettung unglücklicher Umstände.