Rückrufaktion VW 01C5 - Brief zum Rückkauf

  • So, jetzt geht es darum, was ...

    Sagen wir mal, man würde das Fahrzeug zurück geben, und bekäme dafür ein entsprechendes Nachfolgemodell in der gleichen Preisklasse neu. 17000 Fahrzeuge nicht verschrottet, dafür kommen die jetzt in die Presse. Und es werden 17000 Fahrzeuge, die ja schließlich bezahlt wurden, an den Kunden ausgeliefert. Wäre für VW ein Nullsummenspiel.
    Man hat einen Fehler erkannt, und korrigiert, und den Kunden einen vorbildlichen Service geboten. Das Image wäre wieder hergestellt, und gekostet hätte es bis auf den Verwaltungsaufwand gar nichts.

    Kommen nur wir "normalen Leute" mit gesundem Menschenverstand auf so eine Idee?

    Was VW jetzt macht wird den Konzern teuer zu stehen kommen. Der Imageschaden ist in € nicht zu bemessen, man wird wohl auch ein paar tausend Kunden verlieren mit der Aktion. :huh:
    Und der nächste Rechtsstreit mit so einer halbgaren Aktion wäre auch schon angekündigt.

    Sorry, gerade mit nem Kollegen in der Kneipe über ähnliche Themen geredet. In den Führungspositionen hocken nur "Deppen".
    Das war früher anders, als noch Ingenieure, Chemiker, und Naturwissenschaftler einen großen Teil der Führungsriege in der Industrie aus machten. Und keine Wirtschaftswissenschaftler (im besten Fall wenigstens mit hoher Qualifikation) die aber von der Sache keine Ahnung haben. Und sich von den Fachleuten nichts sagen lassen. Was als Entscheider fatal ist.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Ich möchte den Sachverhalt mal kurz in einem Beitrag zusammenfassen:

    Ein sehr großes Unternehmen in Deutschland hat über mehrere Jahre, gar über ein Jahrzehnt, Fahrzeuge in den Markt gebracht, diese einer vorigen Prüfung zum Serienstand unterlagen.
    Es handelt sich um Presse- und Testfahrzeuge, um Null-Serien-Fahrzeuge, diese in der Bauart individuell angepasst wurden.

    Solch spezielle Fahrzeuge sind in jedem Unternehmen erfasst sowie dokumentiert, und werden nach Einsatz entweder demontiert oder direkt verschrottet.

    Nun hat VW diese speziellen Fahrzeuge weder demontiert, noch verschrottet. Im Gegenteil; sie wurden besseren Wissens in den freien Handel eingeschleust und zu Geld gemacht.
    Entschuldigt bitte, doch anders kann ich das nicht formulieren.

    Es geht hierbei um eine vorsätzliche Handlung, dieser man sich von Anfang an bewusst war.
    Niemand, aber auch niemand der Verantwortlichen kann nicht gewusst haben, dass die Fahrzeuge gewisser Programme für die Presse und Testversuchen keiner Spezial-Behandlung unterliegen, und somit nicht der Serie entsprechen.


    Mittlerweile ist das KBA involviert, und bestätigt schriftlich den Zwangs-Rückkauf durch VW.
    Da wird also einfach etwas beschlossen, ohne Aufklärung geleistet zu haben.
    Gab es dazu Untersuchungen?
    Wenn ja, welche waren es, und was genau konnte sicherstellend festgestellt werden?

    VW wie auch das KBA bedienen sich der Aussage einer allgemeinen Abweichung von der Serie mit potentiellen Gefahren.
    Ist sowas ausreichend erkundet?
    Ist damit begründet, die Besitzer ihrem Eigentum zu enteignen?

    Das KBA hat laut aktuellem Wissensstand überhaupt keine Ahnung, um was es im Detail geht.
    Es könnte alles mögliche sein.....eine Voll-Lackierung des Rahmen inkl. Motorraum, bis hin zu elektronischen Regel-Mechanismen/Systemen (ACC, ABS, ESP, etc.).

    Wir befinden uns also im Bereich von irrelevant bis hin zu Sicherheitskriterien. Und niemand weiß, bei welchem Fahrzeug was genau zutrifft. Es ist ja angeblich nichts genaues dokumentiert.
    Und nochmal: Trotz dieser angeblichen Missstände hat VW diese Fahrzeuge einfach zum Verkauf freigegeben. Und das nicht nur um die hunderte, nein, die Zahl begibt sich im Zehntausender-Bereich.
    Das Ausmaß ist entsprechend gewichtig.


    Nun gibt es erste Hinweise, dass Fahrzeuge mit leichten Abweichungen, wie z.B. Sonderlackierungen, Voll-Lackierungen und ähnliches behalten werden dürfen.
    Dies bedarf jedoch einer genaueren Überprüfung.
    Es geht vorzugsweise um Teile, diese nicht als Ersatzteil vorhanden sind, oder wichtige elektronische Komponenten ohne ausreichende Prüfung.

    Am Ende lässt sich festhalten, dass Fahrzeuge ohne Zulassung zum Verkauf freigegeben wurden.
    Der betrieblichen Pflicht außerordentliche Fahrzeuge vor Herausgabe auf den öffentlichen Markt auf Zulassung zu überprüfen, ist man nicht nachgekommen.
    Schlimmer noch, es gibt angeblich keinerlei Dokumentationen der jeweiligen Änderungen, sodass sich VW dazu entschied, pauschal alle verdächtigen Fahrzeuge im "Zwangs-Rückkauf" abzuhandeln.

    Ist das nicht irre?

  • Ihr vergesst dabei, das bei VW nicht nur Teufel arbeiten, der andere Teil der Mitarbeiter sind Unfähige daher könnte es sich auch um Wagen handeln, die auf den Serienstand (Technik/Software) nach den Tests gebracht werden sollten, die Dokumentation darüber aber verloren ging und man nun gezwungen ist die Wagen mangels Nachweisen zurückzukaufen. Würde auch dazu passen, dass VW nicht mehr sagen kann um welche Abweichungen zur Serie es sich denn im einzelnen handelt.
    Die andere Theorie, dass VW bewusst nicht rückrüstbare Wagen einfach verkauft hat, weil sie Geld verdienen wollen kann natürlich auch stimmen. Es handelt sich schließlich um 17.000 Fahrzeuge das macht 0,02% der Gesamtproduktion in den betroffenen Produktionjahren aus, wer würde sich das schon durch die Lappen gehen lassen?

    :red: Euro Series 5w40

    :aroi: AR 9100

    :she: V-Power

    :rav:MTF3+VSG 70/30

  • Ich war mal als Ferienjob in einem Automobilwerk beim Modellwechsel am Band dabei. Das geht über mehrere Wochen alleine dort, bis alle Abläufe neu festgelegt sind und auch bei den Mitarbeitern sitzen. Die Fahrzeuge wurden gelagert und hinterher überprüft und nachgearbeitet, weil völlig klar ist, dass sich dabei Fehler einschleichen können. Das ist ein riesen Aufwand, aber besser als eine mindestens 4 stellige Zahl an Fahrzeugen zu verschrotten. Vielleicht hat VW da Mist gebaut. Hätte aber schon vor Jahren auffallen können.

    Das waren aber keine Testfahrzeuge oder Vorserie, das war der Anlauf der Serienproduktion.

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  • Ja, so langsam kommt wohl auch bei den Behörden an, welches Ausmaß diese Aktion hat.
    Es wird ja schon von Betrug gesprochen, weil die Fahrzeuge ohne Prüfung und Rückbau auf Serie einfach nicht hätten verkauft werden dürfen.
    Und das wissen die Hersteller ganz genau, da kann sich keiner rausreden.

    Manchmal bekommt man den Eindruck, die VW-Führungsetage will den Laden absichtlich gegen die Wand fahren.
    So blöd kann man ja bald gar nicht sein, solche Fehler zu begehen. Außer eben mit krimineller Energien.

  • Ich muss hier nochmal ergänzend schreiben.

    Denn es zeichnet sich fortlaufend immer zunehmender ab, die Frührungsetagen bzw. Entscheidungsträger mit dem Hersteller VW in eine Schublade zu stecken.

    Daher möchte ich dies gerne differenzieren und darauf aufmerksam machen.

    VW als Hersteller mag mittlerweile bei vielen zu Kopfschmerzen führen, was natürlich nicht unbegründet ist.
    Auch ich kann VW schon länger nicht mehr positiv sehen und mir fällt es immer schwerer, weiterhin sachlich zu bleiben.
    Und genau hier liegt der Knackpunkt.

    VW als Hersteller, sprich die Mitarbeiter, angefangen vom Einkauf, Disposition, Entwicklung usw,. über die Ausführung von Ingenieuren, technische Umsetzung, bis hin zu den Bandarbeitern, sind der Führungsetage nahezu ausgeliefert. Sie müssen den Vorgaben folge leisten, und wer es wagen sollte Kritik zu äußern, kann mehr als schnell ersetzt werden.

    VolksWagen ist ein überdurchschnittlich großes Unternehmen, dieses fest in Deutschland verankert ist.
    Dieser Hersteller hat uns nicht wenige tolle Fahrzeuge präsentiert und diese auch umgesetzt.
    Im Laufe des vergangenen Jahrzehnts häuften sich bis aktuell der Rückrufaktion 01C5 die negativen Vorkommnisse.
    Und zwischenzeitlich wurden auch SEAT, Audi, Skoda sowie Porsche mit in den Dreck gezogen.

    Und jetzt, jetzt gilt es umso mehr, zu differenzieren.
    Denn der Punkt ist die Führungsetage bzw. sind die Entscheidungsträger. Nicht VW als Konzern in seinem Bestand.

    Aus meiner Sicht gilt es dringlicher denn je, ganz oben aufzuräumen. Und dies konsequent!
    Es kann nicht sein, dass ein paar größenwahnsinnige Menschen in oberen Gefilden einem Unternehmen derart schaden zufügen.
    Auch hieße es, verantwortliche Leute rückwirkend zur Verantwortung zu ziehen!

    VW gehört normalerweise für einen gewissen Zeitraum unter kontrollierter Hand, da der aktuelle Vorstand unfähig ist und suspendiert gehört.
    VW sollte sich wieder auf seine Tugenden konzentrieren, und weniger die geisteskranke Weltherrschaft anstreben.

    Ebenfalls wäre es positiv, den Konzern zu zerschlagen.
    Audi, Skoda und Porsche sowieso können auch ganz gut alleine klar kommen. Doch dazu müsste man erstmal in der Politik das Hirn einschalten, und den unsäglichen "Flottenverbrauch" abschaffen. Denn dieser verhilft zu nichts gutem. Im Gegenteil, damit werden nur Mega(Giga)-Konzerne geschaffen, weil jeder kleinere Hersteller den Anforderungen nicht gerecht werden kann und per Sonderangebot zum Aufkauf-Projekt mutiert.

    Unsere Welt ist kein Monopoly-Spiel, auch wenn viele der Herrschenden es leider so sehen.
    Es wird Zeit, wieder klar zu denken, wieder vom hohen Ross abzusteigen, und sich auf gesunder Ebene zu begehen sowie zu begegnen.


    Wer also wütend auf VW ist, was ich klar verstehen kann, der sollte sich auf die oberen Leute konzentrieren.
    Diese sind die Verantwortlichen und fällen Entscheidungen.
    Weiteres darf ich leider nicht öffentlich schreiben, da es von Seiten unseres Regimes als zu kritisch aufgefasst werden kann. Aber einige von euch können sich ja denken, um was es geht und wie ich es meine. :zwinker2:

  • Ich finde es ist sehr ruhig in der Presse rund um dieses Thema und das ist auch gut so.
    Diese Angelegenheit sollte erst mal im Hintergrund beleuchtet werden und es sollten Fakten gesichert werden, ehe sich die Presse und das niedere Volk auf dieses Thema stürzen und es jeder für seine ganz eigenen Ziele, Zwecke und Weltanschauungen missbraucht.

  • Ich bin da eher anderer Meinung.

    Die beiden großen Probleme die Volkswagen hat, also dieses hier und das mit dem Abgas, sind Probleme die eigentlich nur auf dem Papier bestehen.
    Bei dem einen ist es mangelnde Dokumentation und bei dem anderen sind es Werte, die sowieso mit dem rechten Fuß bestimmt werden können.

    Generell weicht Volkswagen bei beiden Problem vom Soll ab und hätte dies nie tun dürfen, allerdings sollte man es auch mal ganzheitlich betrachten.

    Weder ein an den Kunden verkaufter Versuchs- oder Nullserienwagen, noch ein Grenzwert überschreitendes Fahrzeug wird der Menschheit schaden.
    Dafür gibt es viel zu viele andere Faktoren die wesentlich eher zu einer Verletzung oder zum Tode führen könnten. Also eher wahrscheinlich wären.

    Klar ist es richtig Änderungen zum Test an einem Fahrzeug zu dokumentieren und wichtig ist es auch die Luft rein zu halten.
    Aber das ist wie mit Carbon-Unterlegscheiben... 80% Gewichtsersparnis bei 2 Gramm. Bringt halt trotzdem nix.

    F11 N57D30UL - :rav: NDT 5w-40 + :aroi: 9200 V2

  • Erkläre das mal den Betroffenen, dass es sich “nur“ um ein Problem auf dem Papier handelt.
    Über das Aufsummieren der Abweichungen von der zulässigen Norm bei der nAnzahl betroffener Fahrzeuge muss man dich nicht aufklären, oder?
    Wenn ich und 20 Andere jeden Monat ein Duschgel bei der Drogerie klauen, dann ändert das “ganzheitlich“ kaum etwas an der Geschäftsbilanz, oder? Und hej, die Allgemeinheit hat sogar noch was davon, denn ich stinke nicht so sehr. Nächste Woche klau ich dann noch ein Deo, dann hält die Frische sogar noch länger an...

    Lass uns doch zukünftig einfach ungefragt 2% des Erbguts von Mais, Soja, etc. ändern, das macht sicher nichts. Und nach ein paar Jahren sagen wir den Leuten dann bescheid, denn es gibt tausend andere Möglichkeiten zu Tode zu kommen.

  • Ich bin auf den weiteren Verlauf gespannt.

    Jedenfalls ist glasklar, dass sowohl beim Abgasskandal (wo nicht nur VW geschummelt hat, aber bei denen war´s halt nachweislich Betrug) als auch beim vorliegenden Fall das Gewinnstreben und wahrscheinlich auch die persönliche Bereicherung bestimmter Entscheider (Boni) die Ursache sind. Man war sich seiner Sache zu sicher und dachte an den kurzfristigen Profit, und nicht, dass das einem später auf die Füße fallen könnte.

    Hunderttausende Autos nicht mit teuren Abgassystemen, sondern mit einer Software, die den Prüfstand austrickst, sauber gemacht. Super Idee, sparte sicher viele Millionen.
    17000 Autos, die demontiert und verschrottet werden sollten, verkauft. Da kommt man ebenfalls gleich auf ein paar hundert Millionen. Super Idee, da hat sicher einer n dickes "Lob" für kassiert.

    Ist halt beides nicht richtig. Aber mit richtig und falsch haben viele Leute - nicht nur bei VW - gar keine Sorgen, wenn das Geld stimmt.

    Immerhin, im Abgasskandal wurden PCs beschlagnahmt und die Sache ist noch nicht durch. Ich denke, hier wird das auch ein langes Nachspiel haben. Eventuell auch nur intern. Zum Beispiel, dass die Chefetage mal was das Thema "Compliance" an geht, ausgemistet wird. Dem Aufsichtsrat und den Aktionären kann sowas auch nicht egal sein.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Ich finde es ist sehr ruhig in der Presse rund um dieses Thema und das ist auch gut so.

    bei uns in der schweiz scheint dieses thema praktisch noch unbekannt zu sein selbst bekannte schweizer Zeitschriftem oder newsportal wie blick oder 20 min Hat man praktisch noch garnichts nichts gehört. Eigendlich sind diese newsportal die ersten die solche sachen melden,aber diesesmal ist noch keine meldung von vw gekommen, mal sehen wie sich das entwickelt.

    Mazda 3 BN SKYACTIV G-120 2.0 Benziner (2017)

    Motor: RAVENOL REP 5W-30
    Schaltgetriebe: Addinol MTF 75W-80

  • Es ist absolut kein Geheimnis, dass sogenannte "Pressefahrzeuge" zur Vorstellung bei Autojournalen etc. eingesetzt werden.
    Das geht von Ausstattungsmerkmalen die in bestimmten Kombinationen (für Endverbraucher) nicht möglich sind, über geänderte Fahrwerkskomponenten bis hin zu "optimierten" Motorleistungen und besseren Dämmmaterialien zugunsten des Fahrkomforts.

    Ist allgemein bekannt und wird schon seit den 70er/80er Jahren so betrieben.
    Aber nicht aufregen, machen alle so. :thumbup:
    Eine Legitimation soll das natürlich nicht darstellen.