Rückrufaktion VW 01C5 - Brief zum Rückkauf

  • Es soll angeblich um Dinge gehen, die nicht nachgebessert werden können. Daher eben der Rückkauf.Mich beschleicht aber ebenfalls stark das Gefühl, dass da einiges mehr im Argen liegt.


    Ja, was @Maddin weiter oben geschrieben hat habe ich mir auch gedacht. Es muß kein auskommentiertes Coding sein (obwohl Idealfall), aber auch ich tippe auf präparierte Motorsteuerung in den Pressefahrzeugen. Wenn man als Besitzer eines solchen Fahrzeuges Zeit hat, kann man es diversen Prüfstellen gezielt zum "Checken" anbieten. Und immer ganz schön in der Nähe des Fahrzeugs bleiben, nicht daß die Indizien beiseitigt werden. Diesem Konzern ist alles zuzutrauen.

  • Fast 17.000 solcher Versuchsmodelle, die "Problematiken unterliegen" hat VW von 2006 bis 2015, "ohne Prüfung und Korrektur vermarktet", wie es in einem Bericht der VW-Revision heißt.


    Allein für die Baujahre 2010 bis 2015 stuften die Prüfer 9063 Autos als Risikofahrzeuge ein, Fahrzeuge von denen niemand im Konzern wusste, was alles ein- oder ausgebaut wurde, welche Macken sie hatten, welche Aussetzer drohten. In einigen Fällen fanden die Revisions-Experten sogar Hinweise auf Manipulationen. Werke hätten "manuell" Karosserie-Nummern von Vorserien-Autos auf den Starttermin der regulären Serie verschoben und so das echte Herstellungsdatum verschleiert. Erst im Mai dieses Jahres, zwei Jahre nach der ersten Meldung, beschloss VW ein Rückkauf-Programm. Mindestens 5555 Autos, die "nicht vermarktungsfähig" waren, will der Konzern nun von seinen Kunden zurückkaufen. Im September informierte Volkswagen schließlich das Kraftfahrt-Bundesamt. Dessen Beamte ordneten einen verpflichtenden Rückruf an und informierten die EU. "Diese Fahrzeuge sind unzulässig in den Verkehr gekommen", heißt es aus dem Bundesverkehrsministerium.

    Aus http://www.spiegel.de/wirtschaft/unt…-a-1242464.html

    ModEDIT-Tequila: Text als Zitat eingefügt. Medien bitte immer richtig zitieren (DSGVO).

  • Kurze Info bezüglich "auskommentierter Quelltext": Kommentare tauchen im Kompilat (also das Programm im generierten Binärcode) nicht mehr auf, sie werden vom Compiler schlichtweg überlesen. Daher wird man auf keinem Steuergerät irgendwelche auskommentierten Passagen finden ;)

    BMW F31 340i MPPSK: :rav: VST 5W-40

  • Die Geschichte nimmt auf jeden Fall an Fahrt auf.

    Es zeichnet sich in meinen Augen immer mehr ab, dass VW die unzulässigen Fahrzeuge bewusst in den Markt brachte, rein zur Gewinnmaximierung.

    Für mich wäre jetzt sehr wichtig zu wissen, ob man den Rückruf als Eingeständnis in Angriff genommen hat, um diesen Fehler zu begradigen, oder diese Aktion nur dazu dient, gravierende Manipulationen verschwinden zu lassen.
    Leider verhält sich VW wie bekannt nicht wirklich offen zu dieser Thematik.

    Mich würde mal interessieren was für Unternehmensberater die haben?!
    Welche Gedankengänge verfolgen die?

    Nicht zu vergessen das unfähige KBA, dieses solch unrechtmäßige Vorgehen sogar noch am Telefon unterstützt.

  • Schriftliche Bestätigung zum Rückruf vom KBA: https://www.kba-online.de/gpsg/jsp/gpsgAuskunft.jsp

    Ergänzung:

    Hallo zusammen, da auch ich betroffen bin habe ich beim KBA um Informationen gebeten und folgende Antwort erhalten:

    Bei dem u. a. Rückruf wurden Fahrzeuge verkauft, bei denen der Bauzustand möglicherweise nicht dem zum Vermarktungszeitpunkt aktuellen Serienstand entsprochen hat. Es handelt sich um sogenannte Fahrzeuge, die zu Versuchs- und Erprobungszwecken in verschiedenster Weise umgebaut wurden. Da die Fahrzeuge nicht für den weiteren Verkauf vorgesehen waren und im Anschluss an die Nutzung innerhalb des Werks verschrottet werden sollten, wurden die vorgenommen Änderungen nicht dokumentiert.
    Der produktverantwortliche Hersteller (Volkswagen AG) kann daher nicht mehr nachvollziehen, an welchen Fahrzeugen Einschränkungen einzelner Systeme vorliegen könnten und hat daher auch nicht die Möglichkeit, den Mangel entsprechend zu beheben. Die Fahrzeuge werden deshalb durch den Hersteller zurückgekauft und verschrottet.

    Diese Umbauten betreffen unter anderem auch Hard- und Software sicherheitsrelevanter Systeme wie z. B. Bremssystem, Motorelektronik oder Leistungselektronik bei E-Fahrzeugen. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) geht davon aus, dass ein ernstes Risiko im Zusammenhang mit den betroffenen Fahrzeugen nicht ausgeschlossen werden kann und hat deshalb die Überwachung der Rückrufaktion gem. § 26 Absatz 2 ProdSG angeordnet.

    Werden die Fahrzeuge nicht zurückgegeben, werden zu einem späteren Zeitpunkt die Zulassungsstellen informiert. Diese entscheiden dann über die Betriebsuntersagung.

    Ich möchte darauf hinweisen, dass das KBA Sie bei der Durchsetzung zivilrechtlicher Ansprüche gegen den Hersteller auf der Basis des Produkthaftungsgesetzes (ProdHaftG) oder bei der Durchsetzung von Kulanz-, Garantie- und Wandlungsansprüchen nicht unterstützen darf. Das KBA untersucht Mängel an Fahrzeugen und Fahrzeugteilen ausschließlich im öffentlich-rechtlichen Interesse.

    Quelle: https://www.motor-talk.de/forum/brief-ru…27#post54992246

  • Es zeichnet sich in meinen Augen immer mehr ab, dass VW die unzulässigen Fahrzeuge bewusst in den Markt brachte, rein zur Gewinnmaximierung.


    Bei aller berechtigter Kritik aber 17000 Fahrzeuge sind bei einer Produktion von über 10 Mio Stück im Jahr nichtmal Peanuts, da wird man wohl nicht mit voller Absicht aus Gewinnmaximierungsgründen unzulässige Fahrzeuge verkauft haben.

    Schon merkwüdig wie sich hier echauffiert wird aber der Beschiss beim Motul Gear300 einfach mal nicht einen einzigen interessiert - in einem Öl Forum.

    :red: Euro Series 5w40

    :aroi: AR 9100

    :she: V-Power

    :rav:MTF3+VSG 70/30

  • VW wusste doch, dass diese Fahrzeuge vom Serienstand abweichen.
    Es war also deren Pflicht sicherzustellen, die Fahrzeuge aus Programmen wie Presse und Test's vor Einbringung in den Markt auf Zulassung zu überprüfen.
    Ist doch eine klare rechtliche Angelegenheit und einfach völlig normal.

    Und natürlich ist solch eine "Strategie" sehr fragwürdig. Da kann niemand sagen, er habe davon nichts gewusst.
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass es rein um den Profit ging. Denn welche Motivation sollte man haben, unzulässige Fahrzeuge im großen Stil verkaufen zu wollen?

    Was Öle angeht, steht es Dir selbstverständlich frei, Dich dazu sachlich kritisch zu äußern. :zwinker2:
    Dafür aber bitte den entsprechenden Thread nutzen und die Verhältnismäßigkeiten beachten.

  • Friedliche Massenproteste wären geil. Autos anzünden ist scheiße.

    Siehe Montagsdemos von vor fast 30 Jahren. Hat unmögliches möglich gemacht. Natürlich war die Einsicht auf der anderen Seite auch vorhanden, dass dieser Staat (wirtschaftlich und finanziell) am Ende ist. Und die Mächtigen haben sich hinter den Kulissen schon miteinander verständigt.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Quelle: https://www.motor-talk.de/forum/brief-ru…29#post54993308

    Findet ihr das glaubwürdig?
    Die Angebote nur telefonisch bekannt zu geben?!
    Das wäre ja noch mehr als der Oberhammer!

    Persönlich hege ich da gewisse Zweifel, da sich VW einer Betrugsmasche strafbar machen kann.
    Solch Preisabsprachen in diesem Umfeld allein auf telefonische Kundgaben zu handhaben, wäre nicht nur fragwürdig und höchst unseriös, sondern auch rechtlich im härteren Gebiet.

  • Ganz ehrlich, es wäre gesetzlich soweit ich mit meinem bisschen Geschäftsrecht (Kaufverträge etc.) zu wissen glaube sogar möglich, sich den originalen Kaufpreis zurückerstatten zu lassen...?

    Der orignale Kaufvertrag war immerhin niemals rechtskräftig, da der Wagen nicht der Beschreibung entsprochen hat und ein Kaufvertrag unter den realen Umständen logischerweise nicht zustande gekommen wäre.
    Eigentlich müsste man aber nicht drauf warten dass VW einem ein Angebot zukommen lässt, sondern knan wenn man direkt den Anklageweg gegen VW wählen.

    Da VW in diesem Falle eine wissentliche Nachlässigkeit bzw. zumindest grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden kann, braucht man sich als Privatperson auch nicht mit irgendwelchen Händlern/Telefonäffchen in Verbindung setzen, mit denen der originale Kaufvertrag zustande kam, sondern kann den direkten Klageweg gg. VW gehen.

    Das wäre im Normalfall nicht möglich, da man als Privatperson gar keinen Vertrag mit der VW-AG sondern mit dem Mittelsmann (Händler) eingegangen ist. Insofern kann VWs Dreistigkeit den Kunden sogar zugute kommen. Erst Recht, wenn durch eventuell nicht korrekt funktionierende Sicherheitssysteme eine wissentliche Gefährdung des Kunden erfolgt ist.


    Ich würde mich jedenfalls auf keinen Fall auf irgendeinen faulen Deal mit VW einlassen oder mich von VW/KBA einschüchtern lassen.

    Man selbst hat sich nichts zu Schulden kommen lassen.

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • So, jetzt geht es darum, was ich zuvor angesprochen habe: Das riecht nach kalter Enteignung...

    Laut Spiegel stellt sich VW den Rückkauf so vor:

    "[...]der ADAC-Listenpreis plus Aufschlag, 25 bis 100 Prozent. Wenn sich Besitzer dann immer noch querstellen, würde sie Volkswagen, so das Papier, zumindest in Deutschland kalt enteignen: durch eine Meldung an das Kraftfahrt-Bundesamt –
    »mit Bitte um Stilllegung«, wie es im Papier heißt.
    Viel lieber ist dem Konzern aber das, was er den »Best Case« nennt: »Anbahnung Folgegeschäft«. Der Kunde, den man jahrelang mit einer Gurke aus der Vorserie hat herumfahren lassen, soll die Rückkaufprämie gleich wieder in einen VW stecken"

    Quelle: https://www.motor-talk.de/forum/brief-ru…32#post54996014

  • Wichtige Weiterleitung auf Motor-Talk:

    Dort wurden viele Infos gesammelt und es geht am Ende um unsere derzeitige Bananen-Republik.

    Was macht VW für Dinger, und inwieweit ist unsere Regierung (inkl. KBA) überhaupt fähig, bzw. dermaßen korrupt, dass solch Machenschaften möglich sind?! :lesen: :überleg: :nogo: