Automatikgetriebe spülen - welche Möglichkeiten? - Tim-Eckart-Methode

  • :moin:

    Ich bin zwar kein Betroffener, da ich ein Schaltgetriebe habe, aber trotzdem würde ich die TE-Methode gerne verstehen, insbesondere, wie die die sehr hohen Austausch-Raten von > 97% schaffen. Das geht doch eigentlich nur, indem man das alte Öl fast restlos ablässt und durch neues ersetzt. Aber genau das geht ja nicht, da im Wandler und im Ölkühler erhebliche nicht ablassbare Mengen zurückbleiben.
    Einfach altes Öl ablassen und gleichzeitig bei laufendem Motor neues Öl einfüllen kann nicht zu diesen hohen Austausch-Raten führen. Es sei denn, man lässt hunderte-Liter Automatiköl durchlaufen.

    Kann mir das jemand erklären?

    Ich mache keine private Ölberatung, weil: Habe noch zu wenig Ahnung. :yes:
    (obwohl ich mal dachte, ich hätte Ahnung davon :lach3: )

  • Das funktioniert wie beim Wechsel der Bremsflüssigkeit per durchspülen.
    Somit wird im laufenden Betrieb Frischöl durch das gesamte System gespült und das Altöl aufgefangen.

    Bei der Tim-Eckart-Methode wird daher auch eine größere Menge Frischöl benötigt, damit man möglichst das komplette Altöl raus bekommt.

  • Hm. Erst mal DANKE für deine Antwort! Wenn das ganze eine Art Schlauch wäre, wo man an einem Ende frische Flüssigkeit, einfüllt und am anderen Ende ablässt, würde das zu 100% funktionieren, aber sobald größere Reservoirs vorhanden sind, wie z.B. im Ölkühler oder noch viel Schlimmer im Wandler, wo ja vielleicht noch zwei, drei Liter Automatiköl drin sind, kann ich mir das nicht gut vorstellen. Oder ist dort viel weniger drin, als ich denke?

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  • Das funktioniert schon.
    Am Getriebe wird ein Einlass- und Auslass-Adapter angebracht.

    Beim Ölkühler wäre die Frage, ob ein Thermostat verbaut ist. Wenn nicht, wird der ganz normal mit durchgespült.

    Aber google einfach mal. Da gibt es auch eine offizielle Seite mit allen Infos.

  • Habe gestern bereits danach gegoogelt, aber ich habe nicht verstanden, dass man das Öl an einer Stelle ablässt und an einer anderen Stelle hinein pumpt ohne dass es sich sofort wieder vermischt.
    Ich habe mir das so vorgestellt, wie wenn man bei einem Motor unten Öl ablässt und oben gleichzeitig einfüllt und das am besten exakt gleich schnell.
    In dem Fall würde sich das frische Öl sofort mit dem alten Öl in der Ölwanne vermischen und es würde quasi sofort frisches Öl mit ausgeschwemmt werden.
    Im Automatikgetriebe hat man doch auch diesen Bereich, indem die ganzen Lamellenkupplungen und Planetensätze im Getriebeöl "herumschwimmen". Kommt frisches Öl vorne rein und läuft altes Öl hinten raus, dann müsste sich das frische Öl sofort mit dem alten Öl vermischen und nach paar Sekunden kommt hinten nicht nur altes Öl raus, sondern zunehmend immer mehr frisches Öl.

    Ich weiß, das ist furchtbar shice erklärt, aber ich hoffe, dass der ein oder andere versteht, wie ich das meine. :lesen:

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  • Daher benötigt man ja auch eine entsprechende Menge bis das Altöl irgendwann nahezu komplett draußen ist und am Ausgang Frischöl anliegt. Das entspricht dann >97%.

    Das ist bei der Bremsflüssigkeit ja nicht anders. Am Anfang vermischt es sich, bis dann irgendwann alles durchgespült wurde.

  • Das ist zwar einleuchtend, aber durch das große Volumen im Bereich der Planetensätze würde man ziemlich viel Frischöl verbrauchen. In einen Youtube-Video wird irgendwo gesagt, man bräuchte nur eine Menge entsprechend der normalen Öleinfüllmenge + 4 Liter. Das geht mir einfach nicht in den Kopp. :aua:

    Ich mache keine private Ölberatung, weil: Habe noch zu wenig Ahnung. :yes:
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  • das Öl im Getriebe zu wechseln und Wärmetauscher ist sehr einfach. Ablassen reicht und der Kühler wird einfach gespült. Schwieriger ist das bei der Hydraulikeinheit (ca. 0,3L) und dem Wandler. Deshalb schaltet man beim Spülen D+R + bei MB S+C. Der Wandler hat ca. 3-4L Öl und der wird zu 50+80% leergepumpt, bevor gespült wird. Das Leerpumpen geht nur beim Spülen über die Leitung und beim Einlegen eines Ganges+Bremse drücken. Erst danach wird gespült, um eine Quervermischung zu vermeiden. Meist löst sich aber beim nachspülen noch viel Dreck. So braucht man 1-3L mehr, als die Trockenfüllmenge. Die Trockenfüllmenge liegt z.B. bei 9L und die Wechselmenge ohne Spülen ist nur 3,8L beim nur Ablassen aus der Ölwanne.
    Gute Nacht
    Tim

  • Danke Tim. Aber wie man das Quervermischen im Wandler verhindern will, wenn dort noch ein, zwei Liter Altöl drin sind, verstehe ich leider immer noch nicht. Vielleicht muss ich mir nochmal den Wandler genauer anschauen, um das zu verstehen.

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  • Ich hab ebenfalls nach TE spülen lassen in Hamburg. Das durchrutschen war danach auch weg. Leider hat die Werkstatt keine Adaptionsfahrt durchgeführt und es war auch deutlich zu viel Öl drin. Hatte ich überprüft mit einem simplen Ölpeilstab für das 722.6.
    Es wurde leider auch nicht freigegebenes Öl verwendet sondern nur mit "Empfehlung".
    Die Adaptionsfahrt habe ich auch anschließend selbst durch geführt mit einem Bekannten und SD drauff.

  • welches Öl wurde verwendet?
    Steht der Kunde auf meiner Kundenliste? Leider spülen einige mit anderen Geräten und nehmen ohne Berechtigung meinen Namen. Also welche Firma?
    Adaptionsfahrt nicht notwendig und das zahlt auch keiner!
    Kaum ein Privatman kann den Ölstand ricgtig messen. Etwas mehr Öl vertragen die Getriebe ausser 500er und AMG etc...

  • Also der müsste eigentlich auf der Liste stehen, ist in Ohlsdorf ATO.
    Adaptionsfahrt ist aber laut einem Mercedes Mechi aber empfehlenswert, ob es das notwendig ist kann ich nicht beurteilen, aber die Schaltperformance hat sich nach der Adaption verbessert.
    Ich habe den Motor extra ran genommen über 20Km damit das Öl möglichst warm ist. Dabei stand das Öl bis rauf zum Metall, also der komplette schwarze Meßstreifen war unter Öl.
    Ach ja man hat Matthies Öl ATF MB7S genommen mit der entspechenden "Empfehlung"
    Verwendet wurde Matthies ATF MB7S mit Empfehlung 236.14

  • Worin unterscheiden sich die 500er, dass die einen besonders genauen Ölstand benötigen? Vorallem gibt es ja verschiedene Farben von Überlaufrohren die eine unterschiedliche ATF Temperatur bedeuten für den Füllstand. Kennst du die Temperaturen für die jeweiligen Farben?
    Wahrscheinlich wurde vergessen die Kernwerte zurückzusetzen. Das reicht mit neuem ATF schon. Das Getriebe lernt sich dann selber neu ein. Natürlich kann man mit Star Diagnose auch selber eine Adaptionsfahrt machen. Gibt es auch eine Videoanleitung von MB dazu.