Automatikgetriebe spülen - welche Möglichkeiten? - Tim-Eckart-Methode

  • @timeckart weißt du denn wie Audi den Getriebeservice vornimmt? Geben die sich etwas mehr Mühe wie Mercedes, oder lassen die einfach nur das alte Öl ab und füllen neues ein (was ich mir denke)? Bei meinem RS3 wird z. B. nicht mal der Filter gewechselt, da er wohl zu schlecht zu erreichen ist und deswegen aus dem Serviceplan gestrichen wurde... Habe selbst Hand angelegt und ihn gewechselt... :rolleyes:

    Audi RS3 8PA - geschmiert mit :row2:

  • Der Wandler selbst wird bei keiner der Methoden richtig gespült, da es vom Automaten über eine Hohlwelle nur einen Haupteingang zum Wandler gibt, und das ATF im Wandler einen "unendlichen" Kreislauf durchläuft. Über Leckleitungen fließt ein geringer Teil wieder zurück zum Automaten, sodass es ziemlich lange dauert, bis das Ölvolumen komplett "ausgetauscht" wurde. Im Wandler darf der Öldruck vom Pumpenrad über Turbinenrad zum Leitrad nicht verloren gehen. Daher gibt es dort zum Eingang keinen Ausgang, und der Wandler ist quasi als "Sackgasse" zu betrachten.
    Entsprechend wichtig ist es, das ATF aus dem Wandler separat abzulassen, sodass dann das frische Öl in den leeren Wandler gepumpt werden kann.
    Je nach Belieben kann man das auch mehrfach wiederholen, indem nur das ATF aus dem Wandler abgelassen wird.

    Der ATF-Pegel im Automaten sinkt gleichermaßen, und dann läuft auch ein Teil aus dem Wandler über die Hohlwelle zurück in den Automaten (Motor aus). Der untere Halbkreis des Wandlers bleibt bis zum Niveau der Hohlwelle mit ATF gefüllt.

    Um einen Wandler zu Reinigen, müsste man den Aufsägen, wie beim Wechsel der Wandlerüberbrückungskupplungen.

    Probleme machen Getriebe ohne Wandlerablaßschraube, die im Stand mit der Bremse die Last raus nehmen.

    @Tequila009 und @timeckart

    Danke schön!
    Sehr gut erklärt.
    Endlich verstanden, warum der Wandler ständig das große Problem beim spülen ist und jeder zuerst nach der Wandlerablaßschraube fragt.


    Hatte mich damals auch nach langen Überlegungen für diese Tim Eckert Methode entschieden. Wesentlicher Unterschied zum "normalen" spülen ist ja, dass zunächst beim spülen ein geeigneter Reinigungszusatz zunächst mit dem alten ATM Öl mit durchgepumpt wird.
    Durch die Verwendung von vorhandemen Altöl und Reinigungszusatz spart man natürlich etwas von diesem extrem teuren ATM Frischöl ein.
    Anschließend wird mit ganz frischem Öl diese alte Jauche (möglichst komplett ca. >97 %) rausgedrückt.

    Hinsichtlich dieser Filterdiskussion von vorhin, hatte ich das damals so verstanden, dass mit dem selben Pumpgerät, alle Pumpvorgange durchgeführt werden???
    Dann macht bei jedem Ölwechsel sogar ein zweimaliger Filterwechsel am Pumpgerät besonders viel Sinn.

    Oder gibt es immer zwei Pumpgeräte? Eines nur für die alte Jauche sowie für den Reinigungsvorgang und ein zweites nur für ganz frisches Öl?
    @timeckart


    Ich stelle mir das immer etwas schwierig vor, wenn man z.B. in dreckigem Putzwasser (=Altöl) Reinigungsmittel hinzugibt und es für eine erste Anlösung von etwaig festgebackenem Dreck verwendet.
    Und dann noch die ganzen Gummiabdichtungen, Regelventile, Kügelchen, Lamellen der Kupplungspakte, die normalerweise nicht mit Reinigern belastet werden sollten.

    @timeckart
    Mir ist schon klar, dass gerade das Dein Betriebsgeheimnis ist, aber kannst Du dennoch so viel es Dir möglich ist dazu sagen? Auch gerne nach einigen Tagen überlegen wie viel oder eher wenig Du preisgeben möchtet.

  • Schmierfink: RS3 mit DSG DQ500? Da wird der obere Filtereinsatz gewechselt und 2 Ablaßschrauben unten aufgemacht. Das reicht!

    Es gibt nur ein Pumpgerät. Filter wird so alle 100 Spülungen gewechselt.
    Der Reiniger ist kein Dampfstrahler...nur da wo Reibung und Bewegung ist kann gereinigt werden.
    Die Vorgehensweise habe ich schon oft erklärt aber die Leser verstehen es nicht. Deshalb sollten auch nur Profis spülen.

  • Ich würde mich hier gerne einmal anschließen: bei meinem MB 722.9 (S212 11/11 7G-Tronic) steht auch ein Wechsel an. Urpsrünglich hätte ich - wie bisher bei den anderen Autos - spülen wollen. Nun hat das Getriebe aber eine Wandlerablassschraube und zudem den unschönen Effekt, beim Halt den Gang raus zu nehmen. Durchschalten wird also schwierig werden, oder? So kannte ich es von meinen ZF-Getrieben.

    Ich hätte also Öl aus der Wanne und dem Wandler abgelassen, den Ölfilter gewechselt und dieselbe Menge Öl wieder eingefüllt. Ölstand bei Solltemp. angleichen und wäre mal ein paar Tage gefahren. Danach Öl aus dem Wandler ablassen und dieselbe Menge wieder einfüllen. Angleich bei Solltemperatur. Also eher eine Art verdünnungsunterstützter Wechsel.

    Was meint Ihr?

  • Das Getriebe sollte im Stand den Gang nicht automatisch rausnehmen. Zumindest die normale 7G-Tronic mit den runden Dellen in der Getriebeölwanne und dem roten ATF.
    Ob das die 7+ macht weiß ich nicht, die ist jedenfalls Start-Stopp fähig und hat dafür eine elektrische Zusatzölpumpe

  • Servus Leute, im Mai würde ich die Getriebewartung bei meinem Dicken gerne Vornehmen. Es handelt sich um einen A6 4G 3.0 TDI mit dem 7 Gang S-Tronic Getriebe (0B5)
    Da ich diesmal nicht wie üblich nur das Öl in der Mechatronik sondern auch im Mechanischen Teil wechseln will, bin ich auf der suche nach einem Spezi im Raum BW.
    Der :) bei mir vor Ort weigert sich das Öl im mechanischen Teil zu wechseln da es ja eine Lifetime Füllung ist und mein Getriebe keine Strapazen macht.
    Sollte jemand einen Spezi kennen der das hier macht dann bitte :)

    Liebe Grüße

  • nicht heute, aber am Sonntag: ich hab das Getriebeöl im ZF 8HP-70 unseres F31 330D gespült. KM-Stand 90.000km.

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    1. altes Getriebeöl abgelassen
    2. Wanne mit integriertem Ölfilter abgebaut
    3. CNC-Adapter an die Ölpumpe des Getriebes geschraubt
    4. Schlauch im Ölkanister befestigt, sodass der Schlauch keine Luft ziehen kann
    5. am Schlauch gesaugt, bis Öl oben ankam, dann am CNC-Adapter angebracht
    6. Motor gestartet, alle Gänge durchgeschaltet zum spülen
    7. Motor aus
    8. neue ZF-Ölwanne mit integriertem Filter verbaut
    9. Getriebe mit frischem Getriebeöl (Fuchs ATF 6008) befüllt
    10. Motor an
    11. Füllstand korrigiert, aufgefüllt
    12. nach ZF-Anleitung Wandler befüllt / Gänge geschaltet
    13. Getirbeöltemperatur per OBD-Tester kontrolliert
    14. Füllstand korrigiert, aufgefüllt
    15. Probefahrt

    Sieht abenteuerlich aus, funktioniert aber einwandfrei. Obwohl es rein prophylaktisch war, schaltet das Getriebe spürbar weicher. Bin sehr zufrieden :check: sollte mal jemand Bedarf haben .... habe entsprechendes Material/Werkzeug für 6HP / 8HP Getriebe.

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  • Top gemacht! Ich kenn die Variante mit Einfüllen über eine Pumpe und Auslaufen nach dem Ölkühler. Deine Methode ist aber noch einfacher, sofern man die richtig große Auffangwanne gegen die Riesensauerei hat. :grins3:

    Woher hast du den Adapter, selbst angefertigt? Ich hab nämlich schon überlegt aus einem alten Filter auch so etwas zu basteln.

    Aber du hast gemäß diesem Thread den Fehler gemacht und "ungefiltertes Öl" verwendet... :lach3: :flitz:

  • Woher hast du den Adapter, selbst angefertigt?

    schau mal hier: https://www.xxl-automotive.de/spezialwerkzeu…er-bmw-mercedes

    Das Set hab ich etwas umfunktioniert :)

    Aber du hast gemäß diesem Thread den Fehler gemacht und "ungefiltertes Öl" verwendet... :lach3: :flitz:

    Hab ich wohl gelesen .... aber ja, was soll ich dazu sagen :D filtere ja auch kein Motoröl, bevor ich es einfülle.

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  • Wie will man denn so einen Wandler spülen, wenn sich beide Turbinenräder drehen und das Öl nach außen gedrückt wird????

    Gar nicht...

    Da hilft nur Gang einlegen und Bremse treten (ein Turbinenrad dreht sich dann und das andere steht), bei neuen Getrieben am Besten den Gang R, weil bei D die Last heraus genommen wird um Sprit vor der Ampel zu sparen.

    Welche Gänge man am Joystick einlegt, ist völlig unwichtig, denn die müssen auch Real geschaltet werden...also auf der Bühne auch gefahren werden.

    Im Wandler sind so um 3-4 L. In der Mechatronik verbleibt durch das nicht durchschalten und ausfahren der Gänge evtl. 100-200ml. Was ist also wichtiger zu Spülen?

    Und den Don Spezialisten ... geht es nur damit mit Show Geld zu verdienen, statt es mit Fachkundiger Arbeit zu probieren. Sind zu Geizig befährte Geräte zu kaufen...

    Seit Januar 2021 läuft ein Spülgerät von mir in der BMW Werksniederlassung Dingolfing.

  • Welche Gänge man am Joystick einlegt, ist völlig unwichtig, denn die müssen auch Real geschaltet werden...also auf der Bühne auch gefahren werden.

    und genau das haben wir gemacht. ESP aus, dann alle Gänge geschaltet und auf der Bühne "gefahren".

    Und den Don Spezialisten ... geht es nur damit mit Show Geld zu verdienen, statt es mit Fachkundiger Arbeit zu probieren. Sind zu Geizig befährte Geräte zu kaufen...

    ich kann dazu nur sagen: kenne mehrere die bei ihm waren, alle sind top zufrieden. Alle Getriebe laufen einwandfrei.

    Wie will man denn so einen Wandler spülen, wenn sich beide Turbinenräder drehen und das Öl nach außen gedrückt wird????

    Gar nicht...

    Da hilft nur Gang einlegen und Bremse treten (ein Turbinenrad dreht sich dann und das andere steht), bei neuen Getrieben am Besten den Gang R, weil bei D die Last heraus genommen wird um Sprit vor der Ampel zu sparen.

    Bei der Preisdifferenz (selber machen / machen lassen) kann ichs halt locker 2-3x selber machen. Bühne etc. ist eh vorhanden. 20l Fuchs ATF 6008 + ZF Wanne kosten mich keine 250€. Ich spüle einfach alle 50.000km das Getriebe und Abfahrt. Du machst einfach dein Ding, ich mache an meinem Auto mein Ding. Fakt ist: mit "meiner" Variante bekomme ich deutlich mehr Dreck raus, als wenn ich einfach nur das Öl in der Wanne gewechselt hätte. Hab ja gesehen, was da für ne schwarze Suppe raus kam und wie gut das Getriebe jetzt schaltet.

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  • zu dem XXL Koffer, da habe ich auch ein paar gekauft, weil die Adapter billig sind. Gehen aber nicht bei Audi. Die Funktion des Koffers ist Schrott, ausser den Adaptern.

    Sich extra so einen Koffer nur für sein Auto zu kaufen. Wo habt Ihr nur gelernt mit Geld umzugehen? Einfach alten Ölfilter absägen und Innen passenden Schlauch reinpressen mit Anschlußnippel. Der Adapter muss dann nur festgehalten werden und mit der Anderen Hand am Pumpenschalter. So kann auch weniger kaputt gehen falls der Motor ausgemacht wird und nicht die Pumpe ausgeschaltet wird....euer Kopfhaar bekommt dann nur eine ATF-Duftnote!