Das Interieur - Materialien, Schalter, Tasten und Touchscreen + werkeln im Innenraum

  • Da wir in aufregenden Zeiten der Gestaltung von Interieuren leben, können wir die vielen Neuerungen und Formsprachen samt Bedienelementen hier im Thema bis auf's Kleinste auseinander nehmen.

    Um den Anfang zu machen, finde ich die horizontale Tasten-Reihe zum "von oben drauf drücken" des neuen Peugeot 508 echt cool. Das gefällt mir sehr gut und versprüht ein wenig Flair von damaligen Kippschaltern. :check:

  • Zitat

    Das Peugeot i-Cockpit sollte man wohl erstmal eine gewisse Zeit nutzen, und sich nicht direkt ablehnend halten, nur weil es ungewohnt ist. Dazu habe ich schon sehr viele Aussagen gelesen... :read:

    Das ist wie mit allem was ungewohnt ist. Erstmal in frage stellen.
    Ich denke aber wenn man sich daran gewöhnt hat kann man damit sehr gut leben. Dann ist der Umstieg in ein normales Cockpit wieder völlig ungewohnt. Umso leichter fällt es einem vllt dann wieder einen Peugeot zu kaufen, wenn man mit dem Rest zufrieden war.

    Das Problem ist halt, daß Bildschirme in einem Auto NICHTS, aber auch gar nichts zu suchen haben. Jedenfalls, wenn man das Auto bestimmungsgemäß nutzen, d.h. fahren möchte.

    Ich hatte vor einiger Zeit mal das zweifelhafte Vergnügen, einen brandneuen Q7 mit "voller Hütte" nachts von Wien nach München fahren zu dürfen. Ganz im Ernst: sowas geht gar nicht. Das waren die schlimmsten 400km meines automobilen Lebens. Nach 250km war ich schon vollkommen fertig. Dabei reiß ich sonst regelmäßig zweimal am Wochenende je 600km lässig auf einer Arschbacke ab, und auch 1200km am Tag hab ich schon das ein oder andere Mal halbwegs zivilisiert hinbekommen.
    Es ist einfach eine vollkommen idiotische Idee, eine grelle Lichtquelle im Blickfeld des Fahrers zu plazieren. Das ruiniert das Nachtsehen und führt zu vorzeitiger Ermüdung. Und dabei ist es auch völlig unerheblich, ob das Cockpit von Audi, Kdf Peugeot oder Mercedes ist: das kann einfach nicht funktionieren. Da ist die menschliche Physiologie davor.
    Ja, es ist ne schöne Spielerei und sieht geil aus. Toller bling-bling-Faktor für die Generation play station. Aber für einen ernsthaften Autofahrer muß so ein Blödsinn einen Kaufausschlußgrund darstellen.

    PS: ich hab mal als Mitfahrgelegenheit jemanden mitgenommen, der beruflich digitale Cockpits macht. Das Gespräch war sehr interessant: da geht es um schickes Aussehen und auch ein bißchen um die Menueführung. Aber auf Nachttauglichkeit wird bei der Entwicklung tatsächlich keine Rücksicht genommen.
    PPS: Der audi hatte ein heads.up-display. Damit eröffnet sich ein Workaround: mit einem schwarzen Karton den Displaytacho und den Infotainmentbildschirm abkleben und dann nach headup-display fahren...

  • Es ist einfach eine vollkommen idiotische Idee, eine grelle Lichtquelle im Blickfeld des Fahrers zu plazieren. Das ruiniert das Nachtsehen und führt zu vorzeitiger Ermüdung.

    Wieso grell ?

    Mann muss sich zugegeben die Zeit nehmen, die Funktion im Menü zu suchen, aber abdimmen kann man sie alle. Genauso wie kaum einer die herkömmlichen Instrumente voll aufgedreht fahren wird.

  • Dann hat VW das im Golf 7 besser gelöst. Da blendet absolut nichts und nach kurzer Zeit kommen einem herkömmliche Instrumente ohne Navikarte und Zusatzinfos einfach nur noch wie Steinzeit vor.

    Zugegeben könnte die Tachoskalierung der GTI/GTD- und R-Modelle im höheren Bereich besser ablesbar gestaltet sein, aber per Diagnosesystem kann man mit ein paar Klicks ja auch eine fein skalierte Normalvariante einstellen. Sind ja fast alle eh auf 250 km/h begrenzt.

  • Zum Glück habe ich was Nachtfahrtauglichkeit angeht 2 vernünftige Autos.
    Zum Saab muss man nix sagen.

    Und beim Opel kann man so weit runterdimmen, dass man, wenn man auf den Tacho schaut aufn ersten Blick nichtmal die Geschwindigkeit ablesen kann :D
    ___

    Wo es hier um Tasten und Schalter auch geht.
    Da muss ich mal sagen.
    Blinker am Saab. Oder auch die Lenkradtasten. Das ist Materialanmutung Steinzeit, geht gar nicht. Fürchterlich.
    Das kann der Zafira DEUTLICH!!! besser.

    Dafür ist die komplette Radioeinheit beim Opel in der Mittelkonsole brutalstes Hartplastik.
    Da hat dagegen so rein von der Anmutung wieder Saab die Nase vorne.

    Allerdings mache ich alles was geht über Lenkradtasten und da fühlt sich der Saab echt bäääh an.
    Keine Ahnung was die sich da gedacht haben. Rest vom Cockpit haben die vermutlich von Montag morgen bis Freitag Mittag geplant.
    Und den Rest durfte Freitag nachmittags der Praktikant hinrotzen

  • Ich liebe Details/gute Materialanmutung im Innenraum.
    Das zeigt mir als Autonarr, dass sich da jemand Gedanken gemacht hat.

    So kleine Details, wie die Chromleisten an den Fensterscheiben oder der verchromte Türgriff. Sachen, dass die Sitze auf der nicht-Sitzfläche mit dem selben Vinyl bezogen sind, wie die Türseiten. Die Türseiten auch mit dem selben Stoff, wie die Sitzbezüge... Die Türkanten oben sind übrigens “weich” und geben , genau so wie das Armaturenbrett und haben nicht diese typische Hartplastik-Haptik. Aber keine Ahnung, was das genau ist. Auch die Armlehne ist 3-fach aufklappbar, mit einem großen Stauraum darunter und oben mit Wohnzimmerstoff bezogen, genau wie die sehr weichen (gut einstellbaren) Sitze.
    Insgesamt sehr kuschelig alles... :D


    Relativ simple Bedienelemente, Nebelscheinwerfer und Heckscheibenheizung sind über Bakelitkippschalter neben dem Lenkrad geregelt. Wenn man den Schalter drückt, leuchtet das Symbol leicht gelblich auf dem Schalter auf. Der Heckscheibenheizungsschalter (was ein Wort... :D) hat einen eingebauten Timer und kehrt klickt nach 10 Minuten wieder automatisch hoch. Das Drehrad links neben dem Lenkrad ist der Dimmer für die ganze Innenbeleuchtung.

    Auf der Mittelkonsole kann man die Lüftung verstellen (sogar zw. links und rechts mit nem zentralen Schieberegler balancieren). Dann ist da noch Aschenbecher, Zigarettenanzünder und darunter das Radio und ein kleines verschließbares Fach.

    Generell hat der Wagen sehr viel Stauraum im Cockpit, links unter dem Lenkrad ist ein Staufach (DIN A5-Größe), unter der Armlehne ist ein recht großes (groß genug für meine Bluetoothbox) Staufach, das Handschuhfach ist recht groß. Das Staukästchen unter dem Radio ist ca. A5 groß. Auch in den Seitenlaschen und in diesen Seitenteilen fürs Armauflegen sind kleine Staumöglichkeiten.

    Auch gefallen mir die Lautsprecher oben auf dem Armaturenbrett, das machen heutzutage auch viele teurere Autos, ich hatte es schon vor 30 Jahren... :D
    Auch die Münzenablagedinger neben dem Schalthebel ist süß, allerdings haben Sie dabei wohl keine Berliner Junkies bedacht, die für den nächsten Schuss auch mal ne Autoscheibe einschlagen können. Wenn ich in ein bisschen schwierigeren Gegenden parke, lege ich immer unauffällig was drüber... :flitz:

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • Das m.E. nahezu perfekte Cockpit hatte der 9-5 I.

    [Blockierte Grafik: https://turboseize.files.wordpress.com/2016/08/imgp1035.jpg]


    https://www.google.de/search?rlz=1C1…303EsSVUy5f0PM:

    Nur mit Materialqualität hatte es SAAB unter der GM-Fuchtel nicht mehr so...


    Das Münzfach war dabei besonders fies:

    [Blockierte Grafik: https://turboseize.files.wordpress.com/2016/08/imgp1033.jpg]


    Vollständiger Rant:

    https://turboseize.wordpress.com/2016/08/04/fue…o-ruiniert-hat/

  • @N55 das Einzige, was ich Chris Bangle vorzuwerfen habe ist die Abkehr vom fahrerorientierten Cockpit. Nein, nicht der aufgesetzte Heckdeckel beim e65. :D E60/E61 finde ich von außen auch deutlich gelungener als die Nachfolger.

    Aber im Innenraum... Alle BMW bis einschließlich e46, e39 und e38 sind, was Ergonomie des Fahrerplatzes angeht, absolut vorbildlich. Die Modelle danach... nicht mehr so.

  • Deine Wahrnehmung finde ich interessant.

    Nach meinem Empfinden stelle ich keinen relevanten "Bruch" ggü. z,B. F10/11, F20/F21/F23 und F30/F31/F34 fest.

    Vom Beifahrersitz aus ist die Ausrichtung noch stärker feststellbar.

  • Kein Handschufach beim Beifahrer, keine Becherhalter, keine Möglichkeit für ein Schlauphone. Radio unter Abdeckklappe versteckt. Keine Uhr. Die hat man am Handgelenk.

    Links Startknopf und Fernbedienung für das Radio, rechts Heizung und Klima. Beide mit den Fingern erreichbar, mit den Händen am Lenkrad.
    Links in der Tür Fensterheber und Spiegel. In der Mitte das wichtigste, der (digitale) Drehzahlmesser und Tacho.

    BASTA. Herrlich konsequent und reduziert.

    "Luxus:" Doppeltes Handschufach hinter den Sitzen, 3 kleine Gepäcknetze.

  • Ich mag auch eher ein reduziertes und übersichtliches Cockpits schalter und knöpfe auf ein Minimum reduziert. Bedinung ist intuitiv.

    Mazda 3 BN SKYACTIV G-120 2.0 Benziner (2017)

    Motor: RAVENOL REP 5W-30
    Schaltgetriebe: Addinol MTF 75W-80

  • Die Mühe hatte ich mir natürlich gemacht. Es hilft nur nichts: auch maximal heruntergedimmt ist das noch viel zu hell.

    Gleiche Erfahrungen im Peugeot 308 SW Geschäftsauto. Furchtbar. Tagsüber OK, aber die Reaktion der Tasten ist verzögert und ein Touchscreen kann nie echte Regler und Tasten ersetzen, die man nach kurzer Zeit blind bedienen kann.

    Nachts eine Katastrophe. Nur ausschalten bringt was, gedimmt immer noch viel zu hell. Ich verstehe nicht, wie einem das bei der Entwicklung nicht auffallen kann.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90