Motorentechnik - KFZ-Tech

  • Für alle die sich mit sonstigen Thematiken der Motorentechnik auseinandersetzen wollen :thumbsup:

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    Einmal editiert, zuletzt von RtRensen (30. April 2016 um 14:04)

  • und ich hatte mal gelesen dass der Motor erst nach ca. 20 000 -30 000 km voll eingelaufen ist und Max Leistung und min Verbrauch erreicht.

    Das trifft vielleicht noch auf LKW Motoren zu, aber mehr auch nicht. Heutige Motoren sind auf Grund besserer Fertigungstolleranzen und Materialien bereits eingefahren sobald sie den
    Prüfstand verlassen. Und dort sind sie bereits so gequält (Leistungsmessung) worden wie sie es danach vermutlich nie wieder erleben werden.

    Daher....Motor warm fahren und gut ist ;)

    BMW E39 530i M54B30 07/2001 LPG Prins V2

    Motor: :val: Maxlife 10W-40 + :aroi: 9200 V2

    Servoöl: :lm: ATF 1100

    Differenzialöl: :lm: 75W-90 (GL5) + 5% :lm: Ceratec

    Automatikgetriebe: ZF LifeGuardFluid 5

    Zündkerzen: Denso IK20TT

  • Das trifft vielleicht noch auf LKW Motoren zu, aber mehr auch nicht. Heutige Motoren sind auf Grund besserer Fertigungstolleranzen und Materialien bereits eingefahren sobald sie denPrüfstand verlassen. Und dort sind sie bereits so gequält (Leistungsmessung) worden wie sie es danach vermutlich nie wieder erleben werden.

    Daher....Motor warm fahren und gut ist ;)

    Also Slex, ich will Dir nicht zu nahe treten, aber da liegst Du, glaube ich, falsch. Also Toleranzen sind sicher besser geworden aber dass Automobiler jeden Motor lange einfahren würden, das wäre ja mit immensen Mehrkosten verbunden.
    Außerdem sieht man in der Praxis deutliches Einfahrverhalten. Z.B. hatte mein Motor auf den ersten 500 km noch 2 Liter pro 100 km mehr Durchschnittsverbrauch als bei den letzten 500 km des 2500 km Einfahrintervalls. Und das bei ziemlich identischen Strecken, Fahrweise und Klimaverhältnissen.
    Und auch zwischen 2500 und 10000 hat sich da noch etwas getan.

  • aber dass Automobiler jeden Motor lange einfahren würden,

    Die Motoren werden auf Prüfständen getestet (Dichtigkeit, Leistungsabgabe). Die Motoren werden bei erreichen der Betriebstemperatur zur Leistungsmessung bis an die Grenze belastet.
    Da in den Motoren sogenannte "Minutenringe"....also Kolbenringe verbaut werden die sich auf Grund ihrer Form in sehr kurzer Zeit anpassen ist die Einlaufphase damit so gut wie abgeschlossen.
    Den evtl. Rest erledigt der zukünftige Autofahrer.
    Ein echtes Einfahren wie bis vor 10-20 Jahren braucht man nicht mehr.
    Das A und O ist das Warmfahren.

    BMW E39 530i M54B30 07/2001 LPG Prins V2

    Motor: :val: Maxlife 10W-40 + :aroi: 9200 V2

    Servoöl: :lm: ATF 1100

    Differenzialöl: :lm: 75W-90 (GL5) + 5% :lm: Ceratec

    Automatikgetriebe: ZF LifeGuardFluid 5

    Zündkerzen: Denso IK20TT

  • Die Motoren werden auf Prüfständen getestet

    Aber sicher nicht jeder einzelne Motor, sondern nur stichprobenartig.

    Die industrielle Motorenproduktion ist Massenware (außer bei gewissen Edel-Marken).
    Da nehmen die doch nicht jeden Motor her um ihn auf dem Prüfstand laufen zu lassen...das würde zeitlich gar nicht gehen.

  • Die Motoren werden auf Prüfständen getestet (Dichtigkeit, Leistungsabgabe). Die Motoren werden bei erreichen der Betriebstemperatur zur Leistungsmessung bis an die Grenze belastet.Da in den Motoren sogenannte "Minutenringe"....also Kolbenringe verbaut werden die sich auf Grund ihrer Form in sehr kurzer Zeit anpassen ist die Einlaufphase damit so gut wie abgeschlossen.
    Den evtl. Rest erledigt der zukünftige Autofahrer.
    Ein echtes Einfahren wie bis vor 10-20 Jahren braucht man nicht mehr.
    Das A und O ist das Warmfahren.

    Das war keine Kritik an Dir. ich habe nur berichtet was ich selbst gerade erlebe.

    Etwas ausführlicher: Ich war mit dem Durchschnittsverbrauch meines 440er im Vergleich zum 335er am Anfang unzufrieden, weil ich 2 Liter weniger erwartet hatte. Direkte Nachfrage bei BMW ergab, dass es nicht ungewöhnlich sei bei einem neuen Motor der Baureihe und dass es nach 2500 km mind. 1 l weniger sein sollte und nach 10 000 die Spezifikation also 2 l weniger erreichen müsste sonst würden sie prüfen. Da nun mein spezielles Fahrzeug nach 2500 schon 2 l weniger verbrauchte war ich zufrieden. Das kann man doch nicht einfach wegdiskutieren, ist ja real erlebt. Vielleicht ist es ja nicht nur der Motor sondern auch zusätzlich Differential aber wenn von BMW so eine Aussage kommt und es sich dann auch noch genau so einstellt, dann wird es schon etwas dran sein. Vielleicht ist es bei anderen Motoren oder Motorenbaureihen anders. Ich glaube diese plakative Aussagen kein Einfahren mehr nötig und 30 oder 50 000 km Wechselintervalle sind mehr ein Auswuchs unserer Überflussgesellschaft und Bequemlichkeit als as technisch richtig.
    Ein Freund der in der Motorenentwicklung bei AMG arbeitet meinte, moderne Motoren bei Ihnen werden nicht beschädigt, wenn man sie zwar warmfährt aber nicht einfährt sondern von Anfang an um Warmzustand hart fährt. Dann würde der finale Durchschnittsverbrauch sogar schneller erreicht (deckt sich übrigens mit der BMW Aussage dass sich der Verbrauch zu Anfang reduziert, also verändert sich etwas im Motor zu Gunsten weniger Verluste). Er meint einfahren ist trotzdem sinnvoll wegen anderer Komponenten im Auto.
    Von BMW kam auch die Aussage, dass erst nach 20-30000 km das Optimum an Leistung und Verbrauch erreicht wird.
    Wenn man nur 3 Jahre Leasing fährt ist das wohl alles egal aber ich bin kein Freund der Wegwerfgesellschaft.

  • Da nehmen die doch nicht jeden Motor her um ihn auf dem Prüfstand laufen zu lassen...das würde zeitlich gar nicht gehen.

    Das sind normale Produktive abläufe, die beim Motorenhersteller stattfinden.
    Was wäre das für ein Imageschaden und Kostenfaktor wenn bei Tausenden Motoren nach 500km z.B. die Ölwannendichtung undicht wird?!
    Deshalb werden Motoren geprüft.

    Ich selber habe bei der britischen Rheinarmee 5 Jahre in der Motorenabteilung gearbeitet...habe PKW und LKW-Motoren gebaut...4/6/8 Zyl.
    Auch da ist jeder Motor über den Prüfstand gegangen...habe auch selber Motoren getestet.

    BMW E39 530i M54B30 07/2001 LPG Prins V2

    Motor: :val: Maxlife 10W-40 + :aroi: 9200 V2

    Servoöl: :lm: ATF 1100

    Differenzialöl: :lm: 75W-90 (GL5) + 5% :lm: Ceratec

    Automatikgetriebe: ZF LifeGuardFluid 5

    Zündkerzen: Denso IK20TT

  • Ich habe sowohl im Unimog Werk in Gaggenau als auch im A-Klasse Werk in Rastatt gearbeitet (Ferienjob). Die Motoren kommen da absolut trocken an. Glaube nicht, dass die schon mal gelaufen sind.

    Der offenenbar letzte Arbeitsschritt war verschließen aller Öffnungen und (beim Unimog) lackieren.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Der offenenbar letzte Arbeitsschritt war verschließen aller Öffnungen und (beim Unimog) lackieren.

    Richtig....nachdem die Motoren vom Prüfstand kommen.

    BMW E39 530i M54B30 07/2001 LPG Prins V2

    Motor: :val: Maxlife 10W-40 + :aroi: 9200 V2

    Servoöl: :lm: ATF 1100

    Differenzialöl: :lm: 75W-90 (GL5) + 5% :lm: Ceratec

    Automatikgetriebe: ZF LifeGuardFluid 5

    Zündkerzen: Denso IK20TT

  • Wir dem auch sei, ein Einlaufverhalten gibt es. Und dass ein Volumenhersteller Hunderttausende Motoren im Monat einlaufen lässt kann eigentlich nicht wirtschaftlich sein. Überlegt mal bei 240 Stunden sind das 10 Tage damit wären bei 100 000 Motoren 33 000 Teststände nötig, die 24/7 laufen (da werden ja fast ganze Bundesländer mit Testständen belegt ;)). Und bei 10l/Stunde würden pro Monat 7,2 Millionen Liter Treibstoff unnütz verbrannt....

  • Und dass ein Volumenhersteller Hunderttausende Motoren im Monat einlaufen lässt

    Motoren werden nicht zum "einlaufen" auf dem Prüfstand geschraubt. Das einlaufen ist der Nebeneffekt. Motoren durchlaufen stets ein vorgegebenes Programm....Warmlaufphase mit unterschiedlichen Drehzahlen, dann Messung des Drehmoments sowie Maximalleistung bis in den Begrenzer, dazu Dichtigkeitsprüfung. Das ganze dauert je nach Motor vllt. ne Stunde.
    Bedingt durch die eingesetzten Minutenringe verkürzt sich entsprechend auch die Anpassung der Kolbenringe im Zyl. Wenn das passiert ist ist der Motor eingefahren.
    Alle anderen Bauteile in einem Motor schwimmen oder laufen auf einem Ölfilm....können sich auch nicht einlaufen....sonst gäbe es Lagerschäden.

    Was dem Kunden im Autohaus erzählt wird hat rein psychologische Gründe.

    BMW E39 530i M54B30 07/2001 LPG Prins V2

    Motor: :val: Maxlife 10W-40 + :aroi: 9200 V2

    Servoöl: :lm: ATF 1100

    Differenzialöl: :lm: 75W-90 (GL5) + 5% :lm: Ceratec

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  • Ich kann Crus nur zustimmen, wir haben in der Familie einen Audi S1, einen VW Passat 1.6 TDI und einen M235i.
    Bei ALLEN war anfangs ein Mehrverbrauch im Vergleich zu heute vorhanden.
    Die Verbräuche haben sich mittlerweile nach etwa 10.000km im normalen Zustand eingependelt.
    Alle 3 Fahrzeuge sind innerhalb von 3 Monaten ins Haus gekommen und haben alle 3 nun mehr oder weniger identische Kilometerstände (um 25.000km).

    Dass die Materialien alle heutzutage am obersten Level sind und die Toleranzen der Motoren auf ein Minimum gesunken sind, dürfte klar sein...

    Dennoch gibt es GENÜGEND Motorenbauer, die nach einer Motorenrevision dazu raten einen Motor einzufahren.
    An dieser Stelle gilt zu erwähnen: Das Einfahren ist nicht den Lagern geschuldet, ein Lager hat tatsächlich im Neuzustand sein Idealmaß.

    Eine weitere Sache, Motoren haben auch ab Werk nicht Ihre Maximalleistung. Diese stellt sich erst nach einer entsprechenden Einfahrphase ein. Das ist Fakt !

    Einmal editiert, zuletzt von Pi x Daumen (9. Dezember 2017 um 22:29)

  • Aber wie kann es dann sein dass sich der Spritverbrauch in den ersten 2500 km so stark verändert?

    Das kann unterschiedliche Gründe haben.....alle Fahrzeuge sind heute mit Fühler, Sonden und Sensoren vollgestopft....sind rollende Computer, allerdings lernfähige.
    Jedes Fahrzeug wird mit einer Standardsoftware (Adaptionen) im Motorsteuergerät ausgeliefert....diese passt sich erst im laufe des Betriebes und dessen Umgebung wo das Fahrzeug
    gefahren wird an, in unterschiedlichen Kilometerabständen.
    Daher ist es normal das es einiger Kilometer bedarf bis sich die Adaptionen auf deine Umgebung (Temperatur, Luftdruck usw.) eingestellt haben. Wenn du nicht gerade in 2000m Höhe wohnst
    geht der Kraftstoffverbrauch auch runter.
    Bis zu einer gewissen Grenze können Adaptionen leichte defekte (z.B. Falschluft) ausgleichen und so für einen reibungslosen Motorlauf sorgen.
    Ist der Defekt behoben, werden/sollten diese Adaptionen gelöscht werden (Standardwert).
    Das alles hat nichts mit dem eigentlichen einfahren des Motors zu tun....es wird erzählt weil es für den Verkäufer sowie dem Käufer die einfachste Erklärung ist.


    Und wieso gibt es bei den M Modellen ein kurzes Einfahrintervall mit vorgeschriebenem Ölwechsel?

    M-Motoren sind hochgezüchtete Rennmotoren, zwar Alltagstauglich aber sensibel und nicht mit normalen Motoren zu vergleichen.

    BMW E39 530i M54B30 07/2001 LPG Prins V2

    Motor: :val: Maxlife 10W-40 + :aroi: 9200 V2

    Servoöl: :lm: ATF 1100

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  • Das würde aber gleichzeitig bedeuten, dass sich ein Mehrverbrauch einstellt, sobald die A.-Werte ersetzet werden und die ganze Prozedur wieder einige Tausend Kilometer dauern würde.
    Bei bisherigen Fahrzeugen, bei denen besagter Schritt durchgeführt wurde war jedoch kein Mehrverbrauch erkennbar.
    Und jetzt kommst du. :P


    Sehr gute Diskussion hier, nur so am Rande ! :thumbup:

  • Aber sicher nicht jeder einzelne Motor, sondern nur stichprobenartig.


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