Motorentechnik - KFZ-Tech

  • sobald die A.-Werte ersetzet werden und die ganze Prozedur wieder einige Tausend Kilometer dauern würde.

    Ich weiß nicht wie die diversen Hersteller das Handhaben....bei meinem M54 verändern sich teilweise Werte erst nach einigen 100km, andere sofort.
    Sensoren die einen sofortigen Einfluss nehmen sind die geläufigen Lambda-und Klopfsensoren.

    BMW E39 530i M54B30 07/2001 LPG Prins V2

    Motor: :val: Maxlife 10W-40 + :aroi: 9200 V2

    Servoöl: :lm: ATF 1100

    Differenzialöl: :lm: 75W-90 (GL5) + 5% :lm: Ceratec

    Automatikgetriebe: ZF LifeGuardFluid 5

    Zündkerzen: Denso IK20TT

  • Eine weitere Sache, Motoren haben auch ab Werk nicht Ihre Maximalleistung. Diese stellt sich erst nach einer entsprechenden Einfahrphase ein. Das ist Fakt !

    Das kann ich voll bestätigen. Hintergrund:

    Ich habe meinen M135i in der BMW Welt abgeholt und dann über 400 km nach Hause gefahren.

    Vorab, ich habe mich an die max 4500 U/min und max. 160 km/h gehalten, und dass ist bei dem Motor nicht einfach :D .

    Ich denke aber auch im Nachhinein dass sich der Fahrer in der Zeit an das Auto gewöhnen soll.

    Nach rund 100 km habe ich über 2500 U/min versucht mehr Drehmoment abzurufen (habe ja die komische Anzeige dafür). Da war das Auto noch recht verhalten. Ab genau 300 km ging bei gleicher Gaspedalstellung und gleichem Fahrmodi schlagartig mehr als wenn etwas freigeschaltet worden wäre. Meine Partnerin meinte nur "wolltest Du nicht bis 2000 km warten".

    Nach 2000 km gab es einen "Einfahrölwechsel" und dann nach 100 km Steigerung "voll auf die Fresse". Ich konnte bis 8000 km aber immer noch Verbesserungen feststellen. Auch die Laufruhe im Stand kam erst später. Jetzt dreht er genau 670 U/min in Stand. Ohne Blick auf den Drehzahl- messer denkt man die Start/Stop-Automatik ist noch an.

    Und wieso gibt es bei den M Modellen ein kurzes Einfahrintervall mit vorgeschriebenem Ölwechsel?

    Bei den reinen M-Motoren (S XX) bin ich voll bei @Slex.

    Bei den AG-Motoren in M-Fahrzeugen (1´er M Coupe und M2) wird/wurde es ja auch noch gemacht. Bei den AG-Fahrzeugen allerdings nicht, z.B. hat der Z4 35is auch den N 54 mit 340 PS, bekommt aber keinen Einfahrservice. :überleg:

  • Nach rund 100 km habe ich über 2500 U/min versucht mehr Drehmoment abzurufen (habe ja die komische Anzeige dafür). Da war das Auto noch recht verhalten. Ab genau 300 km ging bei gleicher Gaspedalstellung und gleichem Fahrmodi schlagartig mehr als wenn etwas freigeschaltet worden wäre. Meine Partnerin meinte nur "wolltest Du nicht bis 2000 km warten".

    Das ist alles Werksseitig einprogrammiert....ich sag mal ähnlich der Pfuschsoftwäre von VAG.(zum besseren Verständnis)
    Zudem ist JEDES Elektronikbauteil auf das Fahrzeug codiert (FG.-Nr, KM-Stand). Die Elektronik merkt sofort ob ein Bauteil (ABS,LCM z.B.) zum Wagen gehört oder nicht.

    BMW E39 530i M54B30 07/2001 LPG Prins V2

    Motor: :val: Maxlife 10W-40 + :aroi: 9200 V2

    Servoöl: :lm: ATF 1100

    Differenzialöl: :lm: 75W-90 (GL5) + 5% :lm: Ceratec

    Automatikgetriebe: ZF LifeGuardFluid 5

    Zündkerzen: Denso IK20TT

  • Wahrscheinlich würde man zu dem Thema auch von 10 Ingenieuren 12 Antworten bekommen. ;)

    Bei jedem Youtube Video zum Thema Motorradfertigung / Werkstour sieht man, wie die Motorräder am Ende des Fliessbands auf einen Rollenprüfstand kommen und ein kurzes Programm durchgefahren wird. Über die Drehzahl kann man nur spekulieren, den Motorgeräuschen nach aber ca. halbe Nenndrehzahl.

  • Schöne Diskussion hier!
    Also wie gesagt, ich denke das Problem ist, dass es erstens nicht bei allen Herstellern ganz gleich gehandhabt wird und dass technisch sinnvolles teilweise aus Marketing/Bequemlichkeitsgründen nicht immer gemacht wird.
    Das technische kann ich ganz gut beurteilen, bin einer von den 10 Ingenieuren ;), habe in Ingenieurswissenschaften und Physik promoviert and arbeite auch in einem Hochtechnologie Feld das unter anderem Automobiler beliefert.

    Die Hersteller haben Schutzmechanismen programmiert, daher die Leistungsveränderung bei 300 km die N55 berichtet. Bei M Fahrzeugen wird auch softwaretechnisch nach dem 2000 km Ölwechsel ein weiterer, und ich glaube der letzte Teil der Softwarebegrenzung freigeschaltet. Da kommt dann auch die 250 km/h Begrenzung raus, falls geordert.

    Da der aktuelle M4 auch einen turbogeladenen (echt bi Turbo, wie der N54 mit 306 PS im ersten 335er) 3 l Sechszylinder mit 430 PS hat und der N55 einen twinscoll Turbo ähnlich wie der B58 (größer Turbolader) mit 306 bzw. 360 PS hat, sieht man dass die Motoren nicht komplett anders sind sondern jeweils nur einzelne Baugruppen optimiert sind. Generell kann man folgendes daraus ableiten:

    1) Einfahrzyklus ist für alle 4 dieser 3l turbogeldenen Sechszylinder mit 306-430 PS sinnvoll. Bei den nicht M Modellen wurde er wegrationalisiert. Aus Kosten (mehr Luft in der Marge bei M) und Bequemlichkeistgründen für den Kunden (M Kunden sind statistisch gesehen Technikbegeisterter und bei den regulären BMWs wird erfragt: Ja warum muss ich jetzt noch mal kommen nach 2000 km, Mercedes und Audi müssen ja erst nach 30 000 km in die Werkstatt, schafft das BMW nicht?)

    2) Neben den Softwarebegrenzungen die in den ersten max 2500km entfallen gibt es typischerweise mechanische Einfahveränderungen die nicht vor 10 000 km abgeschlosssen sind, die sich positiv auf Leistung und Verbrauch auswirken. Ist ja auch irgendwo klar, wenn bei gleicher Treibstoffeinspritzung mehr Leistung generiert wird, so ist die Effizienz des Systems höher. Man braucht bei gleicher Einspritzung und mehr Leistung weniger lang bis man die Zielgeschwindigkeit erreicht hat und muss weniger lange Gas geben, braucht also für den gleichen Weg weniger Benzin.

    Übrigens schon mal überlegt, warum die Ms nach 2000 km Ölwechsel bekommen?
    Wegen Abrieb/ Verschleiß in den ersten 2000km, der mit dem ersten Öl und Filter aus dem Motor entfernt wird. Oder glaubt jemand ernsthaft dass BMW zum Spaß den Kunden nach 2000 km einbestellt und sinnlose Ölwechsel macht? Das Öl selber ist nach 2000 km und schonendem Einfahren sicher noch nicht so weit degradiert, dass es raus müsste.

  • Danke Crus, dass du das auch so bestätigen kannst.
    Ich kenne es (privat) aus dem Motorsport nicht anders, zwar reden wir von Motorradmotoren, allerdings auch da von Hightech-Produkten die in der Autoindustrie aus Kostengründen so keine Verwendung finden würden, lediglich im Rennsport.

    Ich habe mir gestern zufällig noch ein Video eines in KTM-Kreisen namhaften Tuners angesehen, der eine frisch revidierte SMS 660 Replica auf der Rolle abgedrückt hat.
    Die Leistung lag bei etwa 79,xx PS.
    Ich möchte anmerken, dass diese Motorräder reine Mechanikmaschinen sind !
    Diese Maschine hatte ein frei programmierbares Steuergerät, sprich dort wird nichts im Laufe der Zeit adaptiert oder Ähnliches.
    Auch er erwähnte am Ende des Videos, dass der Motor nach einer gewissen Einlaufphase etwa 2-3 PS noch dazu gewinnen wird.
    Das glaube ich ihm auch, weil ich weiß dass diese Modelle mit ein wenig Hand anlegen die 80PS-Marke knacken !

    @Slex,
    einen M54B30 fahre ich auch, toller Motor wie ich finde !

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    Dies ist ein Video von JP Performance. Für mich mehr Unterhaltung als Informationsgehalt, allerdings ist er dort im VW Werk und "begleitet" die Fertigung seines GTIs.
    Ab 12:10min ist ein Prüfstandslauf zu sehen, wozu er sich äußert und sagt, dass jeder VW diesen Fahrzyklus absolvieren muss und auf dem getestet wird. Das Prozedere soll 15-17min pro Fahrzeug dauern.

    Frage ist, wie viele VW rollen jeden Tag aus dem Werk ?!
    Dann könnte man nachrechnen ob diese Aussage haltbar ist. Denn bei der Masse an Fahrzeugen die dort prosuziert wird, kann ich die Aussage dass jeder VW geprüft wird schon fast nicht glauben.
    Es sei denn, dort hat man 30 Prüfstände nebeneinander...

  • Hier ist auch noch etwas interessantes. Der fertige Motor wird zuerst mit einem Elektromotor durchgedreht und die Kompression / Luftfluss gemessen, ab 1:40.

    Und ab 4:40 der Finale Test auf dem Rollenprüfstand, dem Klang nach zu urteilen aber sehr verhalten.

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  • Übrigens schon mal überlegt, warum die Ms nach 2000 km Ölwechsel bekommen?

    Genau die Frage habe ich meinem :) gestellt. Das Gestammel was da kam war noch nicht mal ne Antwort :aua:

    In dem Punkt dass nach den ersten ca. 2000 km frisches Öl rein soll sind wir uns ja einig. :handschake:

    Eine GÖA-Analyse nach den ersten 2000 km wäre ja auch mal etwas sehr aussagekräftiges.

  • Ich kann das auch bestätigen das die neuen Fahrzeuge mittlerweile mit elektronischen Einfahrdrosseln versehen sind.
    Habe Kontakte zu Renault, da ist es bei diversen Benzinern bei 2000km das die dann spürbare Mehrleistung und minderen Verbrauch haben.
    Bei den Toyota Hybridmodellen berichten vile von 2 Stufigen Drosseln. 1500km und 5000km.
    Und ein Kollege aus der Schweiz hat einen neuen Superb mit dem großen 2l TSI und 220PS. Der fühlte sich sehr schlapp an. Er war damit bei Skoda und da wurde ihm vom Werkstattmeister mitgeteilt das dieser Motor erst ab angeblich KM Stand 20.000 die vollen 220PS elektronisch freigibt.

    BMW Motorrad S1000RR ist bis KM Stand 1000 auf 9000Umin begrenzt. Einfahrmodus!
    Aprillia RSV4 hat bis KM Stand 2000 nur 180PS von den eigentlichen 201PS. Außerdem blinkt über 9000Umin immer die Werkstattleuchte.
    Und sogar einen Stresssensor hat die Aprilla. Wenn Stresskilometer voll wird Leistung reduziert und der Motor muss raus zur komplett Revision.

  • Mal eine allgemeine Frage zum Thema Steuerkette:

    Mir wurde mal gesagt Diesel Motoren benötigen eine stärkere Steuerkette, weil sie ein höheres Drehmoment haben.

    Stimmt das?

    Mein erster Gedanke war:
    Unabhängig vom aktuellen Brennraum Mitteldruck bzw. abgegebenem Drehmoment erfährt die Steuerkette bei gleicher Drehzahl bzw. Winkelbeschleunigung der Kurbelwelle die gleiche Belastung. Diese Meinung vertrete ich immer noch.


    Allerdings kam mir danach der Gedanke ob es ggf. für die Ventilfedern einen unterschied macht ob der Motor für 200Nm oder für 400Nm ausgelegt wird?

    Weil stärkere Ventilfedern = höhere Belastung der Kette?

    Aber ich wüsste gerade nicht wieso Motor mit mehr Drehmoment automatisch stärkere Ventilfedern brauchen sollte?


    Edit:

    Er war damit bei Skoda und da wurde ihm vom Werkstattmeister mitgeteilt das dieser Motor erst ab angeblich KM Stand 20.000 die vollen 220PS elektronisch freigibt.

    Weil dann hoffentlich die Garantie rum ist :D :flitz:


    Aprillia RSV4 hat bis KM Stand 2000 nur 180PS von den eigentlichen 201PS. Außerdem blinkt über 9000Umin immer die Werkstattleuchte.

    • Und sogar einen Stresssensor hat die Aprilla. Wenn Stresskilometer voll wird Leistung reduziert und der Motor muss raus zur komplett Revision

    Den Stresssensor kenne ich, dachte der wäre nur dazu da um die Service Intervalle bei hoher Belastung zu verkürzen bzw. im Extremfall ggf. die Garantie ablehnen zu können?

    Aber dass die Leistung reduziert werden soll ist mir neu :huh:

  • Eine stärkere Steuerkette wäre nur mit einem schwerer zu bewegendem Ventiltrieb zu erklären.

    Ist halt die Frage... braucht ein stärkerer Motor stärkere Ventilfedern?

    Angenommen wir vergleichen nen Sauger mit einem Turbo, dann haben wir nun ~ 1bar Ladedruck anstelle von Umgebungsdruck (d.h. dP = 0), 1 bar auf der mini Fläche eines Ventiltellers.... ich kann mir nicht vorstellen dass dafür eine merklich stärkere Ventilfeder nötig ist?

  • Es kann noch daran liegen, dass ein Dieselmotor durch sein höheres Drehmoment eine schnellere und somit augenblicklich höhere Belastung bei Drehzahlanhebung hat.

    Sagen wir als Beispiel:
    Der Benziner benötigt ab Standgas 1,2 Sekunden bis 4.000 upm.
    Der Diesel benötigt ab Standgas 0,9 Sekunden bis 4.000 upm.
    Somit zieht er den Ventiltrieb schneller an, was eben belastender ist.

    Aber ob das wirklich so sein kann, weiß ich nicht.
    Betrachte es als Theorie.

    Es kann auch an der Hochdruckpumpe liegen, keine Ahnung.

    :überleg:

  • Sagen wir als Beispiel:

    Der Benziner benötigt ab Standgas 1,2 Sekunden bis 4.000 upm.
    Der Diesel benötigt ab Standgas 0,9 Sekunden bis 4.000 upm.
    Somit zieht er den Ventiltrieb schneller an, was eben belastender ist.

    Das wäre eine Begründung, allerdings setzt das voraus dass der Diesel das gleiche Getriebe drin hätte wie der Benziner, was ja i.d.r nicht der Fall ist. Das Diesel Getriebe ist i.d.r. länger.

  • Nein, es ginge um Leerlauf.
    Wobei der Diesel auch im Fahrbetrieb gerade im kleineren Drehzahlband schneller anziehen kann.
    Ein Benziner kommt ja erst oben raus so richtig in Fahrt und dort ist die ganze Mechanik ja eh schon auf Touren.

    Am Ende kann ich nur sagen, dass ich es nicht weiß.
    Sind halt nur Vermutungen.