Shell gibt Video-Antwort auf Ölfragen

  • Kann sich noch wer an die Umfrage auf MT bzgl. Shell erinnern?

    Das Antwort-Video ist bereits seit dem 27.08. online.
    Die Kommentare auf YT lassen wenig Hoffnung übrig...ich schaue es mir jetzt erstmal an.

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  • Bis knapp 4 Minuten sind die gestellten Fragen eher langweilig. Mal gespannt wie es weiter geht :lach3:

    Danke für den Link Teq

  • Minute ~12:00 :nee:
    Da hat der Herr "Experte" aber ziemlich daneben gegriffen.
    Er sagt, die Nutzungsbedingungen haben bzgl. des Intervalls keinen Einfluss. Also z.B. 30.000 Km bei Vollgas oder Kurzstrecke, egal. Er spricht dabei weder den Kraftstoff-, noch Kondenswasser-Eintrag an.

    Na, da sagen unsere Analysen aber etwas anderes.

    Wenn KFZ-Hersteller in dieser Form wie im Video von einem Öl-Hersteller "beraten" werden, dann weiß man auch, wie es zu diesen vorgeschriebenen unsinnigen Wechselintervallen ohne jede Beachtung der Nutzung kommt.

    Auch bei den bisherigen anderen Fragen wird viel rumgeeiert und man sieht förmlich, wie unsicher sich die beiden da fühlen. Kein Vergleich gegenüber z.B. der sicheren Form des Herrn Wagner im Interview (auch wenn ich bei ihm einige Aussagen nicht bestätigen kann).
    Bis jetzt ist das eine ganz schwache Leistung von Shell...

  • Habe bei 25min mal ne Pause eingelegt, aber bisher finde ich die Kommentare zu dem Video (im Kanal) deplatziert...

    Hat allen ernstes jemand erwartet das Shell gegen die OEM's spricht, öffentlich, auf YouTube?

    Nachdem ich das los bin: In der Automobilindustrie gibt es, vereinfacht, Technik und Marketing. Und Marketing entscheidet zusammen mit Technik (nicht andersrum) über den Wechselintervall. Dabei ist maßgebend das der "Durchnittskunde" bereit ist zu "tolerieren". Technik gibt dann das ok bis vorhin es noch vertretbar ist.

    So stelle ich mir das zumindest vor.

    Der Durchschnittskunde denkt entweder er tut seinem Auto etwas gutes wenn er die Vorgaben einhält (aller 30K Ölwechsel) und danach folgen die die am liebsten garnicht mehr Öl wechseln würden und ganz zum Schluss kommen wir.

    Wobei noch offen ist ob der 30er Intervall, 507.00 um bei VW zu bleiben, so schlecht ist. Arbeitskollegen: 2.0TDI PD, 30er Intervall mit viel Kurzstrecke dann ne Zeitlang Langstrecke, jetz wieder Kurzstrecke (2km Arbeitsweg) Laufleistung 270Kkm. A6 2.7TDI, 507.00, 30K Intervall Laufleistung 350Kkm (geschätzt hat 260K wurde er zurückgedreht gekauft). A6 3.0TDI V6, 250Kkm, wurde mit 150K gekauft ab da alle 2 Jahre gewechselt. Auch Kurzstreckeanteil hoch.

    Ich rede nicht pro LL Intervall, oder gegen die Analysen hier (Wechsel aller 15K bei mir ;)) das sind lediglich die Antworten die ich von Arbeitskollegen bekomme auf Nachfrage.

    Allerdings nen anderer: 325i M54, LL Intervall bis 190K, verkauft wegen 1 Liter Ölverbrauch auf 1kkm.

    Werd das Video später weiterschauen, finde es interessant zu sehen wie das bei Shell abläuft :check:

  • Habe es selbst angeschaut, auch wegen meiner Frage bzgl. der Motoröltemperatur. Musste mir das Video gut eine Stunde lang reinwürgen. Ganz ehrlich, da hätte man jeden als "Experten" hinstellen können. Die hätten sicherlich das selbe gesagt. Besonderer Gast Timo und wir wissen jetzt übrigens auch, dass man immer ins Handbuch schaut, immer Öl mit Freigabe nutzt und die Wechselintervalle sich nicht ändern, ob Knallgas oder Stop&Go. Klasse. In der einen Stunde hätte ich auch der Waschmaschine beim waschen meiner Wäsche zusehen können.
    Sorry, dass es so hart klingt.
    Letztendlich ist das Video meines Erachtens nichts als leere Phrasen und Zeitverschwendung.

  • Ich habe das Video jetzt durch und bin ein wenig enttäuscht.
    Natürlich kann man hier nicht erwarten tiefgründige Infos über Öle zu erfahren, doch gab es einige sehr zweifelhafte Aussagen & Unterschlagungen wichtiger Details.

    Hier mal meine Kritik:

    Ab Minute 13:00 - Die Beispiele von unpassenden Ölen sind an sich nicht schlecht, doch fragwürdig ausgeführt.
    Warum werden die beiden unpassenden Flüssigkeiten nicht genauer benannt? Die hätten ja alles mögliche nehmen können um die Mischung von Ölen negativ darzustellen.
    Zudem wird die erste Mischung nicht geschüttelt. Wenn ich zwei Öle mit unterschiedlichen Dichten in ein Gefäß gebe, gibt es natürlich erstmal eine Schichtung. Das ist bei der Produktion von Schmierstoffen nicht anders und völlig normal.
    Zu Schichtung kommt es ebenfalls, wenn verschiedene Basisöle, Pourpoint-Verbesserer, VI-Polymere und das Additiv-Paket ruhend in ein Gefäß gegeben werden.
    Erst durch verrühren bei hohen Temperaturen ergibt sich am Ende ein fertiges homogenes Öl.

    Auch fehlt der Hinweis, dass Öle nach ACEA-Spezifikationen alle untereinander mischbar sein müssen. Es ist also überhaupt kein Problem, sich ein Mischöl zu kreieren.


    Ab Minute 33:15 - Er versucht die real vorhandene Ölverbrennung wegzureden und spricht beim Ölverbrauch nur vom NOACK. Dass Ölverbrauch (Ölverlust) auch durch die Kolbenringe hervorgerufen wird, unterschlägt er einfach. Ab Minute 35:10 ergänzt sie dann, und spricht die Ölverbrennung an (daher ja auch die Thematik wegen mid- und full-SAPS bei Partikelfiltern). Sehr fragwürdig...
    Zudem weiß der gute Mann nicht, dass dickere Basisöle gleicher Gruppe grundlegend einen geringeren NOACK aufweisen. Er redet immer nur von 0W, und dabei ziemlich undifferenziert.


    Ab Minute 36:50 - Es wird von immer mehr Spezialisierung und verschiedenen Ölen gesprochen, dabei ist der Trend genau umgekehrt.
    Es gibt immer mehr Einheitsöle die für alle Motoren eingesetzt werden.
    Z.B. durften vor einigen Jahren die neuen Fahrzeuge noch mit bis zu 4 Viskositäten (teilweise auch noch mehr) betrieben werden und es wurde zwischen Benziner sowie Diesel unterschieden.
    Mittlerweile wurde die Auswahl oft auf 2 Viskositäten begrenzt (0/5W-20) und diese gelten dann für Benziner sowie Diesel zugleich.
    Also entweder kennen die beiden die aktuellen Herstellervorgaben nicht, oder sie wollen etwas suggerieren, was schlicht nicht existiert.


    Ab Minute 40:55 - Sie beschränkt die Sulfatasche auf Kalzium und Schwefel, und lässt das sehr wichtige Verschleißschutz-Additiv ZDDP außer Acht, dieses bei low/mid-SAPS nicht unbedeutend verringt werden muss und mit zu den Hauptbestandteilen der Sulfataschebildung gehört.
    Man hätte ja sagen können, dass durch den verringerten Einsatz von ZDDP vermehrt Bor und Molydän verwendet wird, um den Verschleißschutz aufrecht zu halten.


    Ab Minute 48:20 - Erst sagt sie, die Temperatur spielt keine Rolle, und dann widerspricht sie sich, indem der Viskositätsindex mit mal wichtig sei (Temperatur-Viskositätsverhalten).
    Die Temperatur, und wie diese geregelt wird, ist also ganz klar ein wichtiger Faktor. Denn je nach dem kommt es drauf an, um wie viel die Viskosität bei steigender Wärme absinkt, wo wir dann beim VI wären.

    Zudem verbindet sie pauschal den VI mit der Qualität eines Öls, was absolut falsch ist (VI-Polymere).
    Hier hätte es geholfen, weiter vorne direkt die Basisöldicke und die Polymere ins Spiel zu bringen.
    Wenn nun jmd. ihre Worte im Video hört, geht er davon aus, er bräuchte einen möglichst hohen VI.
    Also sehr irreführend was sie da äußert.


    Ab Minute ~55:00 - Der Audi 80 1.6 Diesel. Sie sagt, er macht es mit mineralischem 15W-40 genau richtig (weil damals so empfohlen), ohne die Nutzung und den Zustand des Motor zu kennen. Dass auch teilsynthetisches 5W- oder 10W-40 in Betracht käme, wird wohl übersehen. Unter dem Wortlaut "moderne Öle" kennt sie anscheinend nur 0W-20.


    Allgemein - Es wird oft der Fehler begangen, dünne Öle mit 0W zu verbinden. Ich habe keinen einzigen Hinweis gehört, dass man 0/5/10/15/20W von der Heißviskosität trennen muss.
    0W ist also völlig egal. Es kommt auf SAE 8/16/20/30/40 an. Man hätte also wenigstens Basisöldicke und Polymere zur Sprache bringen müssen.


    Naja, da gäbe es noch paar Punkte mehr, doch ich habe jetzt keine Lust mehr. :grins3:
    Insgesamt geben die beiden Shell-Leute + Kollege leider keine gute Figur ab und berichten sehr tendenziös.

    Aber es gab auch interessante Aussagen und wissenswerte Infos.
    Zudem die mehrfache Bestätigung, dass die dünnen Öle und der ganze konstruktive Aufwand einzig dem CO2-Wahn dienen.

    Am Ende handelt es sich für mich um ein 0815-Video mit nicht wenigen Falschaussagen & Unterschlagungen wichtiger Infos.

  • Ich finde dieses video auch noch interessant und gut erklärt von eurolub. Es geht um viskositäten und allgemein zum thema motoröl. Usw.

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    Mazda 3 BN SKYACTIV G-120 2.0 Benziner (2017)

    Motor: RAVENOL REP 5W-30
    Schaltgetriebe: Addinol MTF 75W-80

  • Ich möchte das Shell-Video nochmal aufgreifen, da mich ein paar Kommentare im Internet motivieren.

    Und zwar geht es um Verbesserungsvorschläge, wie man den interessierten Öl-Fans etwas präsentieren könnte.

    Als erstes wäre es angebracht, den grundlegenden Aufbau eines Öls aufzuzeigen.
    Das heißt, sie hätten Gefäße mit verschiedenen Basisölen, VI-Polymeren und weiteren Additiven vorbereiten müssen.
    Auch ein kleiner Gefrierschrank mit Proben darin gehört dazu, um Tieftemperatur-Unterschiede aufzeigen zu können.
    Ebenso wäre es sehr anschaulich, wenn man im kleinen Maßstab aus den vorhandenen Zutaten direkt mal zwei oder drei verschiedene Öle herstellt (das dauert im Grunde nur paar Minuten).

    Zudem wären ein paar fachliche Grafiken zu Viskositätsverläufen, HTHS- und NOACK-Werten von Basisöl-Arten sowie -Dicken sehr positiv (kann man im Video ja kurz vernünftig einblenden).

    Nachdem diese Grundlagen geschaffen wurden, wären auch viele der Fragen besser zu beantworten, da ein direkter Bezug zur Praxis vorliegt und der Zuschauer dadurch verstehen kann, welche Zusammenhänge bestehen und woran man arbeitet um die Öle zu verbessern.

    Da wäre es auch kein Problem, wenn sie zwischen neutralen Proben/Ölen auch ihre Shell-Produkte angemessen hervorheben.


    Wir reden hier über einen der größten Öl-Konzerne auf der Welt, die jährlich was weiß ich wie viele Millionen oder gar Milliarden in alles mögliche investieren.
    Da wäre ein verhältnismäßig minimalster Betrag für solch eine Präsentation doch locker zu erwarten. Oder nicht?
    Lass sowas am Ende ein paar tausend € kosten, so geht das doch in einer Monats-Bilanz direkt unter.

    Ich maße mir daher an zu sagen, dass es überhaupt nicht um Aufklärung ging und geht.
    Es war einzig das Ziel, die Zuschauer in die Richtung der Hersteller-Konditionierung zu drücken.
    Sorry Shell, doch was ihr da als "Experten" gezeigt habt, war einfach unterirdisch und ich persönlich fasse das als Irreführung auf.

    Hier mal ein Beispiel, wie es grundlegend auch auf neutraler Ebene geht: What is motoroil?
    Der Herr Oliver Kuhn von Meguin/Liqui Moly zeigt ohne Marketinggerede ganz einfach mal im kleinen Maßstab, welche Zutaten es so gibt und wie ein Motorenöl entsteht. :handschake:

    Vielleicht macht ihr es beim nächsten Mal ja besser. Doch aktuell müsst ihr euch die zum Teil sehr harte Kritik gefallen lassen. Denn ihr wisst selbst ganz genau, was es bei den Ölen so alles zu beachten gilt, und dass die Herstellervorgaben oft nicht das gelbe vom Ei sind.

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  • Das Video von Meguin/Liqui Moly ist wirklich aufschlussreich. Der Anteil an Polymeren in der kleinen Menge Öl ist echt heftig.
    Da will man gar nicht wissen, wie es bei einem 5W40, 5W50, 10W60 aussieht :überleg:

  • Ich glaube nicht das dort ein reale Mischung gezeigt wird, sondern nur grob erklärt.

    Hier kannst die Mengenverhältnisse der VII an dem Beispiel von Exxon gut erkennen: Was sind VI-Verbesserer?

    Allerdings sind das auch sehr hochwertige Basisöle (PAO/Ester) mit hohem natürlichen Viskositätsindex, umso schlechter die Eigenschaften des Basisöls werden (Gruppe I/II Öle) umso mehr Polymere braucht es für das gleiche Ergebis. Die Alternative ist einfach einen höheren CCS in Kauf zu nehmen und somit dickeres Basisöl zu nehmen, dann landet man vor dem W halt 1-2Klassen höher.

    Gruß

    Karsten