Auswirkung von Ruß im Motorenöl

  • Ruß im Motorenöl

    In diesem Bericht lässt sich entnehmen, das Ruß Auswirkung auf die Tribologie hat.

    Hier ein paar Textauschnitte:

    "Ergebnisse der Tribometeruntersuchungen1. Der Reibwert (in Mischreibung) wurde mit zunehmenden Rußgehalten im Öl deutlichkleiner. Folglich war die im Reibkontakt umgesetzte Leistung stark reduziert.2. Das Einlaufverhalten wurde mit zunehmendem Rußgehalt deutlich verschlechtert.Die Verschleißgeschwindigkeiten nach einem Einlauf waren mit zunehmendemRußgehalt größer und es konnten (nicht vorhersehbare) Instabilitäten auftreten.3. Selbst nach einem guten Einlauf mit Frischöl traten mit rußhaltigen Ölen reduzierteReibwerte, höhere Verschleißgeschwindigkeiten und ggf. Instabilitäten auf.4. Die Zugabe von Frischöl zu rußhaltigem Öl oder ein Ölwechsel von rußhaltigemÖl zu Frischöl führte zu einer Reibwerterhöhung. Der Reibwert des Frischöleswurde nicht mehr erreicht.5. Die Topografien der Bauteiloberflächen, die mit rußhaltigen Ölen gefahren wurden,wiesen eine deutlich feinere Mikrostruktur auf, und es wurden deutlich wenigerAdditivelemente in den oberflächennahen Bereichen gefunden.6. TEM/EDX-Aufnahmen und TGA von Zentrifugaten sowie Gebrauchtölanalysenhaben gezeigt, dass an Rußpartikeln AW-Additive gebunden sein können.7. Oberflächenanalysen haben gezeigt, dass die Topografien der Reibpartner nachExperimenten mit Frischölen und mit rußhaltigen Ölen jeweils ineinander passen,woraus geschlossen wird, dass Verschleißspuren nicht abrasiv durch (harte)Rußpartikel verursacht werden. "

    :P

  • Noch ein interessanter Text :

    Nach Meinung von Schmierstoffadditiventwicklern ist rußbedingter Verschleiß im Ventiltrieb beherrschbar (control) durch geeignete Additivchemie. Im Bereich der Zy-linderlaufflächen ist außerdem die Schmierstoffrheologie von großer Bedeutung: Steigende HTHS-Viskosität trägt hierbei signifikant zur Verschleißreduzierung bei [DAM 99]. Die sorgfältige Auswahl von Verschleißschutz, Detergents und Disper-sants sowie VI-Improvern in Art und Menge ist der Schlüssel, um den Verschleiß an hochbelasteten Dieselmotorkomponenten bei hohen Rußgehalten gering zu halten [MCG 99]. Hierbei spielt die Dispergierfähigkeit wegen ihres Einflusses auf Viskosi-tätserhöhung und Pumpfähigkeit des Öles sowie der Ablagerungsbildung eine ent-scheidende Rolle.

  • Ruß ist auch in aktuellen Benziner (DI) Motoren ein Problem!
    Die Ölwechselintervalle von 30.000km sind somit viel zu lange. Es ist hier max 10.000km zu empfehlen oder jährlich, unabhängig davon ob das Fahrzeug nur für Kurzstrecken oder Langstrecken benutzt wird.

  • mein ravnenolöl ist nach 2 tkm auch schwarz wie die nacht (diesel). die öle die ich vorher verwendet habe hatten das erst ab 5tkm das sie dunkel werden aber nicht so tief schwarz.

  • Ravenol RUP?
    Wenn ja, dann würde ich ein kürzeres Intervall fahren. Durch den POE-Anteil reinigt es stärker als Öle auf HC-Basis.
    Habe das RUP im 2.0 tdi letzte Woche bei ca. 5500 Kilometer getauscht. :D Ich habe das Gefühl, dass es, obwohl schon wieder ca.
    knapp 1000 Kilometer gefahren, nun viel länger hell bleibt.

    Gruß Julian

  • Eine wichtige Aussage, die mich verblüfft hat ist, dass der Ruß auch als eine Art Festschmierstoff funktioniert und vorallem im Bereich der Mischreibung der Widerstand deutlich herabgesetzt wird und der Verschleiß in dem Bereich reduziert wird. Jedoch dickt Ruß das Motoröl auch in nicht unerheblichen Maß ein und dies kann an einen feinen Ölbodenkühldüsen zu Problemen führen als auch beim Kaltstart. Desweiteren fand ich die Aussage interessant, dass die Grenze eines Öl erreicht ist, wenn die TAN 80% Der TBN beträgt und es wurden auch verschiedene Verfahren zur Ruß Gehaltbestimmung erläutert und wie sich bei bestimmten Verfahren daraus die Schmutztragefähigkeit ableiten lässt und somit auch die Testmethode und Angaben von Ölcheck erklären. Es wurden auch Öle mit bis zu 5% Rußgehalt getestet, bspw. aus MAN Sattelzugmaschinen aber auch Versuche auf dem Motorenprüfstand gefahren mit jeweils neuen Nockenwellen um eben den Effekt auf den Verschleiß zu erforschen.

    Das habe ich beim groben Überfliegen nicht aller Textteile rausgelesen, falls ich wichtige Passagen übersehen habe, so bitte ich um Korrektur und/oder Ergänzung.

    Übrigens heute einen C4 Picasso in der Feldmochinger gehabt. Trotz Partikelfilter den Grenzwert für ohne DPF überschritten, haben Ihn da guter Kunde mit etwas sanfter Gas geben dennoch bestehen lassen.
    Wird wohl ein Turboschlauch undicht sein und ohne DPF wird der Ruß raushauen, dass die Feuerwehr kommt. Motoröl war wirklich schwarz. Selbst nach mehreren Stunden auf dem Taschentuch und dem entsprechenden Verteilen immernoch Pechrabenschwarz. Werde versuchen etwas GÖ davon zu bekommen

  • Nanopartikeln der Feststoffe MoS2, WS2, Bornitrid, etc haben sehr starke Einfluss auf Rheologie eines Öles.

    Mit Fokus auf die Rheologie sind mir folgende Fragen aufgekommen:

    • welche Partikelgröße hat Ruß ?
    • ab welcher Menge/Konzentration wird die Rheologie beeinflusst ?