Hexagonales Bornitrid - Additive im Vergleich

  • Für die Kurzstrecke sind vermutlich alle gut geeignet, da gerade beim Kaltstart der Öldruck anfangs schwach ist....

    Noch eine Info zu Ceratec; ich habe mal im LM-forum bzgl. maximaler Menge von Ceratec angefragt, da LM bei Ceratec im Gegensatz zu Wagner (10%) nur 6% empfiehlt.
    Hier die Antwort:
    " Der optimale Bereich der Ceratec-Dosierung liegt bei ca 6% -8 %.
    Darüber hinaus gilt: "Viel hilft nicht automatisch viel" und wir empfehlen keine Zugabe von mehr als 10%. "

    Ekki
    BMW E39 540i M62vorTU 6Gang

  • Ich verstehe es so: Mehr bringt nicht mehr Verschleißschutz. Und irgendwo muss ja eine vernünftige Grenze sein, 300ml Öl kosten ein bisschen weniger als das Additiv. Außerdem beeinflusst das Additiv je nach dem Viskosität und auch andere Eigenschaften.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Unter der im SDS angegeben CAS: 68649-42-3 Nummer findet man:

    "white powder(s), 1µm or less 99.5% pure; hexagonal, most common form: a=0.2504 nm, c=0.6661nm; fcc: a=0.3615nm"

    Quelle: https://www.chemicalbook.com/CASEN_10043-11-5.htm

    Die Keramik-Partikel haben eine durchschnittliche Größe von ca. 0,6 - 0,12 μm.

    Wer erklärt mir den Größenunterschied?

    Welches ist wirkungsvoller?

  • Es geht nur darum, daß die Bornitrid-Partikel filtergängig sind. Dies ist bei einer max. Größe von 500nm (Mannol-Angabe) beim Ceramo-Ester sichergestellt. Eine Verschleißreduktions- und Schmierwirkung hätten auch größere Partikel.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

    Die E-Mobilität wird sich nie durchsetzen :fiwo:("Rohrkrepierer"). Synthetischen Kraftstoffen (HVO, XTL) gehört die Zukunft.:check:

  • Der Unterschied liegt in der Filtergängigkeit. Wie gesagt, auch größere Partikel, die nicht filtergängig sind, haben eine reibungs- und verschleißreduzierende Wirkung. Im Getriebeöl wäre die Partikelgröße beispielsweise egal, beim Motoröl müssen halt aufgrund des Ölfilters zwingend sehr kleine Partikel zum Einsatz kommen.

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  • Davon kann man ausgehen. Bisher liegen soweit ich weiß keine Berichte hier im oil-club über verstopfte Filter vor. Und technisch ist es ja keine Hexerei, zu große Partikel bei der Produktion auszufiltern.

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  • Es lässt sich nur sagen um so gering die größe um so teuerer das Produkt. Wie es sich auswirkt ist natürlich schwer zu sagen. Ich habe z.B nur mit dem Feinsten Additive gearbeitet. Das war im 0.04 Bereich und dadurch extrem teuer.

    Filtergängig ist bis 0.25 glaube ich.

    Ich denke schon das es besser wirkt wenn die Partikel kleiner sind. Absetzverhalten , schwebe usw. . Das kann aber vermutlich auch nur die letzten 15% ausmachen was dann nicht mehr im Verhältnis zur Preis Leistung steht.

    Der Test mit Planetengetriebe und Bor ist sehr gut verlaufen aber wie immer aus Kostengründen wurde es bei uns final nicht umgesetzt. Haben jetzt nur die 4 Getriebe im Einsatz mit der Befüllung. Austausch ist normal nach 3-4 jahren vorgesehen. Das dauert aber alles noch um wirklich Rückschlüsse auf den Verschleiß zu ziehen.

  • Keramik ist inert und nicht polar. Die Teilchen sind aber aufgrund ihrer molekularen Aufbauform Reibungsmindernd (gleiten aufeinander). Die Teilchen sind so klein, daß sie sich in Rauhtiefen des Metalls einlagern, und auch lange Zeit dort verbleiben. Das sorgt für höhere Tragfähigkeit und weniger Verschleiß, auch wenn der Schmierfilm nicht mehr ganz standhält, und die Oberflächen sich berühren.

    Polar ist Keramik ganz sicher nicht. Aber in den Mirko und Nano Größenordnungen haftet etwas kleines im kleinen gut. Die schwachen molekular Kräfte, Van der Waals Kräfte genannt, können hier nennenswert wirken.

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  • kann mir jemand erklären, wie sich "keramiken" (nitride, silikate, oxide, was gibt es noch?) an metalloberflächen binden?

    Wenn es jemand hier kann, dann Andy . Ich glaube, die Wirkmechanismen sind noch nicht exakt erforscht, aber bedenke, daß die Nanoteile an den Verschleißstellen bei sehr hohen Temperaturen (bis 1000°C) und extrem hohen Drücken an die Atome der Reiboberflächen gedrückt werden. Hier gibt es atomare und molekulare Wechselwirkungen mit den Metallen, die unter anderem zu einer festen Bindung der Partikel an die Reibstellen führen (auch zu Atomaustausch, wenn ich einige Forschungen dazu richtig interpretiere). Wie erwähnt, eventuell kanns Andy richtiger / genauer erklären.

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  • zitiere: "polar nano-clusters", "polar ceramic-metal interface".

    finde aber keine wirklichen infos. es ist klar, dass im nano-bereich ungewöhnliche sachen vor sich gehen. in der regel findet kaltverschweissung unter ähnlichen materialien statt. aber eine kovalente mit einer metallischen bindung? möglicherweise handelt es sich um funktional modifizierte partikel, die einen "polaren schwanz" aufweisen?

  • Nein, die Partikel sind nicht funktional modifiziert. Ganz normale BNh-Partikel. Unter dem enormen Druck und den sehr hohen Temperaturen an den Reibstellen ergibt sich aber offensichtlich eine starke Bindung an die Oberfläche. Obs eine wissenschaftliche Erklärung gibt, wie das ganze genau funktioniert, weiß ich nicht. Der Einfluß anderer im Motoröl vorhandener EP-AW-Additive (Zn, Ph, Mo, S) spielt dabei auch eine Rolle. Hier wurde von Tribologen der Begriff "Dritter Körper" (d.h. Konglomerat unterschiedlichster Elemente) für die Beschaffenheit der Reibstellen eingeführt. HBn scheint sich hier günstig auf den "Dritten Körper" auszuwirken.


    (Zum Konzept des "Dritten Körpers" nach Professor Matthias Scherge vom Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik:

    "Reiben nämlich zwei Metallflächen aufeinander, die durch einen dünnen Schmierfilm getrennt sind, und wird durch die Bewegung genügend Energie auf die Reibflächen übertragen, verändert sich dort das Material bis zu einer Tiefe von einigen Hundert Nanometern. Die Kristallstruktur wird extrem fein, die Kriställchen sind statt einiger Mikrometer nur noch 20 Nanometer groß. Dem Schmierstoff, also dem Motoröl, sind zahlreiche chemische Verbindungen zugesetzt, die sich dauerhaft zwischen den Nanopartikeln einlagern. "Das Ganze ähnelt einem hochkomplexen Teig, der ständig durchgeknetet wird und der ganz andere Eigenschaften hat als die ursprünglichen Metalle", erklärt Matthias Scherge. Dieser Teig, der "dritte Körper", nimmt auch einen großen Teil des metallischen Abriebs auf. Das Besondere daran: Aus bisher noch ungeklärten Gründen sorgt der Teig für extrem günstige Reibungsbedingungen." )

    Siehe:https://www.heise.de/hintergrund/Wie-geschmiert-1369325.html

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  • du hast recht, im prinzip lagern sich feststoffe an die (z.b.) zddp schicht an, wenn ich es korrekt verstehe und nicht ans metall selbst.

    interessanter artikel, aber sein ausflug in die metallurgie ist etwas abenteuerlich. "kriställchen": stahl, z.b. besteht, der landläufigen meinung zum trotz, nicht aus kristallen, wenigstens nicht im makroskopischen sinn. martensit ist eine gefügestruktur im nanometer bereich und der abstand der lagen im perlit ebenfalls. das härten der oberfläche mit laser führt aus den ersten blick zu sprödem martesit. das auflasern von ölhaltenden strukturen, z.b. in die ringe macht schon mehr sinn. (wenn ich meinen senf dazugeben darf.)

    2 Mal editiert, zuletzt von dian (11. November 2021 um 06:22)