Freifahren, sinnvoll oder schädlich?

  • Hi liebe oil-club1 User,

    mich würde mal interessieren, was ihr für Erfahrungen bezüglich des Freifahrens gemacht habt. Ich habe kein explizites Thema in dieser Art gefunden und erstelle jetzt diesen Thread dafür. Sollte ich was übersehen haben, bitte ich die Mods das hier zu verschieben.

    Merkt ihr, wann euer Auto mal wieder freigefahren werden muss? Vielleicht grob mit dem dazugehörigen Fahrprofil.
    Wie oft ist dies bei euch der Fall? Wie viel Wegstrecke/Drehzahl ist nötig? Ist das freifahren eventuell sogar schädlich?

    Ich werde im Folgenden kurz meine Erfahrungen schildern:

    Ich fahre eigentlich nur Langstrecke (60km +), ich dachte immer, bei solch einem Fahrprofil könnte sich fast kein Dreck im Motor bilden.
    Aber dafür fahre ich halt auch wie eine Wanderdüne, heißt Hochschalten bei 2300-2500 U/min, wirklich fast nie Vollgas und konstantes cruisen auf der Autobahn bei 115 km/h, 3000 U/min. Das letze mal, dass ich schneller als 130 gefahren bin war vor 3000 km oder so... :D

    Bis heute, da hat es mich irgendwie gepackt... Ich hatte gute Musik an und die Autobahn war frei, dann hab ich ihn auf dem Beschleunigungsstreifen bei Volllast bis 5000 U/min (120 km/h) im 3. Gang hochgezogen und dann hatte ich Blut geleckt. Auf der nächsten größeren Gerade hab ich dann das Gaspedal bis ans Bodenblech gepresst und circa ne Minute oder so Vollgas gegeben, bis die Tachonadel bei 185 km/h und der DZM bei 5000 U/min angelangt war. Das habe ich dann immer mal wieder gemacht, so nen Kickdown von 80-180 km/h, mal die Volllastdrosselklappe vom Registervergaser durchblasen, da waren bestimmt schon Spinnenweben dran... :D

    Im zweiten Teil der Strecke bin ich dann immer noch recht zügig unterwegs gewesen, so 140-150 km/h rum. Insgesamt waren es wohl so 60-70km.
    Es überraschte mich, dass der Motor bei solchen Geschwindigkeiten gar nicht lauter ist, als bei 115 km/h, eher sogar bei 140 leiser und runder läuft komischerweise...

    Nachdem ich von der AB abgefahren bin, hat sich dieser Eindruck bestätigt. Das Motorengeräusch war leise, turbinenartig, wie man das sonst direkt nach dem Ölwechsel kennt. Bei 70 km/h im 4. Gang bei 2000 U/min hörte man eigentlich nur das Abrollgeräusch der Reifen, das war vorher nicht so. Also irgendwas hat es definitiv verändert, auch wenn es wohl nicht lange anhalten wird.

    Danach stand da ein zufrieden knackender, knisternder Mitsu mit einem Öldeckel, der so heiß war, dass man ihn ohne Handtuch gar nicht anfassen konnte.

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • Ich merke weder beim Benziner, noch beim kat- und Dpf-losem Diesel etwas. Auch nicht bei den Standmodellen, die oft nicht einmal eine Tankfüllung im Jahr verbrauchen. Nur der Verbrauch nimmt beim DPF-Diesel nach einer Weile Stadtverkehr zu und nach einer Autobahnfahrt wieder ab.

  • Zum Thema "Freifahren" allgemein:

    Oft kommen Leute auf diese Idee, die sonst nur extreme Kurzstrecke fahren. Und dann kommen sie nach einem jahr und 8% Sprit im Öl auf die Idee "der muss mal freigefahren werden!"

    Und dann begeben sie sich mit diesem Sprit + Restöl Gemisch auf die Autobahn und geben Feuer :facepalm:


    Ich habe meine Fahrzeuge immer möglichst auf Langstrecke bewegt und Kurzstrecke gemieden, zuletzt bin ich mal 900km an einem Tag gefahren => keinen Unterschied festgestellt.


    bei dir muss man auch noch beachten dass dein Vergaser noch mal zusätzliche Probleme schaffen kann, die ein Einspritzer so nicht hat.


    Also zusammenfassend:
    Aufpassen was man tut und bei vernünftigem Fahrprofil halte ich die Wirkung vom "Freifahren" für überschaubar (ich habe davon nie etwas gemerkt).

  • Mir konnte noch keiner schlüssig erklären was denn bitte freigefahren werden sollte, woher danach ein Minderverbrauch und eine Mehrleistung kommen sollte.
    Was ich beinneuerworbenen Gebrauchten macht, sind alle Filter neu, dazu Zündkerzen (wenn Benziner) und Öl. Ggf. auch Kühlmittel. Klar fahr ich den mal auch dann irgendwann auf die Bahn, aber bei normalem Tempo (100-160km/h) und nach ordentlichem Warmfahren.
    Ich merke auch bei Fahrzeugen die 98% Kurzstrecke fahren nach 100km Autobahn bei 130-160km/h keinen Effekt und der müsste sicher da sein, wenn es ihn gäbe, denn warum sollten 5-10km Topspeed effektiver sein?

  • Der Effekt der verschlechterung kommt von unsaubererer Verbeennung, Ablagerungen auf den Ventilen und dem Brennraum die dazu führen dass die Ventile nicht mehr 100%ig abdichten, infolgedesse leichte Kompressionsverluste. Nach viel Stadtverkehr mit Stop-an Go bei einigen Motoren bemerkbar, bevorzugt bei Hochleisutungssaugern.

    Das Freifarhen mit einigen Minuten Dauervollgas auf der Autobahn "Brennt den Motor wieder frei", die ganzen Ablgerungen verschwinden, die ventile sind wieder sauber und schleisssen dicht, volle kompression und somit Leistung ist wieder da.

    Das funktionerte bei minem alten Motorrad drastisch, bei meinem Honda CRX deutlich, meine VW Golf waren dagegen fast immun, der Effekt war nur minimal.

    Ich denke moderne PKW mit ihren noch exakteren Einspritzanlagen und durch magermischung und Turbolader hohen Verbrennunsgstemperaturen haben A) keine Problme mit Ablagerungen und B) durch die höheren Verbrennungstemperaturen brennen sie ich sozuagsen selbständig frei. Moderne Öle die rückstandsfreier Verbrennen wenn sie in den Brennraum gelangen tun ihr übriges dazu.

  • Moderne Motoren, da fast immer Direkteinspritzer (die Diesel auch noch mit Abgasrückführung) leiden dafür stark mit Ablagerungen im Ansaugtrakt die auch nicht wie bei den Saugrohrmotoren schön mittels Benzinadditiven gereinigt werden können, sondern nur manuell nach Auseinanderbau, Stichwort BEDI-Reinigung.

  • Prinzipiell halte ich das "Freifahren" je nach Situation für angemessen. Im Vorfeld sollte sich der Fahrer bzw. die Fahrerin folgende Fragen stellen:

    • habe ich massig Sprit und Wasser im Öl ?
    • bin ich fahrerisch überhaupt noch in der Lage "schnell" zu fahren ?
    • wann war der letzt ÖW ?

    Hier ein paar Beispiele:

    Motor ALH (VW): "Freut" sich darüber, gerade weil der VTG-Lader wieder einmal im vollen Verstellbereich arbeiten kann.

    Motor Z 18 XER (GM): Von einer älteren Dame übernommen. Nach rund 1000 km signifikant besserer Anzug und Durchzug. (Öl wurde vorher gewechselt)

    Motor N55 (BMW): Nach ca. 10x 100-250 km noch weicherer Lauf, gerade im Leerlauf. Dieses Auto kennt keine Kurzstrecke, läuft wegen der vorhandenen Leistung aber sehr oft im unteren Teillastbereich.

  • Also ich habe damit mit meinen zwei Japanern wie gesagt sehr gute Erfahrungen gemacht... Es ist natürlich kein Tag/Nacht Unterschied aber durchaus merklich.

    Beim Toyota merkt man es allerdings nur im Leerlauf, da ist er dann total ruhig.
    Da kann die elektr. Zündzeitpunktverstellung wohl ordentlicy nachregeln bei heißem Motor...

    Ich kann mir schon vorstellen, dass das funktioniert. Der ganze Drosselklappentrakt/Düsen wird mal wieder alles ordentlich durchgeblasen mit nem fetten Gemisch (Benzin reinigt ja), durch höhere Brennraumtemperaturen werden Rückstände weggebrannt etc.
    Das ist sogar am Auspuff zu sehen, ich weiß, dass er vorher einheitlich schwarz war, weil ich gerade letzte Woche da unten rumgeguckt habe. Jetzt sieht man, dass dieses schwarze schon teilweise zurückgegangen ist.

    Für den Kat ist das bestimmt auch nicht schlecht, wenn der mal ordentlich heiß wird.Man muss allerdings dazu sagen, dass mein Kat im Vergleich zu neueren wohl ein Witz ist.

    Interessant ist für mich allerdings, dass 3000 U/min und Teillast bei mir wohl ausreichen, um nicht übermäßig viele Rückstände zu bilden, aber auch nicht, um eben jene abzubrennen.

    Kann mir jemand das Phänomen erklären, dass der Motor bei 135-140 ruhiger läuft, als bei 115? Das habe ich bis jetzt bei beiden von meinen Japanern feststellen können. Bei 115 ist der Motor natürlich nicht laut oder so und läuft auch ruhig, aber bei 135 tritt das Geräusch irgendwie nochmal mehr in den Hintergrund und wird gedämpfter und geschmeidiger. Darüber dann natürlich irgendwann nicht mehr...

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

    Einmal editiert, zuletzt von mitsu_joe (16. Juni 2019 um 14:02)

  • ...

    Das ist sogar am Auspuff zu sehen, ich weiß, dass er vorher einheitlich schwarz war,

    ....

    Kann mir jemand das Phänomen erklären, dass der Motor bei 135-140 ruhiger läuft, als bei 115? Das habe ich bis jetzt bei beiden von meinen Japanern feststellen können. Bei 115 ist der Motor natürlich nicht laut oder so und läuft auch ruhig, aber bei 135 tritt das Geräusch irgendwie nochmal mehr in den Hintergrund und wird gedämpfter und geschmeidiger. Darüber dann natürlich irgendwann nicht mehr...

    Auspuff: Vergasermotoren hauen im Schubbetrieb viel Dreck raus.

    Geräusch: Resonanzen

  • Bei meinem kleinen CRTDI (17 Jahre) macht sich nach mehrerer Kilometerlanger Vollgasfahrt (~4500 U/min) auch der Effekt bemerkbar, dass er danach sauberer und befreiter läuft, im Standgas ruhiger vor sich hin tuckert und insgesamt einen gesünderen Lauf hat.
    Wird genutzt als reines Autobahnpendler-Fahrzeug bei Teillast/Volllast.

    Ob das nun an geänderten Kennfeldern liegt, die je nach Lastzustand und Fahrprofil abgerufen werden (hat der Wagen angeblich), lässt sich nicht beurteilen.
    Der Effekt ist jedoch da. :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von Pi x Daumen (20. Juli 2018 um 14:20)

  • Auspuff: Vergasermotoren hauen im Schubbetrieb viel Dreck raus.
    Geräusch: Resonanzen


    Das stimmt allerdings, Motorbremse benutze ich auch oft und gerne, auf der Autobahn oder an Abhängen eigentlich nur... Die bremst ja auch ordentlich, da ist nix mit Leichtlauf... :D

    Können diese Ablagerungen schädlich sein? Oder bilden sie vielleicht sogar eher so ne Art Schutzschicht?
    Ich mein klar, dass zu viel davon schaden kann... Aber das wird ja wohl nicht so dicke Schichten aufbauen wie beim Diesel im AGR Ventil...?


    Das mit der Resonanzfrequenz habe ich mir schon fast gedacht, danke! :)

    :val: :gulf: :qoi:

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  • Das stimmt, es hat schon seinen Grund, dass Vergaser abgelöst wurden.

    Trotzdem hat irgendwas unvernünftig geiles mit so ner Art “Mann-und-Maschine” gefühl, wenn man so ne komplett mechanisch reparierbare Gemischbildung hat, die man zur Not auch mit ein paar selbstgeschnippelten Papierdichtungen reparieren kann.
    Ich liebe einfach Metall anstelle von Plastik.. ;)

    Außerdem sieht das hier

    vieeel sexier aus, als das hier:

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    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • Noch mal zum Thema "Freifahren" bzw. das "Freifahren eines Omaautos". Man sagt ja man soll Retnerautos nicht sofort voll belasten.

    Technisch nachvollziehen konnte ich das nie, erklären konnte mir das auch niemand und es wird meist als Bullshit abgetan. Nun habe ich in einem Forum eine These gelesen wo jemand meinte, dass ein Pleul nicht 100% ig starr sei und sich bei
    n_max geringfügig ausdehnen würde. D.h. der Kolben würde weiter hoch kommen, als es bei geringen Drehzahlen der Fall ist. Wenn der Motor nun 100tkm nur geringe Drehzahlen gefahren ist und
    der oberste Bereich des Zylinders unberührt ist, dann wäre es ggf. tatsächlich suboptimal direkt Volllast zu fahren.

    Was sagt ihr zu dieser These? Oder sollte das ggf. in einen neuen Thread?

  • Oder sollte das ggf. in einen neuen Thread?

    Im Bezug zu "frei fahren" natürlich nicht.

    Ich finde das äußerst interessant was ihr hier besprecht und welche Details so genannt werden.

    Meine "Denke" war da auch eher so, dass Kolbenboden und Brennraum mal richtig durchgebrannt werden, also Beseitigung von Ablagerungen.
    Hinzu käme, dass die Einspritzdüsen mit vollem Druck samt Durchsatz durchgespült werden können (aber das ist bei mir etwas anders, da kontinuierliche Einspritzung).

    Ein weiteres wäre nun die Materialausdehnung, und eben die Einflussnahme, ob die Bauteile wie Kolben & Pleuel bei 100°C oder 120°C vorhanden ist.

    Ich lese bei euch weiterhin gespannt mit... :lesen: :read: :daumen:

  • Ich halte das ehrlich gesagt für Schwachsinn. Da wird die Grössendifferenz durch Erwärmung von 800 Grad+ Temperaturunterschied bei Ausdehnung von Kolben, Ventilen etc. sicherlich höher sein.
    Das mit dem Freifahren kommt daher:

    Bei früheren Vergasermotoren war es durch suboptimale Gemischbildung gut möglich, dass sich im Brennraum dicke Kohleschichten auf Kolben und Ventilen ausgebildet haben. Schau dir mal ein paar Bilder von meinem Unterdruckteil vom Abgasstrang (wirkt mit Unterdruck auf ein Ventil, dass die Gemischbildung kontrolliert) von innen an, hab ich nach dem Kommentar heute mal auseinandergebaut...


    Und das ist, obwohl ich eigentlich nur Langstrecke auf der Autobahn fahre... Die Schicht ist zwar nicht dick, aber da...

    Stell dir nun mal vor, die Karre wird jahreweg nur Kurzstrecke und nicht mal warm oder über 2000 Touren gefahren...
    So oder schlimmer in etwa dürfte das dann auch an Kolbenböden und Ventilen aussehen.

    Werden da nun direkt Spitzenleistungen gefahren, können sich fette Rußbrocken lösen, auf den Kolbenboden schmettern, Ventile verklemmen und die Folgen waren dann zumeist ein kapitaler Motorschaden.

    Was beim freifahren von Vergasermotoren noch dazu kommt, ist, dass es im Vergaser ja diverse kleine Düsen/Membranen/ winzig kleine Bohrungen gibt, die durch eintrocknenden Sprit oder schlechte Spritqualität zusätzlich im Durchmesser schrumpfen können, der Wagen also weniger Sprit bekommt und schlechter läuft. Des Weiteren gibt es ja innerhalb des Vergasers auch Baugruppen, die nur durch Volllastbetrieb aktiv werden z.B. zur Gemischanreicherung. Das ist bei meinem Auto z.B durch eine drucksensible Membran gesteuert. Die Membran öffnet ab einem bestimmten Luftstrom durch Unterdruck und gibt anscheinend den Weg für ein verändertes “Kennfeld” frei. Bei Volllast passiert das bei ca. 3500 U/min, man merkt richtig, wie der Motor davor eher verhalten beschleunigt und beim durchschreiten der Grenze einen richtig merkbaren Schub erfährt, der dann bis zur (nicht vorhandenen) Abregeldrehzahl anhält...

    Benzin ist ein hervorrangender Reiniger, ich denke es konnte damals nicht schaden, auch diese Teile einfach durch erhöhten Benzin/Luftdruckfluss etwas freizudrücken...
    Inwieweit das auf heutige Einspritzer übertragbar ist, fände ich auch sehr spannend.

    :val: :gulf: :qoi:

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    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • Noch mal zum Thema "Freifahren" bzw. das "Freifahren eines Omaautos". Man sagt ja man soll Retnerautos nicht sofort voll belasten.

    Technisch nachvollziehen konnte ich das nie, erklären konnte mir das auch niemand und es wird meist als Bullshit abgetan. Nun habe ich in einem Forum eine These gelesen wo jemand meinte, dass ein Pleul nicht 100% ig starr sei und sich bei
    n_max geringfügig ausdehnen würde. D.h. der Kolben würde weiter hoch kommen, als es bei geringen Drehzahlen der Fall ist. Wenn der Motor nun 100tkm nur geringe Drehzahlen gefahren ist und
    der oberste Bereich des Zylinders unberührt ist, dann wäre es ggf. tatsächlich suboptimal direkt Volllast zu fahren.

    Was sagt ihr zu dieser These? Oder sollte das ggf. in einen neuen Thread?

    Blödsinn. Richtiger Blödsinn.
    Pleuel sind aus hochfestem Stahl geschmiedet und die Formgebung hat ihren Grund. Eben um Brüchen durch genau diese ständige ziehen-stauchen-ziehen-stauchen im Betrieb zu vermeiden, dass Pleuel darf sich eben nicht in der Form verändern, arbeiten.
    WENN das passiert, dann im Bereich von 0,0001 mm, falls überhaupt messbar.

    Bei alten nur dreifach gelagerten Vierzylindern (Autos bis in die 60er....Engländer, Opel) konnte es allerdings laut Fachliteratur vorkommen, das die Kurbelwelle sich bei Maximaldrehzahl minimal durchbog, das beinflusst natürlich den Hub und dadurch den Weg des Kolbens im Zylinder. Sagen wir mal 0,02 mm.

    Ob es jetzt allerdings schädlich ist wenn der Kolbenring mal 0,02 mm Ölkohle wegkratzt.... Hmmmmm...

    Stösselstangen in alten ohv Motoren können sich tatsächlich bei hohen Drehzahlen heftig durchbiegen, das ist nachgewiesen. Aber das sind eben auch einfache, lange Stangen aus möglichst leichtem Material. Also das genaue Gegenteil von Pleueln.

  • Mein alter Passat 35i Bj. 1996 1.6 AFT Motor mit 277.000km! Hatte seine guten Zeiten schon gesehen, wir wollten noch einmal mit ihm in den Urlaub fahren..

    Aber in seinen letzten Tagen hat er rumgezickt, wollte kein Gas mehr annehmen, Leerlauf unruhig und das sporadisch. War es die Drosselklappe? Kann sein. Nur ich hab ihm in seinen letzten Tagen noch einmal die Peitsche gegeben.

    Die letzten 3x70l hat er den wundersprit Ultimate bekommen, wurde mehrmals 50km am Stück mit Vollgas gefahren und hat gar seine 190kmh spitze erreicht ;)

    Was war das Ergebnis? Das Auto war wie ausgewechselt, meine Frau selbst fand das Auto spritziger als vorher, die Probleme verschwanden. Ich zu meinen Teil fand das er ruhiger lief und an der Ampel besser wegkam.

    Finde das freibrennen somit sinnvoll, nur weiß ich nicht wie das bei moderneren Autos ist :)

  • @Hareket117

    Das Ding ist doch n Einspritzer, oder?
    Also würde das nicht nur für Vergasermotoren gelten...

    Hab meinen heute auch mal schön getreten. War auf so ner Art Bundesstraße unterwegs, Tempolimit halt 80 und dann Ampeln alle 3-4 km. Nach jeder roten Ampel den ersten behutsam bis 2000 gedreht, dann in den zweiten und mit dem zweiten Volllast bis zum roten Bereich hoch von 25-95...
    Das ganze vielleicht so 10-15 mal.

    Ich bilde mir ein, dass der Wagen seit ein paar Tagen tiefere Drehzahlen verkraftet, als früher.... Jetzt kann ich mit ihm um die 1500 U/min im 4. Gang fahren, da wurde er vorher sehr brummig... Ganz früher bei Kauf gingen soweit ich mich erinnere sogar nur 1700 U/min... In den letzten Tagen hat sich das massiv verbessert, ob das an den zwei mal heizen lag, weiß ich nicht...
    Ich fahre den Wagen seit Übernahme jetzt gut 6500km...
    Vorher wurde er die letzten 10 Jahre insgesamt irgendwie 1000km bewegt und stand das letzte Jahr komplett, ohne einmal gelaufen zu sein...

    :val: :gulf: :qoi:

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    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman