Korrosionsschutz - Rostbehandlung - Mittel & Methoden

  • Hallo,

    es geht natürlich auch gut und günstig. An Timemax Paint Repair würde ich festhalten. Timemax Color brauchst Du nicht unbedingt, in Kombination natürlich noch besser.

    Nehme die Timemax Paint Repair Farbe und trage dann 3, besser 4 Schichten mit dem Pinsel auf. Die Farbe ist recht dünn, zieht aber nach 30 Minuten an.
    Hohlraum mit Fluidfilm AS-R behandeln. Nach 4-6 Wochen die komplette Reparaturstelle (erst dann ist die Farbe komplett ausgehärtet) mit Fluid Film AS-R einsprühen. Blechtkanten verstärkt behandeln.
    Wenn es mein Auto wäre, dann würde ich den kompletten Schweller Hohlraumversiegeln, dann hast Du da Ruhe. Vielleicht kennst Du jemanden, der eine Druckbecherpistole hat. Dann reichen 2 Liter Fluidfilm NAS + eine Dose Timemax Paint Repair zur Reparatur aus.

    Gruß Julian

  • Hab bei meinem Auto die Schweller und gröbsten Hohlräume am Unterboden mit Fluid Film AS-R behandelt. Lässt sich auch als Laie echt gut Zuhause machen. Nur wie sieht es in der Zukunft aus, falls doch mal was am Auto geschweißt werden muss. Gibt es da eine bestimmte Vorgehensweise um die Reste vom Fluid Film wieder rauszubekommen? Das Zeug kann sich ja beim Schweißen entzünden und die Flächen müssen beim Schweißen Fett frei sein ?( . Hoffentlich werde ich das nie brauchen, aber schadet ja nicht, wenn man sich vorher schonmal Gedanken macht :lesen:

    Alfa Romeo 166 3.0 V6 :red: 10W50 + 10W60

    BMW E36 318i Cabrio (M43) :ams: Boosted XL 10W40

    BMW E91 325i (N52B25) :rav: RCS 5W40

  • Das AS-R wird sich in mit den Jahren verflüchtigen, es kriecht quasi immer weiter, bis nur eine sehr dünne Schicht vorhanden ist. Wenn Du die Bleche raustrennst,
    dann ca. 10 cm um die Reparaturstelle im Hohlraum entfetten, das reicht.
    Bei Mike Sanders wird die Sache schwieriger, da man hier ca. 2 mm Fett im Hohlraum hat, wo selbst von 30-40 cm das Sanders angeschwommen kommt beim Schweißen.
    Geht zur Not aber auch. Man sollte aber einfach keinen Kernschrott mit Mike Sanders konservieren, dann kommt man nie in die Situation.

    Mein Freund ist Karosseriebauer, er flutet jeden zu schweißenden Hohlraum mit Schutzgas und ich mache es seit Jahren auch so. Ablauflöcher währenddessen verschließen, da Schutzgas schwerer als Luft ist.
    Das reduziert die Brandgefahr erheblich!
    Teppiche über einer Schweißstelle anheben, dann passiert nichts.

    Fazit:

    Kernschrott nicht mit Mike Sanders oder Timemax Fett konservieren, sonst werden Schweißreparaturen später aufwändig. Besser Fluid Film Liquid A, dafür dann alle 1-2 Jahre.
    Nach Fluid AS-R oder NAS auch lieber 2-3 Jahre warten, dann gibt eigentlich kein Problem.

    Gruß Julian

  • Die Wenigsten Autofahrer machen sich Gedanken darum und natürlich spielt die Nutzung auch eine Rolle.

    Mein Benz wurde nur im Sommer gefahren, seitdem er neu ist und entsprechend sieht der von Unten aus.
    Beim Mondeo sieht das Anders aus, 13 Jahre alt und enorm rostig, aber nicht durch.
    Noch schlimmer der Focus. Die Winter in Bayern sind hart, vorallem für Autos, da einfach enorm gesalzen wird.
    Wir hatten letztens einen 2005er 1er BMW in der Prüfstation und die Hinterachse war durchgerostet!

  • Neues Thema Lackierarbeiten. Hoffentlich kennt sich hier jemand aus. Ich hab davon nämlich leider keine Ahnung :/

    Möchte an meinem Auto einige kleinere Roststellen entfernen, dann wieder überlackieren und zwei neue PDC Sensoren lackieren. Habe mir dafür heute Lack in der Spraydose anmischen lassen. Leider war die Beratung drumherum quasi nicht existent :nogo: . Stehe jetzt mit einer Dose Basislack (auf Wasserbasis?) von Colormatic da. Auf der Dose steht, dass nur mit 2K Klarlack überlackiert werden darf. Der Anmischladen meinte, dass sie einen 1K Klarlack nehmen würden. Auf die Nachfrage, dass auf der Dose aber 2K gefordert wird, gab es keine klare Antwort. 2K steht ja für 2 Komponenten. In der 2K Klarlackdose steckt ein Stift, den man einmal umdreht und dadurch Klarlack und Härter vermischt werden. Dadurch muss die Dose aber auch schnell aufgebraucht werden und man kann nicht in Ruhe mit paar Tagen Abstand die einzelnen Stellen und Sensoren lackieren. Zudem sollen die 2K Stoffe nicht gerade gesundheitsfördernd sein. Dafür soll alles aber etwas wiederstandsfähiger und härter sein. Vorteil der 1K Dose wäre, dass man sie wiederverwenden kann und eben nicht so schädlich ist. Bei der Grundierung an den entrosteten Stellen möchte ich auch am liebsten auf 1K epoxy Grundierung setzen aus obigen Gründen.

    Wird bei mir die erste Lackierarbeit sein. Das es nicht besonders schön werden wird, ist mir bewusst. Möchte nur, dass der Lack hält, unter der Lackierung kein Rost entsteht und es aus der Ferne annehmbar aussieht.

    War einer von euch schonmal in einer ähnlichen Situation und kann beraten? ?(

    Alfa Romeo 166 3.0 V6 :red: 10W50 + 10W60

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    BMW E91 325i (N52B25) :rav: RCS 5W40

  • Don Fipsi, Dein Beitrag wurde hier her verschoben, da es sich im Grunde um eine Rost-Behandlung dreht.
    Das Thema Rost im Metall samt Aufbau einer neuen Basis ist sehr komplex, und hat z.B. nichts mit einer Neu-Lackierung des Fahrzeug zu tun.

    Ich denke, hier werden Dir gute Tipps gegeben, und was bisher so an Infos beigetragen wurde, ist nicht zu verachten. :zwinker2: :smile2:

  • Hat von euch schon mal jmd. etwas von POR15 gelesen/gehört?

    Die haben Rostschutzlacke und eine darauf basierende Füll-Dicht-Paste im Programm:
    https://www.por15.de/Rostschutzlacke:::11.html
    https://www.por15.de/Reparaturmassen:::4.html

    Beim Korrosionschutz-Depot wird die Paste nur für den gewerblichen Gebrauch angeboten: https://www.korrosionsschutz-depot.de/karosserie/dic…h-paste-schwarz

    Hier gibt es die POR15-Produkte auch: http://www.keep-your-car.com/epages/6296436…/POR15_Produkte
    POR15 Katalog: http://www.keep-your-car.com/WebRoot/Store8…log_2009_xs.pdf

    Ich werde die beiden Produkte mal bestellen, da ich eine fiese Roststelle unter der Heckscheibendichtung habe. Da kommt man nicht wirklich ran um das Blech entsprechend umfassend bearbeiten zu können. Mit dem Lack und der Paste kann ich die Ausbreitung vom Rost hoffentlich weitestgehend eindämmen.
    Irgendwann muss dann wohl leider die Heckscheibe raus... :unsicher:

  • Das einzige, was das Weiterrosten eine gewisse Zeit aufhalten konnte, war Bleimennige in Leinöl.


    Rostschutzfarbentest

    Auch das POR15 wird unterwandert werden wie im Schutzfarbentest. Bei etwas Rostansatz, der nicht porentief entfernt wurde, hält das Vorhaben nicht ewig. Und dann ist die Blechsubstanz noch schlechter und Du musst Schweißen, was Du mMn verhindern solltest.
    Beiß jetzt schon in den sauren Apfel und nehme die Heckscheibe raus. Entroste sorgfältig, bei tiefem Porenrost eventuell sandstrahlen. Dann 2-3 Lagen Timemax Paint Repair, das sollte dann aber ein paar Tage trocknen.
    W124 für die Ewigkeit

    Der W124 hat ja ebenfalls Probleme mit Rost an den Fensterrahmen. So eine Reparatur hält dann >10 Jahre.
    Die POR15 Notreparatur verschiebt die Sanierung nur für 2-3 Jahre und die Substanz leidet weiter. Lieber gleich richtig, denn ich denke mal, dass Du mit Benzi noch länger als 2-3 Jahre planst.

    Gruß Julian

  • Hey, sowas kannte ich noch gar nicht richtig. Habe mir das jetzt mal angeschaut (gute Beschreibung z. B. hier).

    Habe mir gleich mal einen Liter bestellt, weil ich am Polo auch zwei etwas größere Roststellen habe.

    Danke fürs Erwähnen :check:

    Gibts schon ein Fazit zu dem Owatrol?

    Ggf. vorher Bilder und zum aktuellen Zustand?

  • Owatrol kriecht sehr gut. Als stand Aline halt es max 1 Jahr. Wenn etwas drüber kommt, 3-5 Jahre. Es verarbeitet sich halt schnell und gut, deshalb kommt es bei mir bei jedem kleinen Handgriff zum Einsatz nach dem Motto bis ist dazu komme, es richtig zu machen.

  • erzielt dies nicht eher den gegenteiligen Effekt wie man es haben will und hinterlässt im Sommer sicherlich auch seine Spuren.
    Wie sieht es da bei heiß zu verarbeitenden Materialien aus mit dem Lack bzw. bereits vorhanden Korrossionsschutz in Form von Farbe wie es sie am Unterbonden gerne ab Werk gibt

  • Ich kann mal noch meine 2 Cent in Sachen Rost beitragen ( Erfahrung der letzen 7-8 Jahre und eigener kleiner Rost Schutz Test mit verschieden lackierten blechen, der immer noch läuft. Falls da interesse dran steht kann ich gerne mal ein paar Fotos beisteuern)

    -Alle Lacke, Rostumwandler und Zeug was man direkt auf Rost auftragen kann bzw. können soll, sind mmn. durchgefallen.
    Wie BMWE36 schon zu dem Por15 sagte: ist eigentlich alles Palliativ Medizin.
    -Generell ist 1K Lack, Grundierung, etc. schlechter als 2K. Sowohl vom mechanischen her wie auch vom Rostschutz.
    -Rost muss nach Möglichkeit restlos entfernt werden. Wenn dann kein Blech mehr über ist muss halt ein neues hin. Sauberes Arbeiten ist das A und O. Man kann eine schlechte Vorarbeit ( Restrost) nicht mit irgendeinem Rost
    Wundermittel kompensieren.
    -Falls man den Rost aus irgendwelchen Gründen nicht entfernen kann (zb. Falze, Hohlräume etc.) kann man eigentlich nur mit Fett (ich nutze hauptsächlich Fluidfilm NAS oder AR (wie schmierfett von der Konsistenz) zum
    aufpinseln, arbeiten. Alternativ noch Owatrol, damit erhalte ich seit 7 jahren das doppelte Blech am Tankstutzen eines Golf 2. Wurde aber nie überlackiert.

    Ich mach´s mittlerweile immer folgendermaßen am Unterboden etc.:
    Nach Möglichkeit Grundierung mit 2K Mipa Ep100-20 (kann problemlos gepinselt/gerollt werden), Alternativ kleine, nicht so gefährdete Bereiche Mipa Rapidprimer (Rot/Braun) aus der Dose (1k), gibt´s auch von anderen Anbietern in ziemlich der selben Qualität. Danach Mipa Pu 265-50. Das ist ein Dickschichtig auftragbarer 2K Chassis Lack aus dem NFZ Bereich. Damit erspar ich mir jeglichen typische Unterboden/Spritzschutz Ramsch der wieder unterostet werden kann. Der Lack selbst bleibt ganz minimal elastisch, so das Steinschläge und Lackabplatzer kein Thema sind.
    Beide Mipa Lacke haben aktiven Korrosionsschutz in Form von Zinkphosphat.
    Fall´s ich mal nen Falz am Unterboden hab, der überlackiert werden soll aber schon ein wenig Rost drin hat, nehm ich vorher Mipa Rostversiegelung. Darf man aber definitv nicht großflächig verarbeiten oder als Wundermittel ansehen. Dient wirklich nur dazu zwischen die Falze zu laufen, da es sehr dünnflüssig ist. Nach möglichkeit meide ich das Zeug wie der Teufel das Weihwasser. Aber ist mir bisher bei solchen Falzen die einzige Lösung gewesen. Von der anderen Seite später Fluidfilm drauf was dann in den Spalt ziehen kann.
    In Radhäusern etc. gibt´s dann noch eine Lage Unterbodenschutz Wachs. Fertig
    Hohlräume werden ausgiebig in Fluid Film ertränkt und ggf. alle paar Jahre aufgefrischt, Die gammeln dann definitiv nicht weiter.

    Die meisten nutzen ja lieber was aus der Dose zum draufpinseln aller Brantho, etc. weil´s einfacher und günstiger wäre. Den Preislichen Vorteil gibt es eigentlich garnicht und den Lack hat man innerhalb von 2,3 Minuten selbst angemischt. Da hat man dann bei entsprechender Vorarbeit einen Korrosionschutz DIN EN ISO 12944 Klasse C4 oder C5
    Gute 2K EP Grundierung gäbe es auch in der Dose, zb. von Würth (kostet im EK 8-9€).
    Erwähnenswert ist auch die Farbe für den Unterboden etc.: niemals was schwarzes oder braunes nehmen, Rost kann hier quasi nicht gesehen werden, wenn er langsam anfängt.
    Die 2K Grundierung ist grau/beige und den Decklack hab ich ihn blau gemacht, einfach weil der Unterboden vorher auch teilweise Blau war und er nicht so dreckig aussieht als wenn er weiß wäre. So erkennt man Rost früh genug.

    Und dann halt regelmäßig inspezieren und früh genug handeln bevor neues Blech fällig wird.

  • Das ist Bitumen oder PVC-Kautschuk-Steinschlagschutz.
    Nachteil:

    Wird mit der Zeit spröde und wird von Feuchtigkeit unterwandert. "Versteckte" Korrosion ist die Folge. Sieht aber recht lange schön aus.... :D

    Gruß Julian

  • Hat von euch schon mal jmd. etwas von POR15 gelesen/gehört?

    Die haben Rostschutzlacke und eine darauf basierende Füll-Dicht-Paste im Programm:
    https://www.por15.de/Rostschutzlacke:::11.html
    https://www.por15.de/Reparaturmassen:::4.html

    Dein Beitrag ist zwar schon älter, aber eventuell eine Info für die Zukunft, falls du bei deinem 190er Mercedes noch einmal karosserietechnisch richtig loslegen solltest.

    Der Schutzlack von POR15 ist meiner Meinung nach sehr gut. Er eignet sich aber nicht, um vereinzelte Stellen auszubessern, sondern vielmehr, wenn eine komplette Restauration des Autos bzw. des Unterbodens inklusive der Radhäuser durchgeführt wird. Das liegt schlichtweg daran, dass POR15 eine sehr aufwändige und höchst penible vorarbeit – verglichen zu anderen Schutzlacken und Mitteln gegen Rost – benötigt. Das Metall muss absolut blank sein, entfettet etc. Wenn der Schutzlack von POR15 auf eine perfekt vorbereitete Fläche aufgetragen wird, härtet dieser wie eine Beschichtung aus. Man könnte später sogar mit mittelharten oder gar harten Hammerschlägen darauf schlagen und der Schutzlack würde nicht sofort abgehen; diesbezüglich bin ich mir relativ sicher. Umgekehrt ist es so, also bei einer nicht sauberen Vorarbeit oder bei Rost als Untergrund, dass der Schutzlack sich nacher löst und u.a. in Streifen abziehen lässt.

    Insbesondere im Radhaus, bedingt durch die dauernenden Steinschläge und nur teilweise oder komplett fehlenden Kunststoffverkleidungen bei Oldtimern, lohnt sich das Mittel. Im Anschluss noch ein Foto, das zeigt, wie es bei mir am E30 aussieht:

  • Schwerer Korrosionschutz

    Bleimennige fett:

    850 g Bleimennige
    100 ml Leinöfirnis
    50 ml Verdünnung

    Bleimennige mager:

    790 g Bleimennige
    200 ml Leinölfirnis
    10 ml Verdünnung

    Für Rost in Falzen:

    50 Gew.% Leinölfirnis
    40 Gew% Terpentinölersatz
    10 Gew.% Leinölbleimennige

    Rezepte sind nach der Bundesbahn, Julian hat die einmal zusamengefasst. Das Kriechöl habe ich punktuell an einer Roststelle am E30 eingesetzt,
    wo er an einer Blechüberlappung gegammelt hat. Seit 5 Jahre ist da Ruhe.

  • Veröffentlichst Du hier geheime und illegale Rezepte? :D

    Bleimennige ist das einzige Mittel, dass das Weiterrosten von stärker angerosteten Bleche
    verhindert.
    Punktuell setze ich das Rezept (Kriechöl+Bleimennige) in stärker angerosteten Falzen ein, die noch
    erhaltenswert sind. Großflächig sollte man das aus Arbeitsschutzgründen lieber sein lassen. Wenn das
    nach Jahren einer bearbeitet/schleift und nichts davon weiß, dann hat der schlechte Karten.

    Aber der Rostschutz ist klasse. Im Herbst einen Käfer auf einem Oldtimertreffen gesehen, der noch nicht
    geschweißt wurde. Am Unterboden blätterte bereits der Unterbodenschutz ab, darunter war aber eine orange
    Grundierung im guten Zustand. Die Hohlräume hatten einen ähnlichen Farbton.... :flitz:

    Gruß Julian