Wovon hängt Öltemperatur ab?

  • Wovon hängt eigentlich die Höhe der Öltemperatur ab ?

    ich nenne hier mal ein paar Variable, die nach meiner laienhaften Ansicht die Öltemperatur beeinflussen könnten

    1. Außentemperatur
    2. Höhe der gefahrenen Geschwindigkeit
    3. Masse des Fahrzeuges
    4. Drehzahl
    5. Ölvolumen des Motors
    6. Hubraum des Motors
    7. Aufladung durch Turnolader
    8. Kolbengeschwindigkeit
    9. Leistungsfähigkeit des Ölkühlers
    10.Ölsorte


    Welche Variablen treffen zu, welche nicht , gibts noch weitere, von mit nicht erwähnte Einflußgrößen ?

  • Der Wärmeeintrag in das Öl hängt primär von der Reibleistung des Motors, der Kolbentemperatur und dynamisch auch von der Umlaufgeschwindigkeit ab.
    Die Reibleistung eines Motors steigt annähernd quadratisch mit der Drehzahl. Die Kolbentemperatur steigt mit der Motorlast.

    Der Wärmeaustrag aus dem Öl hängt von der Temperaturdifferenz zum kühlenden Medium, deren Umsatzgeschwindigkeiten, der Größe ihrer Kontaktfläche(n) und der Wärmeleitfähigkeit der verwendeten Materialien ab.
    Die ideale Motoröltemperatur liegt übrigens wegen der erforderlichen Selbstreinigung und der für die Reibung abgesenkten Viskosität zwischen 100 - 120 Grad.
    Die Motoren werden dann auch in der Regel für dieses Temperaturfenster konzipiert, wobei im Sommer unter extremer Belastung auch Öltemperaturen bis an die 150 Grad (gemessen in der Wanne) kurzfristig auftreten können, ohne selbst mit einem 0W 30er Öl gleich einen Schaden hervorzurufen. (Beispiel: Bergfahrt mit Anhänger) Das Öl altert dabei natürlich etwas schneller !

    Temperaturen unter 100 Grad C sind für einen modernen Motor eher suboptimal !

  • Die ideale Motoröltemperatur liegt übrigens wegen der erforderlichen Selbstreinigung und der für die Reibung abgesenkten Viskosität zwischen 100 - 120 Grad.

    Kannst du das mit der Selbstreinigung mal genauer erklären? Geht es nur um Kraftstoff und Wasser?

    Einmal editiert, zuletzt von mastergamer (2. April 2018 um 19:02)

  • Kannst du das mit der Selbstreinigung mal genauer erklären? Geht es nur um das Öl und Wasser?

    Es geht um das Austragen von Benzin und Wasser aus dem Öl. Natürlich beginnen diese schon vorher mit dem Ausdampfen, aber eben halt wesentlich langsamer! Das wiederum bedeutet, dass man einerseits mit diesen schädlichen Komponenten im Öl länger herum fährt und anderseits jedesmal auch deutlich länger fahren muss, um nicht auf Dauer immer mehr von dem ungeliebten Zeugs in der Wanne anzusammeln.

    Zur Verdeutlichung kann man ja einmal 2 Töpfe mit jeweils 100 ml Liter Wasser auf den Herd stellen und den einen auf 80 Grad regeln und den anderen bei 100 Grad kochen lassen und die Zeiten vergleichen, bis beide innen trocken sind.
    Bis an die 100 ml kann nämlich der Eintrag ins Öl bei und nach einem einzigen Kaltstart gehen.

  • Bis an die 100 ml kann nämlich der Eintrag ins Öl bei und nach einem einzigen Kaltstart gehen.

    Autsch.... was ist denn so die schädlichste Betriebszeit in Bezug auf den Wasser/Sprit Eintrag?

    Z.B. bei 5sec kommt sicher weniger Sprit ins Öl als bei 60sec.

    Aber wenn es echt bis zu 100ml sein können, wie überleben dann die Kurzstrecken only Autos? Die täglich nur 2km bewegt werden?

    Die müssten dann doch iwann 2L Sprit/Wasser im Öl haben?

  • Die ideale Motoröltemperatur liegt übrigens wegen der erforderlichen Selbstreinigung und der für die Reibung abgesenkten Viskosität zwischen 100 - 120 Grad.
    ...

    Temperaturen unter 100 Grad C sind für einen modernen Motor eher suboptimal !


    Und wo liegt die Minimaltemperatur eines Motoröls, bei der alle dem Öl zugefügten Additive 'aktiv' und funktionell sind?

  • Es gibt genormte Test zur Rußbildung an Kerzen, bei denen bei -10 Grad oder sogar -20 Grad gestartet wird, der Motor kurz im LL läuft und dann ein paar Gasstöße abbekommt, was in etwa ein Umparken bei Kälte simulieren soll. Nach etwa 1-2 Minuten sind die Tests jeweils bereits wieder zu Ende. Nach 5 - 10 Tests muss dabei das Öl gewechselt werden, da sonst der Motor Schaden nehmen könnte. Die Kerzen selber sollen je nach Anforderungen der Hersteller diese Prozeduren 10 - 20 mal absolvieren können, ohne am Ende Aussetzer zu produzieren.
    Reine Kurzstreckenautos gibt es bspw. im winterlichen Skandinavien oder Russland nicht. Dort laufen die Motoren zur Not sicherheitshalber stundenlang im Leerlauf.

    Bis etwa 60 Grad Wassertemperatur gibt es vereinzelt Start- und Warmlaufanreicherungen. Sie sind aber auch zeitlich begrenzt und somit hängt deren Endtemperatur letztlich auch davon ab, bei welcher Temperatur gestartet wurde. Erst wenn sowohl die Wasser- als auch Öltemperatur im Bereich um 60 Grad liegen, kann man sicher sein, dass die Bilanz zwischen Austrag und Eintrag ins Öl positiv ist.