Die Lichtmaschine / Der Drehstromgenerator

  • Alles natürlich im Rahmen der der maximalen Leistung der Lichtmaschine, beziehungsweise dem maximalen Strom, den sie liefern kann. Wird mehr gezogen, sinkt die Spannung ab. Sinkt diese unter die Spannung der Batterie, muss die Batterie einspringen und das Netz stützen. Hängt von der Leistung ab, und der Leistung der eingeschalteten Verbraucher.

    Aber im Normalbetrieb wird die Spannung tatsächlich konstant gehalten. Oder wird bei euch etwa das Licht im Leerlauf dunkler, und beim Gas geben heller? (Wie es beim Mopped und Roller ohne fremderregte Lichtmaschine oft der Fall ist)

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Erster Punkt ist erstmal, die Spannung (V = Volt) von der Stromstärke (A = Ampere) zu trennen.
    Das sind zwei völlig verschiedene Dinge.

    Dass die Spannung unabhängig der Drehzahl möglichst konstant gehalten werden soll und wird, ist absolut klar.
    Dies geschieht über den Drehstrom.
    Dort gibt es 3 Kurven diese sich überschneiden. Mit Hilfe von Dioden (lassen den Strom nur in eine Richtung zu) werden die sich überschneidenden Spannungen jeweils in einem engen Fenster gehalten, sodass man konstante ~14V erzeugen kann.

    Bildliche Veranschaulichung:

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    Nun kommen wir zur Stromstärke, der Ampere.
    Und genau hier wird die Drehzahl relevant...inwieweit dort der Einfluss gegeben ist.
    Die Ampere sind ja am Ende das, was die Leistung ausmacht.

    So kann ich z.B. 100.000 Volt haben, aber nur 0,002 Ampere und es macht mir nichts.
    Habe ich aber 100 Volt und 2.000 Ampere, kann ich mich warm anziehen.
    Bei 12 Volt ist die Spannung zu gering, als dass der Strom an den Händen spürbar fließen kann.

    Ich habe es mal so gelernt, dass die Spannung der "Träger", und die Ampere der Strom selbst ist.

  • Induktion in einer Leiterschleife:

    L ist konstant und entspricht der Größe der Generatorwicklung
    B ist die stärke des Magnetfeldes, bei Permanentmagnet konstant, bei fremderregtem Generator variabel.
    v ist die Geschwindigkeit oder entsprechend die Drehzahl.

    wenn v klein ist, muss man B erhöhen, um die Spannung konstant zu halten. Also den Strom in der Erregerwickung erhöhen. Das geschieht in beliebiger Höhe mit Hilfe des Reglers, natürlich im Rahmen physikalischer Grenzen, gesetzt durch die Temperatur der Erregerwicklung.

    So ist es möglich, ab Leerlaufdrehzahl, im Rahmen der Leistungsparameter, eine konstante Spannung zu erzeugen und zu halten.

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  • Ok, und wo kommen die Ampere her?
    Denn darum geht es seit Beginn der Diskussion ja.

    Die konstanten ~14V bringen nämlich nichts, wenn nicht auch Stromstärke geliefert wird.
    Und da ist eben die Thematik, dass die Stromstärke von der Generator-Drehzahl abhängig ist.

    Bei den Batterien ist es doch "genauso".
    Alle haben sie 12V, aber A geht von <200 bis >1.000.

    Wie gesagt, V und A sind voneinander zu trennen.

  • Das brauchst mir als staatlich geprüften Techniker Elektrotechnik/Automatisierungstechnik nicht zu erklären. ;)

    Die Ampere werden so geregelt, dass die Spannung konstant bleibt. Erhöht sich der Leistungsbedarf, wird der Erregerstrom nachgeregelt. So liefert der Generator genau so viel Strom wie benötigt wird, damit die Spannung konstant bleibt.

    Spannung und Strom hängen doch über den zusammen gerechneten Widerstand aller gerade eingeschalteten Verbraucher direkt zusammen, über U=R * I. Bei Gleichstrom sogar konstant, unabhängig von Frequenz, Induktivität, Kapazität... also auch leicht zu rechnen.

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  • Also kann man sagen, dass der Generator ein je nach Abnehmer sich "selbst regulierender" Stromlieferant ist?!

    Sagen wir als Beispiel Standgas, 14V und z.B. 5A. Nun schalte ich das Licht ein (benötigt zusätzliche 2A), die Spannung bricht kurzzeitig ein und es wird augenblicklich nachgeregelt, sodass wieder 14V anliegen und zudem wird dann durch den Erreger auch 7A geliefert?

    Das kann aber auch nur bis zu einem gewissen Grad funktionieren. Denn wenn ich wie im Beispiel eben einen Verbraucher mit 30A anzapfe, benötigt es mehr Drehzahl, damit das überhaupt geleistet werden kann.

    Aktuell würde ich dann sagen, dass es eine Mischung aus Regulierung und Drehzahl ist.

    Umgekehrt wäre es dann genauso.
    Der Generator wäre bei 5.000 upm in der Lage 60A zu leisten, wird jedoch mit dem Erreger runter reguliert, damit nur z.B. 15A für die aktuellen Verbraucher anstehen.

    Oder?

  • Sagen wir mal, die Systemgrenzen liegen bei 3A für die Erregerwicklung, und 60A für die Generatorwicklungen.

    Dann ist das Ganze sinnvollerweise so ausgelegt, dass bei 800/min und 3A Erregerstrom 60A fließen, bei 14 Volt Bordspannung.
    Wenn ich jetzt nur 30 Ampere im Leerlauf benötige, wird der Erregerstrom auf 1,5A eingestellt.

    Bei 4800/min braucht man nur noch 0,5A Erregerstrom, um die 60A ins Bordnetz zu speisen. Man könnte bei der Drehzahl natürlich auch 120A erzeugen, mit 1A Erregerstrom, aber das würde auf Dauer die Generatorwicklungen schmelzen.

    Korrekt ausgelegt, ist es also möglich, bis zum maximalen Strom von 60A unter allen Bedingungen die Spannung konstant zu halten.

    Angenommen, man erreicht aus irgendeinem Grund nur noch 600/min. Der Erregerstrom ist max. 3A, mehr geht nicht und wird auch elektronisch begrenzt. Dann würde die Spannung auf 75% einbrechen, statt 14V nur noch 10,5V. Da muss die Batterie aushelfen.

    Es kommt natürlich auch auf die Auslegung an. Es kann auch Fahrzeuge geben, bei denen die volle Leistung der Lichtmaschine erst ab z.B. 1200 /min anliegt. Dann muss bei vielen eingeschalteten Verbrauchern im Leerlauf die Batterie aushelfen. Bei 60A Last könnte die Lichtmaschine in unserem Fall mit 800/min nur noch 40A liefern, die restlichen 20A muss die Batterie beisteuern. Bis 40A wären aber auch hier im Leerlauf keine Probleme zu erwarten.

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  • his:Mazda CX30,BJ2020 2.0 Sky-X,4 Zyl Kompressor 180 PS,Automatik,M-Hybrid, 5W30 Mazdaöl

    hers:Volvo C30,BJ 2007 2.4i,5 Zyl Sauger 190 PS,Automatik, 5W40 Polytechöl :service:

    Einmal editiert, zuletzt von WIRI (14. März 2018 um 09:53)

  • Korrekt ausgelegt, ist es also möglich, bis zum maximalen Strom von 60A unter allen Bedingungen die Spannung konstant zu halten.

    Hieße ja Nennleistung zwischen Leerlauf und Begrenzer.

    Ist dem so bei dem überwiegenden Teil der PKWs? Alle Kennlinien die hier bisher gepostet wurden, zeigen ein anderes, drehzahlabhängiges Verhalten.

  • Eine Drehzahlabhängigkeit ist zwar grundsätzlich vorhanden, bei der hier diskutierten Betrachtung darf man aber nicht außer Acht lassen, dass die Generatoren in Kfz so übersetzt sind, dass sie höher als der Verbrennungsmotor drehen. Eine typische Auslegung ist dabei die 2/3-Drehzahl. Die Applikation wird so gewählt, dass bei Motorleerlauf schon 2/3 der Generator-Nennleistung erreicht werden.

    Die Zeiten, wo DC-Generatoren verbaut wurden, die bei Leerlaufdrehzahl (des Motors) keine Leistung abgaben, sind mit der Einführung der Drehstromgeneratoren lange vorbei.

  • Bildliche Veranschaulichung:


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    Ich hab mich leider nie mit der Lima beschäftigt, aber mich erstaunen einige Sachen schon. Die Jungs hier sagen dass die gleichgerichtete Spannung direkt und ungefiltert zur Batterie geht, sodass die Batterie als "Glättungspuffer" fungiert? Ernsthaft?

    Und die Wechselspannung wird heute allen ernstes noch ausschließlich über Dioden erreicht?! Das macht bei Volllast (140A) mal eben 200W unnötige Verlustleistung...

  • Bei Drehstrom und mehrpulsigem Brückengleichrichter ist die Restwelligkeit nicht mehr sooo riesig. Das schließt die Batterie mit ihrem geringen Innenwiderstand kurz.

    Dioden wohl ja, aber in einem hochintegrierten Baustein für kurze Wege und geringe Spannungsfälle. Dennoch fällt Verlustwärme an, deshalb sind schon die einfachsten Topf-Bauformen gebläsegekühlt, Compactgeneratoren sogar zweiflutig und bei extrem starken Exemplaren kommt Wasserkühlung zum Einsatz.

    https://www.kfztech.de/kfztechnik/tec…e-generator.htm

  • Das Schaltbild in meinem Link zeigt hinter dem Generator nur einen einzigen Kondensator nach der Brücke. Der Regler ist auch eher winzig. Sonst ist da nichts verbaut. Es geht ja auch nur im Glättung, nicht um Spannungswandelung. Die Spannungsregelung erfolgt ja schon über den Erregerkreis.

    Spannungsstabilisierung gibt es meines Wissens nur bei Fahrzeugen mit Rekuperation, wo im Schubbetrieb mit Starkladung gearbeitet wird und deshalb für die elektronischen Steuergeräte, Radio und die Lampen ein separater 12V-Regelkreis verbaut wird.

  • Wenn die Batterie voll ist schließt die da gar nichts mehr kurz.

    Doch!
    Die Batterie ist ja ein riesen DC-Kondensator mit niedrigem AC-Innenwiderstand (wie ELKO).
    AC-Anteile sowie ungerichteten Oberwellen werden quasi kurzgeschlossen und in Wärme umgewandelt.

    Daher sollte man bei moderneren Autos niemals die Batterie bei laufendem Motor abklemmen.
    Die Elektronik kann durch AC-Oberschwingungen schnell Schaden nehmen.

    Zwar sind die AC-Anteile bei Drehstromgeneratoren geringer geworden als bei alten Dynamo-Lichtmaschinen, aber die Elektronik deutlich empfindlicher und mehr in ihrer Anzahl...

  • Da es sich wahrscheinlich um einen B6C Gleichrichter handelt, wird da so aussehen, nur natürlich eine kleinere Spannung. Ich denke, da ist kein Glättungkondensator verbaut, wie gesagt bügelt die Batterie die Welligkeit glatt.

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