Welcher Ölverbrauch ist normal?

Leute denkt doch bitte einmal realistisch. Laut euren Aussagen haben eure Wunder-Öle ein NOACK von 0%, aus der Kurbelgehäuseentlüftung kommt nur reine Luft, die Drosselklappe und das Saugrohr weisen keinerlei Ölspuren auf und die Kolben und Ventile eurer Motoren ohne Ölverbrauch laufen trocken und haben demnach auch keinerlei Spuren von Ölablagerungen! Nur so wäre ein wirklich nicht messbarer Ölverbrauch über mehrere tausend Kilometer erklärbar.

Real ist hingegen, dass die Ventile beim Öffnen am Schaft einen leichten Ölfilm in das vorbeiströmende Gas stellen. Die heißen Abgase sollen diesen Ölfilm dann unversehrt lassen? Wenn nicht, muss er ja laufend ersetzt werden. Gleiches gilt für den Rest des Ölfilmes, den die Kolbenringe an der Zylinderwand stehen lassen und die von der Verbrennung zumindest teilweise abgeräumt wird. Würde da kein Ölfilm stehen bleiben, so würden die Verdichtungsringe sofort "brandig" werden und ein enormer Zylinderohrverschleiß und Riefenbildung einsetzen.

Die nicht vorhandenen Ölverbräuche sind komisch, aber Tatsache.

Galant V6 EZ 2000: Gekauft mit 110000km, verkauft mit 260000km. Nie Öl aufgefüllt, weil nicht notwendig. Schaltete ab 30°C Kühlwassertemperatur auf LPG um, also viel Kraftstoffeintrag wird da auch nicht gewesen sein.

Yaris 1.0 EZ 2001: Gekauft mit 84000km, Verkauft mit 124000km. Intervalle jährlich bei 8000-12000km. Beim Nachschauen war der Ölstand jedes Mal knapp unter Max. Ein Mal bin ich 400km Autobahn quasi Bleifuß durch gefahren. Bei einem Auto mit einer Höchstgeschwindigkeit von 155km/h keine Schwierigkeit. Da dachte ich, so, jetzt muss ja mal was fehlen. Gemessen, knapp unter Max. Gibt´s doch gar nicht, aber anscheinend doch.

Megane I 1,6 16V, Clio II 1,4 16V: Beide von meiner Mutter gefahren, in den letzten 18 Jahren. Und der Grund, dass sie kein Motoröl zu Hause hat. Sie wäre natürlich sehr wohl dazu in der Lage, Ölstand zu messen, und entsprechend Öl zu ergänzen. Bei 10000km im Jahr aber nicht erforderlich, auch hier ist ein Verbrauch nur im Millimeterbereich feststellbar.

Alles unspektakuläre Motoren aus den 90ern in Fahrzeugen ausländischer Hersteller. Aber extrem zuverlässig und eine Angabe zum Ölverbrauch ist nicht wirklich möglich.

Ach ja, da fällt mir noch was ein:
Peugeot Partner Geschäftswagen. 1,6l 90PS Turbodiesel. Neuwagen mit Erstbefüllung. Bei 19000km erster Kundendienst nach Anzeige. Ölstand bei 40%, also auch dort nichts nachgefüllt. Das war dann ein Ölverbrauch von ca. 1 Liter auf 19000km. Zwischen Min und Max liegen bei dem Auto glaub 1,5 Liter.

Beim M43 16E2 musste zwischen den Ölwechseln nach SI (rund 12.000 km) kein Öl nachgefüllt werden, aber Ölstand näherte sich der unteren Markierung. Es sind 4 Zylinder und 8 Ventile, kein Schnickschnack. Der M57TU benötigt auf 12.000 einen halben Liter Öl zusätzlich. Hier sind es aber 6 Zylinder, 24 Ventile und ein Turbo. Also erheblich mehr Stellen, wo etwas "flöten gehen" kann.

Zitat von hartmut

Leute denkt doch bitte einmal realistisch. Laut euren Aussagen haben eure Wunder-Öle ein NOACK von 0%

NOAK wird wo gemessen? 250°C?

Welche Temp hat dein Öl in der Ölwanne?

Zitat von Mr.Matchbox

Welcher Ölverbrauch ist normal?

0,05-0,5% des Kraftstoffverbrauchs.

Beim NOACK geht es ja vornehmlich um die Verkokungsneigung, nicht um den Ölverlust.
Ein Öl, dieses an hotspots (z.B. Kolbenringe ~300°C) weniger verdampft, hinterlässt auch weniger Rückstände.

Dass ein Öl mit geringem NOACK auch allgemein sein Volumen stabiler hält, ist dabei ein positiver Nebeneffekt.

Zitat von Tequila009

Beim NOACK geht es ja vornehmlich um die Verkokungsneigung, nicht um den Ölverlust.
Ein Öl, dieses an hotspots (z.B. Kolbenringe ~300°C) weniger verdampft, hinterlässt auch weniger Rückstände.

Dass ein Öl mit geringem NOACK auch allgemein sein Volumen stabiler hält, ist dabei ein positiver Nebeneffekt.

Genau so war es gemeint.
Übrigens treten am Auslassventil die höchsten Öltemperaturen auf. Der Teller des Ventils kann an die 900 Grad heiß werden und das Abgas strömt mit bis zu 1050 Grad am Schaft vorbei, in dessem Inneren flüssiges Natrium mit deutlich über 250 Grad rauf und runter schwappend versucht, die Wärme aus dem Teller nach oben in die Ventilführungen abzuführen. Das minimale Ölmenge, die am Schaft der Ventilführung bei jedem Hub mit austritt wird zudem unweigerlich verbrannt und muss stets ersetzt werden.

Daß ein Motor konstruktiv Öl verbrauchen muss bestreitet doch niemand. Nur die Größenordnung.

Aber vielleicht gehen wir auch von gänzlich unterschiedlichen Betriebsbedingungen aus. Wie ich schon schrieb: wenn ich meiner Karre wirklich Feuer gebe, dann säuft sie auch. Super plus und Öl. Aber dazu braucht es bei diesem Motor eben dauerhaft hohe Drehzahlen und Öltemperaturen jenseits von gut und böse... Bei moderater Fahrweise (= hauptsächlich Autobahnlangstrecke mit 3000/min) ist der Ölverbrauch definitiv deutlich unter 1 Liter/10Mm. Bei helloranger Unterbodenbeleuchtung vorne rechts kann ich den Liter Öl aber auch auf 2Mm verfeuern. Oder früher, als ich noch "teilsynthetische" 10w-40 fuhr, sogar auf nur 1Mm... Aber so zu fahren geht heutzutage verkehrsbedingt eh nur noch in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Und da bin ich meistens zu Hause - verkehrsbedingt. Von daher...

Bei meinem mazda 3 1.6 mit 210000 km. Musste ich bis jetzt auch nie was nachfüllen zwischen die intervallen der ölstand bleibt immer bei max. Doch die ölabstreifringe werden immer dünner aufgrung Gewichtseinsparung die gefahr ist dann das sie jedoch verstopfen und das öl nicht mehr abfließen kann wie zb bei den tsi und tfsi. https://youtu.be/fQEBbqV6X1g

Bei meinem GT86 musste ich nur bei schlechten Ölen nachkippen. Bei Vollsynthese musste nie oder erst bei sehr sehr langen Trips nachgefüllt werden.

Mir wird's übel wen ich im Torque App lese das die Kat Temperaturen nach starken Fährten bis auf 650 ging.

Aluminium fängt bei 660 Grad Celsius an zu Schmelzen. Zum Glück sind die Motorteile Temperaturbeständig wie von Hartmut beschrieben und machen aus dem Öl pures Schadstoff.

Aber eben, wen man bei 7.500km Öl wechselt mit Vollsynthese und höherem TBN, Sollte der Schuss nie nach Hinten losgehen. 2T Öl würde ja in diesem Fall immens zum Motoren Haltbarkeit beiträgen.

Wegen CO2 Gründen wird z.b. die Kurbelwellenentlüftung in den Ansaugtrakt wieder reingesogen.
Wen natürlich das Öl mit Hitze belastet wird, verdunstet es, oder sogar wegen Benzineintrag Mmn nach und das Öl kehrt in die Richtige Visko zurück aber die Ölmenge ist kleiner. Auch so eine schlimme Stelle ist der Turbo halt.

Ein guter Tipp von mir

Der Auspuff erzählt Geschichten.

Normal Ölverbrauch Ist alles bis nicht Hinten dir anfängt jemand zu Jammern weil dein Auto nach Abgas stinkt, aus dem Auspuff qualmt(grau/schwarz/blau) oder du merkst das dein Auto sich langsam verabschieden will weil du es gequält hast.

Also bei mir sieht der Motorendampf am Morgen aus wie ein Reiskocher oder Teekocher bei -11.

Dann will ich auch nochmal.
1.9 Liter Diesel, Opel
Alter Motor 0.7l/10.000km
Neuer Motor: ca. 1l/10.000

Peugeot 1.6 Liter Sauger 120vti
Ca 2.5 Liter/10.000km

Citroen Jumper 2.2hdi
Ca 0.25l/10.000km
-> Aber Kraftstoffanteil im Öl nicht bekannt!

Mache mir aber auch beim Peugeot keine Sorgen.
Die verbrauchen oft und gerne etwas Öl, das ist wohl nicht ungewöhnlich

Zitat von R4D1

Mir wird's übel wen ich im Torque App lese das die Kat Temperaturen nach starken Fährten bis auf 650 ging.

Nur ein kleiner Einwurf zur Beruhigung. Im Kat sind Temperaturen bis 900 Grad als absolut normal anzusehen. Ab 950 Grad fängt die Katbeschichtung an, schneller zu altern. Ab 1200 Grad beginnen Metallkats, innen zu schmelzen und bei Keramikkats fangen etwa ab 1300 Grad die Monolithe an in sich zusammen zu fallen. Die Beschichtungen selbst verabschieden sich bei beiden Monolitenarten ab etwa knapp 1200 Grad endgültig.
Die genannten 650 Grad zeigen somit nur, dass der Sportwagen nicht artgerecht bewegt wird.

Habe grade leider auch garnicht den Zusammenhang verstanden von Den 650 Grad und dem Alu.
Das Alu einen Schmelzpunkt von 660 Grad hat ist bekannt, aber:
1) Ist der Motor gekühlt also kommt es dort nicht ansatzweise an 660 Grad und
2) Sind 650 Grad Kat-Temp sehr sehr Nierdig. Noch dazu ist der Kat ja nicht aus Alu.

Ich glaube ich hatte es ja schonmal anderswo gefragt.
Aber ich bin schlecht im Erinnern und wiederfinden.

Vor 21.000 Kilometern wurde beim Zafira ja ein gebrauchter Motor verbaut.
(Ölanalyse offenbarte massiven Kraftstoffeintrag des Motors aber recht normale Verschleißwerte)

In der Werkstatt wurde 5w30 eingefüllt.
Innerhalb der ersten 1000 Kilometer war gut ein halber Liter Öl weg!

Dann habe ich per Absaugen Öl geweselt auf Mobil1 0w40
3.75l konnte ich einfüllen (Gesamtvolumen wird mit 4.3 angegeben) Denke kommt also hin weil Ölfilter drin geblieben.

Nach weiteren 6000 Kilometern musste ich 2/3 Liter nachkippen.
Nach nochmals 4000 Kilometern konnte ich nochmal 400ml nachkippen.

Das ist jetzt bereits 10.000 Kilometer her, Ölstand seit dem auf Max festgenagelt
Aktueller Ölstand:

Entweder urplötzlich viel Kraftstoff im Öl (würde man in der Dimension aber bereits riechen, tut man aber nicht) oder der Ölverbrauch ist stark zurück gegangen.
Wie kann sowas technisch begründet werden?
Es könnte sein das der Motor vor Einbau eine Zeit lang stand und die 3 Monate die angegeben waren nicht korrekt waren.

Motor zeigte in der GÖA nach 10tkm keine berauschenden Verschleißwerte (allerdings auch nichts worüber man sich Sorgen machen müsste)
Eigentlich müsste jetzt die nächste Analyse folgen um den Trend zu sehen. Ich würde fast vermuten Verschleißwerte werden geringer.
Möchte das Geld aber aktuell nicht ausgeben.

Aber: Probe ist entnommen und steht im Schrank

Hallo ,

mein Ölverbrauch ist 0,5l auf 30.000 Km. Diese Strecke entspricht dem Ölwechselintervall der Serviceintervallanzeige (CBS). Motor N57D30S1 BMW, 3l Hubraum, 6-Zylinder Diesel, Bj. 2013. Der Wagen (X5M50D, E70LCI) wird praktisch nur Autobahn gefahren, mehrmals 2x60 Km pro Woche, ca. 25.000 Km pro Jahr, Laufleistung 190.000 Km. Nach den 30.000 Km waren 1,4% Diesel und 0,9% Biodiesel sowie 1,3% Ruß im Öl (5W30, Freigabe LL04, vollsynthetisch). Getankt wird normaler Diesel (Durchschnittsverbrauch 9,5l/100Km). Keine Additive im Öl oder Diesel, kein Anhängerbetrieb. Durchschnittsgeschwindigkeit ca. 90 Km/Std. lt. Bordcomputer, Regenerationsintervall DPF 800Km - 900Km (Euro 5). Keine Änderungen am Motor oder AGR/Abgassystem, alles Original. Nicht vom Dieselskandal betroffen, kein Motorsoftwareupdate, kein Start/Stop. Öltemperatur 90°C bis 105°C, Öl warmfahren bis 80°C Öltemperatur (lt. OBD Carly). Andere user berichten hier im Forum ähnliche Ölverbräuche für N57, B57, M57 oder die 4-Zylinder Diesel N47, B47, M47 .

Gruß
Steuerkette_007

@Steuerkette_007
Sieht aus gut bei angegebene Nutzung. Aber warum Verbrauch so hoch von Diesel?

Hallo elsta,

ich würde nicht sagen das der Verbrauch hoch ist, siehe Spritmonitor.de, sondern eher ca. 10% unter Durchschnitt. Wenn der Wagen warm ist, benötigen die 381 Pferde auch mal Auslauf. Der Wagen hat 3 Turbos, der 3. Turbo arbeitet nach meinen Infos erst ab 2700 U/min mit. Auf die Drehzahl kommt man praktisch nie, es sei denn man fährt schneller als 200 Km/h oder mehr als 160 Km/h im Sportmodus (d.h. im 7. Gang (ZF 8HP)). Im Sportmodus fahre ich öfter mal (180 Km/h bis 200 Km/h bei 2700 U/min bis 3000 U/min), auch damit das Getriebe nicht immer im 8. Gang läuft. Die 80l Diesel bis zur Reserve bekommt man auf 1200 Km (Autobahn mit 80 Km/h hinter LKW) aber auch auf 600 Km durch den Motor. Mit Winterreifen ist der Verbrauch ca. 9,5 bis 10l/100Km, mit Sommerreifen eher 9 bis 9,5l/100Km.

Gruß
Steuerkette_007

Durchschnittsgeschwindigkeit 90km/h erklärt den Verbrauch. Da wird auch mal längere Zeit drauf gedrückt, wenn die Autobahn frei ist.

Fahrprofil ist für einen Diesel optimal, da funktioniert ein moderner Diesel mit allem drum und dran auch großartig.

Zum Ölverbrauch, beim Wankel sind es im Schnitt 0,5 Liter auf 1000km. Und das, weil es beabsichtigt ist und Öl kontrolliert dem Brennraum hinzugefügt wird.

Alles darüber würde ich als nicht normal bezeichnen, egal was die Hersteller sagen.

Andere Autos im Bekanntenkreis liegen so bei 0,2 oder weniger, bis hin zu in einem Intervall keine Ergänzung notwendig.

Das ist wirklich verrückt... Als mein alter Honda einen Ölverbrauch von 100ml auf 1000km erreicht hat, habe ich den Motor komplett revidieren lassen. War inakzeptabel. Obwohl auch da viele der Meinung waren, dass wäre normal, weil eben VTEC und bis 9000u/min gedreht wird. Nach der Revision hatte ich null messbaren Verbrauch. Den Golf 7 meiner Freundin, sowie auch mein up GTI fahre ich zwischen den Intervallen blind. Dort wird nur beim Ölwechsel der Ölstand kontrolliert. Bei beiden gibt es zwischen den Intervallen (8tkm-10tkm) keinen messbaren Ölverbrauch. Nur der RS3 genehmigt sich so etwa ~300ml auf 8tkm. Hier bin ich schon leicht "beunruhigt". Letztlich toleriere ich das nur weil er leistungsgesteigert ist und auf die 130tkm Laufleistung zugeht, kurz: Ich rede mir das schön.

Es ist erschreckend wie die Industrie es über die Jahre versucht und mittlerweile auch geschafft hat den Leuten Ölverbrauch als normal zu verkaufen. Vor 10 Jahren sind da noch viele massiv gegen vorgegangen. Heute wird es mehr oder weniger hingenommen, der Gegenwind nimmt ab (zumindest ist das mein Eindruck). Ziel erreicht würde ich sagen.

Maddin Beim Wankel ist das natürlich ne andere Sache

Ich glaube an der Stelle muss man zwischen Ölverbrauch und Ölstand am Peilstab unterscheiden.

Unser Amarok hat 7 Liter Ölvolumen. Bei 1,5% Dieseleintrag im Öl wären das 105ml. Verbraucht der Motor nun 0,1L Öl, hat aber im gleichen Zeitraum einen Dieseleintrag von 1,5%, dann ändert sich am Ölstand gar nichts. Daraus aber abzuleiten dass kein Ölverbrauch vorliegt, wäre in dem Fall falsch.