Die KFZ-Batterie - was steckt dahinter?

  • Besonders interessant ist dabei der folgende Absatz:

    Das mit den Carbon-Additiven weiß ich schon seit längerem, gibt es schon ewig.
    Ändert trotzdem nichts daran, dass die Batterien die Lebenszeiten von damals nicht mehr erreichen.

    Was Du da sonst noch so schreibst, ist einfach übermäßig umschriebener Standard-Kram bzw. sehr umfassendes Marketing. Hätte man auch locker mit der Hälfte des Textes hinbekommen.

  • Das Thema weißt nicht nur du seit Jahren, Forschung und Industrie auch. Trotzdem finden sich immer wieder etablierte Forscher, die dieses Thema neu beleuchten. Unter anderem auch Detchko Pavlov, unter anderem auf dessen über 45-jähriger Grundlagenarbeit fußt der Blei-Säure-Akku in seiner heutigen Form.

    Ich hätte mir daher gewünscht, dass du eine Veröffentlichung aus 2020 mit neuen Erkenntnissen zu diesem Thema zumindest dadurch würdigst, dass du wenigstens die Zusammenfassung liest, bevor du über sie urteilst. Nicht zuletzt, weil der Autor einen kritischen Überblick über den bisherigen Stand der Entwicklung gibt.
    Das wäre dem Anspruch gerecht geworden, auf den wir beide versuchen diesen Thread zu heben.

  • Das kann auch eine Gelegenheit sein.

    Hmm, ich glaube Du unterschätzt die Batterie-Produktion gewaltig.
    Da kann man nicht mal eben so als Klein-Unternehmer einsteigen. Es benötigt große Anlagen und absolut erfahrenes Personal. Stimmt allein beim Blei gießen etwas nicht aufs °C, produziert man nur Ausschuss oder die Batterien halten nicht lange.

    Dein Gedanke war sicher positiv motivierend gemeint, doch das ist ganz klar mehrere Nummern zu groß.
    Das Ding ist ja auch, dass Johnson Controls, Exide, Fiamm, Banner usw. Sb/Ca produzieren können und es teilweise für andere Anwendungsgebiete ja auch machen. Die haben quasi alles parat liegen, und wenn die bei jmd. ernsthafte Konkurrenz sehen, hauen die sowas mit großer Menge mal eben für die Hälfte des Preises raus. Da ist man quasi schon pleite, bevor man richtig angefangen hat.

  • Ich rate dir dennoch den Gedanken mal ernsthaft ein bisschen weiterzuspinnen. Das ist nicht in 20 Minuten auf einem Bierdeckel aufgeplant, aber trainiert den Verstand und hilft sich in die verschiedenen Teilnehmer hineinzuversetzen, die letztendlich an so einem Produkt dranhängen.

    Größe ist ein Vorteil der anderen, aber Größe führt auch dazu, dass die Mühlen langsam mahlen. Informationen über Marktbewegungen müssen erst die Entscheidungsträger erreichen, die müssen entscheiden, dann müssen Pläne gemacht werden und dann geht alles langsam seinen Weg. Es gibt durchaus viele Märkte, wo sehr große Fische und ganz kleine Fische herumschwimmen und der Große den Kleinen nicht zu fassen bekommt.

    Gegen Preisdumping musst du dich mit einem Alleinstellungsmerkmal schützen können. Das kann vieles sein, Service, besondere Qualität, ein besonders hoher Anspruch an ökologische Fertigung und Menschenrechte in den Erzeugerländern der Rohstoffe, usw. Das ist definitiv wichtig herauszuarbeiten und muss passen, sonst steht der ganze Plan auf wackeligen Füßen.

    Bezüglich der Anlagen und des Personals gebe ich dir absolut recht. Daher auch der Vorschlag einen erfahrenen Partner zu suchen.

  • ADAC Statistik 2013: https://www.autobild.de/artikel/batter…ik-4407509.html
    "Allein im Jahr 2012 sind Autobatterien viermal so häufig ausgefallen wie noch 1996."

    ADAC Pannenstatistik
    2012 (2013) - 31,7% Batterie: https://www.adac.de/-/media/pdf/mo…87C0ED0EAC11F55
    2013 (2014) - 33,1% Batterie: https://www.adac.de/-/media/pdf/mo…2A077D60F5C51DC
    2015 (2016) - 35,7% Batterie: https://www.adac.de/-/media/pdf/mo…D9DA8462A8FFE80
    2016 (2017) - 39,0% Batterie: https://www.adac.de/-/media/pdf/mo…A71BCA7DF2660B6
    2017 (2018) - 39,9% Batterie: https://www.adac.de/-/media/pdf/mo…A9994E9110EB584
    2018 (2019) - 42,0% Batterie: https://assets.adac.de/image/upload/v…2019_ty5xg0.pdf
    2019 (2020) - 46,3% Batterie: https://www.adac.de/rund-ums-fahrz…annenstatistik/

    Bei älteren Statistiken wurden Batterien, Anlasser und Generatoren zusammengefasst, daher nicht vergleichbar.
    Der Trend ist aber mehr als eindeutig. Und hierbei handelt es sich nur um die ADAC-Pannen. Die tausenden weiteren Ausfälle, von denen der ADAC nichts mitbekommt, sind da ja gar nicht drin. Die Dunkelziffer wird entsprechend hoch sein.

  • Früher hatte Banner noch ehrlich aufgeklärt:

    Einziger "Nachteil" bei Hybrid ist wartungsarm, obwohl ich dies als Vorteil sehe.
    Es ist ergänzend noch ein geringerer Kaltstartstrom im Neuzustand gegenüber Vollkalzium zu nennen. Doch da Ca/Ca eben wesentlich schneller abbaut, sinken die Ampere entsprechend schneller.

    Dieser Thread hier ist auch interessant: https://a2-freun.de/forum/forums/t…atterie/page/5/
    Die alten Varta-Werksbatterien im Audi A2 mit Sb/Ca haben Lebenszeiten zwischen 14-18 Jahren erreicht. Mit dem Austausch auf Ca/Ca begannen dann die Probleme nach ~2-5 Jahren.

    Aus Sicht der Gewinnmaximierung kann man absolut nachvollziehen, dass niemand etwas von Sb/Ca wissen will. Diese Batterien halten einfach zu lange, und daher gab es diesen Batterie-Typ wahrscheinlich auch nur kurze Zeit.
    Ca/Ca kam den Batterie-Herstellern wie gerufen. Sie konnten mit verblendenden Zahlen bei Ah & A auftrumpfen, dazu die vermeintliche Wartungsfreiheit, und sie halten nicht mehr so lange. Durch jede Menge Marketing wird den Leuten dann erzählt wie toll die Batterien sind und die kürzere Lebensdauer wird nicht nur gekonnt ignoriert, sondern man behauptet einfach, dass sie immer länger wird (was definitiv nicht der Fall ist).

    Es ist und bleibt eiskaltes Kalkül. Die Hersteller wissen ganz genau, welchen Ca/Ca Sonder-Müll sie den Leuten als einzige Möglichkeit aufdrücken.
    Und HellBilly, auch wenn Du es weiterhin nicht wahrhaben möchtest. Früher oder später wirst Du nicht umhin kommen, der Realität ins Auge blicken zu müssen.

  • Im zitierten Fall erklärt ADAC das folgendermaßen:

    "Aufgrund der extrem gestiegenen Zahl der elektrischen Verbraucher – insbesondere elektronische Steuergeräte, die auch nach dem Abstellen der Zündung für eine gewisse Zeit Strom verbrauchen können – und der nicht immer darauf ausgelegten Batteriemanagementsysteme kommt es von Jahr zu Jahr zu steigenden Zahlen von Batteriepannen."

  • Ja, der ADAC erklärt viel wenn der Tag lang ist.
    Die werden ja wohl kaum darüber aufklären, dass die Batterien einfach immer schlechter werden. Da gibt es Lobbyisten die schon dafür sorgen, wie sowas der Öffentlichkeit unterbreitet wird.

    Der ADAC würde genauso wenig über Öle aufklären. Da heißt es einfach herstellerkonform, dass es die Freigaben gibt und es das Beste ist woran man sich halten soll.

  • beim ADAC darf man auch nicht vergessen, dass die meist für "alte" Autos außerhalb der Herstellergarantie ausrücken.....
    die Batterien dieser Fahrzeuge haben dann meist schon ein paar Jahre auf den Buckel.
    für die Betrachtung hier und vor allem im Hinblick auf eine Qualitätsbeurteilung unzutreffend
    also, nicht repräsentativ aus meiner Sicht, wie der gesamte Lobby-Verein ;)


    ich kenne kein "aktuelles" Fahrzeug mit Batterieproblemen....nicht im privaten und auch nicht im beruflichen Umfeld


    und immer dies Lobby-Thema......zum kotzen....
    also ob die Branche nichts andere zu tun hat.

    Ja, es gibt "Lobbyisten" in den Unternehmen, aber deren Aufgabe ist eine völlig andere, als man hier glaubt

  • Liest man im letzten Bericht findet sich folgendes:
    "Beim Dauer-Problemkind Batterie ist festzustellen, dass der größte Anstieg von Defekten zwischen dem fünften und sechsten Jahr erfolgt. Das entspricht genau der durchschnittlichen Lebensdauer einer 12-Volt-Bordbatterie. Doch inzwischen scheuen sich die Werkstätten zunehmend, die Batterie als Verschleißteil im Rahmen des Service zu ersetzen. Und die Kunden wünschen das auch ausdrücklich nicht, weil sie hoffen, dass das empfindliche Bauteil vielleicht ja doch noch eine Weile durchhält."

    Interessant wären zudem absolute Zahlen. Vielleicht sind ja auch die anderen Bauteile weniger anfällig, haltbarer in der Pannenanfälligkeit gesunken und somit nur der relative Anteil der Batterie gestiegen.

    INEOS Grenadier (05/2023 - 13.000km) - :rav: FES 0W-30 1450021-1_5.png

    Seat Leon ST eHybrid (12/2022 - 59.000km) - Original Öl Longlife IV 0W-20 1411488-1_5.png + 1411488-2_5.png

    Seat Ibiza FR Pro Black Edition (11/2023 - 29.000km) - :adi: Giga Light MV 5W-30 - 1493617.png

    _____________________________________________________________

    Seat Leon ST 1.4 TSI (11/2017-12/2022 - 224.510km) - "Original Öl Longlife III 0W-30" (Seat) 884234_5.png

    VW Amarok 2.0 BiTDI 4Motion (06/2018-05/2023 - 127.152km) - :rav: NDT Nord Duty Truck SAE 5W-40 + :aroi: AR9100 948967_5.png

    Toyota Aygo 1.0 VVT-i (07/2009-11/2023 - 152.463km) - :rav: DXG 5W-30 347022_5.png

  • grundsätzlich richtig......wobei Start/Stopp kaum elektrische Probleme verursacht, weil die Batterie-Management-Systeme da wirklich sehr gut funktionieren, so lange nicht eingegriffen wird

    einige Probleme sind aber auch vom Verbraucher "hausgemacht"....aber wer packt sich schon selbst an die Nase, wenn er die bösen Unternehmen anpinkeln kann ;)

    häufige Fehler:
    - USB Ladestecker u.ä. verbleiben im 12V Anschluss
    - OBD Dongle zum auslesen und "loggen" verbleiben in der OBD Buchse
    - unfachmännische Nachrüstungen die auf die Fahrzeugelektronik zugreifen

    und ganz schlimm: CODIERUNGEN!!!!!!!!
    auscodieren von Start/Stopp zum Beispiel sieht relativ einfach aus, geht aber sehr tief ins BMS und wie bei vielen Dingen wird eine Funktion nicht ausgeschaltet, sondern es werden Werte manipuliert

    @siseb
    absolut richtiger Ansatz! alles andere ist Querdenken

  • Naja da man im NEFZ Strom geschenkt kriegt, wurden die Batterien gewollt entladen bei leichter Beschleunigung, bzw nur im Schubbetrieb geladen. Das ist natürlich für die Batterien eine Last.
    Und wenn die schlauen Sensoren, die den SOC überwachen wegdriften fährt man mit 60% geladener Batterie spazieren und die stirbt schnell. Und die Beobachtung hab ich nicht nur an einem Fahrzeug gemacht.
    Für ein langes Leben muss man die Batterie vollladen - bzw nicht halb leer betreiben...

    Bei allen VAG Fahrzeugen ab MQB hilft Sensor von der Batterie ziehen... Bei BMW ist es nicht so einfach, die schalten dann auf Konstantspannung mit 13,8-14V - dh die AGM wird auch nicht mehr voll...

    gruß

    Bitte keine PNs/Anfragen zu Steuergeräte-Themen/Eingriffen :nogo:

  • das ist nicht 100% meine Materie, aber ich meine das gerade SOC kein belastbarer Wert ist.
    da gibt es viel sinnvollere, vor allem im Anbetracht der Tatsache, dass einem langen Batterieleben Lastwechsel nichts ausmachen, jedoch völlige Ent- aber auch Beladung (100%) vermieden werden sollte.

    und wie siseb ja im ADAC Bericht auch vorfand...die Lebensdauer ist mit 5-6 Jahren absolut im Rahmen

    zudem bin ich nicht sicher, was für Werte der Sensor noch ans STG liefert.....ich meine das hier auch Busruhe etc gesteuert wird und ohne kommen da ganz schnell Dinge durcheinander!
    weil geht der Bus nicht kontrolliert "schlafen" saugst du dir auch wieder die Batterie leer.
    gilt ja auch für das externe laden...je nach Fahrzeug soll man über BMS (gesonderte Massepunkte) laden, manche jedoch direkt auf der Batterie

  • Ich denke das Hauptargument für Ca/Ca ist die "Wartungsfreiheit".

    In Zeiten von Lebensdauerfüllungen zieht das Argument seitens Batteriehersteller gegenüber den Pkw Herstellern:
    Man kann oder will dem Verbraucher die Kontrolle und Wartung der Batterie nicht mehr zumuten. Den Austausch alle paar Jahre schon, weil das macht ja die Werkstatt, so bald bei der Inspektion eine schlappe Batterie auffällt.

    Im Nutzfahrzeug und Industrie Bereich zieht wiederum die längere Lebensdauer der Hybrid Batterie. Hier kann man von Berufskraftfahrern und Instandhaltungspersonal erwarten, daß sie die Batterien regelmäßig kontrollieren und Wasser nachfüllen.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Man glaubt es nicht, ich habe tatsächlich einen deutschen Anbieter für Sb/Ca Hybrid Batterien gefunden. :f12: :f10: :f12:

    Völlig unscheinbar bietet Keckeisen seine intAct Start-Power sowohl als Ca/Ca wie auch Sb/Ca an:
    https://www.intact-batterien.de/starter-batterien/start-power/

    Hier die PDF der Modelle (unten auch im Anhang): https://www.intact-batterien.de/files/startpower_deutsch.pdf
    Die Ca/Ca Batterien sind mit GUG (gefüllt und geladen) und die Hybrid Batterien mit TV (trocken vorgeladen) am Ende der Bezeichnungen gekennzeichnet.

    Aktueller Katalog 2020/2021 ab Seite 38: https://material.keckeisen.eu/bilddownload/I…log_neutral.pdf

    Ob die Batterien grundlegend hochwertig produziert werden, kann ich natürlich nicht sagen. Doch zu mindest können sie in den ganzen Fahrzeugen mit der normalen Ladespannung bis max. 14,4V voll geladen werden und es gibt keine Säureschichtung.
    Für mich käme folgendes Modell in Betracht:
    57412TV / 74Ah 680A / 278 x 175 x 190 - https://batt1.de/starterbatteri…wer/563/57412tv

    Die Händlersuche spuckt sogar einen Händler in einer Nachbarstadt aus. :lu: :daumen:

  • Da ich es im Keckeisen Katalog auf Seite 38 gerade lese, HellBilly, Sb/Ca eignet sich bestens für die Lagerung, da sie trocken bleiben können und der Kunde die Säure selbst einfüllt.
    Also nur mal so, weil Du das ja als so wichtigen Kritikpunkt angeführt hattest. :P

    Im Anhang die ausgewählten 4 Seiten der Start-Power mit Sb/Ca Hybrid als PDF.

  • Aber...

    Aufgrund der Neufassung der Verordnung über die Vermarktung von Ausgangsstoffen für Explosivstoffe (Verordnung EU 2019/1148), ist die Abgabe von Schwefelsäure/Batteriesäure ab dem 01.02.2021 an Endkunden verboten.

    Davon betroffen ist auch der Verkauf separater Batteriesäurepackungen für trocken vorgeladene Batterien an Privatpersonen. Bereits befüllte Batterien dürfen wie bisher ohne Einschränkungen verkauft werden.


    Wenn ich jetzt also eine trockene Batterie kaufe stehe ich doch doof da, weil ich keine Säure mehr kaufen darf...

    BMW E39 M52TÜ: :adi: Super Light 0540

    Simson KR51/2: :maol: 2-Takt Plus

  • "ist die Abgabe von Schwefelsäure/Batteriesäure ab dem 01.02.2021 an Endkunden verboten"

    Wenn man beim Händler in der Nähe kauft, soll der die Batterie befüllen und einsatzbereit machen.

    INEOS Grenadier (05/2023 - 13.000km) - :rav: FES 0W-30 1450021-1_5.png

    Seat Leon ST eHybrid (12/2022 - 59.000km) - Original Öl Longlife IV 0W-20 1411488-1_5.png + 1411488-2_5.png

    Seat Ibiza FR Pro Black Edition (11/2023 - 29.000km) - :adi: Giga Light MV 5W-30 - 1493617.png

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    Seat Leon ST 1.4 TSI (11/2017-12/2022 - 224.510km) - "Original Öl Longlife III 0W-30" (Seat) 884234_5.png

    VW Amarok 2.0 BiTDI 4Motion (06/2018-05/2023 - 127.152km) - :rav: NDT Nord Duty Truck SAE 5W-40 + :aroi: AR9100 948967_5.png

    Toyota Aygo 1.0 VVT-i (07/2009-11/2023 - 152.463km) - :rav: DXG 5W-30 347022_5.png