Die KFZ-Batterie - was steckt dahinter?

  • Das Video hatte ich gestern auch gesehen :D
    Allersings war das getestete Audew mit 90€ doppelt so teuer als das Deine - wirklicher Unterschied scheint aber nur die Kapazität zu sein?! Der angegebene maximale Startstrom von 1000A und mehr ist (natürlich) absoluter Blödsinn, wie der Test auch beweist.
    Dass diese Dinger einen "Dieseltruck" starten können, ist schon beachtlich.
    Man müsste mal messen, wie viel Strom beim Kaltstart eines 3.0TDI so fließt - liegt der tatsächlich bei unter ~300A, dass er Deinen Mercedes starten konnte?

    MfG

  • Der angegebene maximale Startstrom von 1000A und mehr ist (natürlich) absoluter Blödsinn, wie der Test auch beweist.


    Ich würde nicht sagen dass das pauschal Blödsinn ist, nur dass zu Ermittlung der 1000A Spitzenstrom ein anderer Test verwendet wurde als der im YT Video (Innenwiderstand der Last).

  • Aber man sieht ja, dass manche Hilfen den Starter nicht gedreht bekommen, der Strom reicht offenbar nicht mal dafür aus?

    Bei der konventionellen Batterie handelt es sich aber auch nur um eine mini, um die abgegebenen 900A zu schaffen, mìsste es schon eine ~100Ah AGM sein?!

    Könnte mir vorstellen, dass es wie mit den Angaben der Kapazität bei den Powerbanks ist, welche mit (Hausnummer) 22Ah und 12V angegeben sind und sich daraus dann 264Wh ergeben, obwohl es korrekt max. 92Wh sind. 8o

    MfG

    Einmal editiert, zuletzt von A4_B8 (13. November 2019 um 16:43)

  • Aber man sieht ja, dass manche Hilfen den Starter nicht gedreht bekommen, der Strom reicht offenbar nicht mal dafür aus?

    Ich kann dir ein Powerpack bauen was 5000A liefern kann (@2V) und es wird den Motor trotzdem nicht starten können...

    Die Angabe eines Spitzenstroms ist ohne weitere Details nicht wirklich verwertbar.

    Könnte mir vorstellen, dass es wie mit den Angaben der Kapazität bei den Powerbanks ist, welche mit (Hausnummer) 22Ah und 12V angegeben sind und sich daraus dann 264Wh ergeben, obwohl es korrekt max. 92Wh sind. 8o

    Und wo ist das der Fall?
    Link?

  • @mastergamer

    Genau das Beispiel mit den 5000A und 2 Volt ist passend. Die Angaben stimmen zwar, haben aber mit realem Nutzen nicht das geringste zu tun. Insofern ist dann für mich die Angabe "falsch" bzw irreführend, da is für das beworbene Produkt keinerlei Nutzen hat.

    Die falschen Angaben bzgl der Kapazität treffen eigentlich bei JEDEM Produkt zu - keines dieser Starthilfen/Powerbanks hat die angegebene Kapazität bei 12v. Bei einzelnen (Dino mit 66Wh zB) stehen zumindest die korrekten Wattstunden dabei (hier habe ich mich getäuscht, diese weden nicht falsch, sondern meistens gar nicht erst angegeben), bei sehr vielen liest man jedoch alles zwischen 14.000mAh bis 22.000mAh.

    Ich hatte mal eine solche Starthilfe von DB Power für 66€ bestellt, bestens bewertet und mit 500A angegeben, sollte es locker Diesel bis 2.5l starten. An einer lediglich entladenen, keinesfalls defekten Batterie unseres v6 Tdi mit 2.5l versucht, konnte es den Anlasser nicht ein einziges Mal drehen. Nach kürzester Zeit wurden die Kabel so heiß, dass sie schon schmolzen.
    Eigentlich auch kein Wunder, wenn man sich überlegt, wie dün die Strippen dieser Dinger sind, und dann sollen die einen Diesel starten, wo die Verglühanlage schon ein paar 100A benötigt?! Denke da ist ein Benziner gewaltig im Vorteil, vor allem bei Kälte.

    MfG

  • Die falschen Angaben bzgl der Kapazität treffen eigentlich bei JEDEM Produkt zu - keines dieser Starthilfen/Powerbanks hat die angegebene Kapazität bei 12v.

    Hast du Links dazu?

    Ich habe mal random die erstbeste Powerbank rausgesucht und dort steht es korrekt beschrieben drin.

    https://www.ebay.de/itm/Auto-KFZ-J…wQAAOSwxs1dyqM2

    Wo wird mit falschen Wh geworben?


    Edit:
    Upps... jetzt erst gesehen dass du ediert hast, wieso wird das nicht angezeigt? :überleg:

  • ZB Das Audew Auto Starthilfe Powerbank 2000A Spitzenstrom 20000mAh

    (Alle Gasmotors und bis zu 8,5 L Dieselmotor) Starthilfegerät Car Starter Jump Starter Anlasser Tragbare Autobatterie 12V mit Schnellladung


    "Mit 20000mAh Kapazität kann es Fahrzeuge bis zu 50 mal starten" Einen 1.0 FSI vielleicht, dessen Batterie zu 80% in Ordnung ist.
    Und 20.000mAh bei welcher Spannung, 12V wohl eher nicht... Ein Auto startet nunmal nicht mit 3,7V bei welcher die 20Ah passen, und somit ist diese Angabe inkorrekt.
    Kann schon sein, dass bei einigen die korrekten Wh irgendwo im Kleingedruckten zu finden sind, (oder auch wie schon gesagt bei einigen wenigen tatsächlich gut sichtbar)
    aber in der Überschrift wird erstmal JEDER Jumpstarter falsch beworben.

    Ist aber auch egal, das einzig die Ergebnisse zählen, und wenn die soweit erzielt werden, passt es ja. Nur bei etwas größeren Diesel habe ich so meine Zweifel, ob das auch bei Kälte trotz einer noch halbwegs passablen Batterie klappt. Siehe mein Bsp mit dem Passat.

  • aber in der Überschrift wird erstmal JEDER Jumpstarter falsch beworben.

    Es wird ja nirgends geschrieben dass die verbaute Batterie 12V hätte?

    Daher sehe ich das Problem nicht... die Batterie hat die Kapazität die angegeben wird... fertig.

    Mit der Angabe kann eh niemand etwas anfangen und da alle gleichermaßen den Wert angeben passt es doch um die Vergleichbarkeit zu wahren?

    Und die Leute denen der Wert etwas sagt wissen auch was damit gemeint ist.


    Edit:
    Dieselfahrer kennen auch nur ihr Drehmoment und würden nie auf die Idee kommen es in Relation zur Drehzahl zu betrachten. Also machen sich die Powerbank Hersteller diese Denkweise zu Nutzen und versuchen einfach mit hohen (jedoch nicht falschen!) Werten zu glänzen.

  • hätte man Diesel kein Radio mit Code (bzw. ich hätte den Code noch) würde ich das direkt mal ausprobieren.

    Der Polo mit seinen 1390ccm zählt ja wohl nicht, auch wenn er auch ein Code-Radio hat.
    Beim Mercedes meines Vaters muss leider der Beifahrersitz ausgebaut werden um an die Batterie zu kommen :nogo:

    Wenn jemand sein Auto zur Verfügung stellt, dann stelle ich gerne meine Powerbank zur Verfügung.

  • Vielleicht könntest du @Tequila009 das Thema mal aufschneiden da es hier seit einigen Beiträgen um die Li-Jump Starter geht.

    Ich hab das Ding vom Aldi (69 € - für 25 aus der Wühlbox ohne Verpackung mitgenommen). 3x 5000mAH steht drauf.

    Bei der Unterstütung der auf 11,8 V gefallenen Batterie meines 2,5l Diesel (T5 VW), mit massiven Startschwierigkeiten (ca. 30 sek orgeln lassen, weil Injektoren undicht waren) ist die Anzeige von 100 auf 89% gefallen. Ob er den Anlasser ohne Board-Akku durchgedreht hätte, müsste man direkt mal testen....
    In der Anleitung steht, dass für den Startvorgang mind. 60 % Ladung bereitstehen müssen.

    PS.:Interessanterweise hat eine 17 Ah Baumarkt Powerstation den Anlasser nicht bewegen können... ob die schon zu alt war?

  • Also heute konnte ich die Audew Starthilfe Powerbank mal wieder voll auf Ihre Leistungsfähigkeit prüfen.
    Schaue mir gerade zwei W210 E55 AMG an.
    Einer startet gerade so, der Andere schließt kaum auf und entsprechend die Batterie platt.
    So eine kleine Starthilfebatterie bewirkt genau gar nichts, lediglich die Innenraumbeleuchtung leuchtet etwas heller. Auch 10 Minuten warten hat nichts gebracht.

    Habe die Audew angeschlossen weil ich es einfach wissen wollte und eigentlich nicht damit gerechnet habe und was ist passiert. Der Wagen ist auf Anhieb angesprungen 8o :thumbsup:

  • Wichtig ist einfach, dass der Akku seinen gespeicherten Strom möglichst schnell abgeben kann und dabei die Spannung nicht groß einbricht. Dabei spielt die Kapazität eine nicht ganz so wichtige Rolle und ist nur innerhalb der eingesetzten Technologie von Tragweite. Der Entscheidende Punkt ist die Akku-Art bzw. -Technologie.

    Die klassische Blei-Säure-Batterie ist hierbei sehr weit oben angesiedelt, zudem ein einfacher Aufbau.
    Nur eben lässt sich dieser Akku-Typ nicht kompakt sowie für den mobilen Umgang umsetzen.

    Da kommen dann Trocken-Akkus ins Spiel, deren Problem lange Zeit ihre geringe Stromabgabe war.
    NiCa und NiMH können ihren gespeicherten Strom nur verhältnismäßig langsam abgeben, und bei höherer Belastung besteht die Gefahr eines mechanischen Schadens, wie etwa Aufblähen oder gar Defekt der Hülle.
    Dann kamen glaub die LiPo-Akkus, diese eine Steigerung bzgl. Kapazität und Stromabgabe ermöglichten. Jedoch sind diese Akku-Typen nicht ganz ohne, da sie bei Überlastung regelrecht explodieren können, oder zu mindest abfackeln.

    Die KFZ-Powerbanks arbeiten glaub mit Li-Ion, und diese Akku-Technologie bietet anscheinend eine sehr hohe Stromabgabe, ohne dass der Akku gleich in die Luft fliegt.
    Soweit ich das erkannt habe, bietet Li-Ion sogar eine wesentlich höhere Stromabgabe als Blei-Säure, bei gleicher Kapazität.

    Was die Angaben der Hersteller angeht, so ist natürlich Vorsicht angesagt.
    Doch sobald eine Powerbank mehr Stromstärke liefern kann (bei möglichst geringem Spannungseinbruch) als vom Anlasser gezogen wird, ist alles in Butter. Wenn der Anlasser z.B. ab Beginn der Drehung 600-700A zieht, ist es egal, ob die Powerbank nun 1.000 oder 1.400A liefern kann.
    Da kommt dann auch die Spannung bzw. der Spannungseinbruch ins Spiel, weil dadurch die lieferbare Stromstärke begrenzt wird.

    Es ist schon sehr erstaunlich, was so ein Li-Ion Akku leisten kann. Mit 20-30Ah können Ströme von über 900A geliefert werden, was bei Blei-Säure ~110Ah Kapazität voraus setzt.

  • Das ist ja normal, wenn die Powerbank nach einer beanspruchenden Start-Hilfe halb leer ist.
    Der Akku konnte/musste eben innerhalb kurzer Zeit sehr viel Stromstärke abgeben, und das erfolgreich. Mit ~20Ah ist da auch nicht viel Kapazität, sodass der gespeicherte Strom auch schnell aufgebraucht ist.

    Das Teil hat soweit alles gemacht, was es sollte.
    Ab jetzt kommt es drauf an, wie viele Lade-Zyklen die Powerbank erleben kann, ohne ihre Leistungsfähigkeit einzubüßen.
    Das wird dann jetzt die Zeit zeigen, und ob Li-Ion eine gute Alternative zu Blei-Säure ist. Denn man sollte auch den Preis beachten.

    Ich finde das ziemlich interessant, denn sollten Li-Ion Akkus im KFZ-Bereich Fuß fassen wollen, so müssen sie einiges an Strapazen aushalten können. Und das über mehrere Jahre hinweg...
    Dagegen ist eine hin & wieder Nutzung als Hilfe-Leistung ziemlich nüchtern, quasi ohne Aussagekraft.

    Aber beobachten wir das mal fortlaufend. :daumen: