Die KFZ-Batterie - was steckt dahinter?

  • Das ist nicht korrekt. Eine AGM Batterie ist zwar mit dem in den Platten gebundenem Elektrolyt anders aufgebaut, aber trotzdem eine normale Blei Säure Batterie. Die optimale Ladeschlussspannung beträgt bei 20°C 2,4Volt pro Zelle, also 14,4V. Der Modus beim Ladegerät ist kein AGM Modus wie oft fälschlicherweise betitelt sondern nur eine Temperaturkompensation.

    Ich habe dazu in einem anderen Forum schon mal was geschrieben, ich poste das mal (Forum nicht öffentlich), wenn auch ohne die vorherigen Beiträge minimal aus dem Zusammenhang gerissen.



    Im Z4 sind zB AGM ab Werk verbaut und das ohne Regler und höhere Spannung, was den Akkus gut tut. Mir ist auch bewusst das die ganzen mordernen Fahrzeuge mit viel mehr Ladeschlussspannung gefahren werden, aber das machen Sie damit die Batterie schneller voll wird, nicht damit Sie länger hält.

    Die beiden Links ins Microcharge Forum sind lesenswert, die Jungs haben wirklich Ahnung von Akkus! Bei mir ist es auch eher Basiswissen.

    Gruß

    Karsten

  • 53Fatman, ok, nur musst Du genau wissen, mit wie viel V der Regler Deines Fahrzeuges lädt.

    Bei mir sind es zwischen 13,8 bis 14,1 Volt. Und da wäre eine AGM absolut fehl am Platz.

    Und wenn der Regler dauerhaft an die 15 V durchgibt, ist dass dann kein Problem für die normalen Batterien? Die fangen dann an zu kochen...

  • Nein, es ist einfach egal was für ein Blei Säure Typ (AGM oder Nass) verbaut ist. Beide werden mit 13,8-14,1V nicht voll. Zumindest nicht bei Batterietemperaturen <30°C.

    Bei 15V fängt die AGM auch an zu kochen! Das ist ja das Problem. Es wird immer behauptet AGM brauchen mehr Spannung, das ist falsch. Der einzige Faktor für die Ladeschlussspannung ist die Temperatur. Bei -20°C kann man auch mit 15,5V laden. bzw müsste es eigentlich. Das auch ein Grund warum viele Batterien im Winter sterben, Sie haben eh schon weniger Leistung, werden dazu auch noch schlechter geladen.

    Lies dir mal die Links durch. Ist interessant.

    Der Anwendungsfall Auto schließt extrem lange Lebensdauer sowieso aus. Akkus mögen langsames be- und entladen. AGM im Notstrombetrieb die konstant mit 13,5-13,8V gehalten werden leben quasi ewig. Wenn man die maximale Zyklenzahl erreichen möchte muss man langsam be- und entladen, dann schafft man mit guten AGMs ohne Problem 1500-2000 Zyklen.

    Da Sie eben keine höhere Spannung brauchen halten Sie auch in normalen Autos länger als Nassbatterien, mehr Zyklen und höherer Startstrom (idR).

    Gruß

    Karsten

  • Bei einer AGM kannst du viel bewegen, da tut sich nichts, das Elektrolyt ist ja im Vliess gebunden.

    In dem Thread ging es unter anderen darum was man beim Saisonfahrzeug machen sollte. Da ist es ganz klar das beste die Batterie nicht angeschlossen, voll geladen, an einem kühlen Ort zu lagern. Auch bei einer Nassbatterie entsteht da kein Schaden. Zumal die Batterie im Auto auch nicht bewegt würde, aber sehr schnell durch den Ruhestrom entladen wird. Dann muss man entweder alle paar Wochen nachladen und verschenkt Zyklen oder man baut Sie eben aus, bzw. klemmt Sie zumindest ab.

    Sulfatierung und Wasserverlust macht die Akkus kaputt, aber das kommt durch tiefentladen und überladen. Man kann sogar sulfatierte Akkus mit kaum noch Kapazität wieder zum Teil retten, da braucht es dann sehr hohe Spannungen, aber sehr geringen Strom damit der Akku überhaupt noch Ladung annimmt. Das dauert aber Wochen bis Monate und geht nicht mit normalen Ladegeräten. Interessantes Thema (siehe Microcharge Forum), aber in der Praxis schwer umsetzbar. Da kann man direkt was neues kaufen.

    Gruß

    Karsten

  • Man kann sogar sulfatierte Akkus mit kaum noch Kapazität wieder zum Teil retten, da braucht es dann sehr hohe Spannungen, aber sehr geringen Strom damit der Akku überhaupt noch Ladung annimmt. Das dauert aber Wochen bis Monate und geht nicht mit normalen Ladegeräten. Interessantes Thema (siehe Microcharge Forum), aber in der Praxis schwer umsetzbar. Da kann man direkt was neues kaufen.

    Hab den ersten Link mal überflogen, die Jungs scheinen sich da auch nicht einig zu sein was nun richtig/sinnvoll ist und was nicht?

    Deine Formulierung kann etwas irreführend sein, daher formuliere ich es etwas präziser:
    Gemeint ist nicht stumpf zu Beginn eine hohe Spannung bei geringem Strom an die sulfatierte Batterie anzulegen, sondern:

    Konstantstromquelle mit geringem Strom anschließen und als Endspannung 18V einstellen (laut dem User aus dem Microcharge Forum), nach Wochen stellt sich dann diese hohe Spannung ein, aber keinesfalls sofort.

  • Das ist nicht korrekt. Eine AGM Batterie ist zwar mit dem in den Platten gebundenem Elektrolyt anders aufgebaut, aber trotzdem eine normale Blei Säure Batterie. Die optimale Ladeschlussspannung beträgt bei 20°C 2,4Volt pro Zelle, also 14,4V. Der Modus beim Ladegerät ist kein AGM Modus wie oft fälschlicherweise betitelt sondern nur eine Temperaturkompensation.

    Hallo Karsten, ich glaube, ob Deiner ausführlichen Darlegungen, dass das nicht vollkommen zutrifft, was Du schreibst. BMW z.B. schreibt ganz klar vor, dass das Fahrzeug auf Nassbatt oder auf AGM zu codieren ist. Das begründen die mit den notwendigen höheren Spannungen in den Ladekennlinien für die AGMs. BMW weist darauf hin, dass beim Einsatz von AGM Batterien mit codierter normaler Blei/Säure Batterien Fehlfunktionen und Schädigungen der AGM zu erwarten sind. CTEK hatte mal sinngemäß irgendwo in den FAQs zu den höheren Ladespannungen geschrieben, dass durch den gebundenen Elektrolyt im Glasvlies beim Laden höhere Widerstände überwunden werden müssen. Das macht auch insofern Sinn, da die AGMs ja auch u.a. auch für Zyklenfestigkeit entwickelt wurden.

    Ahoi

  • Wem willst du glauben, dem Hersteller der Akkus, Experten und der Physik oder dem Hersteller der KFZ?

    Schau dir bitte ein paar Datenblätter von zB Exide an. Die sagen selber max. 14,6V! Da kann BMW und Co. von mir aus 20V reinpusten, es ist und bleibt falsch. Warum Sie es machen wurde ja erläutert.

    AGM Akkus gibt es deutlich länger als das Sie in KFZ eingesetzt werden und die Regeln wurden nicht neu erfunden. Es ist ganz einfach Physik. Ein Blei Säure GEL Akku ist zB auch nicht anders, nur hat der einen hohen Innenwiderstand, ist daher nicht für hohe Ströme (starten) geeignet. Gerade das macht die AGM so attraktiv, niedrigerer Innenwiderstand wie einen Nasse Blei Säure Batterie und daher bei gleicher Größe/Kapazität mehr Startstrom.

    @mastergamer Korrekt, war etwas zu kurz. Genau das kann man leider mit keinem handelsüblichen Gerät, die sulphatierte Batterie nimmt kaum Strom an, das dauert sehr lange.

    Gruß

    Karsten

  • @mastergamer Korrekt, war etwas zu kurz. Genau das kann man leider mit keinem handelsüblichen Gerät, die sulphatierte Batterie nimmt kaum Strom an, das dauert sehr lange.

    Das kann man eig. sehr einfach und billig selber bauen, je nach dem wie einfach man es sich macht halt mit überschaubarem Wirkungsgrad.

    Edit:
    Hier die fertige Lösung (man bräuchte noch ein >20V Netzteil):
    https://www.ebay.de/itm/LED-Treibe…QUAAOSweW5VItbb

  • @53Fatman

    ne die pusten da keine 20V rein, dann wäre ein AGM Akku ja sofort quasi hinüber. Ein AGM Akku darf meines Wissens nach keinesfalls über 14,7V geladen werden (oder auch abweichend nach Herstellerangabe wie bei Dir speziell bei der Exide 14,6V) im Gegensatz zu einer Naßbatterie, die das evtl. eine Zeit lang ohne irreversible Schädigung aushält und "nur" kocht.
    Bei meinem E61 wird im Schiebebetrieb, also hier dann in der Rekuperation, die Bordnetzspannung auf 14,7V angehoben.

    Ahoi

    Einmal editiert, zuletzt von N62fan (17. August 2019 um 11:39)

  • @Tequila009

    Habe die PSA Diagbox angeschlossen um einige Werte der Spannungs-/Lade Überwachung auszulesen. Das Energiemanagement steht wie gehabt auf 60Ah. Es gäbe noch zum Einstellen Werte von 70Ah und 75Ah für die Dieselmotore der Baureihe.

    SOC der AGM Batterie:
    82% (+-5 % Messtoleranz lt. Anzeige)

    Spannung bei 1.500 RPM = 13.3V
    Strom von 8 bis 40 Ampere soweit ich mich erinnere.

    An Verbrauchern waren die Klima auf kleiner Stufe und Innenbeleuchtung an.

    Nach einer reinen Kurzstrecken Woche schau ich mir das nächstes Wochenende nochmal an und melde den SOC.

  • Aktuell nach 8 Tagen Kurzstrecke

    SOC der AGM Batterie:
    85 % (+-5 %)

    Ich bin der Meinung dass das Lade Management (nahezu) identisch zu den (Diesel-) Modellen der Baureihe mit Stop/Start Funktion ist. Immerhin kann im Steuergerät ein bis zu 75Ah Akku angemeldet werden...

  • Ich habe langsam das Gefühl dass der Honda eine "intelligente Lima Steuerung" hat.

    Sobald ich vom Gas gehe, wird meine Innenraum Lüftung stärker... d.h. die Ladespannung der Batterie wird erhöht...

    D.h. die Batterie wird bei Konstantfahrt entsprechend auch nicht voll geladen (Annahme). Das hätte ich irgendwie bei diesem Steinzeitauto (innen überall Glühbirnen, keine LEDs, Lüftersteuerung über Widerstände :facepalm: ) nicht erwartet :überleg:

    Müsste mal nachschauen was da nun für ne Batterie drin ist, denn ne normale Batterie würde doch gar nicht die hohe Zyklenzahl schaffen die diese intelligente Lima Steuerung mit sich bringt...

    Einmal editiert, zuletzt von mastergamer (30. August 2020 um 21:02)

  • Beim Ibiza meiner Frau kenne ich das anders, sobald man Verbraucher zuschaltet, merkt man wie alles andere schwächer wird :D

    Audi A3 1.8 TFSI Ambition (CDAA) :adi: Super Light 5W-40 :lm:
    Seat Toledo 1.2 TSI (CBZA) :adi: Super Light 5W-40 :xa:

  • Um was für eine Batterie handelt es sich hier auf diesem Foto? Sie ist in einem Kia Ceed SW (2019) 1,4 MPI 100PS verbaut. Der Wagen hat Navi, zwei Sitzheizungen und etwas elektronischen Kleinkram verbaut. Ist es eine AGM Batterie und ist die Ah Größe ausreichend? Konnte unter der Batteriebezeichnung leider nichts finden. Danke für eure Antworten.