Die KFZ-Batterie - was steckt dahinter?

  • So, und da haben wir den nächsten Kandidaten:

    Der VW T5 öffnete nach einer Woche Standzeit nicht mehr.
    Die Spannung betrug im Auto 2,85 V. Herausgebaut und nochmal vor dem Laden gemessen, stieg sie auf 7,8 V. Das Ladegerät wollte die Batterie erst nach 4-5 Versuchen laden und selbst das führte im Automodus zu Fehlermeldungen. Also den Ladestrom auf 2 A gesenkt und nach 2 Tagen war sie voll. Nach einem Tag fiel sie auf 12,93 V und am Tag 2 nach dem Laden habe ich den hier beliebten ChinaKracher angeschlossen:

    Scheint also erst einmal normal zu sein. Der Säurestand in den Zellen ist ok. Warum sie so versifft ist, weiß ich nicht, ich dachte erst, es wäre Batteriesäure.... Wie alt die Batterie ist, kann ich nicht sagen, eine schlüssige Codierung konnte ich nicht erkennen. Auf jeden Fall älter als 6 Jahre, solange habe ich den Dicken schon....
    Die Ruhestromaufnahme des T5 habe ich an einem StarthilfeAkku mal gemessen: Beim Anschließen sind es 2A, die dann auf 0,12A zurückfallen. Dass müsste eigentlich ok sein, denn so entnimmt er rechnerisch pro Tag 2,5 Ah. Laut VW ist eine Standzeit von mehr als 4 Wochen nicht vorgesehen.
    Ich werde nach dem Einbau berichten....
    Gruss

  • Du hast Dir also den großen Micro-468 bestellt. :daumen:
    Wie ist so Dein Eindruck von diesem Tester? Verarbeitung in Ordnung?

    Bei der Batterie bin ich mal gespannt, wie lange sie noch macht.
    Eigentlich müsste sie einen Schaden durch die Tiefenentladung genommen haben. Sowas vertragen normale Blei-Säure-Batterien nicht so gut.

  • Die Ruhestromaufnahme des T5 habe ich an einem StarthilfeAkku mal gemessen: Beim Anschließen sind es 2A, die dann auf 0,12A zurückfallen.

    Kenne den T5 jetzt nicht, aber eig. müsste man doch erwarten können dass alle Autos ca. den gleichen Ruhestrom haben müssten/könnten?

    Der Japaner mit Funkschlüssel und vermutlich einer Alarmanlage (da blinkt iwas :D ) hat nur ne 34Ah Batterie. Standzeiten von ~2 Monaten sind kein Problem, startet als sei nichts gewesen. Nach 3,5 Monaten habe ich aber gemerkt dass die Batterie deutlich schwächer wurde, angesprungen ist der aber noch.

    Demnach hätte meiner ja einen erheblich geringeren Ruhestrom als deiner :überleg:

    Bei deinem Verbrauch würde meiner ja keine 10 Tage überstehen...

    Einmal editiert, zuletzt von mastergamer (30. August 2020 um 21:03)

  • Du hast Dir also den großen Micro-468 bestellt. :daumen:
    Wie ist so Dein Eindruck von diesem Tester? Verarbeitung in Ordnung?

    Hierzu könnte ich separat etwas schreiben; mal schauen, in welchem Thema ich es hier im Forum unterbekomme.

    Die Batterie habe ich heute wieder eingebaut, nachdem sie nur weitere 0,06 V pro Tag verloren hat. Der Start erfolgt später, wenn die anderen Zipperlein behoben sind...

    Übrigens hab ich dabei auch das Datum der Batterieherstellung herausgefunden (es war hochoffensichtlich vorn an der Seite eingeprägt) 14.02.2012. Demzufolge etwas über 7 Jahre, damit darf sie schon etwas schwächeln.

    @mastergamer
    Ob die hohe "Ruhe"Stromaufnahme beim T5 tatsächlich normal ist, werde ich nochmal nachfragen...
    Auf jeden Fall gibt es so etwas wie Busruhe, das bedeutet, dass einzelne Verbraucher erst nach und nach abgeschlatet werden. Ich müsste das Strom-Meßgerät mal über Nacht dran lassen..

  • Wie verlässlich sind diese Tester? Merkst du dass die Batterie schwach wird?

    Meine ist nun 8-9 Jahre alt, wurde 1,5 Jahre lang ziemlich vergewaltigt (durch lange Standzeiten ohne nachladen) und arbeitet bisher unauffällig. Ich erwarte eigentlich dass die noch deutlich älter wird, 13 Jahre müssen schon drin sein :)

  • Batterie hat das Nutzungsdauerende erreicht. Lt. BMS 155tkm im Einsatz. (Und mindestens 5,5 Jahre alt). Habe seit ca. 1 Jahr "komische" und sporadische Fehler (Uhr auf null, Fehlermeldungen die von allein verschwinden).

  • Scheiss Elektronik,
    Wieviel bat ich schon aus Audis gemacht habe die noch top waren.

  • Gleiche Batterie, aber neu...

    Das Auto sprang Dank BMS immer an, nur häuften sich eigenartige Fehlermeldungen, die sporadisch und nicht reproduzierbar waren. Zuletzt und damit Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte, war "Rückhaltesystem". Aber weder Airbags noch Sitzbelegungsmatte oder Gurtstraffer hatten Fehler. Schleifring ebenfalls nicht. Die alte Batterie musste schon mehrfach nachgeladen werden. Mit der neuen keine Fehlermeldung mehr.

  • Ich klinge teilweise wie ein alter Sack der alle Klischees erfüllt, aber früher waren auch die Batterien besser. War nicht unüblich, dass am Ende die Batterie über 10 Jahre hielt, heute ist man froh über die Hälfte und die Elektronik ist für mich keine Ausrede. Spätestens 5 Minuten nach dem Abstellen muss sich das im Ruhemodus befinden oder runtergefahren sein.

  • Ich bin sehr nah an der Batterietechnologie dran, da ich im Bereich Flurförderfahrzeuge tätig bin. In der Tat hat sich die Qualität der eingesetzten Batterien erheblich verschlechtert - dies ist dem stark gestiegenen Bleipreis geschuldet. Die Platten in den Zellen werden so weit es geht ausgedünnt.

    Es gibt im Grunde auch nur zwei große Hersteller von Batteriezellen auf der Welt, Banner und Exide. Alle anderen kaufen ihre Produkte mit passendem Label und der gewünschten Qualität dort ein. Auch sind viele defekte den modernen Ladereglern geschuldet. Diese pulsieren regelrecht und können so durch Spannungsspitzen und große Lastschwankungen der Verbraucher die Batterien frühzeitig altern lassen. Regelmäßiges Pflegeladen mit einem kleinen Strom ist hier das Zauberwort. Auch sollte man einer Säureschichtung bei klassischen Nassbatterien vorbeugen, indem die Batterie nach dem vollen aufladen ordentlich durchgeschüttelt wird. Das fahren im KfZ allein reicht hier nicht aus - die Säureschichtung killt früher oder später jede Batteriezelle.

    :mobi1: :rav: :lm: :motu:

    Corsa D 1,6 Turbo - 350PS//440NM - Mobil 1 Peak Life 5w50

    Volkswagen Golf VII R - 471PS//560NM - Ravenol 5w40 VST

    Mercedes-Benz Cls 350CDI 390PS/930NM - Aral High Tronic 5w40

  • Auch sind viele defekte den modernen Ladereglern geschuldet. Diese pulsieren regelrecht und können so durch Spannungsspitzen und große Lastschwankungen der Verbraucher die Batterien frühzeitig altern lassen.

    Also könnte man mit einem größeren Kondensator das Batterieleben verlängern?

  • Das kommt auf den kondensator an und wo er verbaut ist. Damit spannungsspitzen effektiv gepuffert werden können muss es sich um einen Kondensator mit extrem niedrigem Innenwiderstand handeln, niedriger als der Widerstand der Batterie. Dann muss der Kondensator auch noch an die richtige Stelle - am besten parallel zur Lichtmaschine. Das Problem liegt hier aber bei dem Ladeverhalten von Kondensatoren. Kondensatoren im Gleichstromkreis brauchen 5τ um sich aufzuladen. Die Spitzen kommen aber so schnell, dass ein Kondensator nur begrenzt fähig ist gleichzeitig Ladung abzugeben und aufzunehmen... im Grunde wäre einfach eine AGM Batterie ratsam, die hat Power genug und ist für solche Zwecke besser geeignet wie eine Nassbatterie

    :mobi1: :rav: :lm: :motu:

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  • Ich würde den Kondensator direkt an die Batterie klemmen.

    Und der Kondensator muss nie gleichzeitig Ladung aufnehmen und abgeben.


    Edit:
    neuer Einfall, hohe Ladestrom Peaks resultieren aus einer kurzzeitig hohen Spannung, also könnte man ggf. einen der üblichen Spannungskiller einsetzen. Diese sollten sehr schnell reagieren können. Nicht effizient, könnte das Problem aber eindämmen.

  • Edit:
    neuer Einfall, hohe Ladestrom Peaks resultieren aus einer kurzzeitig hohen Spannung, also könnte man ggf. einen der üblichen Spannungskiller einsetzen.

    meinst du einen VDR? Also spannungsabhängigen widerstand? Dieser wird früher oder später, eher früher als später durchbrennen. So ein VDR ist nur als Schutzbeschaltung geeignet, nicht jedoch als Ausgleich eines pulsierenden Ladereglers.

    Der Kondensator wäre hier die bessere Wahl. Zwar nicht optimal, aber besser als nichts. Würde an dieser Stelle 5-10 Farad verbauen, alles darunter ist Spielzeug. Dann ist auch genug Ladung vorhanden um grosse Spitzen durch einschaltende Comfortelektronik oder Car-HiFi ausbauten zu glätten.

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  • Wie genau man so einen Spannungskiller umsetzt ist erstmal zweitrangig würde ich sagen. Habe mich mit den Dingern nie befasst, aber das Prinzip ist ja erstmal klar. Steigt die Spannung über einen bestimmten Schwellwert, wird der Strom so lang erhöht bis man wieder unter die Schwelle kommt. Also die Energie wird verheizt.

    Funktioniert natürlich nur bei kurzen Spannungsspitzen, sobald der Anteil der zu hohen Spannungen zu groß wird funktioniert das thermisch nicht mehr.

    Wobei die zwar die Batterie schonen, dafür aber die Lima mehr belasten...