Die KFZ-Batterie - was steckt dahinter?

  • Deine Handhabung mit x Monaten Standzeit ohne Ladung ist nicht sehr positiv. Die Bleiplatten werden in dieser Zeit Stück für Stück unwiederbringlich zerfressen, und somit geht ebenfalls die Leistung unwiederbringlich verloren.

    Da haben wir hier im Thread auch schöne Bilder und Erklärungen. :zwinker2:

    Ist mir alles bekannt, dran ändern kann ich allerdings nichts :(

    Werde aber die 2 Kaltstarts (wir haben draußen 30°C) mal investieren und das Ding mal an den Lader hängen, ist aber eher ne einmalige Geschichte und kann keine Dauerlösung sein. Grundsätzlich ginge es auch öfter, aber ich muss halt immer abwägen, Motor schonen oder Batterie? :D

  • nur kostet mich eine solche Pufferlösung vermutlich ähnlich viel wie ne neue Batterie :D

    Zumal die Zellen ja nicht alles sind, ich brauche ne entsprechende Entladeschlussschaltung, die LiPo Zellen müssen geladen werden.... d.h. zusätzliches Ladegerät.

    Diese Aktion steht in keinem Verhältnis zum Nutzen.


    Edit:
    Mal nen kleines Update:

    Habe den Wagen nun mal an den Lader gehangen, zuvor dachte ich mir irgendwie "das Ladegerät wird mir eh nen Stand >80% anzeigen und ich hätte mir die Aktion wohl sparen können". Falsch gedacht, Ladegerät nannte mir 50% Ladezustand :staunt:

    Damit hat sich die Aktion doch gelohnt, die Batterie muss wirklich völlig leer gewesen sein wenn sie nach über 2h Fahrt nur 50% hat (hatte kein Licht an). Hoffentlich verzeiht mir die Batterie diese Vernachlässigung. :unsicher:

    Einmal editiert, zuletzt von mastergamer (24. August 2018 um 17:04)

  • Falsch gedacht, Ladegerät nannte mir 50% Ladezustand :staunt:

    Ja, man sollte die Selbstentladung + Ruhestrom + wenige Km Fahrt = sinkender Ladezustand nicht unterschätzen.
    Es ist jetzt sehr gut, dass Du die Batterie lädst, doch hat sie definitiv einen Schaden (Sulfatierung) erlitten und wird nicht mehr die Power leisten können, die sie eigentlich haben sollte.

    Was ich im Laufe meiner Recherchen und den Besprechungen hier gelernt habe, ist, dass eine Starter-Batterie ihrem Namen gerecht wird.
    Ihre Aufgabe ist es, ab Forderung direkt den größtmöglichen Strom zur Verfügung zu stellen. Dafür ist sie gedacht und grundlegend ausgelegt.
    Nun versuchen die Hersteller, diese Eigenschaft zu erweitern, indem an der Zyklenfestigkeit gearbeitet wird...siehe AGM & EFB.

    Das Hauptproblem bleibt jedoch die Ladung.
    Blei-Säure-Batterien sind einfach nicht in der Lage, in kurzer Zeit viel Strom bis zur vollständigen Aufladung aufzunehmen. Sie benötigen dann eine hohe Spannung und fangen an zu kochen usw. bis zur Explosion...

    Daher wird auch viel an Feststoff-Batterien entwickelt.
    Es gibt z.B. Batterien, diese in sehr kurzer Zeit vollgeladen werden können, doch haben sie die Eigenart, den Strom nur langsam abgeben zu können. Also mal eben kurz zig hundert Ampere ziehen ist nicht drin.


    Ich hab mir auch mal so einen Batterie-Tester bestellt...

    Welchen genau? Hast Du einen Link?
    Wäre schon interessant, wie die Ergebnisse so ausschauen.

    Ich habe meine MT54 heute mal kurz gemessen...565 A kamen raus. Im Winter schauen wir mal, was sie kann, oder nicht kann.

  • Ich komme momentan nicht so viel zum schreiben da beruflich gerade recht viel los ist.

    Meine alte Batterie scheint endgültig den Dienst zu quitterien. Heute musste ich in der Firma überbrücken. Ich bin dann ca. 15km heimgefahren. Auto ausgemacht und wollte direkt wieder starten. Es ging nur noch klack klack, gemessen, 10,5V. Ich denke die Batterie hat es hinter sich. 17 Jahre war aber auch kein schlechtes Alter :).
    Ich habe heute Mittag dann noch eine neue Mixtech MT 105 bestellt. Die alte Batterie hatte die gleiche Abmessungen und kam mit 90Ah daher.
    Wenn ich Zeit habe schreibe ich etwas zu der neuen Batterie wenn sie dann da ist.

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    betreut E65 740i, E90 325i, F11 530xd

  • Es ging nur noch klack klack...

    Genau diesen Exitus wollte und musste ich damals vermeiden (angewiesen auf Fahrzeug, im Winter zum Räumdienst), als meine Varta mehr als merklich abbaute (#132). Sie hatte eine gute Lebensdauer und es war an der Zeit sie zu ersetzen (auch wenn es notdürftig noch irgendwie mit Ach & Krach gegangen wäre).
    Aber da kann man mal sehen wie schnell es im letzten Moment gehen kann, von heute auf morgen.


    ...eine neue Mixtech MT 105 bestellt.

    Ist zwar viel zu groß, aber besser als gar keine Batterie. :grins3:

    Bei Gelegenheit bin ich auf jeden Fall interessiert an Deinen Eindrücken. Mach Dir keinen Stress, aber lass uns auch nicht all zu lange warten. :zwinker: :grins3:

    EDIT
    Und vor dem Einbau bitte voll laden :!:

  • Ist zwar viel zu groß, aber besser als gar keine Batterie.

    Naja, das sehe ich deutlich entspannter. Bei meinem Fahrprofil lädt die Lichtmaschine die Batterie locker und im Zweifel habe ich lieber immer ein paar Ah mehr als weniger. Gewicht ist für mich jedenfalls kein Argument, das sind im besten Fall 3/4kg zur 90Ah Batterie mit 315mm Länge.

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    betreut E65 740i, E90 325i, F11 530xd

  • Wenn Du meist Langstrecke fährst, ist es vertretbar solch eine große Batterie mitzuführen.

    Die Sache ist, dass viele Menschen denken, sie bräuchten eine große Batterie um ihre Kurzstrecke bei den vielen Starts auszugleichen, was natürlich nach hinten los gehen wird.
    Ich möchte am Ende nur vermitteln, dass die Speicherkapazität dem Nutzungs-Profil angepasst sein sollte. Sehr ähnlich dem Öl(-Intervall).

    So kann es in einigen Fällen sehr gut sein, eine möglichst große Batterie zu haben, in anderen Fällen jedoch sehr kontraproduktiv sein, und eine kleinere Batterie wäre sinnvoller.

    Deine Entscheidung stand nun fest, und das ist natürlich ok.
    Wie schon geschrieben, hätte ich Dir bei Kurzstrecken-Profil ernsthaft von den Maßen abgeraten.

    Seien und bleiben wir gespannt auf weiteres... :handschake: :daumen2:

  • So kann es in einigen Fällen sehr gut sein, eine möglichst große Batterie zu haben, in anderen Fällen jedoch sehr kontraproduktiv sein, und eine kleinere Batterie wäre sinnvoller.

    Ich bin mir sicher das wurde hier schon behandelt/begründet, aber ich finde den Post leider auf die Schnelle nicht.

    Wie sieht die Begründung aus?


    Die von der Batterie geleitest Arbeit je Start ist theoretisch gleich groß, egal ob ne große oder ne kleine Batterie verbaut ist. Genaugenommen ist die von der Batterie ausgebrachte Energie sogar minimal geringer wenn man eine größere/stärkere Batterie verwendet (geringerer Innenwiderstand). Also wird eine größere Batterie im Alltag m.M.n. den gleichen SOC erreichen können wie eine kleinere. Ladeschlussspannung ist ja auch gleich.

    Du sagtest bei Langstreckeneinsatz geht eine große Batterie schon i.o., Frage ist nur, wo spielt eine größere Batterie speziell bei Langstrecke ihre Vorteile aus? Klar ist die insgesamt entnehmbare Energie hochgerechnet auf die Zyklen größer, aber ist das wirklich der haupt Ausfallgrund, dass die Batterien ihre max. Zyklen erreicht haben?

    Also effektiv sehe ich weder einen Vorteil, noch einen Nachteil bei dem Einsatz einer größeren Batterie.

    In 1. Linie interessieren mich hier die möglichen Nachteile die befürchtet werden.

  • größere oder kleinere Batterie ist doch eh nicht der Punkt, das was reingehört sollte rein, fertig. Ich hab im Daily ne 100er, SA Batterie mit größerer Kapazität, der Generator ist auch stärker.

    Fahre damit Kurzstrecke. Durchschnittlich habe ich am Tag 4 Starts, 1x 9km + 1x 9km Arbeitsweg, dann noch 1-2x 1-3km für den Hund.

    Die Batterie ist jetzt 12 Jahre alt...

    Es sollte die Batterie verbaut werden, die laut Hersteller auch rein muss, dafür ist das Bordnetz ausgelegt.

  • Wie sieht die Begründung aus?

    Es geht dabei um die Ladung der Batterie.
    Laut den Informationen die ich gelesen habe, kann eine kleine Batterie schneller voll geladen werden.
    Daher ist eben das Fahrprofil sehr entscheidend, und bei Kurzstrecke eine sehr große Batterie unvorteilhaft.


    Die Batterie ist jetzt 12 Jahre alt...

    Das ist natürlich beachtlich.
    Vielleicht waren die 9 Km immer ausreichend, um den verbrauchten Strom wieder in die Batterie zurückzuführen.

    Wie soll ein Bordnetz auf bestimmte Ah ausgelegt sein?
    Dem Bordnetz ist es völlig egal, ob 20 oder 200 Ah Speicherkapazität vorhanden sind. Wichtig ist nur, dass eine stabile Spannung und genügend Stromstärke für den Motorstart anliegen. Sobald der Motor läuft, übernimmt eh der Generator.

  • Es geht dabei um die Ladung der Batterie.Laut den Informationen die ich gelesen habe, kann eine kleine Batterie schneller voll geladen werden.
    Daher ist eben das Fahrprofil sehr entscheidend, und bei Kurzstrecke eine sehr große Batterie unvorteilhaft.

    Bei begrenzter LiMa Leistung ist das korrekt dass eine kleinere Batterie schneller geladen werden kann. Aber ist das relevant?

    Siehe mein Beispiel oben, weshalb sollte eine größere Batterie im Alltagsbetrieb einen niedrigeren SOC aufweisen als eine kleinere?

    Und auch im Kurzstreckenbetrieb, wo ist dort eine kleinere Batterie vorteilhafter?
    Gerade hier hat eine größere Batterie den Vorteil dass sie einen größeren Puffer bietet und somit eine längere Zeit mit negativer Energiebilanz überbrücken kann, bis mal wieder Langstrecke ansteht. Also wenn wir die Batterie auf solche Extremfälle auslegen, dann wäre eine größere Batterie im überwiegenden Kurzstreckenbetrieb m.M.n. sogar im Vorteil!
    Im Gegensatz zum Langstreckenbetrieb, hier sehe ich keine Vorteile (abgesehen von der Zyklengeschichte die ich im vorherigen Post angeschnitten habe).

  • Tja, bezüglich der empfehlenswerten Batteriegröße gehen die Meinungen sehr auseinander.
    Die einen vertreten die Ansicht, eine größere Batterie sei pauschal immer vorteilhafter, da das Argument der höheren Leistung und größeren Reserve.
    Und die anderen sprechen eben die Ladedauer an, bei dieser eine kleinere Batterie schneller wieder aufgeladen werden kann. Man daher also die Gesamtsituation aus Fahrprofil, Generator, Verbraucher etc. zur Bestimmung der Batteriegröße einbeziehen sollte, um eben eine sich stätig leerende Batterie zu vermeiden.

    So richtig wissenschaftlich, was nun wirklich zutrifft, ist jedoch irgendwie nichts zu finden.
    Man bräuchte mal jmd., der diese zwei Ansichten im technischen Sinne exakt gegenüberstellen kann. Mein Wissen über Strom-Zeugs ist da leider begrenzt.

    :überleg:

  • Man bräuchte mal jmd., der diese zwei Ansichten im technischen Sinne exakt gegenüberstellen kann. Mein Wissen über Strom-Zeugs ist da leider begrenzt.

    Diese zweite Ansicht (kleinere Batterie bei Kurzstrecke) existiert meiner Meinung nach noch gar nicht richtig, jedenfalls habe ich noch kein Argument gehört was dafür spricht.

    Die Frage ist auch irgendwie, wollen wir das aus elektrischer/energetischer Sicht betrachten oder aus chemischer Sicht (Sulfatierung, Zersetzung der Innereien usw.)?

    Meine Ansicht zum elektrischer/energetischen Teil kennst du ja nun (kleinere Batterie nie im Vorteil), zum chemischen Teil kann ich nichts (fundiertes) sagen, hat mich nie in dem Maße interessiert.

  • Da darf ich als Strom-Gelehrter auch meinen Senf dazu geben?

    Wie vor ein paar Beiträgen schon nebenbei erwähnt ist die Ladung einer Batterie (eigentlich ja ein Akku) sehr schnell bei 80%, um auf 100% zu kommen braucht bedeutend länger.
    Bei einer kleinen Batterie ist die Chance auf annähernd 100% zu kommen relativ hoch, auch bei bei einer Kurzstrecke von 2-4km.
    Bei einer Batterie mit höherer Kapazität dauert es in jedem Fall länger, sodass die Ladung bei Maximal bei 90% angelangt ist.
    Ein größerer Generator bringt in diesem Fall nichts, da die niedrige Stromaufnahme durch die Batterie begrenzt ist. Die Batterie kann bei den letzten 20% einfach keine hohen Ströme aufnehmen.

    Also halten wir fest, eine Batterie mit niedrigerer Kapazität ist schneller wieder auf 100% als eine Batterie mit hoher Kapazität.
    Wird jetzt hingegen mehr Langstrecke gefahren, relativiert sich die Sache wieder, da die Ladung auch bei der großen Batterie nahezu 100% ist. Denke so 40-50km wäre ein realistischer Wert.

    Jetzt zu Batterien/Akkus im allgemeinen:
    Wie lange eine solche Batterie hält, hängt sehr von den Ladezyklen ab. Aber
    nur die Anzahl der Ladungen bis 100% sind relevant! Also wenn eine Batterie 10.000x
    von 40% auf 80% geladen wird ist das nicht so "schlimm" wie wenn diese
    1.000x von 40% auf 100% geladen wurde.
    Denn nur die 20% bis zur endgültigen Ladung auf 100% sorgen im inneren der Batterie für den Verschleiß.
    Die eine Langlebigkeit sehr einschränkt.
    Bei den neuen (Handy)Akkus ist das ganz extrem. Li-Ionen oder Li-Polimer Akkus haben eine sehr geringe Selbstentladung,
    was bei Smartphones die kaum genutzt werden eine lange Standby Zeit verschafft.
    ABER diese Art von Akkus können keine 300x auf 100% geladen werden, dann wären diese Schrott. Sprich innerhalb von einem Jahr müsste man die Akkus tauschen.
    Wenn im Handydisplay 100% steht hat der Akku eigentlich nur 72-79% an Ladung, also vor den kritischen 80%, somit sind nahezu 8.000 Ladungen möglich.
    Was einen defekten Akku bei heutigen Handy sehr selten gemacht hat. Die Hersteller verbauen die Akkus heutzutage fest im Gerät und geben teilweise bis zu 5 Jahren Garantie drauf (2 im jeden Fall)
    Bei herkömmlichen Blei Batterien ist dieser Verschleiß nicht so extrem, aber dennoch vorhanden und sollte Beachtung finden.


    Das wäre jetzt das theoretische Wissen ohne Wertung ob gut oder schlecht.
    Ich werfe mal meine Meinung mit in dem Raum.
    Eine Batterie mit großer Kapazität in einem Kurzstreckenfahrzeug dürfte länger halten,
    als eine mit kleiner Kapazität, gerade weil sie nicht ihre volle Ladung erreichen kann. Sondern immer nur auf ihre 80% kommt. Die ja zum starten ausreichen sollten.

    Bei Fahrzeugen die Langstrecke fahren, ist es wiederum Wurscht, da die volle Ladung in beiden Varianten erreicht wird.
    Da würde ich dann tatsächlich in die Richtung moderne Technik schauen (MixTech o.ä.) wo ein Verschleiß anderweitig verhindert bzw. minimiert wird.

    Also kann man so pauschal keine Batterie empfehlen und MUSS individuell auf das Fahrprofil/Fahrzeug abgestimmt eine geeignete Auswählen.
    Sowieso weil der in oder andere Sonderwünsche hat was Gewicht und Maße angeht. Der eine möchte eine besonders leichte Batterie haben, kann aber damit leben alle 7 Jahre eine neue zu kaufen.
    Dem anderen ist das Gewicht egal, möchte aber eine Batterie haben die 20 Jahre hält (übertreiben dargestellt)

  • Viele heutige Fahrzeuge haben ja ein Batteriemanagment dass für den obigen Grund und auch um die Rekuperationen beim Abbremsen nutzen zu können die Batterie nie vollständig lädt sondern bis 80-90%, bei manchen kann man diese Werte auch im geheimen BC Menü sehen.