How it works: HTHS

  • HTHS ist die Geschwindigket, bei der das Surferbrett auftaucht.

    Parität zwischen Verschleiss und Kraftstoffersparnis ist optimal und hängt von der Konstruktion des konkreten Motors.

    Europäische Motoren benötigen höhere HTHS, als die asiatischen.

  • Mit der HTHS-Viskosität wird das Verhalten des Öls unter Betriebsbedingungen eines Motors bei hoher Temperatur (150°C) und hoher Scherbelastung gemessen. So lässt sich mit dieser Kenngröße die tatsächliche Leistungsfähigkeit eines Motorenöles praxisnäher beurteilen.
    HTHS steht also für hohe Temperatur und hohe Scherbelastung.
    Es wird zwischen hoher HTHS und abgesenkter HTHS-Viskosität unterschieden. Ein Öl mit abgesenkter HTHS-Viskosität hat bei hohen Temperaturen und hoher mechanischer Beanspruchung eine geringe dynamische Viskosität (<3,5 mPas) und ermöglicht somit durch die Verringerung der Reibungsverluste im Motorenöl eine Kraftstoffverbrauchsreduzierung. Motorenöle mit hoher HTHS-Viskosität (≥3,5 mPas) gewährleisten selbst bei hoher thermischer und mechanischer Belastung einen zuverlässigen Verschleißschutz und ermöglichen eine lange Lebensdauer.

    HTHS ist offt (aber nicht immer) abhängig von KV100

  • Nur um es mal etwas besser einordnen zu können:

    Was ist denn die höchste bekannte HTHS-Viskosität eines
    kommerziell erhältlichen Motorrenöls, und welches Öl hat sie?

    Ich gehe davon aus, dass es am erfolgversprechendsten ist,
    sich bei Motorölen mit einer KV100 im deutlich dreistelligen
    Bereich umzuzusehen. Sie sollten zumindest in der Tendenz
    auch die höchsten HTHS-Viskositäten aufweisen.

  • Zum HTHS möchte ich gerne etwas in Relation stellen.
    Denn es scheint zwei Möglichkeiten zu geben, diesen zu erhöhen.

    Unser Mitglied rox machte mich da auf etwas aufmerksam: klick
    Also mit viel VI-Polymeren auch ein höherer HTHS realisierbar.

    Nun haben wir die SAE J300 aus Januar 2015: SAE Grenzwerte
    Unter SAE 40: 0/5/10W = min. 3,5 --- 15/20/25W = min 3,7
    Also mit dickerem Basisöl ein höherer HTHS als Pflicht, und daher auch in der Praxis im klaren Zusammenhang.

    Es sieht für mich also so aus, als wenn HTHS nicht gleich HTHS ist.
    Je nachdem mit welcher Art er erreicht wurde, gäbe es natürlich auch unterschiedliches zu beachten.

    Ein hoher HTHS der auf dem Basisöl basiert, wäre in meinen Augen beständiger und baut nicht so schnell ab.
    Ein auf VI-Polymeren basierender hoher HTHS kann durch Verschleiß der Polymere schneller abbauen.

    Beispiele:

    HTHS

    VI-Polymere

    VI

    HTHS-Stabilität zum VI

    3,2

    viel

    166

    mittel

    3,7

    mittelwenig

    166

    höher

    3,5

    sehr wenig

    155

    hoch

    ~4,0

    sehr viel

    180

    gering

    4,0

    sehr viel

    190

    gering

    4,4

    mittelviel

    174

    mittel

    4,4

    wenig

    164

    höher

    5,0

    sehr viel

    186

    gering

    5,8

    sehr viel

    187

    gering

    5,8

    wenig

    162

    hoch

    Die "Zusammensetzung" des HTHS sehe ich daher differenziert.
    Man dürfte z.B. bei den 0W-40ern von Rowe und Redline davon ausgehen, dass der hohe HTHS durch VI-Polymere erreicht wurde und nicht sehr verschleißstabil sein wird.

    Anders bei den 10W-30/40ern und dem 15W-50 im Gegenzug des 10W-60ers.
    Hier gibt es einen anfangs nicht so hohen oder gleich-hohen HTHS, dieser auf dem Basisöl baut und sich daher stabiler halten sollte.

    Natürlich gilt es hierbei auch immer das Basisöl selbst zu berücksichtigen, da z.B. zwischen HC und PAO allein schon ein gewisser Unterschied des VI sowie HTHS besteht.
    Mit den Mischungen von unterschiedlichsten Basisölen und VI-Polymeren kann man extrem rumexperimentieren um entsprechende Endergebnisse zu erhalten.

    Ich möchte noch darauf hinweisen, dass es sich hier um eine rein technische Auswertung handelt.
    Die 0W-40er von Rowe und Redline sollen nicht negativ gesehen werden. Es geht einfach um das Verständnis/den Hintergrund, wie ein hoher HTHS erreicht werden kann, mit welchen Mitteln.

    Zudem möchte ich meine Beobachtung nicht als absoluten Fakt darstellen, da mir genauere Hintergründe fehlen.
    Es handelt sich also um meine persönlichen Schlüsse aus Vergleichen.

    Wir sollten das aber mal besprechen, da wie ich finde, sehr interessant.
    Was sagt ihr dazu?

  • 0w20; KV100=8.5; CCS(-35)5460
    HTHS: 2,6
    ViV: 4,5%
    VHVI Basestock: 4cSt - 60%, 6cSt - 26%

    0w30; KV100=9.8; CCS(-35)5670
    HTHS: 2,9
    ViV: 7,5%
    VHVI Basestock: 4cSt - 70% 6cSt - 12.4%

    5w40; KV100=15; CCS(-30)5310
    HTHS: 3,78
    ViV: 12%
    VHVI Basestock: 4cSt - 32% 6cSt - 47%

    5w50; KV100=18.5; CCS(-30)5660
    HTHS: 4,29
    ViV: 15,5%
    VHVI Basestock: 4cSt - 30% 6cSt - 5%

  • Ein Öl mit abgesenkter HTHS-Viskosität hat bei hohen Temperaturen und hoher mechanischer Beanspruchung eine geringe dynamische Viskosität (<3,5 mPas) und ermöglicht somit durch die Verringerung der Reibungsverluste im Motorenöl eine Kraftstoffverbrauchsreduzierung.


    Das neue Mobil1 0w40 FS (Full Saps) hat eine abgesenkte HTHS, "nur" noch 3.6, BMW Freigaben hat das Öl auch nicht (mehr).

    Frage, vieviel HTHS braucht man. Ist höhere HTHS immer besser oder manchmal kontraproduktiv ?

    Beispiel; Lexus CT200 mit AMSOIL 0W20 SIGNATURE SERIES, HTHS 2.7 http://www.amsoil.com/lit/databulletins/g2880.pdf hat nach 19.000 km kaum Verschleiss, F=7 ppm !

    Analyse hier: http://forum.clublexis.com/viewtopic.php?pid=305717#p305717


    "Kompensiert" die qualität des Öles (FE) HTHS ? Die 30 er Öle von Amsoil haben auch "nur" 3.1 während europäische bei >3.5 sind.

    Nil nobis absurdum

  • Ein Motor braucht soviel HTHS, wie es vom Hersteller vorgeschrieben ist. Dazu sind die Spezifikationen und Freigaben des Herstellers. Asiatische Autos haben meistens Motoren mit abgesenktem HTHS-Wert, es gibt natürlich Ausnahmen.
    Logische Denkweise muss für einen konkreten Motor bei den Freigaben/Spezifikationen liegen und nicht pauschalisiert werden - so in der Art: "5w-40 A3/B4 für alle Motoren"...
    Qualität des Grundöles kann abgesenkte HTHS nicht kompensieren, genauso wie Stärke des ViVs...

  • Ein Motor braucht soviel HTHS, wie es vom Hersteller vorgeschrieben ist.

    Also dem widerspreche ich.
    Denn am Ende haben die Schlipsträger das Sagen, und nicht die Ingenieure.
    Was der Hersteller vorschreibt, ist also nicht pauschal am geeignetsten. Da gibt es ja nun etliche Beispiele für...

  • Ja, Garantie ist das Eine, hat jedoch nichts mit "am besten geeignet" zu tun.
    Der Hersteller kann ja auch sagen, Garantie gibt es nur mit 15W-40 Mineralöl, ändert jedoch nicht die Sache, dass es nicht besonders geeignet ist.

  • Also aktuell bin ich auf der Seite von Tequila.
    Dem Hersteller ist so ziemlich alles egal was nach der Garantie passiert. Wichtig ist wenig Verbrauch und Durchhalten bis Garantie vorbei.
    Beziehe ich mal auf "normale Autos"

    Um aber Andys Ansatz mit zu verfolgen:
    Meine Behauptung mit der Garantie könnten wir vielleicht entkräften wenn ich die Ölanforderungen von KIA (7Jahre Garantie) mit den Anforderungen von z.B. Honda (2Jahre Garantie) vergleiche.


  • Meine Behauptung mit der Garantie könnten wir vielleicht entkräften wenn ich die Ölanforderungen von KIA (7Jahre Garantie) mit den Anforderungen von z.B. Honda (2Jahre Garantie) vergleiche.

    Ich meinte damit meine eigene Behauptung.


    Ich muss ja mal leicht Offtopic hier Toyota loben. Alle hacken immer bei den Wartungskosten auf Toyota rum.
    Toyota lässt sich nicht beirren und hält rigeros an dem 15.000km/1 Jahr Ölwechselintervall fest. Ich finde das gut.

  • Hallo zusammen,

    seit kurzem bin ich hier angemeldet und versuche mich ins Thema rein zu lesen. Gar nicht so leicht, wenn man nicht nur auf xxWxx achtet... ?(
    Zum Beispiel habe ich trotz diverser Berichte den HTHS-Wert noch nicht richtig verstanden und hoffe, das kann hier aufgeklärt werden.

    Es gibt bei den ganzen Ölanalysen die Werte Viskosität bei 40° und Viskosität bei 100°.
    Allerdings taucht der Wert zum HTHS nicht auf. Gelesen habe ich, dass der HTHS-Wert die Viskosität bei 150° angibt.

    Wird der HTHS-Wert in einem anderen Ergebnis ausgedrückt?

    Welchen Mindestwert sollten denn die Werte haben? Ich meine gem. folgender Aufstellung:
    Viskosität bei 40° mind. xxx mm²/s
    Viskosität bei 100° mind. xxx mm²/s
    HTHS-Wert mind. xxx mm²/s

    Gibt es noch weitere Quellen, die diese Fragen verständlicher beantworten?

    Gruß