Normverbrauch - Realistisch oder Utopie? - Effiziente Fahrweise

  • Ich mit maximum an effizienter Fahrweise: Stadt ohne start/stop 6,4 | Land 3,6 (70-80km/) | Autobahn (110km/h Tempomat gerade Ebene) 4,7 und das ist ein BENZINER mit Ganzjahresreifen!

    Und das mit nem SUV, wie dann wohl der Verbrauch des leichteren und erheblich windschnittigeren MX-5 ist =O

  • Was ich ganz mies finde ist, dass die ganzen Hersteller keine spez. Verbrauchsdiagramme bzw. Muscheldiagramme raus geben :thumbdown:

    Ich habe Honda Deutschland mal direkt nach einem solchen Diagramm gefragt. Das war die Antwort:

    "Sehr geehrter XY,

    vielen Dank für Ihre E-Mail.

    Der Verkauf und die Ermittlung von Ersatzteilen/Zubehör wird ausschliesslich von unseren HONDA Vertragshändlern durchgeführt.

    Auf der folgenden Internetseite können Sie einen Händler in Ihrer Nähe finden:

    https://deref-gmx.net/mail/client/_A…ler-search.html

    Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

    Mit freundlichen Grüßen"

    Unglaublich... nicht mal die Frage versteht das Personal dort... :facepalm:

    Und zu den Dönerbuden die sich Vertragshändler nennen muss ich mit dieser Frage ganz sicher nicht gehen...

  • Von meinem Motor gibt es wohl eines.

    Der 1.9er Diesel bei Opel ist ja ein Fiat-Motor.
    Das Diagramm gab es aber nicht von Fiat. Auch nicht von Opel.
    Auch nicht von Chevrolet oder Alfa Romeo.

    Saab muss es wohl mal rausgegeben haben. Vernünftige Leute sind das! :D

  • Aber ich frage mich welche Gründe es gibt das so unter Verschluss zu halten?

    Dass der 0815 Käufer sowas nicht im Handbuch vermisst ist mir klar, aber auf Nachfrage sollte man sowas doch rausgeben können?

    Gerade bei (ggf. stark anfettenden) Turbo Motoren ist so ein Diagramm ja enorm von Vorteil.

  • Gang raus nehmen und Rollen lassen sehe ich als falsch an! Der Motor braucht im Leerlauf Sprit.


    Leider falsch.

    Damit der Motor bei 800rpm dreht braucht er z.B. die Spritmenge X.

    Wenn du nun den Gang drin lässt, und das Bremsmoment des Motors mit Gas kompensierst (so dass das effektive Moment = 0 ist), dann verbraucht dein Motor dank Drehzahlen weit über 800rpm deutlich mehr Sprit.

    Es ist aus Spritsparsicht schon korrekt was er dort sagt/macht.

    Allerdings wäre mir das den zusätzlichen Verschleiß der Synchronringe + Kupplung nicht wert. Ich mache es daher nicht.

  • Der Motor braucht im Schubbetrieb kein Sprit. Jedoch muss bei der Nutzung der Motorbremse bedacht werden, dass man unter Umständen eher wieder aufs Gas muss.
    Das muss man je nach Situation entscheiden was besser erscheint. Bremsen spart es zudem auch noch.

  • Aber ich frage mich welche Gründe es gibt das so unter Verschluss zu halten?

    Diese Kennfelder des spezifischen Verbrauches werden gar nicht unter Verschluss gehalten, sondern bspw. in Zeitschriften wie der mtz https://www.springerprofessional.de/mtz-motortechn…schrift/3405106 in Entwicklungsberichten und Vorstellungen von neuen Motoren auch oftmals mit veröffentlicht. Aber die mtz ist nicht Bild und deren Auflage sehr viel kleiner, dafür ihr Abo-Preis naturgemäß deutlich teurer.
    Es ist halt schlicht eine Frage von Angebot und Nachfrage. Die allermeisten Autofahrer interessieren diese technischen Details eben nicht, weshalb auch keine kundenfreundliche (und kostenintensive) Aufarbeitung dieser technischen Details seitens der Autobauer erfolgt. Und es wäre dabei noch die Frage, auf welches technische Verständnis man aufbauen kann/soll.

  • Diese Kennfelder des spezifischen Verbrauches werden gar nicht unter Verschluss gehalten, sondern bspw. in Zeitschriften wie der mtz https://www.springerprofessional.de/mtz-motortechn…schrift/3405106 in Entwicklungsberichten und Vorstellungen von neuen Motoren auch oftmals mit veröffentlicht. Aber die mtz ist nicht Bild und deren Auflage sehr viel kleiner, dafür ihr Abo-Preis naturgemäß deutlich teurer.Es ist halt schlicht eine Frage von Angebot und Nachfrage. Die allermeisten Autofahrer interessieren diese technischen Details eben nicht, weshalb auch keine kundenfreundliche (und kostenintensive) Aufarbeitung dieser technischen Details seitens der Autobauer erfolgt. Und es wäre dabei noch die Frage, auf welches technische Verständnis man aufbauen kann/soll.

    Auf diese Zeitschrift habe ich Zugriff, allerdings kann ich ja nicht tausende Ausgaben nach meinem gesuchten Motor durchsuchen?

    Also wie komme ich an ein solches Diagramm, wenn der Hersteller selbst sich quer stellt (bzw. das Personal nicht fähig ist diese Frage zu verstehen und weiter zu leiten)?

  • Gang raus nehmen und Rollen lassen sehe ich als falsch an! Der Motor braucht im Leerlauf Sprit. Wenn man die Schubabschaltung nutzt (Gang drin, rollen lassen, kein Gas) braucht er kein Sprit.

    Das ist immer Situationsabhängig zu sehen!

    In Schubabschaltung braucht man keinen Sprit, dafür hat man aber die Motorbremswirkung.

    Ich versuche es einfach zu halten.
    In dem Moment wo ich bei meinem Fahrzeug im 6.Gang einen Momentanverbrauch von 1.5-2l/100km habe werde ich bei Gang rausnehmen nicht langsamer sondern halte exakt das Tempo. Mit dem Unterschied, dass der Momentanverbrauch dann bei 0.5-0.8l/100km liegt.

    Wenn man natürlich im Leerlauf rollt und dann bremsen muss, hat man alles falsch gemacht.
    Dann wäre die Schubabschaltung sinnvoller gewesen.

    Wenn man im Gefälle aber wegen der höheren Drehzahl immer Gas geben muss obwohl man ausgekuppelt im Leerlauf das Tempo halten würde, dann war der eingelegte Gang klar nicht effizient.


    Ich habe dazu noch eine kleine Testreihe gefahren mit dem Fahrzeug aus dem Video.
    Konstantfahrt, pulse and glide mit auskuppeln und pulse and glide ohne auskuppeln.
    Den Text dazu kopiere ich mal hier rein.
    Da wird es aber klar wie effizient die Schubabschaltung ist. Oder situationsbedingt halt nicht :)


    ______________________________
    Zur Strecke:

    Bin immer gen Westen gefahren das selbe Streckenstück.

    Länge 5 Kilometer. Komplett flach. Keinerlei Höhenmeter


    Zum Auto:

    Peugeot 207 als Cabrio

    Der 1.6 Liter Saugmotor. Benziner also!

    120PS aber relativ wenig Drehmoment

    Die Übersetzung ist wie im Video zu sehen sehr kurz.

    Ich bin alles im 5. und höchsten Gang gefahren.

    3 Versuche bin ich gefahren.


    1.Versuch

    Pulse and glide

    Bei 80km/h gestartet

    Bis 70 im Leerlauf rollen lassen

    Mit viel Last auf 92 beschleunigt

    Bis 70 im Leerlauf rollen lassen

    Und wieder mit viel Last beschleunigt.

    Am Startpunkt und Endpunkt hatte ich jeweils 80km/h drauf (wichtig!)

    Durchschnittstempo: 78km/h

    Durchschnittsverbrauch: 4.3l/100km


    2.Versuch

    Konstantes Tempo von 78km/h

    Durchschnittstempo: 78km/h

    Durchschnittsverbrauch: 4.6l/100km


    3.Versuch

    Pulse and glide. Aber mit eingelegtem Gang!

    Das Ergebnis fand ich überraschend!

    Also beim "glide" mit der Schubabschaltung gearbeitet!

    Vorgehen genau so wie bei Versuch 1, nur halt ohne Leerlauf sondern glide mit eingelegtem Gang

    Durchschnittstempo: 78km/h

    Durchschnittsverbrauch: 5.3l/100km


    Das Ergebnis war aber so natürlich zu erwarten.
    Und die Fahrweise ist natürlich in der Form nicht prakikabel da bei den Hintermännern der Wunsch einer Boden-Boden-Rakete aufkommen dürfte.
    Das habe ich nur mal gemacht weil es mich interessiert hat.

    Pulse and glide kann man wenn überhaupt Strecken und topographiebedingt nutzen.
    Zum Beispiel auf seiner Arbeitsstrecke.
    Der Weg ist immer der gleiche und irgendwann weiß man unterbewusst wann man wo wie auskuppeln KÖNNTE wenn man es denn will.


    Ich denke der Verschleiß Kupplung/Syncronringe ist relativ zu sehen.
    Das Fahrzeug mit dem ich gefilmt habe bin ich nicht so affin mit.
    Mit meinem Fahrzeug ist der rechte Fuß dann nicht gänzlich untätig und die Drehzahlunterschiede werden abgemildert.


    Es ist eine Gewohnheitssache.
    Ich habe das in meine Fahrweise integriert.
    Das geschieht mittlerweile unbewusst.
    Ich denke nicht drüber nach, ich mache es einfach.

  • Auf diese Zeitschrift habe ich Zugriff, allerdings kann ich ja nicht tausende Ausgaben nach meinem gesuchten Motor durchsuchen?
    Also wie komme ich an ein solches Diagramm, wenn der Hersteller selbst sich quer stellt (bzw. das Personal nicht fähig ist diese Frage zu verstehen und weiter zu leiten)?

    Wenn dir das erste zu mühselig ist, wobei zugegebenermaßen auch nicht mal sicher ist, ob dort dein Motor überhaupt dokumentiert ist, bleibt dir theoretisch nur übrig, dich an einen Prüfstandsdienstleister zu wenden. Er kann dir jedes gewünschte Kennfeld erstellen. Das wird aber nicht unter einem 5 stelligen Betrag abgehen, selbst wenn du den Motor mit Peripherie stellst.
    Eine gezielte Anfrage beim Kundendienst des Herstellers nach einem gewünschten Kennfeld wird, falls es nicht zufällig in einer Presseveröffentlichung enthalten ist, vermutlich nicht von Erfolg gekrönt sein. Der Kundendienst selbst hat keinen Zugriff auf die Entwicklungsunterlagen. Die Entwicklungsabteilungen sind demgegenüber nicht befugt an Kunden interne Auskünfte weiter zu geben und außerdem soll dort die extrem knappe Zeit zum Entwickeln genutzt werden und nicht für das Durchsuchen nach (Jahre) alten Unterlagen im Archiv oder auf Servern vergeudet werden.
    Ohne private Beziehungen wird somit erfahrungsgemäß nicht viel laufen.
    Hinweis: Mit Kenntnis und Diagnosetools kann man sich das Kennfeld allerdings auch im eigenen Auto auf der Straße halbwegs genau heraus messen. Aber das führt jetzt hier zuweit.

  • Auf diese Zeitschrift habe ich Zugriff, allerdings kann ich ja nicht tausende Ausgaben nach meinem gesuchten Motor durchsuchen?
    Also wie komme ich an ein solches Diagramm, wenn der Hersteller selbst sich quer stellt (bzw. das Personal nicht fähig ist diese Frage zu verstehen und weiter zu leiten)?

    hast du das Abo? Ich meine wenn man das hat, hat man auch einen Onlinezugriff und kann somit direkt nach Artineln zu den Herstellern/Themen usw Suchen. Odet war das nur für "gewerbliche Betriebe? Weil wir hatten bis letztes Jahr einen Onlinezugang den ich recht häufig genutzr habe.

  • Hab hier noch was. :)
    Aber nur Bordcomputerangabe

    Ein Nissan Qashqai BJ2016 Euro6 1.2 Liter Turbobenziner
    Normverbrauch 5.6 Liter glaube ich.


    Bin das Auto als Ersatzauto vom ADAC gefahren als meiner mit Motorschaden heim geschleppt wurde.
    Die 4.1 Liter habe ich im Harz geschafft mit einigen Höhenmetern. Um die 60 Kilometer Fahrstrecke.


    Ich muss aber gestehen.
    Der Motor hat 120PS oder so? und eine Sacklange Übersetzung.
    2000u/min bei 100km/h
    Klar, gut für den Verbrauch. Sollte man meinen!


    Um ganz ehrlich zu sein.
    Ich halte den 6.Gang zugegebenermaßen für nicht praktikabel.
    Ich bin ja ein Fan von langem Übersetzungen und halte die Übersetzung in meinem Fahrzeug für entschieden zu kurz!

    Aber wenn man bei Tempomat 115 auf der A38 bergauf schon runterschalten muss (und jeder der die A38 zwischen Nordhausen und Kassel kennt weiß, dass das eher Bodenwellen als Steigungen sind) dann passt was nicht.
    Die selbe Strecke fahre ich selbst mit unserem Wohnmobil ohne die Schaltung anzupacken.

    Und das Fahrzeug ist auf der Autobahn bei moderatem Tempo trotz der schön niedrigen Drehzahl leider absolut nicht sparsam sondern frisst ganz gut. 110-115km/h -> 6.5 Liter

    Auch wenn solche Karren nicht den besten CW-Wert haben. Ich finde das ist deutlich zu viel für solch ein modernes Fahrzeug.

  • Da wir mit @hartmut hier ja einen sehr kompetenten Mann haben.

    Wie hoch ist deiner Meinung nach eigentlich die Auswirkung der Motorölviskosität auf die Verbrauchswerte?
    Also wenn wir jetzt nicht von einem Kurzstreckenprofil ausgehen sondern eher von einem gesunden Fahrprofil oder Langstrecke.

    Kann man sowas ungefähr beziffern oder ist das schwierig?
    Also z.b 30er vs 40er Heißvisko.

    Das der Prozentsatz ziemlich klein ist ist klar. :)
    Aber das wird ja sicherlich relevant sein, sonst würden so viele Hersteller nicht prinzipiell auf 30er oder gar 20er Heißviskositäten setzten.


    Ich hätte vom Gefühl gesagt, dass ich mit 0w30 einen homöopathisch geringeren Verbrauch als mit 0w40 hatte.
    Der Unterschied war aber nicht relevant genug um das beziffern zu können wegen zu vielen äußeren Einflüssen.

  • Natürlich ist eine Aussage zur Verbrauchsreduzierung durch Leichtlauföl sehr schwierig, da dort sehr viele weitere Abhängigkeiten bestehen, wie beispielsweise vom Motor selbst (inwieweit bereits reibungsoptimiert und welches Lambda wird gefahren), den Betriebspunkten (Last und Drehzahl) der Öltemperatur (Aufheizkurve) und natürlich den Ölen selbst.

    An Hand einer alten Messung aus den 90 er Jahren dazu einmal eine Beispielrechnung:
    Bei 2000 U/min betrug die Schleppleistung dieses Benzin V6 Motors mit 10 W40 Leichtlauf-Öl bei 20 Grad Öltemperatur 10,8 kW. Bei 50 Grad noch 8,3 kW und bei 90 Grad 6,9 kW. Die Reduzierung, die man ansatzweise mindestens zu 2/3 allein der fallenden Ölviskosität zuschreiben kann, betrug somit 2,5 bzw. 3,9 kW.
    Bei niedriger Last (NEFZ !) mit einem spezifischen Verbrauch von 500 g/kW/h (=0,67 l/kW/h) ergäbe das folgende Verbräuche allein für die Reibleistung: 8,8 l/h (20 Grad) , 6,3 l/h (50 Grad) und 5,1 l/h (90 Grad).
    Die Ersparnis durch die steigende Öltemperatur beträgt dann (jeweils 2/3 davon) folglich : 1,7 l/h, bzw 2,5 l/h.
    Im optimalen Betriebspunkt würden sich die Unterschiede in etwa halbieren !

    Übrigens: Die Reibleistungen sind relativ unabhängig von der Last, steigen aber stark mit der Drehzahl. Bei dem untersuchten Motor waren sie bei 6000 U/min ca 5 x so hoch. Somit wären es natürlich auch die Verbrauchsunterschiede ! Wie diese Unterschiede zu kälteren Temperaturen (stark!) ansteigen würden, kann man sich ja jetzt an Hand der Viskositätsverläufe über der Temperatur für jedes Öl grob herleiten.
    Man sieht also, dass der Einfluss der unterschiedlichen Viskositäten auf den Verbrauch durchaus eine Rolle spielt.

    Interessanter Nebenaspekt aus dieser Messreihe übrigens : Zwischen 80 und 120 Grad Öltemperatur sank die Reibleistung im Nennleistungspunkt noch um 2 kW, die dann natürlich zusätzlich als Nutzleistung an der Kupplung zur Verfügung stehen. In dem Betriebspunkt betrugt somit der Einfluss der Differenz von 40 Grad in der Öltemperatur auf den Gesamtwirkungsgrad des Motors noch über 1,5 %.

  • Bei meinem Yaris 1 1.0 hat ein Wechsel von vorher unbekanntem Öl auf 0W30 nach ACEA A5 (das dünnste Öl das man in dem Motor verwenden darf) eine Reduzierung von 0,2 Litern aus gemacht, langfristig gemessen ohne die Anzeige zurück zu setzen.

    Die zu erwartendende Reduzierung wird ja oft mit ca. 3% angegeben, das schien schon zu passen.
    Ich war im Sommer mit dem Zwerg voll beladen in Österreich und Slowenien unterwegs. Steigungen mit Vollgas im 1. und 2. Gang, nahe dem roten Bereich, und das für längere Zeit. Die Öltemperatur muss durch die Decke gegangen sein, trotzdem kein Problem, der Motor hat es verkraftet. Nur das Öl war hin nach dem Urlaub, (sichtbar und hörbar) und wurde nach insgesamt 8000km gewechselt. Mit frischem Öl war alles wieder bestens.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90