Normverbrauch - Realistisch oder Utopie? - Effiziente Fahrweise

Was dreht Deiner denn bei 120?

(anderes Thema: Du bist nicht zufällig nach Charlottengrad gezogen? Mir war so, als hätte ich neulich Deinen Wagen hier parken gesehen. Oder einen Zwilling davon, aber so viele sieht man ja nicht mehr auf den Straßen.)

Der dreht ca. 3000 U/min.

Nein, eigentlich bin ich da nicht so wirklich oft unterwegs. Aber ich gestehe, ich denke auch bei jedem Saab im wilden Westen der Stadt an dich...
Hab bis jetzt leider nur 2 "Zwillinge" gefunden, einen in Lichtenberg, den anderen in Adlershof und leider beide Fließhecks..

irgendwas um 120@3k/min ist irgendwie so die Standardübersetzung in der Zweiliterklasse. Du hast aber doch bedeutend weniger Hubraum?

Was den Verbrauch angeht bin ich gerade auch recht gut dabei. Bin neulich von der Pfalz nach Berlin, Tempomat 90km/h, nur beim gelegentlichen Lkw-Überholen schneller (wenn von hinten Verkehr kommt seh ich natürlich zu, daß ich mich vom acker mache und niemanden blockiere).

900km dürften mit der Tankfüllung locker drin sein. Ich träume ja von 1000, aber das wäre schon extrem sportlich. Geht wahrscheinlich nur im Hochsommer, wenn überhaupt.

Jo, aber so viel weniger auch nicht.

1,8l Hubraum hat er, aber halt nur 86PS.
Der langhubige Charakter des Motors vermag das, etwas zu kompensieren, aber schnell ist was anderes. Wenn man einigermaßen vorrankommen will, muss man im normalen Fahrbetrieb die Gänge schon bis 2700 U/min drehen.

Das ganze Auto war aber generell eher für den amerikanischen/australischen Markt konzipiert, dort war auch der Hauptabsatzmarkt. Das Gleiten wenn man einmal die Zielgeschwindigkeit erreicht hat liegt ihm einfach mehr. Der Motor wird selbst bei 170-180 nie wirklich laut und das einzige was man irgendwann hört, sind Windgeräusche.

Wenn ich die Fahrweise beibehalten kann (und das Wetter nicht vollkommen eskaliert) sollten die 900km diesmal drin sein. 1000 wäre ein Traum, aber das erscheint mir reichlich sportlich und wäre wohl wenn überhaupt nur im Hochsommer möglich...

Sehe ich recht, dass der Tank 60L fasst?
Das ist also wie meiner, an 900km war ich trotzdem noch nie im Ansatz dran...

Meine Tankanzeige ist n bisschen funky (war bis jetzt irgendwie bei jedem älteren Japaner, den ich gefahren bin so...):
die erste Hälfte funktioniert ganz normal, die zweite Hälfte geht gefühlt drei mal so schnell rum, was durchaus für leichte Panik sorgen kann.

Theoretisch müsste ich wenn ich mich anstrenge auch 800-900km aus dem Tank rauskriegen, fahre in der Realität aber meist nach 500-600km, oder noch eher wenn es billig ist, tanken.

Es sind 63 Liter*. Die zweite Hälfte der Tankanzeige fällt IMMER schneller als die erste, weiß der Geier warum. War bis jetzt bei jedem Auto so, daß ich in der Hand hatte. Mehr als 880km hab ich bis jetzt auch noch nicht aus einem Tank rausgekitzelt.

*Späte 900 hatten einen 68-Liter-Tank, aber den gleichen Tankgeber. D.h. bei denen geht die Reserveleuchte nicht schon bei 7, sondern schon bei 12 Litern Restmenge an. D.h. die Restreichweite bei brennender Reserveleuchte beträgt außerorts gut 170km. Die unendliche Reichweite auf Reserve bei SAAB wurde daher auch in der Sitcom "Seinfeld" thematisiert.
Ich habe leider nur den 63-Liter-Tank.

Zitat von mitsu_joe

Meine Tankanzeige ist n bisschen funky...

Mein japanischer BC zeigt mir regelmäßig nach dem Volltanken an ich hätte nun ~850km Reichweite. Jedoch geht regelmäßig nach knapp über 600km die Tanklampe an

Keine Ahnung was die sich da eigenartiges zurecht programmiert haben

Ist wohl wie bei den Grafikkarten Herstellern, wo jeder Praktikant in 5min ne bessere Lüfterkurve gebastelt hätte...

Betrachten wir das Ganze einmal aus dem Blickwinkel der Physik und den Fahrwiderständen.
Also lautet doch die Frage, was verbraucht ein Mittelklassewagen bei 160 km/h Konstantfahrt auf der Ebene.
Die Randbedingungen:

Vom Hersteller werden 86 PS und eine Vmax von 168 km/h angegeben. Sollte die Vmax bei Nennleistung erreicht werden, so kann man den cwxA Wert zurückrechnen. Er würde in dem Fall 0,75 betragen. Damit und mit einem angenommenen Leergewicht + Fahrer von 1300 kg lässt sich der Leistungsbedarf dieses Autos bei 160 km/h mit ziemlich exakt 75 PS oder 55 kW berechnen.

Bei einem ausgezeichneten spezifischen Verbrauch (optimale Annahme !) von 240 g/kWh ergibt sich ein Verbrauch von 13,2 kg/h. Rechnet man jetzt noch das spezifische Gewicht des Kraftstoffes und die Geschwindigkeit mit ein, so ergibt sich ein Verbrauch von 11 l/100 km.
Dies dürfte dann auch das real erreichbare Optimum (+/- 5%) darstellen.
Woher kommen die möglichen Unterschiede:
- Wenn der Tacho 160 km/h anzeigt, heißt das noch lange nicht, dass man auch 160 km/h fährt. Tacho-Voreilungen von bis zu 7% sind gesetzlich erlaubt und ca 5 % sind üblich.
- Bordcomputer sind bezüglich Verbrauch meist 3-10 % zu optimistisch.
- Wind (-schatten) und Gefälle beeinflussen die Ergebnisse stark
- Meist fährt man die Geschwindigkeit doch nicht konstant und Phasen mit niedrigerer Geschwindigkeit (Baustellen , Limits und Verkehr) ziehen den gemessenen Verbrauch herunter !

Ich hab gestern auch schon ein bisschen rumgerechnet mit den Daten des Autos und kam am Ende bei 8,71l auf einen spezifischen Verbrauch von ca. 238 g/KwH. Das erscheint mir auch zu gut, aber allzuweit entfernt von dem, was technisch möglich wäre, ist es nicht.

Gewicht sind mit Fahrer und vollen Tank ca. 1140kg, cw-Wert liegt beim Mitsubishi Sigma mit ähnlichen Proportionen um 0,3, bei manchen anderen Modelle leicht über 0,3 bei wieder anderen leicht darunter. Am Mittelding habe ich mich mal orientiert. Querschnittsfläche frontal sind 1,93m. Man muss ja auch bedenken, dass die Höchstgeschwindigkeit bei weitem nicht bei Nennleistung (63kW, 5500 U/min), sondern schon bei 4400 U/min erreicht wird. Hier müsste man jetzt die genaue Leistungskurve des Motors kennen, um zu wissen, wie hoch die Leistung bei 4400 U/min ist.

Mein Ansatz war folgender:
Die Tachoabweichung beträgt ca. 6%, habe ich mithilfe der Drehzahl des Motors und der Übersetzung der Achse und des Getriebes (Standardbereifung) berechnet. Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen bzgl. Tachoabweichung/per GPS gemessener Geschwindigkeit.
Also ergibt sich Vreal= 152 km/h bzw 42,2 m/s.

Dann habe ich die zu erbringende Kraft bei Konstantfahrt in F-Luft, F-Roll und die Antriebsstrangverluste (bin beim Fronttriebler mit Schaltgetriebe mal von 15% ausgegangen) ausgerechnet.

Schließlich daraus halt die resultierende benötigte Leistung berechnet.
Dann hab ich mithilfe der Dichte von Benzin + Verbrauch die benötigte Kraftstoffmenge in kg pro Stunde (152km) berechnet und mithilfe des Heizwertes den spezifischen Verbrauch berechnet. Das waren ca 238 g/kWh.

Das erschien mir ehrlich gesagt auch ein bisschen zu optimistisch, aber nahe des Drehmomenmaximums und mit hoher Last läuft der Motor auch mir einem sehr niedrigem spezifischen Verbrauch. Abgesehen davon habe ich einen relativ vorrausschauenden Fahrstil, dass ich auf der Autobahn im Bedarfsfall egtl. nur mit Motorbremse (—> Schubabschaltung) bremse und bergab auch mal so rollen lassen. Aber die Fehlerbetrachtung wie es zu dieser Diskrepanz kommen kann hast du ja schon viel ausführlicher gemacht.

So hab ich das ca. noch im Kopf, die komplette Rechnung liegt jetzt in meiner Wohnung, kann ich heute Abend hier mal posten.

Wenn deine Angaben vom cw x A Wert stimmen würden, dann könntest du bei 152 km/h den Verbrauch von 8,7 sogar mit einem bei 4400 U/min realistischen spezifischen von 260 g/kWh tatsächlich erreichen.
Allerdings würde dein Auto mit den 86 PS auch eine Vmax von 184 km/h erzielen. Also gäbet es eine Diskrepanz zwischen der Vmax und den angegebenen Luftwiderstandswerten. Aus meiner Erfahrung heraus weiß ich allerdings, dass Hersteller nur in sehr seltenen Fällen positive Eigenschaften (hier also die Vmax) kleiner machen. Idealisierte Werte bezüglich Luftwiderstand sind (da nur sehr schwer nachprüfbar) allerdings an der Tagesordnung.

Ich meine die 4400 U/min dreht er bei der angeblichen “Vmax” von 168 km/h (GPS). Das sind dann am Tacho ca. 175km/h.

Wenn man 160 Tacho fährt, wie bei der Tankmessung (152 km/h real) sind es gerade mal knapp 4000 U/min.

Ich habe aber schon ohne Probleme Werte von 180 km/h (GPS) erreicht, da sind es dann knapp unter 5000 U/min. Das schwöre ich hier hoch und heilig. Die GPS-App führt leider keine Logs.

Vielleicht liegt es daran, dass der Motor ursprünglich auf Normalbenzin abgestimmt ist, aber eigentlich bringt ihm dann doch die höhere Spritqualität nicht wirklich was, oder...?

Ist ein lediglich ein Vergaser der über einen 8bit-Computer den Motor bei Teilllast und Betriebstemperatur auf Lamdba 1 hält mit Magnetventilen zur Schubabschaltung. Klopfsensoren, mehrere Kennfelder (bis auf unterdruckgesteuerte Zündzeitpunktverschiebung) oder sowas hat der alles nicht.

Zitat von mitsu_joe

Ich habe aber schon ohne Probleme Werte von 180 km/h (GPS) erreicht

Kasseler Berge runter zählt nicht!

So, ich hab mir nochmal Gedanken gemacht und gemessen:

Bei

• ~115-120 Tacho: 7,0l
• ~125 Tacho: 7,4l
• ~140 Tacho: 7,8l
• ~160 Tacho: 8,7l

Diesen komischen Verlauf kann ich mir nur durch die Beschaffenheit des Vergasers erklären.

Irgendwann um 3500 U/min geht nämlich das unterdruckgesteuerte, zweite Register auf.
Das erklärt wohl diesen komischen sprunghaften Anstieg zwischen 115 und 125 km/h (das habe ich wirklich über mehrere Tankfüllungen dokumentiert).
Außerdem läuft der Motor über 120 auch nicht mehr mit Lamda-Werten...

Ich habe auch nochmal Vmax nachgemessen: Auf gerader Strecke schafft er ~176 km/h GPS, wenn es leicht bergab geht, kommt man auch an die 180er-Marke ran und auch leicht darüber.

Das war‘s jetzt aber dazu.

Den niedrigsten Verbrauch hatte ich beim RX8 auch auf so einer langen Autobahn Fahrt im Ausland mit 120-130.
11 Liter glatt, Normverbrauch ist 11,2 Liter. Sonst kommt man da nicht ran, 12 Liter sind es wenn man sparsam Landstraße fährt, 13 bis 14 bei Stadt Land Autobahn gemischt.

Auch mein Rekord war auf ner langen Autobahnfahrt von Berlin - Stuttgart mit ~125 km/h.

Da habe ich bis die Reservelampe anging (ca. 50L musste ich nachtanken) knapp über 700km aus dem Tank rausgeholt und das trotz teilweise bergiger Strecke wo man bei dem Motor fast Vollgas geben muss. Bergab bin ich aber mir Schubabschaltung gerollt!

Bei meinem mk2 ST (~300ps 2,5l 5zyl)war auf der bahn bei 120-130 der normverbrauch von 9,2 ziemlich genau drinn. (9,0-9,3)

Bei meinem neuen ist der normverbrauch mit wahnwitzig unrealistsichen 7,7 angegeben
Das heisst mein RS ist 150kg schwerer und mit allrad und soll aber auf dem papier 1,5liter weniger verbrauchen.

Soweitbwi ich es bis jetzt testen konnt komme ich bei normaler fahrt mit immer mal bissl spaß am ende auf den selben wert wie bei meinem ST was 10,5-11l entspricht.

Damit bin ich über 3liter von der norm weg. Und alles unter 9L halte ich einfach für nicht realisierbar.

Reisetempo? 100km/h?

Ist schon erstaunlich für so einen Motor.