Durchölungszeiten per Grafik - real oder nur Marketing?

  • und zur frage ob reines marketingist es dem hersteller nicht egal ob er 0w-xx öle oder 5wxx oder 10wxx öle verkauft?

    Sicherlich ist es dem Hersteller egal welches seiner Produkte er verkauft, Hauptsache es wird Umsatz generiert.
    Aber hat Addinol wirklich gute 10wxx im Programm? Wenn also ein Diagramm ein 10wxx ähnlich gut darstellt,
    das eigene Produktportfolio aber nichts passendes beinhaltet, wird woanders gekauft und der potenzielle Kunde ist weg.
    Also ist es die Aufgabe des Maketing die Diagramme so zu schönigen, dass Produkte so hervorgehoben werden damit sie zum eigenen Portfolio passen.
    Und mit schönigen meine ich nicht fälschen oder lügen, sondern bewusst Informationen wegzulassen oder Öle miteinander zu vergleichen die eigentlich nicht vergleichbar sind!
    Also 0w40, 5w50 und 10w60 werden verglichen und im Diagramm steht nur 0wXX, 5wXX und 10wXX drin.
    Das ist in meinen Augen eine bewusste Täuschung des Kunden und eigentlich nicht hinnehmbar. Nur geschieht das (fast) überall und in allen Branchen.

  • sorry aber das video kann man doch nicht als BEWEIS ansehen
    um damit die aussage eines öl-herstellers als reines marketing, iireführend und desinfo abzutun!

    ich habe addinol mal wegen der grafik angeschrieben
    naja, die antwort ist nun auch nicht gerade sehr aussagekräftig.
    meine frage:
    Wenn ich ein 0W-40 Öl mit einem 5W-30 vergleiche,

    dann hat das 0W zwar nach SAE-Klasse bei sehr tiefen Temperaturen das bessere Kältefließverhalten,

    allerdings ist das 5W-30 bei höheren Temperaturen dünner

    und da ist die Frage, ob es bei 0 Grad nicht auch schon besser fließt als das 0W-40.
    antwort von addi:
    mit der Zugabe von Additiven verändert sich die Eigenschaft des Produktes enorm.
    Je nach Konzipierung durch unsere Entwicklung haben die Produkte sowohl im kalten als auch im warmen Zustand unterschiedliche Eigenschaften.
    Manche unserer Additive sind nur bis zu einer gewissen Öltemperatur wirksam, andere wirken erst ab einer gewissen Temperatur.
    Daher können Sie davon ausgehen, das ein 0W-40 in jedem Fall ein besseres Tiefentemperaturverhalten hat als ein 5W-30.

    ich bezweifle das man die kin viskosität bei niedrigen temperaturen mit einem viskositätsrechner berechnen kann,
    habe mal als beispiel die kin visko vom shell avl 0w-30 berechnet:
    dyn visko bei -40 grad ist bekannt nach datenblatt: 18900 cP
    dichte bei -40 grad kann man ausgehend von der angegebenen dichte bei 15 grad berechnen: d (15) = 0.838 g/cm3 -> d (-40) = 0.868 g/cm3
    damit umrechnung von visko dyn nach visko kin ergibt Vkin -40 = 21774 mm2/s

    der meguin viskorechner spukt aber 8812.8 mm2/s als vkin -40 aus,
    also VIEL dünner
    daraus schliesse ICH, dass der viskorechner zumindest bei diesem beispiel bei sehr tiefen temperaturen nicht korrekt rechnet,
    da er vermutlich den einfluss der additive nicht mit berücksichtigt.

  • Dynamische Viskosität (bei sehr tiefen Temperaturen) und kinematische Viskosität (z.B. bei 40°C und 100°C) sind zwei verschiedene Messverfahren und überhaupt nicht miteinander vergleichbar. Logisch, dass da eine Berechnung des einen und eine Messung des anderen völlig daneben liegen. Auch die Einheiten Poise und Stroke sind unterschiedlich, selbst in SI-Einheiten ausgedrückt.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

    Einmal editiert, zuletzt von Maddin (17. Februar 2018 um 17:54)

  • @oelsucher:
    Bei der Grafik geht es auch nicht um -40°C, sondern um die Durchölungszeiten bei 0°C!
    Wenn du dem Meguin Rechner nicht glaubst, der NIMAC Rechner bring nicht zu 100% die gleichen Zahlen, aber die gleiche Richtung:
    ein 5w30 ist bei 0°c dünner als ein 0w40!!
    Meguin ist übrigens auch ein Hersteller, wenn du nur den Herstellern glaubst...

    FDS 5W-30 :rav: HCS 5W-40 :rav: RFS 15W-50 und weiteres gibts im Ravenol-Shop

  • sorry aber das video kann man doch nicht als BEWEIS ansehen

    Natürlich kann man das.
    Das Video zeigt die knallharte Physik auf, die nicht einfach umgangen werden kann, egal von welchen Durchölungsgrafiken.
    Einen besseren Beweis gibt es quasi nicht.

    Befasse Dich bitte noch etwas mit Ölen und deren Aufbau.
    Und auch was die Berechnungen etc. angehen, solltest Du noch einiges tiefer in die Materie gehen.
    Mit -40°C extrapolieren zu wollen ist unbrauchbar. Solche Rechner haben auch ihre Grenzen.

    Und ganz wichtig, nicht irgendetwas aus der Luft greifen, worum es gar nicht geht.
    Also bitte immer beim Thema bleiben: 0°C

  • @Maddin,
    die dyn visko und die kin visko werden zwar durch verschiedene Meßverfahren ermittelt
    aber natürlich kann man sie direkt miteinander vergleichen, weil sie über die dichte direkt ineinander umgerechnet werden können, bei jeder temperatur.
    wurde hier in dem threat auch schon beschrieben:
    Durchölungszeiten per Grafik - real oder nur Marketing?

    @ geschmiert
    natürlich glaube ich nicht nur den herstellern ;)
    aber ob irgendein 5w30 bei 0 grad tatsächlich dünner als irgendein 0w40 ist
    lässt sich wahrscheinlich nur durch messung herausfinden und nicht berechnen
    bei ölcheck kann man übrigens die visko bei jeder beliebigen temperatur feststellen lassen.
    Vielleicht mag jemand bei einer nächsten frischöl analyse den wert bei 0 grad bestimmen lassen?

    @ teqila
    sorry wenn ich nicht alles glaube, was ich in einem youtubevideo sehe
    deswegen bin ich überrascht, dass sowas hier als beweis angesehen wird, wo hier doch sonst oft sehr kompetent und wissenschaftlich gearbeitet und argumentiert wird.
    und ich glaube auch nicht, dass du mein wissen über öl und die materie beurteilen kannst.

  • deswegen bin ich überrascht, dass sowas hier als beweis angesehen wird, wo hier doch sonst oft sehr kompetent und wissenschaftlich gearbeitet und argumentiert wird.

    Sage mal, was ist an einem Nachweis des physikalischen Verhaltens von Ölen per Video denn unwissenschaftlich?
    Du kommst hier her, bist am Anfang der Öl-Thematik und anstatt Dich weiterzubilden, versuchst Du nun einfach solche Videos als zweifelhaft zu betiteln.
    Die Leute die sich die Mühe machen um über Öle aufzuklären werden dann einfach als unglaubwürdig hingestellt, und das nur, weil man es selbst nicht wahrhaben möchte.

    Der Denis aus dem besagten Video hat 100x mehr Fachwissen als Du. Er zeigt sehr viele Infos auf, die Du Dir erstmal anschauen solltest, bevor Du ihm Unrecht tust und ihm seine Kompetenz absprechen möchtest.

    Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie einige meinen bewiesene Tatsachen auf den Kopf stellen zu wollen und quasi die Physik außer Kraft setzen möchten.

    Und solltest Du vor haben hier einfach nur gegen an reden zu wollen ohne auch nur einen Funken Nachweise zu liefern, werden wir ganz schnell ein Problem bekommen.
    Informiere Dich und lerne die Öl-Thematik.

    Und damit ist das hier jetzt beendet.
    Es kann einfach nicht sein, dass immer wieder irgendwelche User ohne Fachwissen ankommen und einen erzählen wollen was Sache ist.

  • @Maddin,
    die dyn visko und die kin visko werden zwar durch verschiedene Meßverfahren ermittelt
    aber natürlich kann man sie direkt miteinander vergleichen, weil sie über die dichte direkt ineinander umgerechnet werden können, bei jeder temperatur.
    wurde hier in dem threat auch schon beschrieben:
    Durchölungszeiten per Grafik - real oder nur Marketing?

    Ok, über die Dichte habe ich das jetzt geschnallt, wie das direkt zusammen hängt. Mit den völlig anderen SI Einheiten / Dimensionen habe ich die dyn. und kin. Viskosität als völlig unterschiedliche Dinge interpretiert. Wieder was gelernt!

    Problematisch ist eine Umrechnung von hohen auf sehr niedrige Temperaturen auf jeden Fall. Aber von KV 100 und KV 40 auf eine KV20 zu rechnen halte ich für hinreichend genau, auch wenn nur 2 Werte vorliegen. Auf eine KV bei 0°C umzurechnen, wird schon einen gewissen Fehler beinhalten. Trotzdem sind die Unterschiede teilweise so deutlich, dass ein 5W durchaus dünner als ein 0W sein kann. Oder ein 10W dünner als ein 5W.

    Um zum eigentlichen Thema zurück zu kommen: Ich halte solche Grafiken für Marketing, weil Öl A und Öl B immer so gewählt werden, dass das Öl des Herstellers natürlich besser abschneidet. Das kann man aber nicht auf jedes Öl gleicher Viskosität übertragen.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Ich wollte noch bisschen Licht auf das Thema werfen, da ich mich mit der Thematik ein bisschen auseinandergesetzt habe und auf interessante Aussage von Liqui Moly gestoßen bin.

    Im Youtube Video "Durchölungszeiten eines Motors" des LIQUIMOLYwebTV sind die Angaben ähnlich wie bei Addinol pdf zu sehen (übrigens geht der Link von 1 Post zum Addinol nicht mehr, die Werte sah ich nur aufm Screenshot weiter unten). Bei LM Video wurden diese drei Öle genannt: 5W-30, 10W-40 und 15W-40. Die angegebenen Zeiten sind identisch zu Addinol Werten.

    Unter dem Video gibt es zwei Fragen, die von LM beantwortet wurden. Erstmal fragt einer, wie es für 0W-30 aussieht. Da kommt die Antwort: 3s (klingt bekannt?).


    Und das Wichtigste:

    LIQUIMOLYwebTV:

    "Die Durchölungszeit des Motoröls wurde an einem Reihen-Sechszylinder- Otto-Prüfmotor durchgeführt und lässt sich auch auf andere Motortypen übertragen.Diese Ergebnisse wurden von einem Mineralölkonzern ermittelt und uns zur Verfügung gestellt, da wir den Test nicht selber durchgeführt haben."

    Meine Vermutung: Addinol hat genau die gleichen Werte bekommen, nur dann XX verwendet, um es entweder zu vereinfachen (es ging ja um Marketing und generelle Aussagen, nicht um Forschung - ich vermute, dass es quasi eine Broschüre war) oder das pdf hat irgendeiner vorbereitet, der nicht so viel Ahnung hatte. Die Werte waren einfach abgeschrieben und das wars.

    TLDR: ein Mineralölkonzern hat (laut LM) es an einem R6 gemessen, es war keine pure Berechnung.

    1. Opel Vectra C Autogas 2.8 V6T Automatik, 230 PS - Meguin Super Leichtlauf 5W-40 & Amsoil Fuel Efficient LV ATF (PAO)
    2. Opel Vectra C OPC 2.8 V6T, 256@330 PS - wird gespült mit Valvoline MaxLife 5W-40

  • Mei, wenn ich mir das hier so durchlese, ging es damals schon ziemlich heavy zur Sache. :grins3:

    Aber gut ist am Ende, dass wir gelernt haben, die xW-Klassen nicht einfach stumpf einzuordnen wie es die Grafiken machen.
    Wir haben gelernt, die Basisöldicke mit den Polymeren zu verstehen, und dass es da unter verschiedenen Temperaturen ganz klar zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen kommen kann, je nach Verhältnis zur Heißviskosität.

    Sehr hilfreich waren dann auch die weiterführenden Videos sowie Fotos und Berichte von euch. :handschake:

  • Ich habe mit sehr grossem Interresse gelesen und bin sehr erstaunt über diese Erkenntnis und frage mich ob es tatsächlich keine vorgeschriebenen Normen und Messmethoden gibt ?

    Der Endverbraucher hat die Messgläser mit den verschiedenen Viskositäten im Kopf, wo gekippt werden und Fliessfähigkeit gezeigt wird und da ist es halt so, dass das 0W schneller abläuft als das 5W oder 10W egal ob bei 0,-20,-30 Grad gemessen wird, darum erstaunt es mich noch mehr, dass die Messmethode nicht zwingend genormt ist.


    Auf den Datenblätter ist ja nur bei 40 Grad oder 100 Grad angegeben, kann man dann diesen Wert mit anderen Oelen vergleichen und davon ausgehen dass es auch fliessfähiger bei Minusgraden ist ?

    Das Verhältnis stimmt aber trotzdem, nämlich wie grösser die Heissvisko, desto schlechter die Kaltvisko oder ?

    Einmal editiert, zuletzt von Andy (2. Februar 2022 um 19:57) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Jean-Pierre mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Um das alles zu verstehen müsstest Du Dich über kinematische Viskositäten in mm²/s, dynamische Viskositäten in m*Pas, Viskositätsindex im Zusammenhang mit Polymeren und Basisöldicke CCS belesen.

    Das ist also alles etwas umfangreicher und nicht mal eben zu erklären.

  • I2-racing

    Ja da habt Ihr schon recht, aber ich versuche auf einfachste Weise mir eine Eselsbrücke in diesem Wirrwarr zu bilden ohne mich in der zu komplizierten chemischen Materie zu verlieren, ganz ganz einfach gesagt, Sorge tragen wenn Motor kalt ist und schön ist !

    Kann ich das grob so sagen, dass wie höher die Heissvisko ist desto schlechter die Visko bei sehr kalt ab -10 oder -15 Grad ?

    Ohne eben jetzt eine zu grosse Wissenschaft darüber zu schreiben. Ich weiss schon dass in diesem kalten Betriebszustand der Verschleiss am höchsten ist, wenn man vorallem dem Motor nicht Zeit lässt.

    Nochmals, für mich persönlich ist der heisse Zustand wichtiger ohne mit einem evtl unnötigen 5/50 oder 10/60, deshalb bin ich von diesem neuen ELF C3 0/40 so fasziniert, für mich eine Wollmilchsau kalt/warm (gespannt auf Oelanalyse).

    Bitte ein kurzes Feedback, ob ich das so sehen kann/darf ohne eine Riesen-Wissenschaft daraus zu machen ok ? :check:

    Nicht falsch verstehen bitte, ich schätze sehr das Wissen in diesem Forum, aber weniger ist manchmal mehr :zwinker:

  • Beispiel zwischen Mobil 1 FS X1 5W50 und Gulf Competition 10W40:

    Bei -10C

    Mobil 1 5W50 = 1736.85cst

    Gulf Competition 10W40 = 2346.2cst

    Sorry falls es durch die Angabe der Öle etwas offtopic war. Nun musst Du dich selbst einlesen...

    Edit: Beitrag korrigiert, sorry dafür.

    2 Mal editiert, zuletzt von I2-racing (4. Februar 2022 um 14:31)