Ester - was ist das?

  • Es geht glaub eher um die Beständigkeit unter mechanischen sowie thermischen Belastungen.
    Zudem ist die Haftfähigkeit ein wichtiges Kriterium.

    Man sollte das aber immer im Verhältnis einer Basisöl-Mischung sehen. Denn pur Ester ist glaub gar nicht gut.
    Erst in Verbindung mit weiteren Basisölen werden die Vorteile ausgespielt (ähnlich wie Moly und Wolfram in Symbiose), und da kommt es eben auf die Verhältnisse an.

    Zu beachten ist ebenfalls: Dichtungen/Elastomere - PAO und Ester verträglich ??

  • Ein mögliches Problem bei Estern ist die Hydrolyse. Dabei können sich Ester durch Kontakt mit Wasser in Alkohol und Säure spalten. Bei einem Racing Öl weniger relevant, bei einem Alltagsöl das Kondenswasser ansammelt, ist das keine gute Eigenschaft.

    Ich würde verallgemeinert sagen, daß Ester von Grund auf bessere Schmiereigenschaften haben als Kohlenwasserstoffe. Aber eben auch Nachteile bzw. "Nebenwirkungen" (zum Beispiel auf Dichtungen) haben.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Es geht um Ester an sich. Die fertig gemischten Öle die Ester enthalten, und keine Racing Öle sind, sind so abgestimmt, daß das Gesamtpaket im Alltag funktioniert. Außerdem gibt es noch viele verschiedene Ester.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

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  • Die bisher am meisten gelesene und in Motorölen verwendete Esterart waren für mich die Polyolester (POE). Neuerdings wird statt von Ester- Ölen von Esterex- Ölen gesprochen - ist das lediglich eine andere Bezeichnung oder wird damit eine bestimmte Sorte von Estern gemeint. Wenn ja, was zeichnet Esterex gegenüber "normalen" Estern aus?

  • Neuerdings wird statt von Ester- Ölen von Esterex- Ölen gesprochen - ist das lediglich eine andere Bezeichnung oder wird damit eine bestimmte Sorte von Estern gemeint.

    Esterex sind mehrere patentierte Ester von ExxonMobil, und zwar Adipate, Neopolyol, Phthalate and Trimellitate Ester. Sie können für technische Zwecke sowohl pur als auch in Kombination vor allem mit PAO verwendet werden. Sie zählen derzeit zu den fortschrittlichsten Estern.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

    Die E-Mobilität wird sich nie durchsetzen :fiwo:("Rohrkrepierer"). Synthetischen Kraftstoffen (HVO, XTL) gehört die Zukunft.:check:

  • Ist nur Schade, daß man diese Esteröle als Normalsterblicher nicht käuflich erwerben kann ... Da muß man dann immer auf die Kälteanlagenesteröle mit ihren Nachteilen zurückgreifen. Ist aber immer noch besser als garnichts ...

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

    Die E-Mobilität wird sich nie durchsetzen :fiwo:("Rohrkrepierer"). Synthetischen Kraftstoffen (HVO, XTL) gehört die Zukunft.:check:

  • Interessant exclusive. Das heisst doch im Klartext: Ester kommt statt ZDDP ins ÖL, um im After-Market-Bereich neue Käuferschichten mit nicht so alten Autos und empfindlicheren Abgasnachbehandlungssystemen zu gerieren und nicht etwa, weil ca. 5% Esteranteil-Öle so tolle Eigenschaften haben, wie die Werbung gerne vermitteln möchte. Ich denke da gerade an einen bestimmten Hersteller...

    :dri2: derzeit im Volvo 740 & 850: 10W-40 E7/CI-4/SL :fafro: + 5% MoS2 :maol:

  • Eigenschaften von estern aufgrund der polarität. von englisch auf deutsch übersetzt von Patrick wits spezialisiert auf ester basierte schmierstoffe.


    Estermoleküle sind mittel bis sehr polar. Das bedeutet, dass sie durch die gegensätzlichen Ladungen eine elektrostatische Aufladung besitzen. Die Polarität des Öls hat einige interessante Eigenschaften:

    SCHMIERFÄHIGKEIT

    Die Polarität bewirkt, dass die Estermoleküle von positiv geladenen Metalloberflächen angezogen werden. Dadurch ordnen sich die Moleküle auf der Metalloberfläche an und bilden einen zähen Film mit verbesserten Hafteigenschaften.

    Dies führt zu einem starken und beständigen Film, der hervorragende Schmierfähigkeit und reduzierten Verschleiß bietet.

    VOLATILITÄT

    Die Polarität der Estermoleküle bewirkt, dass sie sich anziehen. Diese intermolekulare Anziehung erfordert mehr Energie (Wärme), damit die Ester von einem flüssigen in einen gasförmigen Zustand übergehen (Verdampfung). Dadurch behält das Öl länger seine Viskosität und Qualität. Außerdem wird der Ölverbrauch durch Verdunstung reduziert.

    REINIGUNGS- UND DISPERSANITÄT

    Der polare Charakter von Estern macht sie auch zu guten Lösungs- und Dispergiermitteln. Dadurch können die Ester Verunreinigungen wie Verbrennungsrückstände und Nebenprodukte des Ölabbaus dispergieren, die ansonsten als Schlamm- oder Lackablagerungen entsorgt werden könnten. Diese Eigenschaften führen zu einem saubereren Betrieb und einer verbesserten Additivlöslichkeit im endgültigen Schmiermittel. Ein deutlich saubererer Motor wird die Folge sein

    Quelle: https://www.linkedin.com/pulse/ester-oi…ty-patrick-wits

    Mazda 3 BN SKYACTIV G-120 2.0 Benziner (2017)

    Motor: RAVENOL REP 5W-30
    Schaltgetriebe: Addinol MTF 75W-80

    Einmal editiert, zuletzt von exclusive (3. Juli 2022 um 13:07)

  • Das mag richtig sein aber die Additive sollten das doch (ein-)regeln.

    Du hast dich auf die positiven Eigenschaften bezogen, ich denke gerade die Reinigungseigenschaften verbessern sich durch die Menge, besonders bei Verlackungen und anderen Verschmutzungen die normale Öle so gut wie gar nicht angreifen.

    Will sagen; sauberer Motor dazu passen Öle mit wenig bis "mittelviel" Ester wie z.b von Rowe oder auch Motul. Wenn man richtig was putzen will, weil der Motor dreckig ist (Verlackungen, verkokte Kolbenringe) kommt für mich eher Redline, AMSoil usw. in Frage.

    :red: Euro Series 5w40

    :aroi: AR 9100

    :she: V-Power

    :rav:MTF3+VSG 70/30

  • bei alten Autos musst du auch immer an die Dichtungen denken

    Nicht nur bei alten Autos. Daher haben auch (im Handel erhältliche) Rennöle meistens nur einen Esteranteil von max. 15%. Die hohen Kosten der Esteröle spielen hier allerdings auch mit.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

    Die E-Mobilität wird sich nie durchsetzen :fiwo:("Rohrkrepierer"). Synthetischen Kraftstoffen (HVO, XTL) gehört die Zukunft.:check:

  • Ester wird bei manchen Ölen nur drin sein um den Anilinpunkt zu senken. Die Menge wird oft so gering sein das es garkeine auswirkungen hat oder nur sehr wenig.

    There's many who tried to prove that they're faster
    But they didn't last and they died as they tried
    Hell bent, hell bent for leather :heaba-ye: