Technisch: Leerlauf - kalt und warm

  • Hallo Leute.

    Da nun schon sehr oft im Thread Warmfahren - ... über das "überlange" warmlaufen des Motors ohne das Fahrzeug zu bewegen diskutiert wurde, dachte ich vlt. sollte man dieses umfangreiche Thema als Exkurs abhandeln und dann evtl. nur im oben genannten verlinken.

    @Pi x Daumen hat die Diskussion auch schon angeregt.


    Man liest immer wieder Aussagen wie diese:

    Nicht gerade förderlich für den Motor ihn solange im kalten Zustand im Leerlauf laufen zu lassen

    Leerlauf ist ja nicht die normale Betriebsart.

    aber richtig warmlaufen lassen im Stand ist definitiv nicht förderlich.

    Ich sehe (langes) Warmlaufen lassen mehr als kritisch

    Andererseits wird auch des öfteren empfohlen, die Start-Stopp-Automatik zu deaktivieren.


    Achja und die Start-Stopp Automatik würde ich rausprogrammieren lassen


    Dies führt dann aber unweigerlich zu Leerlaufsituationen, die schon auch Minuten lang dauern können.

    Nun frage ich mich: Wie passt das zusammen? Warum einmal Ja, und dann wieder Nein?

    Oder geht es nur um den Leerlauf im kalten Zustand?

    @MrQuin wie meinst du das, dass Leerlauf nicht die normale Betriebsart sei? Das ist ja nicht wie "unter Wasser" oder so.
    Für mich zumindest ist Leerlauf (nach meinem jetzigen Verständis) schon ein berechneter Zustand der Konstrukteure, denn immerhin tritt dieser ja nicht nur auf, wenn das Fahrzeug wirklich still steht.

    Aber ich lasse mich gerne belehren, und dafür hab ich diesen extra Thread auch eröffnet.

    Lasset die Argumente einprasseln! :thumbsup:

  • Die Gefahr, daß die Lager mit Mischreibung laufen, ist im Leerlauf am größten. Öldruck minimalst und Drehzahl sehr klein.

    Das gilt auch bei Betriebstemperatur. Nicht umsonst wird Stop and Go Verkehr als erhöhte Belastung angesehen. Höchstdrehzahl und Vollast stecken die Lager in der Regel besser weg, das richtige Öl und die richtigen Intervalle vorausgesetzt.

    Kaltlauf ist kein normaler Betriebszustand. Je schneller man den hinter sich läßt, desto besser. Im Stand wird der Motor leider überhaupt nicht richtig warm, nicht mal nach ner Viertelstunde.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • ich sehe dazu noch folgendes als Vorteil möglichst schneller Temperaturerreichung:

    angenommen man hat, wie ich zum Beispiel, eine Gesamtfahrstrecke von 70km.
    wenn ich den Motor nach unter 10 km voll auf Temperatur habe, fahre ich die restlichen KM "optimal"...je länger das warmfahren also dauert, umso weniger fahre ich später im optimalen Bereich.
    und nun stelle man sich vor, man hätte weniger Gesamtstrecke....in Relation wird dann die Fahrstrecke im optimalen Bereich nur kürzer.

    ebenso hatten wir ja auch schon das Thema Thermomanagement
    mein Motor mag scheinbar den Bereich um 100° und drüber......fürs Öl und auch die Bauteile selbst absolut unkritisch und selbst wenn beim Kaltstart und den ersten Kilometern Sprit ins Öl gelangen würde, würde es bei 100°C und mehr "auskochen".......je länger ich also in dem Bereich fahre, desto besser!

  • Die Gefahr, daß die Lager mit Mischreibung laufen, ist im Leerlauf am größten. Öldruck minimalst und Drehzahl sehr klein.

    Das gilt auch bei Betriebstemperatur. Nicht umsonst wird Stop and Go Verkehr als erhöhte Belastung angesehen. Höchstdrehzahl und Vollast stecken die Lager in der Regel besser weg, das richtige Öl und die richtigen Intervalle vorausgesetzt.

    Kaltlauf ist kein normaler Betriebszustand. Je schneller man den hinter sich läßt, desto besser. Im Stand wird der Motor leider überhaupt nicht richtig warm, nicht mal nach ner Viertelstunde.

    Das ist soweit richtig, aber eher auf Leerlauf bei Betriebstemperatur zurückzuführen.

    Nach Kaltstart ist der Öldruck wegen hohen Kaltvisko des Öls maximal, meist über Übetdruckventil begrenzt. Ölvolumenstrom ist allerdings gering.
    (z.B. 5,8bar kalt, 1.5bar warm)
    => demnach dürfte keiner von uns den warmen Motor an der Ampel, Kreuzung oder Stau im LL laufen lassen!

    Vom vollständigen Warmlaufen im LL hat hier keiner gesprochen, da nicht wirklich vollständig möglich. 2-5 Minuten nach Kaltstart bei Minusgraden bringen vielleicht grad mal 10-20 Grad Erwährmung, dann kann mit Kleinlast Warmgefahren werden.

    In meisten Kaltländern ist Warmlaufen im LL für einige Minuten sehr empfohlen.
    In DE und manchen EU-Ländern wegen politischen ECO-Richtlinien verboten.

    Aber auch so wie die meisten von Euch weiß ich auch, dass Warmlaufphase immer ein Kompromiss zwischen erhöhtem Verschleiß im verlängerten LL und erhöhtem Verschleiß bei kürzeren aber dafür belastender Warmfahrt ist.

  • Höhere Upm bei kaltem Motor ganz klares nein.
    Das verstärkt den hohen Kaltlaufverschleiß nur zusätzlich
    Das fettere Gemisch stört vor allem an der Kolbenwand
    hohere Last und Drehzahl wirken da besonders verschleißfördernd
    Der zurückgenommene Druck im Leerlauf reicht natürlich aus die Kolbenringe vernünftig arbeiten zu lassen.
    Mehr Druck und Upm erst wenn der Motor schon seine Warmmaße erreicht hat und das Öl etwas dünner geworden ist.

    VW Fox mit CHFA Motor
    2,8 l Blend B 202 8)

  • Die Gefahr, daß die Lager mit Mischreibung laufen, ist im Leerlauf am größten. Öldruck minimalst und Drehzahl sehr klein.

    Das gilt auch bei Betriebstemperatur. Nicht umsonst wird Stop and Go Verkehr als erhöhte Belastung angesehen. Höchstdrehzahl und Vollast stecken die Lager in der Regel besser weg, das richtige Öl und die richtigen Intervalle vorausgesetzt.

    Kaltlauf ist kein normaler Betriebszustand. Je schneller man den hinter sich läßt, desto besser. Im Stand wird der Motor leider überhaupt nicht richtig warm, nicht mal nach ner Viertelstunde.


    Das stimmt bei meinem Motor so nicht.
    Wenn der im Stand läuft bis auch der Heizkreislauf geöffnet hat und zur Sicherheit der Lüfter zugeschaltet wird vergehen keine 15 Minuten.
    War zu beobachten beim Kühlwasser Wechsel in der Werkstatt .
    Bei allen anderen Autos aber auch.

    VW Fox mit CHFA Motor
    2,8 l Blend B 202 8)

  • Viele Diesel brauchen selbst bei Fahrt eine Viertelstunde, bis das Kühlwasser richtig warm ist.

    Das mit den Lagern stimmt, ja. Für die ist der schlimmste Betriebszustand Leerlauf mit sehr heißem Öl, zum Beispiel Stop and Go bei 40°C. Leerlauf nach dem Start mit dickem Öl ist nicht so kritisch, so lange das Öl nicht so dick ist, dass zu wenig davon zirkuliert.

    Bei Benzinern geht es vor allem um die Anfettung im Kaltlauf. Diese ist sehr schädlich, aber nun mal notwendig, damit der kalte Motor überhaupt ein zündfähiges Gemisch erzeugen kann. Je schneller die Steuerung auf normales Gemisch zurück stellen kann, desto besser. Das geht mit geringer Last viel schneller als im Leerlauf.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
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  • Hi.

    Ich halte alles über 30-40sec für unnötig/schädlich.

    Da geht dann sicherlich auch schon die Drehzahl runter, somit die Menge an Öl die an den Lagern ankommt, und dann durch die Kurbelwelle herumgespritzt wird (seitlich austretendes Öl aus den Lagern) Zudem ist das Öl noch recht dick....und noch ein recht fettes Kraftstoff-Luftgemisch....zudem falls vorhanden, Ölspritzdüse, ich glaube nicht das mit dickem Öl da ein schöner Strahl entsteht.

    Andererseits wirbelt da trotzdem recht viel Öl rum ;)

    Wenn man man mit einer freiprogrammierbaren Steuerung rum macht, wird einem erst richtig bewusst wieviel Sprit da bei kaltem Motor reinmuss um überhaupt zu laufen und nicht bei dem erszen Gastipper abzusterben.
    Ich habe lange rumgemacht um recht schnell magerer fahren zu können, ohne Gefahr zu laufen das er zu empfindlich auf Gastipper beim Abfahren wird.

    Ich denke 15-30sec. dann ganz sachte losfahren....und wie die meisten sagen, WENIG Last.....denn bei mehr Last kommt zu den höheren Lagerlasten/ seitliche Kräfte auf die benzinüberschwemmte Zylinderlaufbahn noch ein extrem angefettetes Gemisch.....schön erkennbar an den "Kaltstartreibern" am Kolbenhemd von kurzstreckenautos ;)

    .... schön erkennbar wenn die Muttis kalt richtig Gummi geben.....der Abgasstrahl ist dunkelgrau...gefühlt wie ein mit Benzin getränktes Seil und extrem nach Benzin stinkend <X :D

    Andererseits ist es auffällig wie früh neuere Autos schon auf Lambda 1 kommen. Bei milden Temperaturen schon nach 20-30sec. im Leerlauf.....aaaaaber unter Last und halbwarmem Motor muss da wieder richtig Sprit rein....sonst jammert der Kunde warum das Auto ruckelt :D

    Anbei noch ein Bild, es stammt zwar aus einer Empfehlung über Motoren einfahren, und dasss dies nicht im Leerlauf funktioniere, aber es verdeutlich das Zusammenspiel mit Sprit an den Zylindern und wenig Öl bei niedrieger Drehzahl.

    Wenn ich lang an der Ampel stehe stiger ich die Drehzahl als mal kurz auf 12-1300umin. denn der Alltagsnissan läuft mit nur 600Umin 8|

  • ...
    Da geht dann sicherlich auch schon die Drehzahl runter, somit die Menge an Öl die an den Lagern ankommt, und dann durch die Kurbelwelle herumgespritzt wird (seitlich austretendes Öl aus den Lagern) Zudem ist das Öl noch recht dick....und noch ein recht fettes Kraftstoff-Luftgemisch....zudem falls vorhanden, Ölspritzdüse, ich glaube nicht das mit dickem Öl da ein schöner Strahl entsteht.

    Andererseits wirbelt da trotzdem recht viel Öl rum ;)
    ...
    ...und wie die meisten sagen, WENIG Last.....denn bei mehr Last kommt zu den höheren Lagerlasten/ seitliche Kräfte auf die benzinüberschwemmte Zylinderlaufbahn noch ein extrem angefettetes Gemisch.....schön erkennbar an den "Kaltstartreibern" am Kolbenhemd von kurzstreckenautos ;)

    ...Andererseits ist es auffällig wie früh neuere Autos schon auf Lambda 1 kommen. Bei milden Temperaturen schon nach 20-30sec. im Leerlauf.....aaaaaber unter Last und halbwarmem Motor muss da wieder richtig Sprit rein....sonst jammert der Kunde warum das Auto ruckelt :D
    ...

    Da bin ich voll bei @Roli.

    :thumbup:

    Die Ölspritzdüsen bei Turbomotoren funktionieren nur bei höheren Drehzahlen UND betriebswarmen Öl. Die Ventile dafür öffnen ja erst bei 2.5-3 bar Öldruck. Nach Kaltstart ist der Druck zwar höher, so das Ventile öffnen, aber Öl noch so hochviskos, dass die Ölspritzdüsen nur "spuken" und nicht einen Strahl abschiessen...
    Das ist immer noch besser all LL bei warmen Motor = keine Funktion der Ölspritzdüsen zwecks Kolbenbodenkühlung.
    Neue Motoren (z.B. VAG TSI's) haben mehrstufigen gesteuerten Ölpumpen wegen Eignung für niederviskose ECO-Öle bekommen. Die spritzen auch bei Betriebstemperaturen im LL.

    Und wie oben von Roli gesagt, beim losfahren und kaltem Motor wird noch mehr angefettet damit Motor überhaupt fahrbar ist...
    Da ist Verschleiß an Zylinderwand höher als im lastlosen LL, dafür allerdings kurzer.

    Und ja, die modernen Motoren gehen schon sehr früh aus der Anfettungsphase raus.
    Selbst im LL nach Kaltstart, kann ich schön mit VCDS loggen.

  • Ich weiß von paar Autos das wenn es kalt ist und überhaupt bei Turbomotoren man bei Kaltstart ein wenig laufen lassen sollte quasi eine Minute. Bei meinem Mercedes warte ich auch so 20 Sekunden und dann fahre ich los. Im kalten Zustand den Motor eine Stunde warmlaufen lassen ist eigentlich unnötig, von 5 Minuten sollte nichts passieren. Ich finde das viele Leute einen Motor als das Empfindlichste Teil des Autos betrachten, dabei ist der Motor meist das letzte was die Grätsche macht außer es ist eine Fehlkonstruktion.

    So aber ich habe auch Baumaschinen und Bagger, und da steht bei kalten Witterung sollte man 5 Minuten die Maschine warmlaufen lassen. Gut diese Maschinen sind Hydraulisch angetrieben und der Motor dient als Generator. Und bis jetzt war noch nie was und jeder macht das so.

    Ein anderes Beispiel bei den LKWs kannst du nicht sofort losfahren wenn er Übernacht steht, da muss man erst paar Minuten warten bis man einen Druck hat in der Druckluftbremsanlage. Und da kann der Motor auch mal 5 Minuten laufen. Dann gibt es noch die Betonmischer die laufen auch ne Zeit lang nur im Stand und das jeden Tag. Auch ich wenn Ich mit Lkw unterwegs bin lasse ich nach der Fahrt noch ein wenig Laufen wegen Turbo usw. Aber bei den EURO 5 oder EURO 6 Motoren muss man sogar 15 Minuten laufen lassen wegen den Kats. Das lernt man sogar in der Fahrschule und wenn nicht sagt das später eh die Firma. Die Kats kosten neu um die 10 000 Euro je nach LKW!

    Ich handhabe das so, wenn es kalt ist oder das Auto bisschen länger gestanden ist (2 Wochen oder mehr) lasse ich so 5 Minuten laufen aber auch nicht immer. Wenn ich irgendwo hinfahre und ich weiß da bleibe ich nur kurz also 5-10 Minuten dann lasse ich laufen. Wenn nicht wird dann ausgemacht, am Ende einer fahrt falls ich sportlich gefahren bin lasse ich ein wenig laufen egal ob Benziner oder Diesel. Einfach um Wärmestau zu verwenden. Ich finde es Interessant das das alles bei den Japanern in der Betriebsanleitung steht bei den Deutschen nicht außer es ist ein NFZ, MAN oder MB usw. Bei den PKWs stand das nur bei den älteren Autos.

    Und wenn ich im Stau bin und es ist 36 Grad draußen dann läuft der Motor mit Klima, überhaupt bei Stop and Go, ich finde sowas muss der Motor aushalten. Die Testen sowas ja sogar in Death Valley.
    Als Autofahrer sollte man sich an das Warm und Kaltfahren halten das verhindert am meisten Verschleiß und rechtzeitig Ölwechsel machen. Der Rest liegt am Motor ob er qualitativ Gut ist oder Schlecht.

  • ich sehe dazu noch folgendes als Vorteil möglichst schneller Temperaturerreichung:
    ...

    Man wird hier vermutlich keine Lösung zu dem Thema bekommen.
    Am kritischsten dürfte sicherlich der Bereich sein wo die Öltemperatur wirklich noch gering ist.
    Bis 30-40°C

    Ob man den Bereich vorsichtig durchwandert und dabei länger braucht oder ob man mit mehr Drehzahl fährt und den Bereich schneller hinter sich lässt...
    Denke wir werden hier nicht zweifelsfrei feststellen können, welche Art und Weise mehr Verschleiß anfallen lässt.


    Ich halte alles über 30-40sec für unnötig/schädlich.

    Da geht dann sicherlich auch schon die Drehzahl runter, somit die Menge an Öl die an den Lagern ankommt, und dann durch die Kurbelwelle herumgespritzt wird (seitlich austretendes Öl aus den Lagern)

    Mein Fahrzeug hat selbst bei -3°C direkt annähernd Leerlaufdrehzahl.
    Maximal 100-200u/min drüber, eher weniger!


    Viele Diesel brauchen selbst bei Fahrt eine Viertelstunde, bis das Kühlwasser richtig warm ist.

    In meinem Video im anderen Thread waren es 20 Minuten bis das Thermostat geöffnet hat.
    Und es war mit 7°C nicht besonders kalt.

    Auf meinem alten Arbeitsweg war ich im Winter immer nach 16-17 Minuten an der Autobahnauffahrt und hatte dort 55-65°C Kühlwassertemperatur.

  • Wie ist das laufen lassen im Stand denn zu bewerten wenn der Motor Betriebswarm ist?

    Beispiel: Teilweise bescheuerte Nachbarn die so parken, dass man nicht in die Garage kommt. Ich lass den Motor da eigentlich immer laufen während ich die aus der Wohnung klingel. Frei nach dem Motto unnötigen Motorstart wie bspw. Start/Stop vermeiden.

    Grüße Steffen :service:

    A Turbo: exhaust gasses go into the turbocharger and spin it. Witchcraft happens and you go faster :flitz:
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  • Ich lasse bei unter ~5 Minuten einfach laufen.
    Wenn der Motor noch kalt ist sowieso, da vermeide ich jegliches an aus an aus.

    Aber eigentlich auch nur, weil der Vergaser sich bei den Starts sowieso etwas zickiger hat. Ich will die alten Komponenten auch nicht überfordern.

    Das Laufenlassen relativiert sich irgendwo mit dem Verschleiß aus abstellen, anschalten an Motor, Anlasser, Batterie etc. denke ich. Es ist also eine Frage der Philosophie.

    Wenn der Motor gesund ist, sollte ihm Leerlauf (solange nicht stundenlang überwiegende Betriebsform) keinen Schaden zufügen.

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • Wenn der Motor gesund ist, sollte ihm Leerlauf (solange nicht stundenlang überwiegende Betriebsform) keinen Schaden zufügen.

    Mit dieser Begründung könnte man ihn genauso gut auch ausmachen :P

    Geht ja hier nicht darum was sofort zum Totalausfall führt, sondern was theoretisch besser wäre.


    Ich lasse bei unter ~5 Minuten einfach laufen.
    Wenn der Motor noch kalt ist sowieso, da vermeide ich jegliches an aus an aus.

    Ich denke der technische Hintergrund ist folgender:
    Leerlauf = geringer Mitteldruck = Kolbenringe dichten schlechter ab = mehr Blowby

    Wenn man das ganze nun im kalten Zustand macht, werden die Kolbenringe vermutlich noch schlechter abdichten = noch mehr Blowby.

    Natürlich müsste man die Summe pro Aufwärmzyklus betrachten, also kalt losfahren bis Betriebstemp vs. kalt starten, 5min warten + losfahren bis Betriebstemp.

    Was genau nun besser ist kann ich nicht mit Gewissheit sagen, tippe aber mal auf Ersteres.
    Für 30sec mache ich den Motor auch nicht aus, sobald absehbar ist dass es >1min wird, mache ich ihn jedoch aus.

    2 Mal editiert, zuletzt von mastergamer (19. März 2019 um 18:22)

  • Da hast du Recht, aber bis sich das bei den Kolbenringen irgendwie bemerkbar macht, braucht es eine seeeehr lange Zeit.

    Ich kenne die Thematik von größeren Dieselmotoren. Da werden gerne mal Motoren mit niedrigem Kilometerstand angepriesen, die den Großteil ihres Lebens seit Beginn (sagen wir mal 70-80% ihrer Betriebsstunden) einfach nur im Leerlauf verbracht haben.
    Bei diesen Motoren wurden wirklich irgendwann Schäden durch falsch abdichtende und die Zylinderwand abnutzende Kolbenringe verursacht.
    Die meisten PKW-Motoren werden aber ohnehin nicht über mehrere tausend Stunden im Leerlauf betrieben und kriegen zwischendurch auch immer mal Last.

    In der Einfahrphase sollte man zu viel Leerlauf aber tatsächlich vermeiden, damit sich die Kolbenringe gut anpressen können.

    Es kommt halt generell auf den Motor und die Konstruktion von Ventiltrieb, Anlasser, Ölversorgung etc. an wie viel Verschleiß beim Start vorliegt und in welcher Relation dieser zum Verschleiß durch schlecht abdichtende Kolbenringe steht.

    :val: :gulf: :qoi:

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    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • Direkt auftretenden Verschleiß habe ich gar nicht gemeint, ging mir mehr darum dass ich davon ausgehe dass durch dieses im Leerlauf bleiben viel Blowby ins Kurbelgehäuse/Öl geht, im kalten Zustand noch mehr. Dies sorgt ja nicht zwingend für direkt auftretenden Verschleiß, aber auf lange Sicht tut das dem Öl/Motor sicher nicht gut.

  • Der Porsche Hybrid den JP Performance malt hatte startet seinen Motor und lässt ihn bei 900 upm drehen bis er warm ist oder die Leistung abgerufen wird. Solange fährt er rein Elektrisch. Das heißt sollte keinerlei mehr Verschleiß als Kalt loszufahren.
    Ich hab nen US Car Chrysler Town & Country mit Fernstart. Ich lass den immer bevor ich los bin 5-10 Minuten im Standlaufen. Hat für mich auch den "Vorteil" ich fahren schon mit angeschalteter LPG Anlage los und muss nicht erst nen Kilometer mit Benzin fahren.

  • Bei betriebswarmem Motor ist das nur schädlich, wenn der Öldruck bereits zu niedrig ist. Sprich verschlissene Lager oder zu dünnes oder zu heißes Öl. Dann sackt der Öldruck bei warmem Öl im Leerlauf extrem ab und es kommt zu Mangelschmierung. Was im Leerlauf aber wegen der geringen Last nur schädlich, aber wohl nicht katastrophal wäre.

    Stop and Go ist bei so einem Öldruckmangel richtig schlecht, weil bei niedriger Drehzahl immer wieder Last drauf gegeben wird.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

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  • Bei 900 U/min warmlaufen zu lassen stelle ich mir für Verschleiß und Geldbeutel aber nicht so prickelnd vor, dauert das im Winter nicht ewig?

    Ich hab das bei mir immer so gehändelt: anmachen und der Wagen läuft mit 1500-2000 U/min warm.
    Wenn man dann die Scheiben fertig gereinigt hat, ist man schon bei ~60 Grad Kühlmitteltemperatur und drinnen wird es schon warm.
    Dann noch Navi einrichten und los. :D

    Im Sommer steig ich einfach ein und fahre nach 5-30 Sekunden los...

    :val: :gulf: :qoi:

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    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman