CCS, kin. Visko, VI, Pp/Fp - Was sagt die Theorie?

  • Ja, das war auch absolut in Ordnung. :thumbup:

    Genau, diese Aussage betrifft wirklich nur gleiche Grundöle, um eben die VI-Verbesserer und deren Aktivitäten etwas beurteilen zu können.

    Die Tabelle auf voriger Seite müsste eigentlich um weitere Beispiele erweitert werden, denn derzeit ist das schon leicht missverständlich gegenüber meiner von Dir zitierten Aussage.

    Diese Zusammenhänge von CCS, kin. Viskositäten, VI und den VI-Verbesserern sind nicht so leicht zu erkennen und man muss sich da schon richtig hinein denken.
    Dazu kommt eben, dass wir die Faktoren der Grundölarten nicht gezielt bestimmen können.

    Naja, drüber diskutieren können wir aber. :D


    Genau das soll hier ja auch passieren.
    Es kam mir nur etwas "holterdipolter" vor wenn du mit Bestimmtheit sagst das es sich bei dem RHV zwingend um ein aufgehübschtes 10w60 handeln müsse.
    Ich denke deine Erklärungen von der Wirkung der VI-Verbesserer verstanden zu haben.
    Sie erscheinen mir logisch nachvollziehbar und in sich stimmig,
    aber auch nur auf die VI-Verbesserer beschränkt.
    Mit dem von dir zugrundegelegten Einheitsöl sind die von Ravenol behaupteten Eigenschaften des RHV nicht herstellbar .
    Es ist doch nicht völlig aus der Luft gegriffen dann den Blick auf dieses Grundöl zu werfen.
    Andererseits sofort "Lügenirgendws" ins Feld zu führen würde so gar nicht deiner bisher gezeigten Art entsprechen.

    VW Fox mit CHFA Motor
    2,8 l Blend B 202 8)

  • Blöde Frage, wirken Stockpunktverbesserer wirklich allein durch
    das Herabsetzen dieses Stockpunktes, oder "strahlt" die Wirkung
    auch "ein wenig nach oben" (wie bei VIV)?


    ps:
    Mir ist bewusst, dass die Bildung von Paraffinkristallen die maß-
    gebliche Rolle spielt, ganz genauso wie bei Dieselkraftstoff auch.

  • Ja hast du auch
    der zitierte Halbsatz bezieht sich darauf das du wie von dir selbst beschrieben von dem gleichen Grundöl ausgehst
    um den Einfluß der VI.Verbesserer zu verdeutlichen.
    Das halte ich auch für gut gemacht .
    Was du nicht berücksichtigst ist der VI des Grundöls und dessen Verlauf.
    Auch das hast du aber schon selber beschrieben.
    -
    Ein 10w60 kann mit dem von dir eingesetzten Grundöleigenschaften mit mehr VI-Verbesseren zu einem 10w70 oder 20w80 werden nicht aber zu einem 20w60.
    Wenn jetzt ein Öl auftaucht das laut CCS auf eine 10er Visko hindeutet +40 und +100 Visko aber klar zu einem 20w60 passen.
    Sind diese Angaben entweder gelogen
    oder die Grundöl Visko Eigenschaften weichen deutlich von den von dir angenommenen ab.
    -
    Anders betrachtet
    Ein Grundöl mit einem hohen CCS Wert aber nur mäßigem VI (Mineralöl) kann weniger stabil sein
    als ein Grundöl mit nur dem halben CCS Wert aber überragendem VI (PAO Ester Mischung).
    PAG zeigt noch weniger Neigung sich bei niedrigen Temperaturen einzudicken.
    -
    Eventuell reden wir aber auch irgendwie aneinander vorbei.

    VW Fox mit CHFA Motor
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  • Falls nur die Paraffinkristalle verhindert werden
    sollten die Stockpunktsenker bei PAO und Ester keine Wirkung haben
    Die verglasen ohne Kristallbildung beim Einfrieren wenn ich mich recht entsinne.

    VW Fox mit CHFA Motor
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  • Hierbei zählt, je geringer die Differenz von 40°C- zu 100°C-Visko ist (geringer VI), desto weniger VI-Verbesserer wurden benötigt

    Hast du hier was verdreht oder stehe ich irgendwie auf dem Schlauch?

    Wenn die Differenz der Visko zwischen 40°C und 100°C GERING ist (was ja wünschenswert ist), dann hätte das Öl doch einen HÖHEREN VI?

  • Erste Stufe haben wir hier gelernt. Nächste Stufe: jedes Grundöl hat Eigenschaften, die wir messen können und die sind:
    KV40, KV100,
    CCS
    NOACK
    Flammpunkt
    Viskositätsindex

    Viskositätsverbesserer macht VI, KV, CCS und NOACK höher, aber die FP kleiner.
    Dickflüssigeres Grundöl hat höhere FP und kleinere NOACK. Hier muss man homogene Öle vergleichen - HC mit HC, PAO mit PAO....

    Jetzt ist Aufgabe: welches 0w-20 hat dünneres/dickflüssigeres Grundöl? :)

    P.S. Pourpoint berüksichtigen wir nicht, weil Pourpointdepressant kann den Wert ändern, ohne Auswirkung auf KV und CCS.

  • Also müssen wir davon ausgehen, dass die VI-Verbesserer schon ab -35°C eine Wirkung haben?

    Somit wären ja alle Beurteilungen diese allein auf die CCS-Viskosität basieren, ziemlich falsch weil man NOACK nicht beachtet hat?!

  • Nachtrag:

    Also ich gehe davon aus, dass man einer Grundöl-Art keinen festen/fixen Verdampfungsverlust zuschreiben kann.

    Es wäre somit möglich (mal unabhängig von VI-Verbesserer):

    HC - CCS 5500 @ -35°C = NOACK 8,5
    HC - CCS 4000 @ -35°C = NOACK 8,5

    Genauso bei PAO und weiteren Basisölen.

    Kann man das so übernehmen oder nicht?

  • Jo, diese PDF hat mit der aktuellen CCS-VI-Verbesserer-NOACK-Sache nichts zu tun.
    War ja nur ne Zwischeninfo... :P ;)

    Diese ganze Sache mit diesen Werten ist aber auch unwahrscheinlich komplex. Und da diese Parameter in der Theorie direkt von einander abhängig sind, können wir das nicht mal separieren... :S :D ...dieser Thread wird wohl "speziale" werden.

    Naja, wie gesagt, ich muss das erstmal sacken lassen und mir weitere Gedanken machen... :)

  • Sehe ich das richtig die Werte die für das Ravenol RHV angegeben werden
    sind möglich das Öl wäre mit diesen Werten tatsächlich ein 20w60?
    @Andy
    Dickfüssigere Öle haben einen höheren Noack Wert
    also mehr Verdunstung bei gleichzeitig höherem FP?
    Oder hab ich das falsch verstanden?

    VW Fox mit CHFA Motor
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    Einmal editiert, zuletzt von foxstream (7. Oktober 2016 um 22:53)

  • In der Tendenz haben dickfüssigere Öle eher einen niedrigeren
    Verdampfungsverlust nach Noack (der Erfinder des Verfahrens
    hieß Noack, bitte nicht immer in Großbuchstaben schreiben).
    Ist ja klar, was dicker ist, das besitzt meist auch eine geringere
    Flüchtigkeit = Volatilität. Natürlich gleiche Gruppe vorausgesetzt
    und die Viskosität "pur" gesehen, ohne VIV.


    Schon beeindruckend. Das bedeutet ja, dass alle diese PAOs - nicht
    nur SpectraSyn - gar keine Stockpunktabsenker benötigen, weil der
    SP/PP auch schon ohne dieses Additiv niedrig genug liegt (nämlich
    nahe bei -60°C).
    Der Verzicht auf ein solches Additiv könnte dann auch wiederum
    weitere Vorteile für den (einen höheren) Flammpunkt und für die
    allgemeinen Schmiereigenschaften bringen.