ACEA A3/B4 - A5/B5 - A7/B7 und weitere Spezifikationen

  • Der gravierendste Unterschied der beiden Freigaben A3\B4 gegenüber A5\B5 liegt im herabgesetzten HTHS Wert:
    HTHS Wert. Dieser Wert steht für eine Scherbelastung. Üblich beginnt dieser bei über 3.5m*Pas. Im Motor treten hohe Scherbelastung auf, z.B zwischen Kolben und Zylinderwand. Desto höher dieser Wert ist , feste stabiler kann das Öl diese beiden Bauteile von einander trennen. In modernen Motoren, fordern die Hersteller ein Öl nach der Spezifikation A1/ A5,B5. Diese haben einen herabgesetzten HTHS Wert der unter 3.5m*Pas liegt. Der Grund ist ein niedriger Spritverbrauch und somit weniger Abgase. Nachweislich liegt das allerdings im kaum messbaren Bereich, der Verschleiß dagegen ist allerdings höher. Ich empfehle deshalb immer ein Öl mit hohem HTHS. Nachweislich, liefen Motoren welche vom Hersteller mit niedrigen HTHS Wert befüllt werden , beim umölen auf ein A3/B4 viel ruhiger .

  • Das ist ja witzig......geht mal auf eines der beiden Öle.
    ADDINOL PREMIUM 0530 C1
    ADDINOL MEGA POWER MV 0538 C2

    Dann mal mit der Maus unter Spezifikationen/Freigaben auf ACEA A5/B5 zeigen, ein Fenster wird eingeblendet:
    "Motoröle mit abgesenkter HTHS-Viskosität von 2,9-3,5 mPas. Entspricht in allen übrigen Standards der Klasse ACEA A3/B4."

    Und direkt daneben dann mal auf ACEA C1 bzw. C2 gehen:
    "C1 bzw. C2: Low SAPS Öl mit abgesenkter HTHS-Viskosität..."

    Wie bringen die jetzt full-SAPS (ACEA A5 + A3) und low-SAPS (ACEA C1 + C2) unter einen Hut? :D
    Wie kann ein Öl beiden Spezifikationen gleichzeitig entsprechen?

    Das wäre so, als würde ein Öl die MB 229.5 und 229.51 gleichzeitig erfüllen... :S

    Warcry2000, lasse Dich durch sowas bitte nicht irritieren.
    Ich habe keine Ahnung wie die darauf gekommen sind. Es ist jedoch falsch und ergibt keinen Sinn.
    Entweder low- bzw. mid-SAPS, oder full-SAPS. Beides zusammen geht nicht.

  • Ja. SA:
    < 0,8 = C2
    < 1,6 = A5

    Nun beinhaltet die C2 auch die A5 weil da einfach < steht und es keine Mindestangabe gibt. Aber was soll denn dieser Schmarrn?
    Dann kann man jedes C2 Öl einfach als A5 deklarieren, obwohl diese beiden Spezifikationen ansich nur den abgesenkten HTHS gemein haben.
    Somit ist die Angabe von A5 in meinen Augen völlig irreführend, da es sich um ein low-SAPS nach C2 handelt.

    Kann man dann nicht auch irgendwie die C3 mit der A3 kombinieren? :D
    Die ACEA sollte mal klarer definiert werden, damit man nicht einfach full- und low-SAPS vermischen kann.

  • Hyundai hat ein Öl mit ACEA C3 und A3/B4.
    Also mid- und zugleich full-SAPS.

    Das kann doch nicht normal sein, oder? :S
    Wenn man die ACEA-Spezifikationen dermaßen vermischen kann, was bringen diese dann?

    Beim gezeigten Hyundai-Öl muss es sich ja um ein C3 handeln, da dies die geringeren Maximalwerte für SA vorgibt, und dort wird dann einfach A3/B4 beigefügt.

    Also so langsam zweifel ich an meinem Verständnis für die Spezifikationen. :D

  • Das haut aber alles irgendwie nicht hin:

    Sulfatasche fängt nach A3/B3 ab 1,0 an, und nach A3/B4 ab 0,9.
    Die C3 darf aber nur max. 0,8 haben.

    Wie soll man nun also diese 3 Spezifikationen vereinen können?

    Und das war unter ACEA 2012 auch schon so:

    Das kann auch nichts mit rückwärtskompatibel zu tun haben, da dies einfach zwei Spezifikationen mit verschiedenen Anforderungen sind. Ich kann ja auch nicht einfach die MB 229.51 mit der 229.5 auf eine Ebene setzen und sagen, die 229.51 ist der Nachfolger der 229.5.

    Low- bzw. mid-SAPS sind für mein Verständnis unvereinbar mit full-SAPS. Das ist ein kompletter Widerspruch.

  • Ok, stimmt, die 2008er-Spezifikation ließ das noch zu.
    Ich finde sowas einfach völlig irreführend und sorry wenn ich das so sage, auch schwachsinnig.

    Solch eine Handhabung der Vorgaben kann doch nicht im Sinne sein.

    Bei der A5 sollte man auch schleunigst mal einen min.-Wert einführen (SA >0,9), damit es da eine klare Trennung gibt:

  • Keine Emotionen... :thumbup:

    Mich ärgert das aber... :P :D

    Damit werden die Leute und unsereins ja ziemlich in die Irre geführt.
    Als z.B. Warcry2000 das mit C1 bzw. C2 und gleichzeitig A5 schrieb, war ich felsenfest davon überzeugt, dass das nicht sein kann.

    Und dann lässt ACEA doch tatsächlich diese Vermischung zu.
    Nun steht man da, und muss das erstmal sinnvoll auseinander tüddeln um die Verwirrung wieder zu beseitigen sowie Klarheit zu schaffen, damit jeder das nachvollziehen kann.

    Wenn man also ein Öl mit der C1 oder C2 + die A5 kauft, sollte man sich bewusst darüber sein, dass man ein low-SAPS erhält, und kein full-SAPS.

  • Das erschreckende daran ist, dass sich die Angaben wohl auf eine Situation aus 2008 beziehen. Wenn ich heute ein Öl kaufe, dann gehe ich davon aus, dass es den heutigen Spezifikationen entspricht.
    Man kann ja nicht erst recherchieren auf welcher Basis das Öl gefertigt wurde. Für mich ist das auch irreführend für die Anwender.
    Oder ist das ein altes Öl aus 2008 auf dem Bild?

  • Mir ist da etwas aufgefallen.

    Wie sinnvoll sind eigentlich die ACEA Bx?
    Man unterschiedet ja zwischen A1/A3/A5 für Benziner, und B1/B3/B4/B5 für Diesel. Wobei B1 und B5 quasi keine Anwendungen finden.

    Bei der aktuellen B3 aus 2016 gibt es eine absolut irrsinnige Einstufung des Lubrizol-Tools:

    Man beachte die blaue Spinne (A3/B3 2016) bzgl. "Aftertreatment Compatibility".
    Trotz Sulfatasche zwischen 1.0 und 1.6, und somit höher angesetzt als A3/B4 2016, wird hier die 9. Stufe erreicht.

    Wie kann das sein?
    Bei den 3 anderen Spezifikationen ist dieser Punkt korrekt angegeben.

    Gleiches Spiel mit "Fuel Economy"...

    Wie vertrauenswürdig ist die Lubrizol-Spinne?
    Ist es ein reines Marketing-Instrument?

    Die Auflistungen von HTHS und SA finde ich sehr praktisch um direkt vergleichen zu können, doch die Spinnen-Grafik lässt mich arg zweifeln.

  • Formal, ja natürlich. Aber mit dem guten Mobil1 0w 40 gibt es einen geringen Ölverbrauch. So relativiert es sich wieder. Und dafür hat es noch sehr gut geschmiert. Oder schmieren die ACEA C3 Öle mittlerweile auch so gut wie A3/B4 und ist es vom Verschleiß gleich?
    Gruß Ulli

    Das ist nicht so leicht zu beantworten.
    Die ACEA C3 Öle beinhalten meist andere Additive in höheren Mengen, um den geringeren ZDDP-Gehalt ausgleichen zu können (wegen SA).
    Jedoch gibt es da auch Unterschiede zwischen den 30er und 40er Ölen.

    Hier etwas als gewissen Ansatz: Visko und Additive im Ausgleich

    Pauschal zu sagen, dass ein ACEA A3 Öl besseren Verschleißschutz gegenüber ACEA C3 bietet, ist ein heißes Eisen und sollte mit der Viskositätsauslegung samt Additivierung betrachtet werden.

    Ein sehr einfach additiviertes full-SAPS 5W-40 nach A3 wird keine Chance gegen ein top additiviertes mid-SAPS 5W-40 nach C3 haben.
    ZDDP ist zwar grundlegend wichtig, kann aber auch anderweitig als Verschleißschutz ersetzt werden.

    Ein top additiviertes A3 ist einem bis auf ZDDP ebenbürtigen C3 aber klar überlegen (gleiche Viskosität).

    So ist diese ganze Sache ziemlich relativ zu sehen.
    Weitere Unterschiede gibt es bei Kalzium und der TBN.