Innermotorische Kühlung - Wassereinspritzung - Anfettung - Ölverdünnung durch Benzineintrag

  • So, nach 140km (davon min 100km bei betriebswarmem Motor) ist der Ölstand von ~100% auf 90% gesunken (nur Sprit + Wasser was verdampft ist), von den gewünschten 70% Ölstand bin ich also noch weit entfernt. Mit anderen Worten:
    Kurz mal warm fahren bringt gar nichts, der Motor muss schon sehr lange Zeit auf Temperatur bleiben damit die Stoffe ausgasen können. Mit mehr Last könnte man den Vorgang sicher beschleunigen, aber ich spare lieber Sprit. Außerdem kommt Volllast sicher nit so gut wenn man ordentlich Kraftstoff im Öl hat.

  • Ja, der Kraftstoff- und Wassereintrag ist halt so eine Sache.
    In Deinem Fall wäre es wahrlich nicht so gut, nun alles durch Vollgas-Orgien ausdampfen lassen zu wollen (Minderung der Schmierfähigkeit - Verschleiß). Da käme ein Zwischen-Ölwechsel in Eigenregie auch günstiger gegenüber den Spritkosten.

    Am besten ist es, es gar nicht erst soweit kommen zu lassen.
    Also vorbeugend zu agieren, sodass sich erst gar nicht solche Mengen an Einträge ansammeln können.

    Bei mir fallen ja im Alltag nur Kurzstrecken an und 2-3 Mal im Jahr auch Langstrecke.
    Nun schaue ich halt, dass ich ab und zu auch mal bisschen Mittelstrecke fahre und dabei den Motor auch fordere.
    Z.B. fahre ich dann einfach mal zum Einkaufen in die nächste Ortschaft, obwohl es den Laden auch 2 Km um die Ecke gibt.
    So verbinde ich Einkaufen mit Öl heiß fahren (ausdampfen), Additiv-Aktivierung (ZDDP), und bisschen Fahrspaß über Landstraßen, und vermeide übermäßige Einträge in's Öl. :zwinker2:

    Mei, wenn ich mir das geschriebene so durchlese, muss man schon einen leichten Knall haben... :lach3:

  • Mei, wenn ich mir das geschriebene so durchlese, muss man schon einen leichten Knall haben... :lach3:

    :thumbsup:

    Bin zwar auch von der Sorte die es mit der Pflege bzw. vorsichtiger Behandlung gerne übertreibt. Aber irgendwo muss auch mal gut sein. Bewusst längere Strecken fahren, obwohl kürzere reichen würden, nur damit der Motor warm wird...

    Ich wechsele zeitig das Öl, vermeide Kurzstrecken wenn es geht (ohne daraus künstlich Langstrecken zu machen) und belaste den Motor nie kalt. Das muss reichen.

    Denn unnötiges Umherfahren kostet am Ende des Tages auch Sprit, Verschleiß und Emissionen. Und wie gesagt, die Starts die für den Spriteintrag gesorgt haben ließen sich nicht vermeiden.

  • (ohne daraus künstlich Langstrecken zu machen)

    Es kommt halt drauf an.
    Man kann "treiben", "übertreiben", und auch "über-übertreiben". :grins3:

    Ich sage ja nicht, dass man ständig irgendwo rumgurken soll, nur damit das Öl auf Temperatur kommt.
    Nur eben in gewissen Abständen und dann eben in Verbindung mit anderen Dingen ist eine kleine Ausfahrt mit Leistungsforderung nicht verkehrt.
    Das ist auch eine gewisse Gefühlssache, wann man mal wieder gedenkt, nach so und soviel Kurzstrecke wieder mal paar Meter mehr fahren zu können/wollen.
    Dazu genügt ja schon, wenn man einfach Lust auf einen kleinen WE-Ausflug oder ner Spritztour hat. Und sei mal ehrlich, wenn einem das Auto-Fahren an sich keinen Spaß macht, dann schaut man auch eher weniger auf die Wartung...oder?

    Am Ende muss jeder selbst wissen, wie er seine Situationen handhabt. Dafür gibt es auch kein Handbuch mit striktem Leitfaden...das ist halt alles individuell.
    So, wie es z.B. auch bei der Batterie-Wahl, oder grundlegend bei der Öl-Wahl ist.

    :handschake:

  • Wie ist eigentlich das Thema Ölverdünnung bei diesen extrem dünnen Ölen zu sehen? Da kann doch durch Kraftstoffeintrag schnell mal ein 0W-15 oder 0W-10 draus werden, besonders bei LL-Intervall und Kurzstreckennutzung, gibt es dazu schon Analysen?

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • Alles klar, danke!
    Ist irgendwie schwer zu glauben, das wären ja bei 4l Ölvolumen 80ml.
    Ich meine hier mal gelesen zu haben, dass pro Kaltstart bis zu 100ml Kraftstoff ins Öl gelangen können, das wäre dann ja extrem heftig.

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • Das hab ich irgendwo mal gelesen, ich schau mal, ob ich‘s noch finde! :D
    Deswegen hat mich das ja auch so verwirrt...

    Edit:

    Zur Verdeutlichung kann man ja einmal 2 Töpfe mit jeweils 100 ml Liter Wasser auf den Herd stellen und den einen auf 80 Grad regeln und den anderen bei 100 Grad kochen lassen und die Zeiten vergleichen, bis beide innen trocken sind.
    Bis an die 100 ml kann nämlich der Eintrag ins Öl bei und nach einem einzigen Kaltstart gehen.


    in diesem Thread:
    Wovon hängt Öltemperatur ab?

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • Gilt das nur für neue computergesteuerte Einspritzsysteme oder ist das bei Vergasermotoren ähnlich? Ich hab immer so das Gefühl, da läuft das alles ein bisschen „rustikaler“ ab. Das wär eigentlich mal eine ganz spannende Versuchsreihe für ne Ölanalyse bei meinem, wenn auch nicht sehr aussagekräftig, da ich eh fast nur Langstrecke fahre...

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • Hallo,

    zusammen. Ich lese hier schon länger mit und wende mich nun mal an die Profis unter euch. Ich habe gestern meine 1. Ölanalyse (Werde ich hier mal , falls gewünscht,reinstellen sobald ich die PDF bearbeitet habe) bekommen.
    Erwartungsgemäß ist der Kraftstoffanteil , durch viele Kurzstrecken (2x 12km), ziemlich hoch. Rest sieht eigentlich ganz gut aus , sofern ich das beurteilen kann. Verwendet wurde ein Motul 8100 X-Clean FE 5w-30.
    Laufzeit 5000km. Das Fahrzeug hatte gestern einen Ölwechsel bekommen auf ein Honda Originalöl 2.0 (0w-20). Das ist das bevorzugte Öl für dieses Fahrzeug (Honda CR-V 1.5VTEC).
    Man kann aber auch laut BA 0w-30, 5w-30 und 10w-30 mit C2/C3 füllen. Nun meine Frage. Ist es möglich das der Kraftstoffanteil, bei gleichbleibendem Fahrprofil, durch das 0w-20 gesenkt wird ? Da es ja
    dünner ist, wird der Motor schneller warm und kommt schneller in den Zustand wo der Sprit im Öl verdampft. Beim 5w-30 dauert es ja, theoretisch, länger. Soweit meine Überlegungen. Es würde dann ja mehr Sinn machen
    ein 0w-20 zu fahren. Dies soll hier keine Ölberatung werden sondern eher eine Diskussion über o.g. Frage, die mich sehr beschäftigt.

    Vielen Dank schonmal.

    Gruss

    Honda CR-V 1.5l VTEC BJ2019

  • Ist es möglich das der Kraftstoffanteil, bei gleichbleibendem Fahrprofil, durch das 0w-20 gesenkt wird ? Da es ja

    dünner ist, wird der Motor schneller warm und kommt schneller in den Zustand wo der Sprit im Öl verdampft. Beim 5w-30 dauert es ja, theoretisch, länger.

    -Was führt dazu dass Sprit verdampft? -> Temperatur + Zeit
    -Wie viel schneller wird ein 20er Öl warm? -> vermutlich gar nicht
    -Ist der Spritgehalt oder eher die resultierende Visko das Problem? -> eher Letzteres
    -Bei welcher Ausgangs Visko wird die durch Spriteintrag resultierende Visko eher zu einem "Problem"? -> 20er Öl

    Also meiner Meinung nach ist diese Überlegung nicht sinnig, ein 30er Öl wäre aus dieser Betrachtung besser. Allerdings tun hier viele so als ob der Motor sofort hochgeht, sobald ein 20er Öl minimal verdünnt wird... ich gehe eher davon aus dass Honda weiß was sie da tun und dass entsprechend auch ein 20er Öl ganz normal funktioniert und etwas Kraftstoff spart.

    Zusammenfassend:
    -Ich würde das freigegebene 30er Öl wählen
    -Ich erwarte bei dem 20er Öl dennoch keine Probleme

  • "Ist der Spritgehalt oder eher die resultierende Visko das Problem? -> eher Letzteres"

    Ganz klar ist beides ein Problem, ein SAE40 was mit Kraftstoff SAE20 gebracht wurde kann seine Schmieraufgabe in meinen Augen auch nicht mehr erfüllen. Sowohl das Basisöl kann zusammenbrechen und auch das Additivpaket wird in seiner Arbeit gehindert, mindestens aber in seiner Konzentration geschwächt.

    Beim Rest bin ich voll bei dir!

    Gruß

    Karsten

  • Ganz klar ist beides ein Problem, ein SAE40 was mit Kraftstoff SAE20 gebracht wurde kann seine Schmieraufgabe in meinen Augen auch nicht mehr erfüllen.

    Da gebe ich dir grundlegend recht, allerdings ändert das wenig an der Tatsache dass der Motor bei übertriebenem Kraftstoffeintrag (durch Defekte oder ähnliches) bei einem 20er Öl eher Probleme bekommt als bei einem 30er.

    Denn während das KV100 = 14,9 Öl durch den Kraftstoffgehalt von 12% zum KV100=8er Öl wird, wird das 8er Öl durch die gleiche Menge zum 5er Öl.

    Prozentual haben dann beide den gleichen Kraftstoffgehalt, aber dennoch wird sich das ehemalige 40er Öl vermutlich besser schlagen als das ehemalige 20er.

  • Die frage war übrigens nicht, welche SAE-Klasse den Kraftstoffeintrag besser kompensieren kann.
    Sondern ob eine SAE-Klasse den Kraftstoffeintrag beeinflussen, sprich vergrößern oder verkleinern kann.

    Wenn ich bei einem bestimmten Nutzungsprofil (+ Jahreszeiten beachten) 2% Benzin im Öl habe, müsste man schon ein deutlich dickeres Öl verwenden um die konstruktiven Gegebenheiten zu beeinflussen.

    Ist z.B. die Anfettung im Kaltlauf maßgebend für den Benzineintrag verantwortlich, so könnte man mit einem dickeren Basisöl bzw. einer höheren Kaltviskosität zur besseren Abdichtung der Kolbenringe arbeiten.
    Beispiel: 5W-50 zu 15W-50 = Motul 300V Competition 15W-50 - Alfa Romeo 156 1.6TS 120PS - 10.500km

    Ist es so, dass der Kraftstoffeintrag durch Anfettungen/Nacheinspritzungen bei Betriebstemperatur zustande kommt, so könnte man eine höhere Heißviskosität versuchen. Doch wird es hierbei unerheblich sein, ob nun SAE20 oder 30. Da müsste man dann schon mit einem 40er oder gar 50er arbeiten, was jedoch für den Motor im Gesamten unpassend sein kann.

    Die Möglichkeiten den Benzineintrag mit dem Öl zu beeinflussen sind sehr beschränkt und erfordern größere Abweichungen vom Vorgegebenen.