5w40 vs 0w40 wo liegen die Vorteile bzw. Nachteile?!?

  • Die Frage ist nur, ob die ggf. höhere Temperaturstabilität eines 5W-40 die besseren Kaltstarteigenschaften eines 0W-40 kompensieren kann. Weil der durchschnittliche Motor verschleißt eher während der Warmlaufphasen als durch hohe Belastungen.

  • Wenn man ein 0W- und 5W-40 mit gleicher Basisöl-Qualität, egal ob HC, PAO, PAG oder Ester und mit gleichen VI-Polymeren vergleicht, wird das 5W bei Belastung immer stabiler sein.

    Wenn wir "stabiler" als "sowohl höhere kV 100, als auch höherer HTHS" verstehen, dann ist zweifellos richtig. Das macht das 5W aber nicht automatisch zum besseren Öl. Ob das notwendig ist hängt ganz vom konkreten Einzelfall (Konstruktion und Betriebsbedingungen) ab.

  • Die 90 Zyklen sagen alleine nichts aus.
    Man kann das Öl auch 1.000 Zyklen durch die Düsen jagen.

    Der entscheidende Punkt ist die Heißviskosität nach dem Test.
    Wie weit darf die Visko denn entsprechend der 229.5 abfallen?

    Ich glaube auch nicht, dass das in der Realität ein soo großes Problem ist.
    Ich hatte mit meinem letzten 0w40 nach 27.000 Kilometern eine Heißviskosität von 13.13
    Im Neuzustand sollen es 13.5 sein.

    Trotz Kraftstoffeintrag!!! und trotz vorher verwendetem Öl mit 11.6er HV

  • Das macht das 5W aber nicht automatisch zum besseren Öl.

    Habe ich auch nicht behauptet.
    Es ist immer, wie Du selbst geschrieben hast, vom Nutzungsprofil abhängig.

    Hier stehen ja die Fragen der Vor- wie auch Nachteile dieser beiden SAE-Klassen im Raum.
    Und so hat das 0W seine Vorteile bei sehr tiefen Temperaturen, und das 5W eben bei höherer Belastung.

  • Naja, aber es ist doch eine entscheidende Frage, wie ein 40er mit 12,8 mm²/s diesen Test bestehen soll, wenn die Heißviskosität nicht mehr als 0,3 abbauen darf?!

    Anders rum kann ein 40er mit 15 mm²/s um 2,5 abbauen, und hätte den Test bestanden, obwohl das Ergebnis sehr schlecht wäre.

    Man müsste das prozentual limitieren, damit es vergleichbar ist.

    Doch, ganz genau das heißt das: mit einem dickeren Basisöl kommst Du ggf mit den billigeren und weniger scherstabilen Polymeren davon. Mit dem dünnen Basisöl mußt Du das gute Zeugs nehmen. Und die prozentuale Verschlechterung ist für die Spezifikation egal. Der geht es nur um ein "gut genug". Wenn beide Öle nach dem Düsen-Test noch ein xw-40 sind (und auch die anderen Anforderungen, u.A. Verschleiß- und Schlammtests im Prüfstandslauf bestehen), dann erfüllen beide die Anforderungen und sind dann eben "gut genug".

  • Und zum 3. Mal, falls ich mich richtig erinnere:

    -WELCHE- VI Verbesser werden verwendet? Es gitb anscheinend welche die nicht so schnell nachgeben:

    http://www.mototribology.com/articles/visco…hear-stability/

    Aber dieser Einwand wird auch diesesmal nicht beachtet werden.....

    ich kann dir leider zu den VI-V´s nichts sagen....

    ABER,
    ich teile deine Einschätzung, was das "übergehen" angeht.
    Manchmal wirkt es auf mich so, als würde das Forum eben solche Punkte dann übergehen, wenn die Antwort auf die Detailfrage die sonstigen Ansichten teils in Frage stellt!
    Weil grundsätzlich wird immer eher 5w40 statt 0w40 empfohlen mit Hinweis auf VI-V´s ohne diese wirklich gezielt zu betrachten
    In der Diskussion über diverse Marken und HC vs. PAO fällt es auch immer wieder auf...vor allem wenn vermeintlich schlechtere Öl plötzlich ebenfalls gute GÖA abliefern

  • Manchmal wirkt es auf mich so, als würde das Forum eben solche Punkte dann übergehen, wenn die Antwort auf die Detailfrage die sonstigen Ansichten teils in Frage stellt!

    Wenn Du uns die Info geben kannst, in welchen Ölen welche Polymere eingesetzt werden, können wir das natürlich genauer differenzieren.
    Ohne dieses Wissen können wir da jedoch nicht drauf eingehen, wie soll das gehen?!

    Dass es verschiedene Polymer-Arten gibt, ist ja seit längerem bekannt und im entsprechendem Thema auch nachzulesen.

  • Das haben wir doch schon alles hinter uns...

    Kein Hersteller plaudert seine internen Geheimnisse aus,
    und die wenigen Basisölzulieferer MÜSSEN sich auch bedeck halten.

    Da kann nur ein Insider was ausplaudern, aber halt nicht offiziell beweisen ohne sich zu outen.
    Und wer von uns riskiert seinen Job um paar Infos zuzuspielen...

    Also, diejenigen die Aufklärung fordern, sollten ruhig auch die Initiative ergreifen!

  • Das "wir" das alle schon hinter uns haben ist an mir vorbeigegangen. Ich lese gerade zum ersten mal davon das diese Thema hier schon einemal besprochen wurde. Dass Forum ist manchmal sehr umfangreich und unübersichtlich, ich lese nicht jeden Beitrag.

    Andererseits wurden meine ersten beiden Beiträge zu dem Thema komplett ignoriert und keiner Antwort gewürdigt. Erst der dritte Versuch jetzt hier bringt Resonanz.

    Ich kann mangels Chemiestudium bzw. Fachwissen leider nicht die Intiative ergreifen.

    Ich fasse das kurz zusammen:
    Derzeitiger Stand: Niemand kann sagen -WAS- für VI-Verbesser im Öl sind. Die Art der VI Vereseserer ist auch nicht durch Labore wie Öl-Check zu ermitteln.

  • ...

    Ich fasse das kurz zusammen:
    Derzeitiger Stand: Niemand kann sagen -WAS- für VI-Verbesser im Öl sind. Die Art der VI Vereseserer ist auch nicht durch Labore wie Öl-Check zu ermitteln.

    exakt!

    Un wenn man eine Anfrage an Ölhersteller oder deren Zulieferer schickt,
    kommt eine nichtssagende Marketing-Antwort zurück...

  • Toll das das Thema doch anklang findet, freue mich über die vielen Antworten.
    Danke speziell auch an Maddin für die ausführliche Zusammenfassung und MrMatchbox für den Link.

    Bezüglich der Polymere werde ich einmal bei einem bekannten Chemiker nachfagen, der in der Schmierstoffentwicklung gearbeitet hat,
    welche da die gängigsten sind und wie sie typischerweise eingesetzt werden, mal sehen was der dazu sagt.


    Unabhängig von VI-V und Stabilität, stelle ich mir noch eine spezifische Frage:

    Wie verhalten sich bei bspw. einem (T)FSI Direkteinspritzer, die meist höhere Verdampfungsneigung eines 0w im Vergleich zum 5w und die besseren Kaltstartqualitäten vom 0w gegenüber einem 5w zueinender?
    Neigt ein FSI ja bekanntlich eher zur Verkokung, da manche Bereiche nicht (z.B. Ventile) mit Öl gespült werden, also auch gerade hier ein niedriger NOACK wichtig ist.

    Wäre hier auch eine Wahl entsprechend dem Fahrprofil sinnvoll, ergo viel Kurzstrecke 0w, hohe Öltemperaturen/Last 5w, oder sollte man aufgrund der Neigung zum Verkoken doch eher prinzipiell ein 5w vorziehen?

  • Niedriger NOACK ist in vielerlei Hinsicht gut. Ich denke gerade was Ablagerungen an geht, ein wichtiges Kriterium. Aber das kann man nicht pauschal an der Viskosität fest machen. Ein Paar hochwertige Öle im Vergleich, ich nehme der Einfachheit halber Ravenol:

    VST 5w-40: NOACK = 7,4%
    SSL 0W-40: NOACK = 8,5%
    VMP 5W-30: NOACK = 7,2%
    DXG 5W-30 (noch dünner, HTHS = 3,1): NOACK = 6,0%
    SSO 0W-30: NOACK = 7,7%
    ECS 0W-20: NOACK = 7,4%

    Es kommt vor allem auf die verwendeten Grundöle an. Interessanterweise ist das DXG das teuerste in dieser Auswahl.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Wenn man auf Bestwerte beim Verdampfungsverlust Wert legt, kann man die Racing Öle von Ravenol nehmen. Brillanterweise gibt es die in 5w-30 und 5w-40 und mit hohem und niedrigem Aschegehalt. 0W- gibt es da aber nicht, weil das bei Racing Ölen keinen Sinn ergibt.

    Das DXG scheint auf der selben Formel zu basieren, ebenfalls mit Wolfram, sehr niedriger Verdampfungsverlust, und auch recht teuer.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Hier mal ein Video welches die Frage zu den Durchölungszeiten verschiedener Viskos schön illustriert, leider kein 0w dabei:

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Aus den Diagrammen des Dokuments KFZ_Schmierstoffe von Mr.Matchbox,

    (aus dem Threat: Hochwertiges 10w40 das beste für alle Pkw über 150tkm?!?),

    wird man leider nicht besonders schlau, hier fehlen einfach die Achsenbeschriftungen (Einheiten) der y-Achse (Unwissenschaftlich).
    Gerade im unteren Diagramm, was soll das sein, ein Faktor?