5w40 vs 0w40 wo liegen die Vorteile bzw. Nachteile?!?

  • Dies haben wir auch hier angesprochen: klick #110
    Ist sehr interessant, und zeigt ganz klar auf, dass die wirklichen Vorteile eines 0W erst bei sehr tiefen Temperaturen vorliegen.

    Etwas praxisnaher kann man einige Öle hier vergleichen: klick #17
    Ein sehr hochwertiges 10W kann in gewissen Bereichen also flüssiger als ein 5W sein. :daumen:

  • Ja, nur ab gewissen Minusgraden ist das nicht mehr zutreffend.

    Die Tieftemperatur-Viskositäten der Öle @ -25°C, -30°C, -35°C werden ja auch nicht mehr per Schwerkraft in mm²/s gemessen, sonder per "Rührstab" als Widerstandswert in mPas.

    Mit dem meguin-Rechner also nun beizugehen und ein Öl bei z.B. -15°C berechnen zu lassen, ist nicht mehr aussagekräftig.

  • Der Viskositätsrechner funktioniert sowieso nur bei 20°C, 100°C und 150°C. Für den Sommer deckt das alles ab, für den Winter wäre eine Option -10°C noch interessant. Alles darunter wäre für uns hier in D sowieso irrelevant.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Hier mal ein Video welches die Frage zu den Durchölungszeiten verschiedener Viskos schön illustriert, leider kein 0w dabei:

    Doch!
    Les mal in den Kommentaren!

    Ein 0w30 war auch dabei, das hat lediglich 3 Sekunden gebraucht!

    Finde der Unterschied zwischen 0wXX und 10wXX ist schon echt siginifikant.

    Interessant wäre es natürlich jetzt zu wissen, ob es ggf an wichtigen Schmierstellen ebenfalls "zu lange" dauert bei Kaltstart bis dort Öl ankommt und damit erhöhter Verschleiß auftritt.
    Oder ob das nur Regionen betrifft die von dem anhaftenden Öl noch ausreichend geschmiert werden bis Frischöl ankommt

  • Also ich möchte das Thema nun nochmals aufgreifen, da ich immer wieder auf scheinbar wiedersprüchliche Aussagen bzw. Argumentationen treffe, bezüglich wann ein 0w und wann ein 5w sinnvoller ist.

    1. Man nimmt ein 0W40 für Kurzstrecke wegen der schnelleren Durchölung, um den Verschleiß währende den Kaltlaufphasen zu minimieren.
    So weit einleuchtend. Nun wird aber auch oft gegenteilig argumentiert, denn das 0W40 ist ja in der Regel dünner als ein 5W40 und bei viel
    Kurzstrecke hat man oft auch einen erhöhten Spriteintrag, wodurch das Öl ausdünnt. Hat man nun schon ein relativ dünnes Öl wie ein 0W40
    (oder gar ein 0W30) und dünnt dieses durch viel Kurzstrecke und somit Spriteintrag zusätzlich aus, kann das Öl "zu dünn" werden und die Folge ist,
    dass der Schmierfilm reißt und sich dadurch der Verschleiß erhöht. Hinzu kommt noch der höhere Anteil an VIVs beim 0w, welche verschleißen,
    es also auch hierdurch wieder dünner wird und der Verschleiß ebenfalls steigt.

    Nun könnte man der Spritverdünnung und dem Abbau der VIVs ja auch einfach mit einem häufigeren Ölwechsel entgegen wirken, sagen wir alle
    8000 bis 10 000 km statt 15 000 km?


    2. Es heist aber auch, ein dünner ausgelegtes Öl (0W40 oder 0W30) läuft nach dem Abstellen des Motors schneller von der Nockenwelle zurück
    in die Ölwanne. Auch da die Rücklaufventile oft eine Macke haben. Dickere Öle halten besser auf der Nockenwelle, den Hydros usw, so dass sich
    auch nach einigen Tagen noch ein dickerer Ölfilm als bei einem 0w darauf befindet.
    Nun stellt sich die Frage, wie ausreichend ist dieser Ölfilm und damit, was verursacht weniger Verschleiß, dass das Öl den Motor insgesamt schneller
    durchölt, aber dafür manche Teile erst kurz "fast" trocken laufen, oder dass das Öl den Motor insgesamt langsamer durchölt, aber dafür überall ab
    der ersten Umdrehung ein dickerer Ölfilm vorhanden ist als beim 0w. Klar wird die Haftung des Öls auch durch Additive beeinflusst, aber dennoch...?


    Die Frage die ich mir also stelle ist, welche Visko bringt wirklich weniger Verschleiß bei Kurzstrecke und häufigen Kaltstarts?


    Zum Thema Temperatur und Durchölungszeit noch kurz: Meines Wissens beträgt der Unterschied der Durchölungszeit eines 0w40 im Vergleich
    zu einem 5w40 auch nicht nur wie oft gesagt 1-2 Sekunden sondern liegt eher in der Größenordnung von 7-8 Sekunden, daher
    durchschnittlich 9 Sekunden für 0w und 16 Sekunden für 5w, bei 0°C. Diese Werte sind jedoch nicht belegt, sondern habe ich mir nur
    hergeleitet.


    Nun hoffe ich Ihr könnt mich aufklären, bzw. bin ich auf Eure Meinung dazu gespannt.

  • ad 1.) Richtig - besser den Kraftstoffeintrag durch kürzere Intervalle begrenzen als auf darauf zu bauen, daß die höhere Viskosität den Kraftstoffanteil ausgleichen kann. Kraftstoff im Öl ist ja nicht nur aufgrund der gesenkten Viskosität sch...e, sondern er bringt auch ne Menge Unfug mit ins Öl, der die TBN belastet. Und dann gäbe es da noch das zumindest denkbare Problem der Kavitation, wen das Öl auf Temperatur kommt und der Kraftstoff (zum Teil) beginnt auszudampfen.

    ad 2.) In der Regel wird ein Auto ja nicht eiskalt abgestellt, sondern zumindest leidlich angewärmt. Die Unterschiede in der Heißviskosität zwischen verschiedenen xw-40 sind vernachlässigbar. Die meisten 0w-40 sind am dünneren Ende der SAE 40-Klasse zu finden, aber es gibt genauso auch 5w-40 die an der unteren Klassengrenze kratzen, und mit dem Rowe auch mindestens ein 0w-40, das eher "dick" ausgelegt ist. Kurz: diesen Gedankengang kann man vernachlässigen. Wichtiger als die Physik erscheint mir hier die Chemie - Esther z.B. sollten aufgrund der Polarität besser und länger an Metallteilen haften, d.h. der Ölfilm dann auch im Stand länger erhalten bleiben. Aber auch das ist für ein im Alltag, d.h. ein leidlich regelmäßig bewegtes Auto eher irrelevant. Interessanter würde das nur bei längeren Standzeiten.

    Conclusio: Ich würde bei einem Kurzstreckenauto immer ein dünneres Öl wählen und im Zweifel kürzere Intervalle fahren, um den Kraftstoffanteil im Öl unter Kontrolle zu halten. Da man mit dem dünneren Öl in der Warmlaufphase auch Sprit spart kann man sich das dann auch leisten...

  • Ich würde bei Kurzstrecke, wo das Öl auch gar nicht richtig auf Temperatur kommt, auch auf ein dünnes Öl setzen. Und Kraftstoff- und Wassereintrag durch kurze Intervalle - in jedem Fall 1 Mal im Jahr, ca. 7500km, kompensieren.

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    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • ......

    Zum Thema Temperatur und Durchölungszeit noch kurz: Meines Wissens beträgt der Unterschied der Durchölungszeit eines 0w40 im Vergleich
    zu einem 5w40 auch nicht nur wie oft gesagt 1-2 Sekunden sondern liegt eher in der Größenordnung von 7-8 Sekunden, daher
    durchschnittlich 9 Sekunden für 0w und 16 Sekunden für 5w, bei 0°C. Diese Werte sind jedoch nicht belegt, sondern habe ich mir nur
    hergeleitet.


    .....

    was das angeht, liegst du "gefühlt" richtig...ob die Zeiten nun genau stimmen, weiß ich jedoch nicht.

    aber, aufgrund der längeren Durchölungszeit habe ich mir folgendes angewöhnt, ausgehend davon, dass ich weiß, dass die normale Leerlaufdrezahl bei ca 800 U/Min liegt:
    - einsteigen
    - Auto starten -> Leerlauf-Drehzahl beim Kaltstart mitunter bei ca 1200 U/Min
    - vor dem losfahren warte ich nun, bis die Leerlaufdrehzahl auf ca 800 U/Min "absinkt" -> das dauert unterschiedlich
    - in der Zeit verstaue ich Handy und Geldbörse, programmiere das Navi etc

    und ja, auch mir ist aufgefallen, dass diese Zeit mit dünnerem öl kürzer ist, als mit dickerem, dazu spielt die Außentemperatur ein große Rolle

  • nach [Blockierte Grafik: https://yt3.ggpht.com/-71KpHfTKsqY/AAAAAAAAAAI/AAAAAAAAAAA/M8znN26nDac/s88-c-k-no-mo-rj-c0xffffff/photo.jpg]

    bei 0°C
    5W30 = 8s
    10W40 = 28s
    15W40 = 48s

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    TV aus - Verstand einschalten

    Zivi­ler Unge­hor­sam wird zur hei­li­gen Pflicht,
    wenn der Staat den Boden des Rechts ver­las­sen hat. (Mahatma Gandhi)

    Die größte Angst des Systems sind "wissende Menschen" ohne Angst.

  • was das angeht, liegst du "gefühlt" richtig...ob die Zeiten nun genau stimmen, weiß ich jedoch nicht.
    aber, aufgrund der längeren Durchölungszeit habe ich mir folgendes angewöhnt, ausgehend davon, dass ich weiß, dass die normale Leerlaufdrezahl bei ca 800 U/Min liegt:
    - einsteigen
    - Auto starten -> Leerlauf-Drehzahl beim Kaltstart mitunter bei ca 1200 U/Min
    - vor dem losfahren warte ich nun, bis die Leerlaufdrehzahl auf ca 800 U/Min "absinkt" -> das dauert unterschiedlich
    - in der Zeit verstaue ich Handy und Geldbörse, programmiere das Navi etc

    und ja, auch mir ist aufgefallen, dass diese Zeit mit dünnerem öl kürzer ist, als mit dickerem, dazu spielt die Außentemperatur ein große Rolle

    Nun ja circa zumindest sollten sie stimmen. Bevor hier aber nun falsche Schlüsse aufkommen und meine Aussage allgemein auf 0w/5w bezogen wird,
    ich hab sie berechnet anhand der Werte von 0w30 (3 Sek), 5w30 (8 Sek) und 10w40 (28 Sek) aus obigem Video. Hiervon jeweils die ducrchschnittliche
    Viskosität bei 0°C genommen, dem ganzen eine Modellgleichung zugeordnet und anhand derer die Durchölungszeit für durchschnittliche 0w40 und 5w40
    berechnet.

    Daher: 0W40 durchschnittlich 9 Sek und 5w40 16 Sek bei 0°C.

    Wenn ihr Interesse an der Berechnungsformel habt, lade ich sie gerne hoch, damit lässt sie sich auch für individuelle Öle berechnen.

    Wohlgemerkt auch nur für den im Video verwendeten Model-Reihensechszilynder Ottomotor, aber man hat einen Anhaltspunkt...

  • es ist alles schön und richtig,
    aber wer braucht eine Durchölungszeit genau auf die Sekunde? :überleg: oder macht Ihr das mit der Stoppuhr?

    wie schon vorher jemand schrieb:
    Motor starten
    bequeme Position annehmen
    Anschnallen
    die Spiegel kontrollieren
    den :music1: Sender suchen/stellen 8)
    warten bis die Drehzahl sinkt
    die Reihenfolge ist frei wählbar :rolleyes:

    also die ganze Prozedere dauert bestimmt mehr als eine Minute, und das reicht doch egal was für ein oilkn drin ist

    Ich mache genau so,
    und im Winter sogar noch extremer: lasse den Motor laufen und kratze die Scheiben frei :P
    und ist mir Wurst ob das verboten ist oder nicht
    und was die Ecofreaks ...Grüne...etc...dazu meinen .............ist mir auch Wurst aber mehr dazu schreibe lieber nicht :saint: (wg. Forum-Nutzungsbedienungen)

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  • Einerseits finde ich ja genial was man hier alles lernen kann (wenn man sich Zeit nimmt) und finde es auch klasse dass sich Leute so intensiv mit der Materie befassen :check:

    Aber auf der anderen Seite wird hier auch alles reichlich kompliziert, ohne dieses Forum hätte ich bei Mobil1/Motul in den Ölwegweiser geschaut, hätte die Datenblätter grob überflogen und das Öl mit den tollsten Freigaben bzw. mit nem hohen HTHS Wert gewählt.

    Um so mehr man hier liest, um so mehr Hintergrundinfos bekommt man, aber das erleichtert die Öl Auswahl auch nicht wirklich weil man sich noch viel mehr Gedanken macht :lesen:

    Es gibt halt nie eine Patentlösung... sondern man muss für sich den besten Kompromiss finden, und das ist anstrengend :lach3:


    in dem Sinne, weiter so :thumbup:

  • @maniek
    Ähm es geht auch nicht darum vor dem losfahren zu warten bis durchölt ist, das sollte man immer tun. Sondern um die einzelnen Viskoklassen/Öle und deren
    Durchölungszeit miteinander vergleichen zu können, man könnte das natürlich auch anhand der jeweiligen Viskosität bei gegebener Temperatur vergleichen,
    da die Funktion innerhalb der üblichen Grenzen nahezu linear ist, jedoch macht ein wert in [Sekunden] den Vergleich finde ich schon einfacher, da glaube ich
    kaum jemand eine Vorstellung der Steigung des zugehörigen Graphen vor Augen hat.

    Sonst würde auch nicht so oft proklamiert werden, dass ein 5w40 nur o,x oder 1-2 Sekunden länger braucht....

    Mir geht es hier eher ume eine Abschätzung des Verschleißes eben genau wärend dieser Startphase.

  • ja, ich habe´s verstanden :)


    ......Sondern um die einzelnen Viskoklassen/Öle und deren
    Durchölungszeit miteinander vergleichen zu können, .....

    sehe aber ein Problem, z.B die unterschiedliche Motoren (nicht nur Anzahl der Zylinder auch unterschiedliche Hersteller/Konstruktionen)

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  • Daher: 0W40 durchschnittlich 9 Sek und 5w40 16 Sek bei 0°C.

    Wonach richtet sich die Berechnung?
    CCS, mm²/s und Basisölart?

    Wenn Du die Werte aus dem Video genommen hast, ist das wenig aussagekräftig, da dies keine Referenz darstellt.

    Es ist auch schon klar ersichtlich, dass ein 5W-40 bei 0°C nicht fast doppelt so lange wie ein 0W-40 bei der Durchölung benötigen kann. Das passt nicht zusammen.

  • Mehr als eine Minute?
    Also bei mir sind das vlt 10 Sekunden.
    Und Leerlaufdrehzahl hat schon vorher :)


    Zweiteres mache ich gelegentlich aber auch. Kommt aber auch aufs Wetter an.
    Je kälter, desto weniger notwendigkeit. Bei -10°C friert die Scheibe nachm losfahren nämlich nicht wieder zu. Da lohnt es nicht