Richtig Warmfahren - Wie haltet Ihr es ?

  • Mein vater hatte früher den lancia dedra 2.0 turbo 1991 der hatte ein kolbenklemmer erlitten als er im winter mal kalt getretten wurde.

    Mazda 3 BN SKYACTIV G-120 2.0 Benziner (2017)

    Motor: RAVENOL REP 5W-30
    Schaltgetriebe: Addinol MTF 75W-80

  • Mein Fiat mit Motor aus Ende der 50er hat noch jede Vergewaltigung ohne Klemmer überlebt :whistling:

    Das ist auch immer eine Frage des serienmäßig vorgesehenen Kolbenspiels. Große Spiele sind diesbezüglich natürlich unkritischer aber verursachen lautere Kolbengeräusche insbesondere bei kaltem Motor. Je größer die Bohrung, umso schwieriger wird es hier einen vernünftigen Kompromiss zu finden. Ein 500er 4 Zylinder Motörchen stellt da keine großen Herausforderungen. Motoren mit Zylinderinhalten von deutlich größer als 500 ccm/Zylinder sind diesbezüglich deutlich anspruchsvoller. Über das Hub-/Bohrungsverhältnis könnte man ein wenig Ausgleich schaffen, wobei unkritischere kleine Bohrungen immer einen langen Hub bedeuten und daher die Massenkräfte bei maximaler Drehzahl stark ansteigen lassen. Außerdem sollte aus thermodynamischer Sicht das Hub-/Bohrungsverhältnis immer nahe 1 sein (Stichwort Wärmeverluste).

  • Wahrscheinlich im Gegensatz zu den Kolben meiner Corvette, die einen Durchmesser von 104,8 mm haben.
    Diese klappern unmittelbar nach dem Start erbärmlich, so dass man jedes Mal erschrocken ist und an einen
    Motorschaden denkt. Dabei wird bei kaltem Motor im Teillastkennfeld schon die Zündung deutlich zurückgenommen,
    nur um die Kolbengeräusche zu reduzieren. Betriebswarm wird es dann deutlich leiser, obwohl die Kolbengeräusche
    bei niedriger Last um die 1500 U/min immer noch deutlich hörbar bleiben. Vielleicht schrauben sich auch deshalb viele
    Corvettefahrer gerne einen lauten Auspuff unters Auto.
    Habe viele verschiedene Z06 Corvetten mit dem 7l -Motor (bei-)gefahren, und alle haben diese Geräuschproblematik,
    so dass ich das Geräusch jetzt einfach ignoriere.

  • Ich gehe im Falle des Corvette-Motors davon aus, dass dort Schmiedekolben verbaut sind.
    Nun ist dir ja sicherlich bekannt, dass eben diese Schmiedekolben einen höheren Wärmeausdehnungskoeffizienten haben als Kolben aus normalem Wald- und Wiesenstahl.
    Zusammen mit dem großen Durchmesser führt diese Kombination fast immer zu Kolbengerauschen im Kaltstartbetrieb, da das Kolbenlaufspiel bedeutend größer ist.
    Ich bin gerade dabei einen neuen Motor aufzubauen (Einzylindermotor), dieser hat einen Durchmesser von 102,02mm bei 80mm Hub.
    Ich fahre jetzt einen CP-Schmiedekolben mit einem Durchmesser von 101,95, ergo ergibt sich ein Laufspiel von 7/100.
    Das ist laut Aussage einiger Tuner schon arg eng bemessen, da ich aber sicher im Umgang mit meinen Motoren bin, wird das schon passen. Üblicherweise werden die Motoren mit mehr Laufspiel gefahren, was dann aber auch immer mit dem besagten Klappern einhergeht.
    Insofern würde ich das Thema nicht als „Problem“ sehen, sondern eher als eine Begleiterscheinung von leistungsfähigen Motoren. :P

    Was mich jedoch stutzig macht:
    Wie bekommt BMW es in deren Serienmotoren hin ?
    Der B58B30 hat serienmäßig Schmiedekolben, ich gehe stark davon aus, dass die Entwicklung bei Vorstellung des Motors ein Kaltstartklappern der Kolben nie und nimmer beim Vorstand durch bekommen hätte !

    Edit:
    Ich habe gerade nachgeschaut, der B58B30 hat lediglich eine Bohrung von 82mm, darin wird dann auch das „Geheimnis“ stecken !

  • Hallo @hartmut...
    Ich trau mich gar nicht fragen, aber das Problem mit den exzentrischen Ventilschaftführungen wird dir bestimmt bekannt sein oder? Wenn das richtig schön ausgeleiert ist, macht es sicherlich auch Geräusche, wenn die Ventile dann in den Sitz "eiern".
    Viele Grüße... Jörg

  • Das Problem ist bestens gekannt und schon lange (seit 2013) abgestellt. Außerdem sind Ventilgeräusche im Gegensatz zu Kolbengeräuschen nicht lastabhängig.

    @PixDaumen: Mein BMW hat auch Schmiedekolben und eine 93,4 er Bohrung und folglich auch Kolbengeräusche bei kaltem Motor.
    " Kolben aus normalem Wald- und Wiesenstahl" kenne ich allerdings nur wenige.

  • Ich wollte nicht extra einen Thread öffnen, frage deshalb mal hier nach:

    Von zuhause bis zur Arbeit sind es bei mir knapp 8 km. Davon die ersten 700m Stadt, danach ca 6km Autobahn (davon nur ca 3km flüssiger Verkehr, Rest Stop&Go) und Rest wieder Stadt. Während der Autobahnfahrt beschleunige ich maximal auf 2-2.500 Umdrehungen und setze dann den Tempomat, sodass er die Umdrehungszahl hält um warm zu werden. Die restliche Strecke Schalte ich bei 2.000 in den nächsten Gang, da es dann meist nicht mehr lang zum Büro ist (ca 1,5km)

    Wenn ich mal nicht ins Büro fahre sondern in meiner Freizeit, dann fahre ich mit Tempomat sodass er die ersten 7km bei max 2-2.500 Umdrehungen fährt und erst dann erhöhe ich langsam in 500er Schritten, bis die 10km voll sind. Danach sollte der Motor warm sein denke ich.


    Gibt's Verbesserungsvorschläge? Was kann ich es besser machen, um den Motor zu schonen? :)

    Einmal editiert, zuletzt von Whitehammer03 (1. Mai 2020 um 04:15)

  • Das Problem beim warmfahren über Tempomat ist, dass du keine Kontrolle übers Drehmoment hast. Selbst wenn du die Drehzahl festnagelst und es geht bspw. leicht bergauf, erhöht deine Motorsteuerung das Drehmoment um die Geschwindigkeit zu halten, das ist schlimmer für die Lager als etwas mehr Drehzahl.

    Grüße Steffen :service:

    A Turbo: exhaust gasses go into the turbocharger and spin it. Witchcraft happens and you go faster :flitz:
    - Jeremy Clarkson -

    BMW F87 M2
    2007km - :rav: SSL 0W40
    7856km - :she: Helix Ultra 5W40
    14138km :rav: VST 5W40 + :nepr:

    17078km :rav: RUP 5w40 + :aroi:

    21228km :rav: REP 5w30

    Einmal editiert, zuletzt von crossplane-i4 (1. Mai 2020 um 12:05)

  • @Whitehammer03

    Das Drehmoment des N43 ist ja bei ~ 2000 U/min recht überschaubar, der Tempomat hat beim Warmfahren (wie es @crossplane-i4 bereits geschrieben hat) Pause !

    Dreh den Hobel ruhig bis 2500 U/min, denn die Anschlussdrehzahl ist auch ein von Bedeutung.

    Wenn dass Rowe + AR 9100 verfüllt ist musst Du eh wieder auf den Drehzahlmesser schauen :lach: , das Additiv im Archoil wirkt übrigens sofort nach dem Start. :check:

  • Ja genau, wenn man mal überholen muss mit mehr Last wird es der Motor auch überstehen. Zu Übervorsichtig braucht man auch nicht fahren

    BMW 335i N55, Audi A1 1,2l TFSI, Fiat 500, BMW 325 iX

    oil-club1 :rav:  :row2: :bopo: :ams: :red: :aroi:  Schraub1 :service:  :dri:

  • Ich fahre (wie sicherlich hier auch schon mal iwo geschrieben) den Benziner folgendermaßen warm:

    -Drehzahl bis ~ 2300 rpm
    -Gas etwa bis 15 %, nach >5 km vermutlich eher so 20-25 %
    -ab 15 km betrachte ich den Motor als warm, sofern die Außentemp nicht winterlich ist


    Hintergrund ist dass viele Sauger im unteren Drehzahlbereich (<2500 rpm) bereits bei ~30% Gas fast ungedrosselt laufen! D.h. man verlangt ihnen das volle Drehmoment (M(n)_max) ab, was m.M.n. viel zu viel ist.

    Und Drehzahlen bis 3,5k bei kalten Motor würde mir nie einfallen/passieren.

    Ich muss mich schon entscheiden ob ich den Motor warmfahren will oder ob ich Ampelrennen/Überholmanöver veranstalten muss.

  • Ich stelle mir persönlich auch die Frage, was schlimmer ist.

    Das Auto am Tag 2 x relativ kalt starten oder ob es schlimmer ist Volllast zu fahren am Limit über 300 bei 2 Minuten ....

    Damit werde ich mich in Zukunft durch meine Analysen befassen.

    Das wird bei mir ein großes Thema. Wie verhält sich ein hochleistungsöl, wenn man 2 x am Tag Kurstrecke <20 km fahrt mit 8 Stunden dazwischen.

    Gibt es dazu schon analysen bezogen auf Autos mit sehr viel Leistung > 500 ps ?

    C63s AMG Coupé smiley168.png V-POWER :red: 5W-40 smiley174.png 9100

    GLE63s AMG smiley168.png V-POWER :red: 5W-40 smiley174.png 9100