Analysen - Messgeräte, Messtoleranzen und Serienstreuung

  • Unterschiedliche Labore zeigen unterschiedliche Werte. Ein Labor zeigt unterschiedliche Werte - wenn wir zwei Proben aus einer Kanister in ein Labor als NoName zusenden, Labor zeigt unterschiedliche Werte 8o
    Ist das für Dich eine Bombe? Wir haben schon bemerkt, dass oelcheck etwas kleinere Werte, als andere Labore aufweisst. Du kannst den Unterschied der Analyseergebnisse unterschiedlicher Labore selbst vergleichen und Toleranzgrenzen berechnen.

    P.S. deine Unterstellung verstehe ich, ob das immer toleriert wird? :police:

  • Unterschiedliche Labore zeigen unterschiedliche Werte. Ein Labor zeigt unterschiedliche Werte - wenn wir zwei Proben aus einer Kanister in ein Labor als NoName zusenden, Labor zeigt unterschiedliche Werte 8o
    Ist das für Dich eine Bombe?

    Ja, weil ich ernsthaft der Meinung bin dass Messgeräte in Laboren genauer und mit weniger Toleranzen arbeiten. Das die Labore solch grosse Toleranzen haben lese ich hier zum ersten mal.

    Also braucht ihr euch nicht wundern wenn ich mangels genauerem Hintergrundwissen, welches ja nicht unbedingt mit allen Usern geteilt wird, mal kritisch hinterfrage wenn ich auf offensichtliche widersprüche stosse.
    Also nicht gleich die Polizei rufen, eher mal die User aufklären. ;)

  • Ich messe selbst jeden Tag Bauteile, aber so große Messtoleranzen kann ich mir beim besten Willen auch nicht vorstellen.
    Toleranzen gibt es natürlich, aber so hoch glaub ich fast gar nicht...

    Wenn die Messtoleranzen doch wirklich so hoch sind, wären auch alle Analysen wesentlich weniger aussagekräftig.

  • Betrachtet bitte IMMER vorhandenen Toleranzen.

    Messgeräte in Laboren sind für bestimmte Messverfahren freigegeben und mit zulässigen Toleranzen zertifiziert.
    Dann werden diese periodisch kalibriert, was die Toleranzen minimiert aber als Offset verschieben kann.

  • Jetzt hat mich das ganze doch im Detail interessiert - das Messverfahren ist ja in der ASTM D5185 standardisiert, da stehen auch Werte zur zu erwartenden Reproduzierbarkeit drin. Und die sind deutlich größer, als ich das jetzt erwartet hätte. Die Toleranzen sind für jedes Element unterschiedlich und die ganze Tabelle hier reinkopieren geht wohl wegen Copyright nicht. Aber als Anhaltspunkt für die Toleranzen bei Untersuchung der selben Probe in verschiedenen Laboren:

    Calcium: 120ppm bei einer Konzentration von 1000ppm
    Phosphor: 140ppm bei 1000ppm
    Zink: 170ppm bei 1000ppm

    Aluminium: 6.8ppm bei 10ppm (!)
    Eisen: 3.3 ppm bei 10ppm, 17ppm bei 100ppm

    Also: Ein Öl mit 1958ppm hat genausoviel Kalzium wie eines mit 2067ppm - nämlich etwa 2000. Die Messwerte täuschen also eventuell eine Genauigkeit vor, die das Verfahren nicht hergibt, gerade bei Kalzium, Phosphor und Zink sind die Ziffern nach der Hunderterstelle durchaus als Zufallszahlen zu sehen. Aber die grobe Tendenz stimmt eben trotzdem.

    Die zu erwartenden Abweichungen bei Proben, die im selben Labor untersucht wurden, sind dagegen deutlich geringer angegeben - grob über den Daumen etwa ein Viertel der Abweichung bei Untersuchung in verschiedenen Laboren. Für den Trend in Gebrauchtölanalysen ist also nicht alles verloren, wenn man immer das selbe Labor nutzt...in der Norm stehen für diesen Fall Werte von 1.8ppm für Aluminium und 0.8ppm für Eisen.

  • Danke für die hilfreiche und sehr interessante Information, speziell an den User "u_f".
    Das die Messgeräte solch grosse Toleranzen haben finde ich verblüffend.


    @ Forumsleitung: Könnte man diese wertvolle Info nicht irgendwo dauerhaft verankern? Für mich gehört dieses Wissen um die Messtolernazen zu den "Basics" die jedem User bewusst sein sollte.

  • TV aus - Verstand einschalten

    Zivi­ler Unge­hor­sam wird zur hei­li­gen Pflicht,
    wenn der Staat den Boden des Rechts ver­las­sen hat. (Mahatma Gandhi)

    Die größte Angst des Systems sind "wissende Menschen" ohne Angst.

    Einmal editiert, zuletzt von maniek (9. November 2017 um 13:42)

  • Sehe ich auch so wie TDI-2.7. So wie ich verstanden habe kommen die größeren Abweichungen nur dann vor wenn nach anderen Messverfahren und Normen gemessen wird, darauf sollten wir in erster Linie achten. Und wenn nach gleichen Normen und Richtlinien gemessen wird ist die Toleranz denk ich auch überschaubar.

  • Ich kann das nur bestätigen. Oelcheck hat in Summe niedrigere Werte. Insbesondere musste ich das schmerzlich bei den Viskositäten erfahren.

    Gruß Niko

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    :rowe: :megu:  :mobi1:

  • Hab eine allgemeine Frage zu Gebrauchtölanalyse.

    Wie zieht ihr die Probe?
    Das Altöl ist ja nach dem Ablassen in einem Behälter
    Setzen sich die Verschleißpartikel am Boden ab?
    Es müsste ja eigentlich so sein. Weil Messing, Eisen... ja eine deutlich höhere Dichte als Motoröl hat.
    Kann mir auch nicht vorstellen das alles in Schwebe gehalten wird.

    Dann ist es ein Riesenunterschied ob ich die Probe von oben entnehme oder eher von unten wo sich die Verschleißpartikel befinden.
    Bitte um Aufklärung. :überleg:

  • Abriebteilchen sind im mü-Bereich und werden in Schwebe gehalten, größeren werden vom Ölfilter aufgenommen.

    Somit werden bei Probeentnahme (meist bei warmgefahrenen Motor)
    sich keine Ablagerungen seperieren.

    Wenn sich am Boden der Ölwanne im Betrieb was absetzt hat man viel größeres Problem...

    Moderne Öle haben alle diese "tragende bzw. umhüllende" Funktion.
    Nicht wie in den 60-70 Jahren...

    Also keine Sorge.
    Entweder von oben absaugen oder nach dem Ablassen umfüllen.