Winter-, Sommer-, & Ganzjahresreifen

Hab diese Saison auch bei meinen Eltern die Räder gewechselt.
Beim Carens des Vaters waren die WR jetzt 6 Jahre alt - und sehen auch danach aus.
Mein Vorschlag an ihn: besorg dir neue.
Er war bei der Fa F... die ihm sagte, die gehen noch.

Nun ja.
In Anbetracht dessen, dass er jede dritte Woche knapp 300km in den doch schneereicheren Süden fahren muss, find ich das nicht so gut.

Aber wie auch hier, muss man halt respektvoll zurückstecken und einsehen, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied ist.

Leider sehe ich auch an seinen Felgen, dass er offensichtlich eher ans sparen denkt - da blättert der Lack schon ab und der Oberflächenrost ist auch nicht zu übersehen.
Das mag vermutlich auch noch nichts sicherheitsrelevantes sein, jedoch unterstreicht es nochmal, dass er ins Auto nicht wirklich Geld reinstecken mag.

MfG

Ich kann nicht beurteilen, ob nach 6 Jahren der beste Zeitpunkt zum Austausch ist. Was es mir aber natürlich erleichtern würde, wären dann nur noch 4mm Profil drauf.
Da das aber nicht immer der Fall ist, v.a. bei Winterreifen (ich montiere spät und demontiere relativ früh wieder), verlasse ich mich auf mein Gefühl.
Leben ist Risiko, Straßenverkehr auch. Bisher gings gut, Gott sei Dank.

Deswegen fahre ich ganzjährig Winterreifen, aktuell den Conti TS 860, davor den TS 850. Bei einer Jahresfahrleistung von 8.000-10.000 kM für mich der beste Kompromiss.

@Geschmiert

Wie lange macht das der TS 860 schon mit und wie verhält er sich da? Auf welchem Fahrzeug ist er montiert?

Mit dem Astra habe ich eine ähnliche Kilometerleistung,eher max. 8.000,wenn überhaupt.
Hab den vor fünf Jahren neu gekauft, incl. Winterreifen und die nutze ich natürlich auch,obwohl beide Reifensätze nach sechs Jahren nicht mehr als 24.000 km/Satz gelaufen haben werden.
Wahrscheinlich mache ich nächstes Jahr auch Ganzjahresreifen drauf wie beim Scenic.
Der fährt etwa 12.000 km im Jahr,da lohnt sich das schon eher von der Laufleistung.

Auf dem Hyundai IX 20 erst ein Jahr. Absolut unauffällig! Machte die letzten beiden male einen Vergleich mit den Erstausrüster Sommerreifen von Conti auf einer kurvigen Landstrasse. Erster Sommer mit Conti SR, den Sommer drauf mit den WR. Laut Tacho selbe Kurvengeschwindigkeiten, gutes Gefühl im Grenzbereich (schieben über die Vorderachse). Aktuell nach ca 9.000 kM nur ganz leichter Sägezahn auf der Hinterachse.

Danke fürs Feedback, deckt sich mit meinen bisherigen Erfahrungen.

EDIT: Ich fahre diese aber nur bestimmungsgemäß im Winter.

Zitat von Geschmiert

Deswegen fahre ich ganzjährig Winterreifen

Wie machen sich die WR im Sommer?
Abrieb ist bzgl. der weicheren Mischung wahrscheinlich einiges höher als im Winter bzw. im Sommer mit Sommerreifen.

Was mich aber eher interessiert: Wie sind die Erfahrungen mit Regen/Wasser/Aquaplaning?
Bei meiner Laufleistung von nicht mal 15.000km im Jahr, bin ich durch diesen Thread schön langsam auch am Überlegen, wie ich weiter mache, wenn die SR zum Austauschen kämen.

MfG

Zitat von Geschmiert

Deswegen fahre ich ganzjährig Winterreifen

Interessantes Thema!
Der Partner meiner Mutter ist jetzt auch ganzjährig auf die neuen Barum Polaris 5 - Winterreifen gewechselt. Der Mechaniker seiner freien Werke hatte ihm diesen empfohlen (auch wegen chronischer Ebbe im Portemonnaie).
Ich wies ihn auf GJ-Reifen für seine Zwecke (recht milde Winter hier im Norden). Aber nein: ich war nicht überzeugend genug!

Dabei gäbe es doch selbst von Barum einen GJR. War der Polaris um so viel günstiger?
Naja, innerhin hat der Polaris mächtig tiefes Profil im Vergleich zu vielen anderen Marken.

@bm-g120:
Wie ich schon oben schrieb: unauffällig. Der Verschleiß ist schon höher, rechnete aber am Anfang als ich den ersten Sommer mit WR fuhr, mit wesentlich höheren Verschleiß. Rechne aktuell mit einer Laufleistung von 30.000 kM +, fahre nur ganz selten Autobahn, der IX 20 ist ein Landstrassen Daily. Zum Aquaplaning kann ich auch nichts negatives sagen. WR müssen ja auch mit Matsch zurechtkommen! Bevor ich mich zur ganzjährigen Winterreifennutzung beim Auto vorher (Opel Agila B) entschloss, fuhr ich schon GJR. Bei uns in Niederbayern kann es der Winter schon mal krachen lassen, und da habe ich mit den WR ein besseres Gefühl. Bei den GJR hatte ich immer die "Angst" nicht das Optimum im Winter zu haben. Der Winter ist in meinen Augen die gefährlichere Jahreszeit.

Ich bin gezwungenermaßen dieses Jahr bis Mai mit Winterreifen gefahren, weil die neuen Sommerfelgen eine extrem lange Lieferzeit hatten.

Ging erstaunlich gut, auch mal ne schnelle Runde durch den Schwarzwald. Nur bei 30 Grad ist der Gummi echt zu weich und fängt das schmieren an, der Trockengrip lässt nach.

Im Vergleich zum Michelin PS4 macht der Winterreifen trocken keinen Stich, da ist dann doch ein großer Unterschied bei Bremsweg und Traktion. Oder der PS4 ist einfach unglaublich stark und schwer an die Grenzen zu bringen.

Aus eigenen Erfahrungen finde ich neue oder wenige Jahre genutzte Winterreifen im Sommer (in einem solchen wie 2018) sehr unangenehm zu fahren.
Teigiges Einlenkverhalten, in flotten Kurven selbst bei 18° schon schmierig, auf der Bremse viel behäbiger, aber in Komfort durchaus etwas besser.
Alte Winterreifen fahre ich aber gnadenlos von ca. 3mm auf 2mm im Sommer runter, die sind dann schon härter und “sommerreifenähnlicher“ im Fahren...

Das "herunterfahren" der alten WR im Sommer ist in meinem Bekanntenkreis auch gang und gebe,sehe das jetzt auch nicht so schlimm aber bei hohen Temperaturen kann es,wie @ethanoly schon schrieb,etwas schwieriger zu fahren sein.

Nur um das jetzt richtig zu verstehen: Winterreifen auch bei über 30 Grad im Sommer zu fahren und dadurch einen längeren Bremsweg in Kauf zu nehmen wird befürwortet, wenn man aber schreibt, dass man seine Sommerreifen 1-2 Jährchen länger fährt, wird man fast gesteinigt?

Zitat von ethanoly

Dabei gäbe es doch selbst von Barum einen GJR. War der Polaris um so viel günstiger?

Die sind preislich sogar gleich (wenn nicht sogar günstiger). Die Nexen All Season, die ich ihm vorschlug, hätten sich ebenfalls auf gleichem Niveau befunden.
Aber nein: stattdessen wird auf den "vertrauensseligen Werkstattheini" gehört.

Zitat von VV140

Winterreifen auch bei über 30 Grad im Sommer zu fahren und dadurch einen längeren Bremsweg in Kauf zu nehmen....

Genau den gleichen Gedanken hatte ich auch! Das wär schon ziemlich zweigleisig. Aber darum fragt man ja nach Erfahrungen - um dann entscheiden zu können, dass man es nicht macht (zum Beispiel)!

MfG

Genau.
Man holt sich Meinungen ein,entscheiden muss am Ende aber jeder selbst für sich,was er macht.
Ich akzeptiere die Meinung anderer,auch wenn ich sie nicht immer ganz teile.

So soll es ja auch sein und deswegen sind wir ein öffentliches Forum. Alles gut!

Ich habe den Verlauf ja nun eine Weile stillschweigend mitverfolgt und kann den Beitrag #915 von VV140 voll unterstützen.

Auf der einen Seite heißt es, es gäbe keine Kompromisse bei Reifen, die einzige Verbindung...
Und dann, wenn es um Winterreifen im Sommer runter fahren oder gar als Ganzjahresnutzung geht, gibt es mit Mal wenig bis gar keine Einsprüche.

Das kommt schon etwas komisch rüber, auch so wegen Doppelmoral.

Was das Argument mit Ölen angeht, bewegen wir uns in einem ganz anderen Kostenfaktor (dem Moment).
20-70€ für Öl sind schon etwas anderes als 200-500€ für Reifen.

Jeder von uns sollte ein gewisses Grundgefühl für seine Fahrzeuge haben, sonst wäre er nicht hier.
Alle anderen, denen vieles bis sehr vieles am Arsch vorbei geht, sind nicht in Foren unterwegs...weil sie sich gar nicht darum kümmern.

Wir können also davon ausgehen, dass wir es hier grundlegend mit Menschen zu tun haben, diese sich gewisse Gedanken machen.
Und entsprechend gilt es gegenseitig davon auszugehen, dass wir irgendwie wissen was wir machen.

Unglücke gab und wird es immer geben, auch in Verbindung mit Reifen.
Doch heißt dies nicht, hier eine Reifen-Doktrin einzuführen.
Wir sind alle alt genug um zu wissen, wie wichtig diese Thematik ist, und welche Risiken wir privat eingehen möchten.

Auf die Fähigkeiten der Reifen-Arten und gewissen Verschleiß-Stadien hinzuweisen, ist absolut willkommen und auch wichtig. Genau dafür sind wir hier, um uns auszutauschen und Erfahrungswerte besprechen zu können.
Was ein Einzelner daraus macht, ist ihm jedoch selbst zu überlassen (wir haben ja auch viele Gäste die einfach nur mitlesen).
Gefahren-Hinweise anzusprechen ist grundlegend ebenfalls wichtig und auch erwünscht. Nur sollte es nicht darin enden, dass wir "vorschreiben wollen" wann ein Reifen nicht gefahren werden darf.

_{Spannendes Thema.}