Motoren für bestimmte Heißviskosität ausgelegt?

  • Hallo,
    für unser neues Auto ist ausschließlich ein 0w20 nach Vw50800 freigegeben.
    Wer kann den technischen Hintergrund erklären, ob ein 5w30 nach VW50700 schaden würde, bzw. warum das so ist oder nicht. Was wurde am Motor hier konstruktiv geändert?
    Ich weiss nur, dass der Volumenstrom durch die Öpumpe (teilweise) höher ist, damit das Öl nicht so warm wird.

    Danke

  • Normalerweise kann das nicht schaden. Toyota z.B. verwendet 0W-20 bereits seit etwa 10 Jahren. Es besteht aber keine Pflicht, dieses auch zu nutzen. Es können auch anderen Viskositäten wie 5W-30 oder 5W-40 eingefüllt werden. Bei Toyota -wie gesagt- kein Problem.

    Soweit ich weiß ist es nach EU-Recht auch gar nicht zulässig, dass ein Hersteller ein bestimmtes Öl bzw. eine einzige Viskosität vorschreibt.

    Einmal editiert, zuletzt von DeLorca (20. August 2018 um 21:03)

  • Das kann nicht sein. Der Hersteller kann keinen Öllroduzenten bestimmen, sicher aber die Viskosität und Öle freigeben, die die geforderten Eigenschaften aufweisen.
    VW50400/50700 gabs auch nur als 5w30, später auch als 0w30. Mehr aber nicht.
    Mich hätte der Hintergrund interessiert. Das 50800 hat eine andere Viskosität und auch einen abgesenkten HTHS. Kann es hier zu Nachteilen/Schäden kommen, wenn man ein 50400/50700 verwendet?

  • Ich würde nicht sagen das er unbedingt ein 0W20 nach 5800 fahren muss.
    Dem Motor wird es eigentlich egal sein ob 5W20 ,0W30 oder 5W30 bzw sollte ein 5W40 auch noch gehen.
    Ich hatte hier mehr bedenken bei Kurzstrecke und 5W40 in einem Fahrzeug was für 0W20 ausgelegt ist .
    Aber generell würde ich nicht sagen das die Öle schlecht für einen Motor sind.
    Z.B bei mir ist der Motor auf 5W30 ausgelegt und fahre ein 5W40 mit guten Ergebnissen.

  • Bei manchen steht als Alternative 504 00 und 502 00 drin. Da ist es natürlich überhaupt kein Problem.
    Bei den ganz neuen ist wohl nur noch 508 00 erlaubt und da sind keine Experimente zu machen. Das funktioniert schon. Bei kurzstecken einfach Intervall halbieren.

  • Laut VW Wurde die ölpumpe übersetzung geändert, und am kolben/ kolbenringe gab es auch änderung aufgrund des 0w20 öl. 50800/509000

    Viel experimentieren würde ich da nicht. Vieleicht bis 5w30 würde kein problem darstellen
    ,höher würde ich nicht gehen.

    Mazda 3 BN SKYACTIV G-120 2.0 Benziner (2017)

    Motor: RAVENOL REP 5W-30
    Schaltgetriebe: Addinol MTF 75W-80

  • 5W30 statt 0W20 ist von der Viskosität sicher kein Problem. In Kurzstreckenbetrieb oder in sehr kaltem Winter ist die Viskosität noch größer, und es gibt auch keine Probleme. Nur mit der Garantie ist es blöd.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • mal in den Raum geworfen, wieso wird immer vom dünnen und dicken Öl gesprochen? Es ist doch die Viskosität also muss es doch zähes und flüssiges Öl oder ähnlich heißen?
    Noch was, was ist wichtiger HTHS oder die Viskosität? Hat ein heißes flüssiges Öl mit gleichem HTHS nicht die gleiche schützende Wirkung wie das Zähe Öl?
    Das flüssigere Öl hat ja den Vorteil schneller zu fließen, das Zähere ist langsamer. Das sagt aber beides nichts drüber aus wie viel Füllkraft die Öle doch haben? Also wenn wir ein Lagerspiel durch Öl ausgleichen, können wir nicht sagen das zähe Öl puffert oder füllt mehr als das flüssige. Das Volumen wäre ja trotzdem gleich?
    Also ist es dann nicht besser ein möglichst flüssiges Öl zu nehmen mit einem möglichst hohen HTHS?
    Wie wichtig ist der Spriteintrag? Man sagt ja immer der Spriteintrag verringert die zähigkeit also es wirkt wie eine Verdünnung. Dadurch sinkt doch der HTHS und dieser ist doch wichtiger als die Viskosität oder nicht?
    Oder anderes bsp. Wenn wir davon ausgehen die Öl Bohrungen sind groß und wir haben ein 10W40 Öl das rein soll vom Hersteller. Wieso macht es ein unterschied wenn ich ein 0W20 nehme? Das Volumen ist doch gleich 5L angenommen. Die Ölpumpe würde es sogar leichter haben das Öl zu fördern also hats doch nur Positive punkte.
    Umgekehrt ist das eben nicht möglich, die Pumpe würde es schwerer haben ect.

    Kann es nicht einfach sein, das die Öle mit der Zeit soweit entwickelt und leistungsfähig sind das man auf 0W20 geht, weil es Technisch kein dickeres Braucht? Und wenn wir vom Rennsport reden usw. ist das dickere Öl also das zähere Öl deswegen von Nöten da die Betriebstemperatur weiter steigt und es halt irgendwann zu dünn werden würde(Volumenstrom-Verlust). Aber angenommen man würde das Öl besser kühlen, oder pause einlegen zum kühlen dann auch das 0W20 fahren könnte?

  • Das ist alles vom Motor abhängig, und recht komplex. Je nach Auslegung. Ein kompakter Hochleistungs Sauger mit irrer Drehzahl und schmalen Lagern ist auf Viskosität und HTHS angewiesen. Beispiel die älteren BMW M Motoren. Auch die Nockenwellen sind bei Hochleistungs Saugmotoren hoch belastet. Große Ventile und großer Hub, entsprechend hohe Beschleunigungen und Kräfte.

    Die aktuellen Motoren sind ja alle aufgeladen. Da sind die mechanischen Belastungen gar nicht so hoch. Damit meine ich jetzt die dynamischen Kräfte in der Mechanik. Die Drehzahlen sind doch recht harmlos, und werden auch selten ausgereizt. Die Kräfte durch Verbrennungsdruck sind natürlich höher, aber das kann man konstruktiv lösen. Einfach alles kräftiger dimensionieren. Und weil Drehzahl nicht das höchste Ziel ist, spielt die Masse der Teile keine so große Rolle. Die thermische Belastung ist hoch, ja. Aber auch das kriegt man in den Griff. Und die temperaturbeständigkeit eines Öls hängt nicht von der Viskosität sondern von den verwendeten Grundölen ab.

    Insgesamt ist es heute kein Problem, PS starke Motoren zu entwickeln, die auch mit SAE 20 Öl einwandfrei funktionieren. Ich hoffe nur, dass VW in dem Zusammenhang auch wirklich seine Hausaufgaben gemacht hat.

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  • Deswegen kann man nicht verallgemeinern. Aber 10W30 heißt schon dickes Grundöl. Also stabile Viskosität und bei entsprechender Qualität auch sehr temperaturstabil.

    Die filigranen M Motoren sind schon speziell. Baugröße und Bauhöhe optimiert, da ist wenig Platz für große projezierte Flächen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Maddin (21. August 2018 um 17:57)

  • Ein "dickes" Öl wird doch nur dann empfohlen wenn man davon ausgeht das der Motor sehr viel Wärme erzeugt und man verhindern will dass, das Öl zu dünn wird für einen geschlossenen Ölfilm oder nicht?
    Denn alles andere erfüllt ja ein "dünnes" Öl genauso unabhängig der Toleranzen und Spaltmaße von Bauteilen. Ein "dickes" füllt ja nicht besser Lücken aus, es fließt genau so vorbei nur das langsamer als das "dünne". Aber der Ölfilm ist beim "dünnen" trotzdem konstant. Es ist am ende ja die gleiche Öl Menge im Motor.

    bei SCHERGEFÄLLE ist die Rede vom Schmierspalt, die Schmierstoffdicke wäre bei einem 0W20 genauso dick wie beim 10W40 richtig?


    https://www.castrol.com/de_at/austria/…ierstoffen.html

  • schön aber keine Antwort auf meine Frage zudem kannte ich die deutschsprachige Filme schon.

    Wenn man sich die Filme ansieht, fällt einem auf das, dass Öl eben nicht dick sein muss wie ein 10W40 oder höher. Aber wo ist dann der Sinn hinter ein solches Öl zu benutzen außer im Sportbereich.

    Ergänzung. Wie ist bei modernen Ölen die Tragfähigkeit? Es heißt ja immer dickeres Öl höhere Tragfähigkeit, aber bei modernen Ölen haben es doch andere Zusätze diese Funktion übernommen als Viskosität. Denn entscheidet ist die Fähigkeit ölfilm geschlossen zuhalten um den Verschleiß zu mindern .