Die Herstellerfreigabe - Ist sie wichtig? Welche Aussagekraft hat sie?

  • Außer der Kraftstoffeffizienz ist die 50700 anspruchsvoller als die 229.52, wobei es erstere - wenn ich das auf die Schnelle richtig recherchiert habe - nur in Viskosität .W30 und nicht in .W40 gibt, weswegen erstere für viele hier nicht in Frage kommen dürfte.

    3 Mal editiert, zuletzt von Michael Kluf (24. Dezember 2021 um 14:30)

  • Das ist richtig. Aber 5W30 ist, wenn man keinen übel hohen Kraftstoffeintrag hat (mit Partikelfilter oft leider der Fall) ein gute Allround Viskosität für moderne Motoren. Da lag VW mit "ein Öl für alle" nicht so weit daneben.

    Mit einer dilettantischen DPF Regeneration ohne Nacheinspritzung, wie bei den meisten Pkw Herstellern, dagegen schon. Das geht auf Kosten der Schmierfähigkeit und des Motors.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Wenn die Analyse gute Verschleißwerte insbesondere bei Kupfer / Blei ausgibt, ja. Zu niedrige Viskosität geht auf die Lager. Wenn deren Werte ok sind, ist die Viskositat ok.

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  • Jabba: die Info mit Veedol ist noch nicht vollständig bestätigt, das stimmt. Die Hoffnung, dass die OC-VAG-Kompetenz diese Frage beantworten kann, hat sich nicht bestätigt. Ich habe während der letzten Wochen viel recherchiert und bin für mich zu der Erkenntnis gekommen, dass die After-Sale-Partner nicht zusammen mit dem OEM die motorenspezifischen Anforderungen entwickeln und nur einen Bruchteil der Tests/Vorgaben erfüllen, die der OEM mit seinem Entwicklungspartner unternimmt. Die Tatsache, dass da auf der Flasche vollsynthetisch steht und da noch eine XY-Freigabe ist mir persönlich zu wenig.

  • Wenn ich die passende Visko vorfinde (wobei diese ist letztendlich nicht ausschlaggebend...), klar ist, dass genau mein Motor für die OEM-interne Motorfreigaben benutzt wird und es sich ergeben sollte, dass die vermuteten frei erhältlichen Öle sich dann doch von der Original-OEM-Formulierung unterscheiden, dann ja...

    Ursprünglich wollte ich ja beim BMW twinblabla 0-40 bleiben, aber das wurde ja abgeschafft...

    2 Mal editiert, zuletzt von dummydoc (10. Januar 2022 um 23:44)

  • Ich muss jetzt nochmal nachfragen, weil ich's irgendwie nicht ganz raffe...

    Also der OEM stellt für deinen Motor zusammen mit seinem Schmierstoffpartner ein Öl her und entwickelt und macht und tut. Ventile sind sauber, Motor glänzt von innen, kein Verschleiß, kein Kraftstoffverbrauch, bestes Öl für die besten Motoren - alles wunderbar.

    Dann kommt der Aftermarket irgendwann mit seiner (Nach)Entwicklung hinterher und erfüllt die Anforderungen des OEM vollumfänglich und erhält dessen Freigabe.

    Jetzt ist dieses Aftermarket Öl für dich genau schlechter weil?

    Ich meine dann könnten wir hier doch jedem sagen "fahr gefälligst das Öl vom Händler, ciao".

    Oder stehe ich jetzt immer noch auf dem Schlauch?

  • Hi Jabba!

    es ist definitiv so, dass die OEMs während der Entwicklung mit ihrem Entwicklungspartner viel mehr unternehmen und sehr intensiv zusammenarbeiten. Hier wird alles und noch viel mehr analysiert. Für den Aftermarket sind die Anforderungen abgeleitet von der Grundentwicklung, aber nicht so vollumfänglich. Die OEMs sind jetzt immer strenger unterwegs und lassen immer weniger Afetrmarket-Öle zu (s. BMW). Für moderne Motoren macht es meiner Meinung nach am meisten Sinn sich an den Entwicklungspartner des OEMs zu halten, denn so werden die Bedürfnisse des Motors am meisten berücksichtigt.

  • Ich würde sagen nein, aber es vereinfacht die Freigabe (getreu dem Motto: Ich erkläre mir die Welt, ohne es genau zu wissen, weil ich nicht in der Branche tätig bin).

    Geht allein schon deshalb nicht, weil es ein freier Markt ist und du nicht sagen kannst: Ahhh du willst mit mir Geschäfte machen, dann kauf dich erst einmal mit Ahornsirup vom Aldi ein, sonst wird das nichts mit uns. :lach3:

    Das mit BMW habe ich auch nicht so ganz verstanden. Warum lässt BMW immer weniger Aftermarket-Öle zu? Sind vielleicht die Kosten und Hürden für die Ölhersteller gestiegen, so dass sich das für die bisher noch nicht lohnt? Denkbar ist auch, dass die Spezifikation stark von ACEA abweicht und es sich nicht so einfach realisieren lässt. Da wird einfach kaufmännisch abgewogen, das muss sich rechnen für einen Ölanbieter.

    Gruß Edwin

    ---

    BMW F31 LCI 320dA (2015) [B47D20] 1207839.png

    Motoröl: :fu: Titan GT1 PRO 2290 5W-30 + 6 Additive :döba: = >20 % Additive | Getriebeöl: :fu: Titan ATF 6008 | Sprit: EN-590 Diesel + :maol: 9930 Diesel Ester

    Opel Speedster Turbo (2001/2003) [Z20LET] 1207841.png

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    Smart #1 Brabus

  • dummydoc, mein Kenntnisstand ist, dass das mit den Ölen und Freigaben heute als eine Art Baukasten-System funktioniert und sehr vereinfacht wurde.

    Man kauft z.B. bei Lubrizol das Additiv-Paket für die Freigaben MB 229.5, BMW LL-01 und VW 502.00. Dazu bekommt man dann Vorgaben im welchen Bereich sich die Basisölmischung befinden darf bzw. wie diese aufgebaut sein muss. Hat man sein Öl fertig gemischt, benötigt es eine Analyse und es wird ein Freigabe-Antrag mitsamt dem ganzen Papierkram der "Zutaten" an den jeweiligen OEM übermittelt. Der OEM prüft das dann und möchte natürlich die Lizenzgebühr haben. Fertig.

    Das ist also mehr Bürokratie als alles andere. Da wird nicht mehr jedes einzelne Öl physisch getestet (da ja mit Lubrizol entwickelt und die Vorgaben eingehalten werden), das läuft heute alles über Papier.

    Hin und wieder kontrolliert der OEM stichprobenartig die Öle, ob die Zusammensetzung noch stimmt.

    Daher ist heute auch jeder Hinz & Kunz in der Lage ein Öl mit Freigaben auf den Markt zu werfen, weil alles im Baukasten-System fertig bestellt werden kann und eine Freigabe quasi inkludiert ist.

    Anders sieht es aus, wenn ein Ölhersteller seine eigenen Additiv-Pakete samt Basisölmischungen entwickelt. Hierbei gibt es dann auch eine erweiterte Überprüfung beim OEM, was natürlich kostenintensiver ist.

    Warum lässt BMW immer weniger Aftermarket-Öle zu?

    Ich denke eher, die Öl-Hersteller/Mischer lassen ihre Öle für "ältere" Freigaben einfach immer weniger Lizenzieren um Kosten zu sparen. Die LL-01 z.B. wird für viele immer uninteressanter, weil die neueren Fahrzeuge alle mit neueren Freigaben einher gehen. Daher lohnt es sich immer weniger, für die klassischen Öle noch regelmäßig Gebühren zu zahlen.

  • Tequila009, bist du dir da sicher? Bei der BMW LL-04 Freigabe hatte ich das so verstanden, dass ein Prüfstandslauf mit dem Öl auf einen bestimmten Motorentyp durchaus vorgesehen ist.

    Gruß Edwin

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  • Aetvyn, ja, dass ist dann für die grundlegende Entwicklung mit dem Additiv-Hersteller und noch bei erweiterten Überprüfungen.

    Die standardisierten Öle mit dem fertigen Additiv-Paket müssen ja nicht alle einzeln nochmals durch den Prüfstand, wurde ja zuvor alles mit den Vorgaben der Basisölmischungen gemacht.

    Es läuft alles über Effizienz und Produktivitätssteigerung. Daher hat sich dieses Baukasten-System entwickelt und es läuft über die Additiv-Hersteller, damit das alles einfacher, schneller und kostengünstiger umsetzbar ist.

  • Ein Grund mehr sich sein eigenes Zeug zu mischen und selber Erfahrungen zu machen. :flitz:

    Mit der Gefahr hin sich sein Material zu schrotten.

    Gruß Edwin

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