Die Herstellerfreigabe - Ist sie wichtig? Welche Aussagekraft hat sie?

  • Also der Herr Wagner sagte in einem seiner Videos, dass eine Motorölfreigabe bis zu einer Million Euro kostet, wie ist das dann mit den 40-60 € zu verstehen?
    Wenn ich nun ein Motoröl produziere, kriege ich dann automtisch eine Freigabe nach z.B. ACEA A3/B4 oder wie ist das?
    Man findet auch nichts zum Lesen bezüglich wie das Prozedere bei solchen Freigaben ist! :überleg:

  • Weiß einer was darüber wie es in der USA gehandhabt wird? Ich hatte mal irgendwo gelesen das in den Staaten die Freigabe anders läuft, wesentlich Kunden orientierter.
    Ich hab noch was im Kopf wie in USA entscheidet nicht der Autohersteller welches Öl dafür geeignet ist sondern der Öl Hersteller und in Europa ist es so das der Autohersteller sagt welches Öl da rein darf?
    Oder war es umgekehrt? Na ich weiß ich nicht mehr wäre schön, wenn das einer kurz erklärt.

  • Da Hersteller wie Ford eigene Freigegeben haben. Würde ich schon sagen das dieser auch in USA ausschlaggebend ist.

    USA ist aber sehr groß und mit teils verschiedenen Klimazonen. Könnte ich mir vorstellen das es je nach Statt Sonderregelung gibt.
    Redline hatte das in ihrem Info Video Angerissen, Öl zu Empfehlen ne ja nachdem wo der Standort ist.

  • Wie siehst du das mit "gleichwertig nach..."?
    Also ohne Freigabe, aber die meisten würden diese locker bekommen.
    Als Beispiel mal die Rowe Synth RS Öle (0W40 und 5W40). Beide nach Datenblatt und Analyse erstklassige Öle.

    ich muss Mal eben den Thread aus den Toten wiedererwecken.
    Zum Thema Rowe Synth RS 5w40 und Freigaben hake ich mal nach:

    Mein liebes neues Wägelchen (2018er Subaru Outback, 2,5l Boxer, Sauger, Benziner) hat offensichtlich eine ziemlich lockere Vorgabe was angeht. :)

    Mir reicht ein ACEA A3 5w40.

    Jetzt die doofe Frage: ist ACEA nur eine Spezifikation oder erteilen die eine Freigabe? Oder andersrum: kann ich das Rowe Synth RS 5w40 nutzen und trotzdem meine acht Jahre Garantie auf den Motor erhalten?

    Gruß,
    Napi.

  • wird bei den Freigaben eine Langzeit Belastung für das Öl durchgeführt? Gibt es dort Vorgaben z.b nach 10.000KM muss das Öl diese Werte halten bzw darf nicht unterschritten werden? Wichtig wäre sowas wegen dem schnelleren Zerfall von Additiven. Bsp wenn ein Öl kurzfristig die nötigen Werte für eine Freigabe hat aber nach kurzer Zeit drunter rutscht.

  • Schau mal hier -> Motorstunden / Betriebsstunden

    Es gibt keine genaue Kilometer-„grenze“ aber bei den Freigaben gibt es verschiedene Motorstunden bzw Betriebsstunden. Andy hatte diese mal recht ausführlich in dem oben angehangen Thread eingefügt.

    Wenn du jetzt wüsstest, wie hoch die Geschwindigkeit bei dem Test ist, könnte man die gelaufenen Kilometer ausrechnen.

  • :moin: ,
    Möchte nachfragen was es genau mit den Freigaben und Empfehlungen auf sich hat. Als Beispiel das Rowe RS hat eine empfehlung, warum aber keine Freigabe was hat es Aufsich?
    Ich weiß das PAO Öle teuer sind und Freigaben auch.
    Aber ist das der einzige Grund?
    Bei einer Garantie ist es nur logisch das man ein '' Freigegebens'' Öl einfüllt.
    Was ich gerne wissen möchte. ..
    Kann man bedenkenlos ein Öl nutzen was keine Freigabe hat aber eine empfehlung?
    Gruß :)

  • Ich habe mir ähnliche Frage gestellt. Meines Wissens i.d.R. die Öle, die auf PAO (Grundöl) basieren, erhalten keine Freigaben mehr z.B. Meguin Super Leichtlauf etc. Aber auch wie Du schon geschrieben hast Rowe oder Redline. Es gibt Ausnahmen z.B. Ravenol....Es bedeutet, dass es theoretisch möglich wäre ? Es handelt sich nur um die Kosten ?

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  • Eine Herstellerfreigabe ist mit Kosten verbunden. In welchem Rahmen sich das bewegt ist mir nicht bekannt, es wird aber nicht günstig und entsprechend aufwendig sein.

    Eine offizielle Herstellerfreigabe bedeutet aber auch nur das die Mindestanforderungen erfüllt werden. Öle ohne Freigabe bzw. nur mit Empfehlung können durchaus "besser" sein bzw. die Mindestanforderungen bei weitem übertreffen.

    Audi A3 1.8 TFSI Ambition (CDAA) :she:  Helix Ultra 5W-40 + :nepr:
    Seat Toledo 1.2 TSI (CBZA) :she: Helix Ultra 5W-40

  • Besser und schlechter sind Begriffe, mit denen man bei der Thematik vorsichtig sein sollte, weil zu pauschal. Natürlich können Öle mit Empfehlung weniger geeignet sein. Genauso sind Öle mit Freigabe nicht automatisch das Nonplusultra für das Fahrzeug.

    Dazu sind halt mehrere Faktoren entscheidend, welche dabei betrachtet werden sollten, diese ergeben dann das Gesamtbild. Dafür ist dann z.B. die Ölberatung hilfreich.
    Ich habe mich schon bevor ich auf das Forum gestossen bin mit Öl beschäftigt (teilweise in meiner Ausbildung, ich komme aus einem mechanischem Beruf) und dachte ich weis da schon ganz gut bescheid. Als ich dann hier ein wenig gelesen habe fühlte ich mich wie ein Schuljunge.

    Audi A3 1.8 TFSI Ambition (CDAA) :she:  Helix Ultra 5W-40 + :nepr:
    Seat Toledo 1.2 TSI (CBZA) :she: Helix Ultra 5W-40

  • Genau es gibt immer eine Präferenz beim Ölkauf oder wie 95% der Kunden die das Thema gar nicht interessiert und in der Werkstatt 20-30€ für den Liter hinblättern und alles ist Gut :lach3: :lach3:

    QQ J10 1.6 Benzin , QQ J10 1.6dci , E-Bike :maol:

  • Eben, es gilt nicht immer neuer = besser.

    Jeder, der z.B. mal GL5-Getriebeöl in ein GL3-Getriebe gefüllt hat, wird wohl diese Erfahrung gemacht haben. Diese Analogie kann man ein auch aufs Motorenöl übertragen.

    Den höchsten ZDDP-Gehalt nach API hatte Motorenöl z.B. um die 70-80er herum, diesen Verschleißschutz haben die alten Schlepphebelmaschinen einfach gebraucht und das war noch vor dem ganzen Ökokrams. Auch gab es allgemein höhere Fertigungstoleranzen und teilweise andere Dichtungsmateriale.

    Ein ordentliches, dickes, traditionell additiviertes Mineralöl kann sich in diesen Motoren besser machen, als API SN+ etc.

    Mit der vorgegebenen API-Klassifikation kann man also schonmal nichts wirklich falsch machen. Man findet eventuell bessere Öle nach höherer Klassifikatiob, aber da gilt es zu suchen und individuelle die Öle zu prüfen.

    Ein low-saps Öl nach API SN wäre wohl der recht schnelle Tod eines solchen Motors... Ein fullsaps Öl mit moderner, additivierung und gutem Verschleißschutz durch z.B. Moly/Wolfram etc. und guten Kaltstarteigenschaften, weniger Verkokungsneigung etc. kann aber eine klare Verbesserung sein.

    Hier kann man aber nur nach Einzelfall entscheiden und sollte möglichst in der Materie stecken, sonst können solch Experimente sehr schnell nach hinten losgehen...

    Im Endeffekt wird ein Motor aber auch mit Öl nach Mindestanforderung, lange topfit bleiben. Wichtiger sind regelmäßige Wechsel nach Handbuch.

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman