Catch Can und KGE - wie funktioniert das?

  • Wer soll Dir das mit "ja" oder "nein" beantworten können?
    Da benötigt es einfach reale Erfahrungen mit dem Motor, wie er auf solche Veränderungen reagiert und ob das System dann besser oder schlechter arbeitet.

    Theoretisch ist ja vieles möglich, doch wie es dann in der Realität aussieht, steht auf einem ganz anderen Blatt.

  • Ganz simpel, ich hoffe es ist jetzt endlich verständlich was ich meine.

    Ist immer noch nicht verständlich, was du meinst, da du "feintunen" nicht definierst. Wenn du den Innendurchmesser der Leitung verkleinerst, ändert sich solange nichts, bis ein erhöhter Strömungswiderstand innerhalb dieser Leitung den Volumendurchsatz reduziert. Den Flaschenhals stellt in der Serie üblicherweise das PCV Ventil selbst dar. Also bei extremer Verkleinerung des Durchmessers setzt du die Spülrate des Systems herunter. Damit allerdings auch die Strömungsgeschwindigkeit in den dann vom Durchmesser größeren Luftführungen innerhalb des PCV Ventils. Das wird dafür jetzt aber länger öffnen, da seine Führungsgröße ja der (Unter-) Druck im Kurbelgehäuse ist. Im Extremfall kann aber auch damit die gesetzlichen Vorgaben nicht mehr erreicht werden.
    Theoretisch könnte also der "Ölverlust" über diesen Leitungspfad etwas reduziert werden, wobei das vollkommene Schließen dieses Entlüftungspfades die letzte (illegale) Konsequenz wäre.

  • @ Hartmut:

    Nochmal eine blöde Frage:
    Könnte man das System, auch wenn alles dicht ist und es optimal funktoniert wie im Neuzustand, noch etwas "Feintunen" in dem man den Belüftungsschlauch ("Breahter Hose") des Kurbelgehäuses https://www.aa1car.com/library/pcv.htm im Durchmesser noch etwas reduziert?
    Das sollte dann doch die Strömungsgeschwindigkeit am PCV Ventil noch etwas reuzieren = noch weniger Öl wird mitgerissen.

    Definiert....

  • Hartmut, du sprichst nicht meine Sprache. Ich habe hier ein PCV Ventil, gelb markiert im Foto und die Belüftungsleitung, grün markiert. Ich hab das Extra gemacht damit es verständlich ist.

    Du sprichts hingegen sehr kryptsich, sehr technisch, schon die ganze Zeit, von "Leitungspfaden" und "Entlüftungspfaden" etc. Abgeshen davon das ich einen Pfad eher im Wald finde und unter der Motorhaube eher Leitungen und Schläuche habe, habe ich keine Ahnung was du damit meinst!

    Es gibt Leute die sagen Meterstab, andere sagen Zollstock, der dritte Gliedermasstab. Das sorgt manchmal für Verwirrung. Man sollte sich halt mal auf einen gemeinsame Sprache einigen.

    Aber, ist egal, das führt hier zu nichts mehr. Danke!

  • Ich hab mal ne Frage an alle KGE-Experten hier:

    Mein Motor hat zwei Schläuche, die aus dem Ventildeckel rausgehen. Das linke Ding (direkt hinter der vorderen Unterdruckdose) ist das PCV welches unten am Vergaser wieder an die Ansaugung rangeht.

    Aber was ist der rechte, dünne Schlauch, der oben wieder in den Luftfilterkasten geht...?
    Wenn man den Schlauch im Betrieb abzieht, hat das null Auswirkung auf den Motorlauf. Zieht man hingegen den PCV-Schlauch, geht der Motor sofort aus.

    Edit: Alles klar, Frage ist beantwortet:
    Über den rechten Schlauch saugt sich der Ventildeckel seine gefilterte Frischluft rein und der Ventildeckel wird dann von frischer Luft „durchspült“, bis diese Gase dann auf der anderen Seite durch einen kleinen Mini-Ölabscheider gehen und durchs PCV wieder rausgehen.

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

    Einmal editiert, zuletzt von mitsu_joe (1. März 2019 um 18:36)

  • Der dient zum ausgleich des unterdruck im kurbelgehäuse. Anderst gesagt diese öffnung sorgt dafür das der unterdruck auf ein bestimmtes niveau gehalten wird. Eine art entlüftung. Verschliesst man diese öffnung steigt der unterdruck an.

    Mazda 3 BN SKYACTIV G-120 2.0 Benziner (2017)

    Motor: RAVENOL REP 5W-30
    Schaltgetriebe: Addinol MTF 75W-80

  • Hab ich mir auch gerade angelesen! :D

    Vielen Dank für die Antwort. :)

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • Mr.Matchbox, du solltest eigentlich soviel wie nur irgenwie möglich von diesem "Dreck" herauskondensieren. Das wird in so einem Catch Tank System erreicht, die Gase sind heiss und kondensieren besser an einer möglichst grossen Fläche.
    Den enstandenen "Blowby"-Druck wirst du nicht ändern können durch einen kleineren oder grösseren Durchmesser, das Volumen schon.
    Also nach meinem Verständis "nein", ich würde eher grösser als kleiner gehen.

  • Ich würde gerne einen Öl Catchtank ins Gespräch bringen.
    Hat so ein System auch Nachteile? Das Öl was dort gesammelt wird, schmiert ja. Muss im Einlassbereich was geschmiert werden?
    Wie seht ihr das System im Allgemeinen? Bringt das was?

  • Geschmiert werden muss dort nichts. Mehr als Luft gehört bei Fahrzeugen ohne Abgasrückführung da nicht rein, bei solchen ist es aber ebenfalls besser ohne Öldämpfe. Die Kombination aus Öldämpfen und Russ/Abgasen macht besonders hartnäckige Ablagerungen/Verkokungen.

    Man sollte allerdings darauf achten das im Winter die Konstruktion nicht einfriert, in den Dämpfen ist auch sehr viel Wasser enthalten aus der Verbrennung und wenn das einfriert kann der Motor durch den Überdruck schaden nehmen. Die meisten OEM Lösungen liegen im warmen Bereich und/oder sind extra isoliert.

    Gruß

    Karsten

  • Da @hartmut zurzeit wieder in Erklärphase ist, nutze ich das ganze mal.

    Für mein Fahrzeug ( Ford Focus ) gibt es eine Aftermarket Breather-Platte von der KGE. Dort wird mithilfe eines Labyrinthsystems die Kondensation des Blowbys innerhalb der KGE erledigt bzw. ist dies so gewünscht.
    Macht diese Breatherplatte Sinn? Dadurch bekomme ich doch Öl-Wasser-Benzin Emulsion in die Ölwanne, oder liege ich dort falsch? :überleg:

    Anbei noch 2 Bilder.
    1x Serienplatte


    1x Aftermarket

  • Blowby Gase sind nun mal mit Öldampf und -tröpfchen verunreinigter Wasserdampf, da Benzin oder Diesel vornehmlich zu Wasser und CO2 verbrennen.
    Der Gesetzgeber schreibt nun einmal vor, dass dieses Gemisch zur Verbrennung zurück in den Ansaugtrackt geführt werden muss.
    Der Hersteller kann das nun auf sehr kurzem Wege und ohne große Abscheidevorrichtungen oder aufwendig mit solchen Einrichtungen tun.
    In der ersten Variante spart er Kosten und verringert den Wasseranteil im Öl, muss aber mehr Öl im Ansaugtrakt hinnehmen. Die Nachteile sind also
    Verunreinigungen und Verkokungen an den Ventilen und im Brennraum. Außerdem eventuell höher LSPI Neigung bei Turbos.
    Diese Nachteile hat man bei einem teureren und besseren Blowby Abscheidesystem weniger, dafür aber etwas mehr Wasser im Öl. Mit Oltemperaturen um oder über
    100 Grad ist das aber leicht zu beherrschen. Günstig dafür sind ein Öl-Wasser Wärmetauscher und eine Betriebswassertemperatur in der Teillast über 100 Grad, was ja
    moderne Motoren nahezu allesamt haben bzw. anstreben.

    Ob für dein Motor so eine "Breatherplatte" sinnvoll ist, hängt von der Ausführung des Motors im Detail und von deiner Fahrweise ab. Wenn du immer nur mit
    niedrigen Temperaturen in der Teillast unterwegs bist, würde ich eher davon abraten.

  • Fahre das Auto nur bei >10 Grad C und dann auch nur (fast nur) mit digitalem Gaspedal 1 - 0 :D
    leistungsgesteigertes Fahrzeug und Öltemperatur ist bei jeder Fahrt >85 Grad.

    edit: Wenn ich deinen Satz aber richtig deute, sollte dort bzw ist dort keinerlei Benzin im Blowby? Das Wasser welches sich in der Ölwanne dann „sammelt“ wäre schnell ausgekocht.
    Ist übrigens ein Benziner.

  • Wenn dein Auto technisch in Ordnung ist, dann ist der Benzinanteil bei normaler Fahrt mit Lambda =1 im Blowby <1%, also mehr oder minder vernachlässigbar.
    Unmittelbar nach dem Kaltstart oder in der Volllast (Stichwort: Start- und Vollastanreicherungen ) natürlich etwas höher.

  • Bleibt also nur Kaufen - Verbauen und dann mit GÖA zu analysieren. Wäre ein teurer Spaß wenn der Kraftstoffanteil nachher >5% wäre :lach3:

    Bleibt noch die Möglichkeit mit der OCC. Da ich nur Saison fahre, wäre ein einfrieren der Leitungen bzw. Der KGE somit nicht vorhanden.

    edit: meine bisherige GÖA zeigte schon 1,2% Kraftstoff ohne diese Platte..