Öl/Werkstatt-Service? Eine Frage des Vertrauens!

  • @mastergamer

    Es kommt auf die Laufleistung drauf an, um welches Fahrzeug es sich handelt. Teilweise beteiligen sich die Hersteller massiv an den Kosten. Zusätzlich kann man die Reifen noch über ein weiteres Paket inkludieren, macht aber meist keinen Sinn. Lohnt sich in der Regel nur, wenn man mehrere Fahrzeuge dort geleast hat und viele Kilometer fährt.

  • Ein Kollege hat mir mal erzählt, wie in seiner Lehrzeit in der Volvo Werkstatt (vor Jahrzehnten) Kunden teures Vollsynthetisches Öl angeschleppt haben, welches dann in die Autos der Angestellten gewandert ist. Die Kunden bekamen die normale Suppe...

    Tja, schau mal an. Unehrliches Gebaren gab es natürlich damals schon, und das sogar bei einer Volvo-Werkstatt.

    Mich würde ja echt mal interessieren, wie viele Fälle von Betrug es in den KFZ-Werkstätten es jährlich so gibt, also komplett und unterteilt mit freien sowie Fach-Stätten.
    Schade, dass wir das niemals herausfinden werden.....

  • Mich würde ja echt mal interessieren, wie viele Fälle von Betrug es in den KFZ-Werkstätten es jährlich so gibt, also komplett und unterteilt mit freien sowie Fach-Stätten.

    Ich würde mal tippen dass 75% der Werken es aus reiner Unfähigkeit vergeigen, dann gibts noch 15% schwarzer Schafe die bewusst Mist bauen und dann schätze ich den Anteil der vernünftigen Werkstätten auf etwa 10% ein (habe gehört die soll es tatsächlich geben?! :überleg: ).

  • Da kann ich auch noch mit einer eigenen Erfahrung aufwarten:

    Ich habe die letzten 5 Ölwechsel inkl. aller Filter (15.000er-Intervall) immer in einer Filiale von Euro*** machen lassen.

    Aus dem Grund, da ich dort mein eigenes Öl (Rowe Synth RS 5W-40) mitbringen durfte, dass Öl abgelassen und nicht abgesaugt wurde und alle Filter (Bosch) von denen eingebaut wurden - soweit so gut.
    Im April diesen Jahres habe ich dort wieder einen Ölwechsel (den 5. Ölwechsel) machen lassen und musste bei unserem A4 nach 6000 Kilometern plötzlich Motoröl nachfüllen - es waren allerdings keine Ölflecken auf dem Boden.
    Ich dachte, aufgrund der Laufleistung - damals etwa 160.000 Km - verbraucht der Motor eben langsam etwas mehr Öl. Der Ölverbrauch wurde aber immer etwas mehr (zuletzt nach 3000 Km Öl nachfüllen), warum ich auch auf das Redline gegangen bin.
    Da ich schon länger die Wartung an unserem Fahrzeug selbst übernehmen wollte, habe ich im August diesen Jahres den ersten selbst gemachten Ölwechsel mit Redline gemacht.
    Die neueren VAG-Fahrzeuge haben keine klassische Öl-Ablassschraube mehr sondern eine genormte Ablassschraube aus Kunststoff für alle Fahrzeuge aus dem VAG-Konzern, welche nach jedem Motoröl-Wechsel durch eine neue Kunststoff-Ablassschraube ersetzt werden muss - Kosten pro Schraube: ca. 3,- Euro (Endkundenpreis inkl. MwSt.)
    Beim Abnehmen der Unterboden-Verkleidung kam mir bereits Motoröl entgegen und beim Aufschrauben der Ablassschraube kam mir rote Dichtmasse entgegen - die haben wahrscheinlich seit 4 oder 5 Ölwechsel immer wieder dieselbe Kunststoff-Ablassschraube genommen und versucht, diese mit Dichtmasse "dicht" zu bekommen - selbst ein "Cent-Artikel" wurde eingespart.
    Kein Wunder, dass es unten immer mehr heraus tropfte.

    Allein diese Erfahrung zeigt mir, dass mein Vertrauen in Werkstätte mittlerweile so tief gefallen ist, dass ich, soweit es meine Möglichkeiten zulassen, alles selbst am Fahrzeug mache - 1. kann ich mir die qualitativ besten Teile zu einem sehr guten Preis selbst besorgen und 2. weiß ich, dass auch alles ordentlich gemacht wird.

    Es ist schon schlimm, dass wir in solchen Zeiten leben, in welchen das Vertrauen gegenüber Dienstleistern immer mehr schwindet.

    Einmal editiert, zuletzt von Cole279 (19. Oktober 2019 um 11:27)

  • Total ärgerlich sowas.
    Da müsste man ja Aufwand betreiben (Filter und Schraube irgendwie anritzen/markieren), um zu sehen, ob die dann tatsächlich ersetzt wurden.
    Die Erfindung der Einwegablassschraube ist aber auch das ziemlich Dämlichste...fehlt bloß noch der Einwegeinfülldeckel.

  • Vielleicht ist es oft nur Mängel an vorrätigen Teilen. Heutzutage legt sich ja keiner mehr was aufs Lager. Und wenn's dann schnell gehen muss, wird halt improvisiert. (Habe auch schon eine Zündkerze anstelle der Ablaßschraube gesehen. Funktionierte.)

  • Manch einer wird sagen, haut doch nicht immer auf die Werkstätten drauf, das liegt an den bescheuert konstruierten Autos! Andererseits muss man, wenn man eine Dienstleistung anbietet sie auch verdammt nochmal richtig machen auch wenn es immer aufwändiger wird. Die Kunststoffölwannen gibt es seit 2012 und die Schraube sollte bei allen Modellen der VAG die gleiche sein, die Sache ist also schon lange auf dem Markt und Millionen Eimer fahren damit rum.
    Ich geh mal davon aus, das es nicht ums sparen ging, so ne Schraube stellt man in Rechnung, hat gleichzeitig weniger Fummel beim Abdichten und ist so auf jedenfall günstiger aus der Nummer raus, da fehlt einfach nur die Kompetenz.

    :red: Euro Series 5w40

    :aroi: AR 9100

    :she: V-Power

    :rav:MTF3+VSG 70/30

  • Während meiner Zeit in der Motoreninstandsetzung gab es einen Kunden, der seinen Motor des Jaguar E-Type bei Jaguar in England überholen lies, sozusagen direkt von der originalen Quelle. :yes:
    Dieser Motor hat herausdrehbare "Stopfen" mit Gewinde in der Kurbelwelle, jene die Ölkanäle abschließen.

    Jedenfalls hat Jaguar den Motor überholt und wieder nach Deutschland geliefert. Der Motor hatte nach nur ca. 150 Km einen Lagerschaden und somit Totalschaden des neu und komplett überholten Motors. Jaguar hat sich geweigert, die Kosten für eine erneute Revision zu übernehmen. Und dann bestand für den Kunden wohl noch das Problem, das Ganze rechtlich abzustimmen – England-Deutschland... :hotdrink:

    Der Motor wurde dann bei uns in der Werkstatt komplett überholt und es stellte sich heraus, dass sich lauter Dreck in der Kurbelwelle befand – das konnten wir sehen, nachdem wir diese Stopfen herausgedreht haben. Die Ölkanäle waren somit teilverstopft und in der Folge entstand natürlich ein Lagerschaden.
    Wie konnte das passieren? Ich weiß es nicht, aber so kann es gehen, selbst mit der edlen Marke Jaguar aus England.

    Bezüglich des Vertrauens in Werkstätten habe ich keine allgemeine Einstellung; das kommt auf den Einzelfall an, aber ich versuche sowieso, soweit ich es kann, alles selbst zu reparieren und wenn ich nicht mehr weiter komme, habe ich noch den Kontakt zu "meiner" alten Werkstatt.

  • Es gibt so viele Pfuscher und schwarze Schafe. Wenn man für sich persönlich eine gute Werkstatt gefunden hat, dann ist das Gold wert.

    Für den Mercedes in unserer Familie fahren wir seit ca. 2 Jahren immer zur selben Niederlassung.
    Das ist eine kleinere Zweigstelle außerhalb Berlins, aber wir kennen den Leiter persönlich.

    Ankommen, quatschen, er fährt den Wagen direkt auf die Bühne und wir schauen gemeinsam nach, was Sache ist.
    Die eventuellen Mängel werden zeitwertgerecht und fachmännisch instand gesetzt - alles gut.


    An meinem Mitsubishi mache ich so viel wie möglich selbst.
    Einfach, weil es so leicht geht.
    Für die anderen, wenigen Sachen, die mir zu heikel sind, oder ich eine Bühne benötige, habe ich eine freie Werkstatt an der Hand.
    Wir kennen uns ebenfalls seit Jahren und ich weiß, die machen da auch keinen Mist...

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • Wurde die neue Ölschraube in Rechnung gestellt?

    Ich habe gerade einmal auf der Rechnung nachgesehen - es wurde nur eine Position "Kleinteile" aufgeführt.
    Also nicht mehr nachvollziehbar - egal, jetzt mache ich die meisten Service-Arbeiten ja sowieso selber.

    Die Kunststoffölwannen gibt es seit 2012 und die Schraube sollte bei allen Modellen der VAG die gleiche sein, die Sache ist also schon lange auf dem Markt und Millionen Eimer fahren damit rum.

    Eben, und diese Kunststoff-Schraube wird wahrscheinlich vom VW Up! über den Skoda Oktavia und den Seat Ateca bis zum Audi A8 verbaut und ich nehme an, VAG-Fahrzeuge machen bei jeder freien Werkstatt die mit Abstand größten Kundenanzahl aus.

    Nur:
    Wenn bei einer zertifizierten KFZ-Werkstatt nicht einmal mal mehr die Kostenersparnis der wahre - wenn auch indiskutable - Grund ist sondern fehlende Kompetenz bei solchen einfachen Sachen wie einem Ölwechsel, dann Gute Nacht.
    Das wirklich Gute bei der Sache ist:
    Ich lerne mein Fahrzeug immer besser kennen und es macht einfach Spaß, am eigenen Fahrzeug zu arbeiten - noch geht es ja. Wenn irgendwann einmal die E-Mobile flächendeckend auf den Markt kommen, wird nicht mehr viel übrig bleiben vom selber schrauben.


  • Ich lerne mein Fahrzeug immer besser kennen und es macht einfach Spaß, am eigenen Fahrzeug zu arbeiten - noch geht es ja. Wenn irgendwann einmal die E-Mobile flächendeckend auf den Markt kommen, wird nicht mehr viel übrig bleiben vom selber schrauben.

    Das ist löblich und war früher, natürlich mit den viel einfacheren PKW auch üblich. Früher hat man ganz ungeniert auf der Straße repariert und Auto gewaschen, ach waren das herrliche Zeiten. :D

  • Wenn irgendwann einmal die E-Mobile flächendeckend auf den Markt kommen, wird nicht mehr viel übrig bleiben vom selber schrauben.

    Dann muss aber auch kaum mehr etwas gemacht werden.

    Bremsen halten (wenn man will) theoretisch ewig, Ölwechsel entfällt, Getreibeölwechsel wird nicht mehr soo relevant sein wie jetzt (da kaum Schaltgetriebe verbaut werden).

    Ergo unterm Strich positiv für uns Kunden.

    Und nen defekten Akku/Wechselrichter wird garantiert auch kein Händler reparieren können, von daher... kann eig. nur besser werden :check:

    Und viel wichtiger, sofern man den Akkuzustand auslesen kann (davon gehe ich aus, der muss sowieso geloggt werden), wird der Gebrauchtwagenkauf viel angenehmer als bisher :thumbup:

    Wenn dann iwann mal der E-Motor "defekt" sein sollte... 2 neue Lager + ggf. Schleifringe rein und ab gehts... im worst case Fall halt komplett neuer Motor, wird im Vergleich zum Verbrenner "nichts" kosten und ist für Laien vermutlich erheblich einfacher zu bewerkstelligen als nen Verbrennungsmotor in der Garage zu wechsel :S


    Edit:

    Passend zum Thema:
    Habe mal bei Honda angefragt was die fürs Ventile Einstellen haben wollen (ist eine separate Inspektion bei Honda, also ganz offiziell Inspektionsumfang 9)...

    "Das kann ich Ihnen so nicht sagen, wir kennen Ihr Auto ja gar nicht, das muss sich ein Mechaniker mal ansehen was da gemacht werden muss und dann können wir Ihnen sagen was es kostet".
    Mein Einwand dass ich nur wissen will was exakt dieser eine Service kosten wird ohne Berücksichtigung von nicht gefragten Nebenschauplätzen wurde nur verneint mit den Worten "kommen Sie vorbei, unser Mechaniker schaut sich das Auto dann auf der Bühne von unten an und kann Ihnen dann mehr dazu sagen, planen Sie ca. 30min ein"

    Ja klar... Beurteilung der Ventile von unterm Auto.... lupenreine Experten am Werk :ok:

    Werde es also wohl selbst machen müssen... bei solchen Worten muss man ja Angst haben dass die Ventile danach unpassender sind als vorher 8|

  • Ob eAutos eine 'Zukunft' haben lassen wir mal dahin gestellt, ich glaube nicht einen cm daran. ;)
    Wie du aber darauf kommst, das ein Austausch Elektromotor 'Nix' kosten wird müsstest du evt noch mal näher erklären. Ich hoffe du glaubst nicht das die PKW Hersteller Ersatzteile zum Selbstkostenpreis anbieten, weil es ist ja für eine 'gute' Sache, oder?

  • Nen Anlasser bekomme ich von x verschiedenen Lieferanten... wenn es dazu kommt dass bestimmte E-Motoren nicht ewig halten, dann wird es dafür sicher auch einen Aftermarket geben.

    Und für die Lager wird es mit hoher Sicherheit auch Zulieferer für geben.

  • Na da wird es dann sicher eine fest verbaute Platine geben, die der Hersteller ganz bestimmt programmiert und schon bist du auf ein OEM Teil angewiesen. Ist doch bei der Wegfahrsperre oder Anderen hochgenauen Teilen wie der Drosselklappe oder dem Luftmassenmesser genauso.

  • Möglich, aber ich denke sowas wird man auch umgehen können.

    Der Motor selbst ist ja auch nur ein dummes Mechanikteil, Dinge die man dort digital auslesen kann, wird man ggf. auf einen anderen Motor umbauen können oder ggf. simulieren können.

    Aber wie gesagt, was soll an nem E-Motor groß kaputt gehen außer Lager + ggf. Schleifringe?