Öl/Werkstatt-Service? Eine Frage des Vertrauens!

Da Lob ich mir meine Werkstatt in Dresden.
Großer Service an der Corvette. Bremsflüssigkeit, Öl, alle Filter neu. Fahrwerk runter drehen und neu vermessen. Knapp über 1000 Euro.
Der kleine Service mit Ölwechsel kommt deutlich günstiger. Ich glaube, um die 300 Euro bei mitgebrachtem Öl.
Ein bissel mehr Geld als die Hinterhofwerkstatt muss so ein großes Autohaus natürlich nehmen, aber die Preise sind noch ein gutes Stück von "unverschämt" entfernt, ich bekomme auch immer einen kostenfreien Ersatzwagen, wenn es mal länger dauert und die Arbeit der Mechaniker ist wirklich gut. Man kann durch riesige Glasscheiben zusehen, wenn man möchte.
Grüße Jörg

Sind dann die Preise regional so Unterschiedlich?

Ich fahre mit Superb und Rapid Spaceback in eine offizielle VW/AUDI/SKODA Werkstatt in Niederbayern und zahle bei selbst mitgebrachtem Öl zwischen 150-180 (Rapid) und 180 -220 (Superb).
Ok, sind beide keine DSG, nur Schalter. Aber hier sind alle anfallenden Filter, die Mobilitätsgarantie und der Service dabei. Das Öl kostet mich zwischen 25 (Rapid) und 60 Euro (ginge auch günstiger- Superb).

Bei McOil bekomme ich z.B. den Ölwechsel für 90 Euro, in der BMW NL gerade auch. Der "kleine Service" kostet sonst 345 Euro, da ist aber neben dem Wechsel des Motorenöle z.B. der Wechsel vom Innenraumfilter , Auslesen des Fehlerspeichers und Fahrzeugwäsche (und meist auch staubsaugen Innenraum) includiert. Gerade das kostenlose Waschen ist ja für OC-Member und deren kurze Wechselintervalle ein echter Mehrwert.

Ich habe letztes Jahr für die 1.Inspektion am Ibiza Cupra meiner Frau knapp 150€ bezahlt. Darin war auch der Ölwechsel enhalten, da dieser nach dem ersten Jahr auf Festintervall umgestellt wurde. Das VST 5W-40 habe ich selbst angeliefert. Für einen SEAT Vertragshändler finde ich den Preis i.O.

Mein Cupra 300 muss nächsten Monat zur 1.Inspektion(30k KM in 20 Monaten). Habe allerdings damals ein Wartungs u. Verschleißpaket für mtl. 19,90€ gebucht, da sind mir die Kosten Wurscht

Zitat von SuperBee696

und zahle bei selbst mitgebrachtem Öl zwischen 150-180 (Rapid) und 180 -220 (Superb)

Da ich ein zusätzliches Jahr Gewährleistung drangehängt habe, war ich für einen Ölwechsel nochmal im Autohaus. Dachte mir sicher ist sicher, damit es keine unnötigen Diskussionen gibt falls etwas sein sollte. Wird ja schon nicht die Welt kosten...
Ca. 160€ für einen Ölwechsel! Da bekomme ich heute noch einen Herzinfarkt wenn ich daran denke. Mein letzter Ölwechsel hat mich ziemlich genau 30€ Euro gekostet. 20€ für 5 Liter Öl (da bleibt sogar noch ein halber Liter zum nachschütten), ca. 8 Euro Ölfilter und nochmal ca. 1,50 neue Ablassschraube/Dichtung. Einfacher als bei meinem A3 geht´s auch kaum vom Arbeitsaufwand. Man muss keinen Unterbodenschutz entfernen, hat direkt zugriff zur Ablassschraube und der Ölfilter ist von oben stehend verbaut ebenfalls problemlos zu erreichen.

Ich war in allen VAG Autohäusern bei mir in der Nähe und kann nur sagen, dass die Preise extrem unterschiedlich sind. Da wo ich den Wagen gekauft habe kostet alles gut und gerne das dreifache, in den zwei anderen wo ich war, war es immer sehr, sehr preiswert, praktisch nicht von einer freien zu unterscheiden.
2015 kleine Inspektion, Bremsen, Batterie, Reifen prüfen, Ölwechsel mit Filter, Pollenfilter und codieren von LL auf Festintervall 132,99 Euro (Öl selbst mitgebracht)
2016 Ölwechsel mit Filter, Bremsflüssigkeit + spezial Entlüften (Bremsanlagenupgrade vorher), 147 Euro
2017 große Inspektion, wie 2015 + Beleuchtung, Motor, Fahrwerk, Unterboden, Frostschutz prüfen, Türen/Haube schmieren 185 Euro

Ich war da immer dabei um zu lernen, die haben sich immer sehr viel Zeit genommen und waren immer sehr gründlich. Beim Öl sind sie alle teuer, das AH wo ich den Wagen her hab nahm 35 Euro für den Liter Castrol und eins der günstigeren 23 für Shell.

Zumindest bei VAG Häusern scheinen die Preise auch extrem regional abzuweichen.
Ich habe auch bei Audi für meinen S5 niemals für einen Service auch nur ansatzweise 1.000€ gezahlt.
Wenn ich das Öl selber mitbringe, kostet der kleine Service keine 200€.
Dort haben sie mir aber auch schon erzählt, dass sie Kunden aus mehr als 200 km Entfernung haben, die dann noch einen Kurzurlaub machen und am Ende trotzdem billiger dabei sind als bei ihren Werkstätten.
Aber vor allem in Großstädten scheinen die Preise extrem hoch zu sein.

Allerdings berechnen die Häuser absurde Preise für Betriebsflüssigkeiten. Ich meine, die sind mittlerweile bei fast 40€ pro Liter Öl angelangt.
Joa, wenn man dann etwa 7-8 Liter rechnet, hat man ja schon 300€ nur für Öl
Zündkerzen kosten im freien Handel meistens keinen 10er pro Stück, beim Vertragspartner vermutlich um die 25€.
Das läppert sich natürlich. Auch das DSG Öl ist dort verdammt teuer. Ich habe das auch selber angeliefert.

Allerdings gehe ich mittlerweile auch fast nur noch zur freien Werkstatt eines Bekannten meines Vaters. Günstiger und dort wird wirklich gewissenhaft gearbeitet.
Bei Audi wollten sie mir ja ein neues Diff verkaufen (~8.000€), weil hinten ein wenig Öl austrat. Es war nur ein Dichtring kaputt, Kostenpunkt in der freien Werkstatt um die 200€. Aber nur, weil der Schrauber sich mit der Antriebswelle wirklich gequält hat.
Gefühlt hat das Verhalten aber zugenommen, dass Kunden schneller ein Austausch teurer Komponenten geraten wird, statt eine Reparatur zu versuchen.

Ja, die Tendenz geht seit Jahren ganz klar dahin, immer größere Komponenten zu tauschen.

In meinen alten Reparaturhandbüchern kann (und sollte) man alles noch weiter auseinanderbauen (Servopumpe z.B.) und kriegt einen kompletten Dichtungssatz für nun 30€.

Das wären dann in der Werke 10min Arbeitszeit fürs Pumpe lösen (man kommt von oben sehr gut ran - ich habs in 5 geschafft), grob ne Stunde fürs auseinanderbauen und Dichtungen einsetzten und 30 Minuten für Einbau und nen neuen Riemen (6€) spannen, entlüften.

Das wären dann 1,7 AE und 40€ Material, vielleicht wenn es schlecht läuft 150-200€.
Klar, dass man dem Kunden mit obig erwähnten anderen Konzepten das Geld aus der Tasche ziehen kann.

Deshalb hab ich mir ganz klar gesagt, lieber einen Wagen (den A4) mit 80Tkm runter kaufen und alle Inspektionen selbst machen als einen mit 50Tkm und auf Garantie hoffen.
Mein Plan ist aufgegangen

Der Hersteller macht gutes Geld mit Betriebsstoffen bzw. Arbeitsstunden man muss sich das ganze Szenario ja nur mal ökonomisch durchrechnen.

Man muss bedenken, dass wir hier z.B. bei Motoröl schon von Literpreisen von bald 40€ reden, welche natürlich in keinem Fall gerechtfertigt sind.

Es werden ja im großen Stil Handelsverträge zwischen Ölfirmen Automobilherstellern geschlossen (z.B. Mercedes-Benz und Petronas).
Es ist daher davon auszugehen, dass (aufgrund von Abnahnemengen, zeitlicher Bindung und einfacher Logik) Mercedes die Öle wohl erheblich günstiger ankaufen kann, als eine freie Werkstatt oder man selbst als Privatmann dies könnte. Interessant wäre zu wissen, was Petronas im Gegenzug erhält.
Klar ist eine gesicherte vertragliche Nachfragemenge vorteilhaft für das Unternehmen, da man effizienter wirtschaften kann, aber da geht es z.T. bestimmt auch um Sponsorenverträge, Marketing u.Ä.

Ich denke, das Problem ist aber ein ganz anderes:
Es wurde hier ja schon oft erörtert, dass moderne Autos gezielt auf Flottennutzung hinkonstruiert werden und jeder Hersteller auch seine großen und kleineren Flottenverträge am Laufen hat und so im Verkauf erstmal profitiert.
Die meisten Flottenfahrzeuge werden aber nach Auslieferung keine Händlerwerkstatt mehr sehen, sondern erhalten (weil es logischerweise billiger ist, weil die eigene Werkstatt keinen Gewinn erzielen muss) in betriebseigenen Werkstätten die Inspektionen nach Herstellervorgaben.

Da man als Automobilhersteller sich die Wartungseinnahmen wohl trotzdem nicht entgehen lassen will und rückläufige Einnahmen sich in Jahresberichten immer schlecht machen, erhöht man diese Preise wohl zusehends einfach bei Privatkunden auf ein kompensierendes Maß.
Eine ziemliche Sauerei, aber jeder Kunde hat ebenfalls das Recht, eine Inspektion nach Herstellervorgaben in einer anderen autorisierten Vertragswerkstatt vorzunehmen.
Das wollen Hersteller gern hinterm Berg halten oder drohen dem Kunden im Notfall mit Entzug der Kulanz.

Kulanz ist aber kein Gesetz oder Recht, es ist ein Geschenk des Herstellers an treue Kunden, an das im Schadensfall außerhalb der gesetzlichen Gewährleistung kein Hersteller gebunden ist und das man als Kunde somit auch nicht einfordern kann.

Ich würde mich also von vorne herein nicht darauf verlassen, langfristig spart man ob nun als Privat- oder Flottenkunde in einer anderen Werkstatt mehr, als der Hersteller jemals an Kulanz erbringen würde.

Ich war genau 1x mit meinem 5er beim BMW Händler um dort den einfachen Ölservice inkl. Aktivkohlefilter für den Erhalt der EuroPlus Garantie zumachen. Das war in 2014 und ich hatte mein Mobil1 New Life mitgebracht.... machte dann 205,52€ und das war mein bisher letztes mal dort zum Service.

Zitat von FlipSidE

Davon ab wird der Service (und die Wartung der Verschleißteile) nochmals günstiger wenn das Fahrzeug 5 Jahre oder älter ist... Zumindest bei VW und Seat.

Ist das ne allgemeine Vorgabe von der VAG oder zumindest gängige Praxis?
Dann wäre der Preisunterschied bei meinen Werkstätten etwas erklärbarer, bei der teuren, die mir den Wagen verkauft hat war ich nur am Anfang.

Zitat von FlipSidE

Davon ab wird der Service (und die Wartung der Verschleißteile) nochmals günstiger wenn das Fahrzeug 5 Jahre oder älter ist... Zumindest bei VW und Seat. So werden (in der Region hier) Kunden and die Werkstatt gebunden bzw es wird ihnen unattraktiv gemacht in eine freie zu gehen...

Das kann ich hier bei uns in der Region nicht bestätigen. Als ich bei meinem damals 10 Jahre altem A3 mal einen Kostenvoranschlag für Zahnriemen + Wasserpumpe eingeholt habe, wäre das rein rechnerisch ein wirtschaftlicher Totalschaden gewesen...
Ich habe speziell bei diesem Autohaus (welches das größte in der Umgebung ist) den Eindruck, die wollen nur zahlungsfreudige Kundschaft mit Fahrzeugen die nicht älter als 5 Jahre sein dürfen. Wenn man in der Hipster-Bude mit Jeans, Lederjacke und einem älteren Fahrzeug aufkreuzt, wird man behandelt wie ein Mensch zweiter Klasse.

@'FlipSidE' Ist das vielleicht der Economy Service den Du meinst?

@meisterglanz23 Das ist eine meiner Werkstätten die du da verlinkt hast.
Die Löhr Gruppe hat das große Autohaus Kempen in Meckenheim übernommen, daraufhin haben sie das in Bad Neuenahr zugemacht und dann diesen reinen Werkstattbetrieb a.k.a. Economy Service in der Nähe davon errichtet. Da sind die gleichen Leute wie vorher, Preisunterschiede habe ich nicht festgestellt, die waren auch vorher schon günstig, als der Autoverkauf noch dabei war.

Die Liste oben von mir - 2015 war Bad Neuenahr alt, 2016 Rheinbach (haben jetzt nur noch Ford), 2017 Bad Neuenahr Economy Service.

€: @FlipSidE Dieses Faltblättchen kenn ich auch, das bezog sich aber glaub ich nur auf Teile, nicht auf die neuen extra Stützpunkte.

Ich hab letztes Jahr 78 Euro für den Ölwechselservice bezahllt und das VST selber mitgebracht. Die Vertragswerkstatt ist damit knapp 30 Euro billiger als die Werkstatt in meiner Nähe. Serviceannahme war super freundlich und da steht der Chef noch selber im Laden. Mit Stulle in der Hand erklärt er den Kunden das Auto, weil gerade kein anderer Berater frei war. Das ist mir 1000 mal sympatischer als die Krawattenträger aus den Nobelbuden. Ungelogen die haben mich 4 mal gefragt ob mir geholfen werden kann (Ich stand halt rum, weil meiner Service fertig war und ich zahlen wollte). Der Laden hat schon mehrfach bei SEAT den Service Award gewonnen...jetzt weiß ich warum. Einfach menschlich, freundich und fair bleiben, dann kommen auch die Kunden und bleiben. Wenn ich mich wohl fühle, dann lass ich auch gerne mein Geld da. Wenn man den Kunden aber als Bittsteller sieht bzw. als Kuh die gemolken werden muss.... sorry dann sollen die sich gehackt legen!